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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 56 ff. (engl.)
Reaktionen, welche den Astral- oder emotionellen Körper zu organisierter Tätigkeit, die auf alten Gewohnheiten beruht, anregen. Für den Jünger und für den Erfolg seiner Arbeit ist das Ziel ein Astralkörper, der ruhig und fügsam ist, empfindungsfähig für Beeindruckungen von der Seele und vom Meister, und der die Vision mit der grösstmöglichen Reinheit in ihren Umrissen widerspiegelt. Man sollte dessen eingedenk sein, dass es wenig gibt, was man dem Jünger sagen kann oder was ihm gesagt werden sollte, wenn er völlig damit beschäftigt ist, das Leben des Dienstes auf allen drei Ebenen zu leben. Aber ein Gedanke mag hilfreich sein.

Er sollte versuchen, in seinem arbeitsreichen Leben die Synthese der Persönlichkeit und die Gleichschaltung aller Teile seiner Ausrüstung zu bewahren. Häufig kann die Betonung durch die angespannte Tätigkeit in dem einen oder anderen Körper und auf der einen oder anderen Ebene vorübergehend so stark auf eine Richtung gelegt werden, dass er für den Augenblick den synthetischen Gesichtspunkt, sowohl des Plans als auch der Gruppe, aus den Augen verlieren kann. Er arbeitet körperlich unter grossem Druck; in seinem Gefühlsleben mag er die schwere Lehre des Loslösens erlernen und infolgedessen zeitweilig voller Rebellion sein. Auf der Mentalebene ist er sich jedoch einer mentalen Klarheit und seiner Denkkraft bewusst, die ihn unablässig und konstruktiv tätig sein lässt. Daher bringen die folgenden drei Begriffe recht häufig die Situation des Jüngers zum Ausdruck, soweit sie seine niedere Natur betrifft. Übermässige Ermüdung, emotionelle Rebellion und mentale Klarheit. Wie soll er dieses Problem in die Hand nehmen? Physische Ermüdung braucht nicht unbedingt seine Brauchbarkeit zu schmälern. Bei vielen Menschen benachteiligen physische Umstände ihre Arbeit, denn ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die unerwünschte physische Situation. Oft haben Jünger jedoch eine merkwürdige Fähigkeit, ihre Arbeit fortzusetzen, was ihnen auch immer physisch zustossen mag. Das physische Gehirn eines Jüngers kann so völlig der Reflektor des mentalen Lebens sein, dass ihn alle äusseren Umstände im wesentlichen unberührt lassen. Der Jünger lernt, mit seinen physischen Belastungen unter widrigen Umständen zu leben und seine Arbeit bewahrt ihr gewöhnliches hohes Niveau.

Das emotionelle Problem mag das schwerste sein. Aber nur der Jünger kann sein eigenes Selbstmitleid lenken und sich von dem inneren Gefühlssturm, in dem er lebt, befreien. Er muss erkennen, [57] dass seine Einheitlichkeit unvollkommen ist, denn er arbeitet in zwei Phasen oder Abteilungen:

Physisch #emotionell

und

mental #Seele

Er ist bald das eine und bald das andere und gewöhnlich in beiden Fällen ganz. Diese Zweiheit muss in engere Beziehung gebracht werden und mit dieser Frage muss er sich befassen, wenn er die nötige Synthese und Persönlichkeit-Seelengleichschaltung herzustellen und zu bewahren sucht. Wann werden Jünger es lernen, dass die Haltung, die eine gewisse Reaktion, wie «mach dir nichts daraus» und eine Art von Gleichgültigkeit eines der schnellsten Mittel ist, das Ich von Persönlichkeitsansprüchen zu befreien. Dies ist nicht die Gesinnung von «was kümmert's mich», welche die Haltung des Jüngers anderen gegenüber in Mitleidenschaft zieht. Es ist die Haltung der gleichgeschalteten denkenden Persönlichkeit des Jüngers dem Astral- oder Gefühlskörper gegenüber. Es bringt ihn dahin, die Haltung anzunehmen, dass absolut nichts, was irgendeine Reaktion von Schmerz oder Kummer in seinem Gefühlskörper hervorruft, das geringste ausmacht. Diese Reaktionen werden einfach erkannt, durchlebt, geduldet und es wird ihnen nicht gestattet, irgendwelche Begrenzung hervorzurufen. Es täte allen Jüngern gut, über das, was ich eben gesagt habe, nachzudenken. Der ganze Prozess beruht auf einem tief verwurzelten Glauben an das Fortdauern des unsterblichen Seins innerhalb der Formen der Seele und der Persönlichkeit.

