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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 45 ff. (engl.) |
eines Mitglieds der Grossen Weissen Loge miteinander arbeiten. Beachtet das Wort
«Anregung», meine Brüder. Wenn diese Gruppen der Autorität eines solchen
Mitglieds unterworfen wären, dann würde das angestrebte Ziel der ganzen Arbeit
nicht verwirklicht werden. Ein okkultes Gesetz wäre gebrochen worden. Heute
erbitten wir von all unseren Jüngern freie, intelligente Hilfe und wir
überlassen es ihnen, sie je nach Belieben zu leisten oder nicht und auf die Art
und Weise zu helfen, die ihnen am besten scheint. Ich bin euer Lehrer. Ich gebe
Anregungen. Ich biete Unterweisung an. Ich deute den Weg zum Ziel und zum
Dienstbereich an. Ich mache klar, was wir, die Lehrer auf [46] der inneren
Seite, durchgeführt zu sehen wünschen. Vorübergehend und aus eigenem freiem
Willen habt ihr eure Bereitschaft zu dienen und in meinen Plänen mitzuwirken,
angedeutet. Ich werde nicht darüber hinausgehen, als den Weg und den Dienst auf
diese Art und Weise anzudeuten. Es ist eure Sache, meine Jünger, in gemeinsamer
Zusammenarbeit und im engsten Einvernehmen die Art und Weise, in der meine
Anregungen und Fingerzeige verwertet werden sollten, auszuarbeiten. Ich mische
mich nicht ein.
Vor allen Dingen fordere ich eine tiefere Liebe und tieferes Verständnis zwischen den Mitgliedern der Gruppe. Dies ist notwendig, damit die innere Struktur der Gruppe fester und enger zu einem Ganzen zusammengefügt werden kann. Weiter müsst ihr lernen, auf den Ebenen der Meditation mit grösserer Klarheit und Kraft zu arbeiten. So viel in eurer Meditation ist selbstsüchtig. Seid ihr euch dessen bewusst? Könnte eure Haltung nicht oft folgendermassen ausgedrückt werden: Wenn ich meditiere, was wird der Tibeter mir diesmal geben? Wird er mir etwas geben, was einen besseren Jünger aus mir macht? Wird die Meditation, die er mir geben mag, mich mehr interessieren als diejenige, die ich jetzt halte? Wird ein Wechsel in der Meditation mir bessere Resultate (wahrscheinlich phänomenaler Art!) bringen oder eine neue Offenbarung oder neue Erleuchtung geben und mich instand setzen, mein Ziel zu erreichen? Wenige unter euch, in dieser speziellen Gruppe in meinem Ashram, arbeiten in der Meditation bis jetzt wirklich auf jenen Stufen, wo schöpferische Arbeit geleistet wird. Darf ich darauf hinweisen, dass die Arbeit, die ich durch euch alle zu tun suche, grösstenteils stillsteht, bis ihr anfangen könnt, dies zu tun. Es ist der Zweck und das Ziel jeder euch zugewiesenen Meditation, euch instand zu setzen, Kraft beim Meditieren zu haben, damit ihr nicht mehr mit euch selbst und mit euren eigenen Problemen beschäftigt seid, sondern mit eurer Gruppe für Gruppenarbeit vereinigt werdet und womöglich für noch weitere Gruppenziele, meine Ziele, als eures Lehrers und als eines Weltarbeiters und Dieners. Mit was für einem Instrument kann ich daher jetzt arbeiten? Jeder wahre Lehrer stellt sich diese Frage, wenn er die Gruppierung der Seelen erforscht, mit denen er sich verbunden hat und durch die er zu dienen und zu helfen sucht. In dem Mass, in dem die Gruppe integriert wird, können die Empfänglichkeit und die grundlegende Strömung der gesamten Eigenschaften der Gruppe in Erscheinung treten und erforscht werden; dann können Schwächen unschädlich gemacht und rechte Hinweise ausgenützt werden. ... Ich habe euch früher [47] darauf hingewiesen, dass die grundlegenden Eigenschaften, nach denen wir suchen, Empfindungsfähigkeit, Unpersönlichkeit, psychische Begabungen und mentale Polarisation sind. Über diese möchte ich mich ganz kurz auslassen, und dann will ich euch die Pläne für zukünftige Gruppenarbeit vorlegen (für euer verständnisvolles Interesse und mögliche Mitarbeit). Diese Pläne können dann verwirklicht werden, wenn ihr die nötigen Anpassungen durchführen und euch der Disziplin und der Ausbildung unterwerfen könnt, die eure Nützlichkeit stark erhöhen werden. Ich habe erklärt, dass das erste Erfordernis Empfindungsfähigkeit ist. Was ist dies eigentlich? Es bedeutet nicht in erster Linie, dass ihr eine «empfindsame Seele» seid, was gewöhnlich heisst, dass ihr