Diese innere Erkenntnis wächst mit der Entwicklung von Kraft in der Meditation, ob es sich nun um individuelle Meditation oder um Gruppenarbeit handelt. Meditation ist erforderlich für das Herstellen einer freieren inneren geistigen Wechselwirkung, wiederum sowohl für eine Seele in ihrer Beziehung zur Persönlichkeit als auch für eine Jüngergruppe in Beziehung zu ihrem Meister oder untereinander. Ihr könnt hier mit Recht fragen: «Warum wird diese empfindungsfähige Wechselwirkung zwischen den Jüngern in der Gruppe eines Meisters als erforderlich angesehen? Ist das Leben nicht kompliziert genug, ohne zuviel Kenntnis von den Umständen, Persönlichkeiten und Seelenkontakten von denjenigen zu haben, mit denen wir gemeinsam als Jünger zu wandeln suchen?» Ich möchte euch hier daran erinnern, dass ihr als Jünger in Vorbereitung für Einweihung steht, und dass dieser bevorstehende Bewusstseinszustand drei Faktoren in sich schliesst:

1. Zunehmende [58] Erkenntnis und ein Feingefühl im Hinblick auf Erfahrung und das Leben in allen Formen.

2. Die Fähigkeit, dasjenige, was ich versucht habe, für euch zu tun, für andere zu tun, vorläufig in geringerem Grad und später, in anderen Leben, so wie ich es jetzt tue.

3. Mut und Kraft, alles zu wissen, alles zu erleben und mit geduldiger Weisheit und unveränderlicher Aufrichtigkeit zu lieben.

Dies muss euch sicherlich einleuchten. In der Gruppenarbeit, in der Jünger heutzutage zu helfen berufen sind, wird euch eine Gelegenheit geboten, die dazu beitragen kann, alle Eigenschaften hervorzurufen, die für euch als Kandidaten für Einweihung in nicht allzulanger Zeit, in dem Sinn wie wir auf der inneren Seite die Zeit betrachten, benötigt werden.

Es ist stets gelehrt worden, dass der Jünger oder Eingeweihte sich den Umständen, in denen er sich befindet, und dem Hintergrund und der Umgebung, mit denen ihn sein Leben auf der physischen Ebene in tägliche Berührung bringt, anpassen und von ihnen lernen muss. Dies ist eine der ersten Selbstverständlichkeiten des Pfads. Es war jedoch einstmals ein ebenso neuer Begriff für den Aspiranten und den Jünger in Ausbildung, wie es die Lehre, die ich dieser Gruppe meiner Jünger zu geben suche und die Gelegenheit, von der ich möchte, dass ihr sie ergreifen würdet, heute ist. Die Ausbildung, die bisher auf den inneren Ebenen durchgeführt wurde und die sich der angenommene Jünger oftmals in seinem wachen Bewusstsein nicht vergegenwärtigen konnte, muss jetzt in seinem wachen Bewusstsein und dem physischen Gehirn begriffen, angewandt und gemeistert werden. Der Jünger suchte in der Vergangenheit harmonische Beziehungen mit seiner Umgebung herzustellen, weil Harmonie eine der befreienden Kräfte ist, die dem Auslösen von Energie für den Gebrauch nach der Einweihung vorausgehen müssen. Er übte Geduld, Duldsamkeit, Hilfsbereitschaft und diente, und dies geschah durch den Prozess einer rechten äusseren Führung, die auf richtiger innerer Orientierung und Haltung beruhte. Aber unter dem neuen System (das durch den Rassenfortschritt notwendig gemacht wurde) muss dieser Prozess richtiger äusserer Anpassungen im Neuen Zeitalter von entsprechenden richtigen inneren Beziehungen begleitet sein, die bewusst hergestellt und bewusst aufrechterhalten werden und als das, was sie sind, durch das bewusste Denken und Gehirn des Jüngers erkannt werden. Dies macht daher wahre Kenntnis der inneren Gruppenbeziehung des Jüngers, geistiges durchdringen in das innere Leben eines Mitjüngers und das darauf folgende Verschmelzen von Herz, [59] Denkvermögen-Gehirn des Jüngers und gleichzeitige Kenntnis von allem erforderlich, was sowohl auf den äusseren als auch auf den inneren Ebenen bekannt ist. Dies ist bislang nicht der Fall gewesen. Es ist einer der hauptsächlichsten Gründe für das Bilden dieser Gruppen, soweit es die individuellen Gruppenmitglieder betrifft. Es wird allmählich und auf sichere Art und Weise durch den täglichen Gebrauch der Gruppenmeditationen, die ich euch zuweisen werde sowie durch ein erneutes Interesse für das Gebiet der telepathischen Arbeit und durch eine engere und tiefere Liebe, die von euch allen entwickelt wird, herbeigeführt werden.

Drei Dinge sind von grosser Wichtigkeit und stellen eure individuelle Verantwortung dar:

1. Unbehinderte Verbindung. Als Mitglied meiner Gruppe ist es erforderlich, dass ihr zwei Aspekte der «Kunst der Verbindung» pflegt, die für immer auf liebender Anziehung beruht:

a. Verbindung oder Fühlung mit der Seele durch eine sorgfältige Ausrichtung und richtige Meditation.

b. Verbindung oder Fühlung mit euren Gruppenbrüdern; diese legt die Grundlage für konstruktive, gemeinsame Arbeit.

2. Unpersönlichkeit. Kann ich noch irgendwelche weiteren Erklärungen über dieses Thema geben? ihr müsst lernen, das, was von einem Gruppenbruder gesagt oder vorgeschlagen worden ist, mit einer vollständigen und sorgsam entwickelten «göttlichen Gleichgültigkeit» zu betrachten. Beachtet den Gebrauch des Wortes «göttlich», denn es enthält den Schlüssel für die erforderliche Haltung. Es ist etwas anderes als die Gleichgültigkeit, die «sich nichts daraus macht», oder die Gleichgültigkeit einer psychologisch entwickelten «Flucht» vor dem, was nicht angenehm ist; noch ist es die Gleichgültigkeit einer Überheblichkeit. Es ist die Gleichgültigkeit, die alles, was geboten wird, annimmt, benützt, was brauchbar ist, lernt, was gelernt werden kann, die sich jedoch nicht durch Persönlichkeitsreaktionen zurückhalten lässt. Es ist die normale Haltung der Seele oder des Ich's zum Nicht-Ich. Es ist die Verneinung von Vorurteil, allen engen voreingenommenen Ideen, von Persönlichkeitstradition, -Einfluss oder -Hintergrund. Es ist der Vorgang der Loslösung von «der Welt, dem Fleisch und dem Teufel», von dem das Neue Testament spricht.

3. Liebe. Liebe ist jenes allumfassende, kritiklose, magnetische Fassungsvermögen und die Haltung, die (in Gruppenarbeit) Gruppenganzheit bewahrt, den Gruppenrhythmus fördert und keine nebensächlichen Persönlichkeitsereignisse oder Haltungen gestattet, welche die Gruppenarbeit beeinträchtigen könnten.

Fühlung, Unpersönlichkeit [60] und Liebe; diese drei stellen die individuellen Zielsetzungen dar, die ich jedem einzelnen von euch vorlege.

Die Gruppenerfordernisse, denen die Gruppe entsprechen und die sie als Gruppe aufrechterhalten muss, sind folgende:

1. Gruppenganzheit. Diese entspringt einer rechten Integrierung und bezieht sich auf das feinfühlige Gleichgewicht, das unter den Gruppenmitgliedern bewahrt werden muss. Dies wirkt sich so aus, dass schliesslich eine Gruppenbeständigkeit und eine Freiheit der Gruppe von jeglichen Schwankungen sichtbar werden, was ununterbrochene Gruppenarbeit und fortlaufende Wechselbeziehungen erlauben wird. Dies wird dann geschehen, wenn jedes der Gruppenmitglieder sich einfach um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und es seinen Gruppenbrüdern gestattet, sich um die ihren zu kümmern. Es wird dann erreicht werden, wenn ihr eure Persönlichkeitsangelegenheiten, eure privaten Beunruhigungen und Besorgnisse dem Gruppenleben fernhaltet; es wird dann erreicht werden, wenn ihr es unterlasst, euch gegenseitig und eure gegenseitigen Angelegenheiten und Haltungen miteinander zu besprechen. Dies ist in diesem Stadium der Gruppenarbeit von überragender Bedeutung; es heisst wenn ihr hierin Erfolg erlangen könnt dass ihr euer Denken von allen unbedeutenden Dingen, die mit der Persönlichkeit zu tun haben, freihalten könnt. Dies bedeutet, dass euer Denken infolgedessen für Gruppenarbeit frei sein wird.

2. Verschmelzung. Hierbei meine ich die Fähigkeit der Gruppe als eine Einheit zu arbeiten. Dies hängt davon ab, ob ihr die richtige individuelle Haltung erlangt sowie von der Befähigung (in der Arbeit), alles, mit Ausnahme der zu leistenden Arbeit und einer tief empfundenen Liebe für eure Brüder, aus den Augen zu verlieren.

3. Verständnis. Ich gebrauche dieses Wort hinsichtlich eures Verständnisses für die Arbeit, die unternommen werden soll. Ich gebrauche das Wort nicht in bezug auf eure Haltung zu euch selbst oder zu euren Gruppenbrüdern. Es bedeutet, dass jede Gruppe weise und verständnisvoll an ihrer eigenen vorgeschriebenen Aufgabe arbeitet, in der Erkenntnis, dass sie zu einem Ganzen beiträgt, das im Denken des Meisters existiert.

Ganzheit, Verschmelzung, Verständnis; dies ist die Ordnung der Arbeit und die Reihenfolge der Entwicklung. Alle Gruppen, die in der äusseren Welt in

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.