empfindlich, mit euch selbst beschäftigt seid und euch stets in der Defensive befindet. Ich beziehe mich vielmehr auf die Befähigung, die es euch ermöglicht, euer Bewusstsein zu erweitern, so dass ihr euch sich immerfort erweiternder Kontaktbereiche bewusst werdet. Ich beziehe mich auf die Fähigkeit, lebhaft empfindend und wachsam zu sein, mit scharfem Sinn Beziehungen zu erkennen, schnell auf Not zu reagieren, gedanklich, gefühlsmässig und physisch dem Leben zugewandt zu sein, und schnellstens die Befähigung zu entwickeln, auf allen drei Ebenen in den drei Welten gleichzeitig zu beobachten. Ich habe kein Interesse an euren persönlichen Beziehungen, soweit sie die falsche Empfindungsfähigkeit der Persönlichkeit für Depression, Selbstbedauern, eure Rechtfertigungen, eine sogenannte Empfindsamkeit für Geringschätzung, Missverständnisse, eure Abneigung gegen eure Umwelt, euren verletzten Stolz und ähnliche Eigenschaften betreffen. Dies alles verwirrt euch und öffnet die Schleusen des Mitleids mit euch selbst. Aber ihr habt es nicht nötig, dass ich mich mit diesen Dingen befasse; ihr seid euch ihrer völlig bewusst und könnt sie handhaben, wenn es euch beliebt. Diese Fehler sind nur insofern von Interesse, als sie euer Gruppenleben beeinflussen. Ihr müsst sie sorgsamst und mit offenen Augen behandeln, Augen welche die Gefahr von fern her wahrnehmen und sie zu vermeiden suchen. Die Empfindungsfähigkeit, die ich entwickelt zu sehen wünsche, ist Wachsamkeit in bezug auf Seelenkontakt, Beeindruckungsfähigkeit für die «Stimme des Lehrers», eine Aufgeschlossenheit für den Einfluss neuer Ideen und das Feingefühl intuitiven Verständnisses. Diese sind stets das Kennzeichen des wahren Jüngers. Geistige Empfindungsfähigkeit muss ausgebildet werden. Dies ist nur dann wirklich möglich, wenn ihr lernt, durch die Zentren oberhalb des Zwerchfells zu arbeiten und die Tätigkeit des Sonnengeflechts (die im Durchschnittsmenschen so [48] vorherrschend ist) in Herzenstätigkeit und in Dienst an euren Mitmenschen umzuwandeln. Unpersönlichkeit ist, vornehmlich für in hohem Grad gleichgeschaltete Menschen, besonders schwer zu erzielen. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Unpersönlichkeit und Losgelöstheit. Sucht dies zu erforschen. Viele hochgehaltene Ideen, viele mit Mühe erlangte Eigenschaften, viel sorgsam gehegte Rechtschaffenheit und viele energisch formulierte Überzeugungen sprechen gegen Unpersönlichkeit. Es ist schwer für den Jünger, während seiner anfänglichen Ausbildung, ernsthaft an seinen eigenen Idealen festzuhalten und seine eigene geistige Integrierung intensiv zu verfolgen und doch anderen Menschen gegenüber unpersönlich orientiert zu bleiben. Er verlangt danach, sein Ringen und seine Leistungen anerkannt zu sehen. Er sehnt sich danach, dass das Licht, das er angezündet hat, andern eine Reaktion entlocken möge; er wünscht, dass man ihn als Jünger anerkennt; er sehnt sich schmerzlich danach, seine Macht und seine hochentwickelte Liebesnatur zu zeigen, um Bewunderung oder doch wenigstens Herausforderung hervorzurufen. Aber nichts ereignet sich. Er wird nicht besser als alle übrigen Brüder angesehen. Deshalb erweist sich das Leben als unbefriedigend. Ihr alle seht diesen Wahrheiten oder dieser Selbstanalyse selten ins Angesicht; deshalb (weil ich euch zu helfen suche) formuliere ich sie für euch und stelle sie euch gegenüber. Es ist schwer für intelligente Männer und Frauen, zu sehen wie andere, mit denen sie in enger Beziehung stehen, das Leben und die Probleme von einem gänzlich andern Gesichtspunkt als ihrem eigenen aus handhaben; wie sie diese (vom Standpunkt des Jüngers aus) auf ungeschickte und törichte Art und Weise handhaben und scheinbar ernstliche Fehler in ihrer Beurteilung und Technik begehen. Doch, mein langjähriger Bruder, warum bist du so sicher, dass du recht hast und dass dein Gesichtspunkt notwendigerweise richtig ist? Es könnte doch sein, dass deine Ansicht über das Leben und deine Deutung einer Situation einer Berichtigung bedarf, und dass deine Motive und deine Haltungen edler und reiner sein könnten. Und selbst wenn sie für dich das Höchste und Beste sind, was du zu irgendeinem gegebenen Zeitpunkt erreichen kannst, dann verfolge deinen Weg und überlasse es deinem Bruder, den seinen zu verfolgen. «Besser das eigene Dharma als das Dharma eines anderen Menschen.» Auf diese Weise drückt die Bhagavad Gita diese Wahrheit aus und fordert den Jünger auf, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Diese Haltung, sich nicht einzumischen und sich zu weigern, Kritik zu üben, hindert die Jünger keineswegs daran, einander zu dienen oder konstruktive Gruppenbeziehungen zu pflegen. Sie steht weder dem Ausdruck der Liebe [49] noch erfreulichen Gruppenbeziehungen entgegen. In allen Gruppenbeziehungen gibt es stets viel Gelegenheit, Unpersönlichkeit zu üben. In jeder Gruppe ist gewöhnlich ein Mitglied (und vielleicht mehrere) das für sich selbst und für die Gruppe ein Problem darstellt. Vielleicht bist du, selber eins und bist dir dessen nicht bewusst. Vielleicht weisst du, wer unter deinen Mitdienern seine Gefährten auf die Probe stellt. Vielleicht kannst du klar erkennen, welches die schwache Seite in der Gruppe ist und wer die Gruppe von einer besseren Tätigkeit zurückhält. Das ist alles schön und gut, vorausgesetzt dass du in der Liebe beharrst, fortfährst zu dienen und dich jeglicher Kritik enthältst. Es ist eine falsche Geisteshaltung, beharrlich zu versuchen, deinen Bruder in Ordnung zu bringen, ihn auszuzanken und ihm deinen Willen oder deinen Gesichtspunkt aufdringen zu wollen, obgleich es berechtigt ist, Ideen zum Ausdruck zu bringen und Vorschläge zu machen. Jüngergruppen sind Gruppen von freien und unabhängigen Seelen, deren persönliche Interessen im Dienst aufgehen und die jene innere Verbindung suchen, welche die Gruppe zu einem Instrument für den Dienst an der Menschheit und der Hierarchie verschmelzen wird. Fahrt mit eurer eigenen Seelendisziplin fort und überlasst es euren Brüdern, die ihre fortzusetzen. Die Frage der psychischen Kräfte ist nicht so leicht zu erklären. Ich beziehe mich nicht auf die niederen psychischen Kräfte, die sich mit der Zeit entwickeln können, oder auch nicht, wenn ein Grund dafür vorhanden ist. Ich beziehe mich auf die folgenden Fähigkeiten, die der Seele innewohnen, die in euch allen entwickelt werden müssen, wenn ihr euren Teil dazu beitragen sollt, den Bedürfnissen der Welt zu begegnen und im Bereich des Weltdienstes für die Hierarchie zu arbeiten. Lasst sie uns kurz aufzählen: 1. Intuitive Empfänglichkeit für Ideen. 2. Empfindungsfähigkeit für die Beeindruckung, die irgendein Mitglied der Hierarchie auf das Denken des Jüngers zu machen sucht. Aus diesem Grund bilde ich euch darin aus, den Vollmondkontakt nutzbar zu machen. 3. Schnelle Reaktion auf wirkliche Not. Ihr hättet dies nicht als eine psychische Kraft angesehen, meine Brüder, nicht wahr? Ich beziehe mich hier nicht auf eine Reaktion des Sonnengeflechts, sondern auf die Erkenntnis des Herzens. Denkt über diesen Unterschied nach. 4. Richtige Beobachtung der Wirklichkeit auf der Seelenebene. Dies führt zu rechter mentaler Wahrnehmung, zu Befreiung von Illusion und Verblendung und zur Erleuchtung des Gehirns. 5. Richtige Handhabung [50] von Kraft, was daher ein Verständnis für die Arten und Eigenschaften von Kraft und ihr rechtes schöpferisches Verweben in den Dienst auf der äusseren Ebene erforderlich macht. 6. Ein wahres Verständnis für das Zeitelement, mit seinem zyklischen Steigen und Fallen und für die rechten Zeiten zum Handeln, eine äusserst schwierig zu meisternde psychische Fähigkeit, meine Brüder, aber eine Fähigkeit, über die man durch den Einsatz geduldigen Wartens und durch Ausschaltung jeglicher Eile Herr werden kann. Alle diese Fähigkeiten muss der Jünger schliesslich entwickeln; aber es ist notwendigerweise ein langsamer Vorgang. Darauf folgt die Eigenschaft der mentalen Polarisation. Was ist diese Kraft oder Eigenschaft eigentlich? Für euch muss sie sich (gegenwärtig) auf zweierlei Art und Weise ausdrücken: 1. Durch das Leben der Meditation. 2. Durch die Kontrolle des Astralkörpers. Euer inneres Leben muss immer mehr auf der Mentalebene gelebt werden. Beständig und ohne zu sinken muss die Haltung der Meditation aufrechterhalten werden, nicht ein paar Minuten lang jeden Morgen oder zu bestimmten Augenblicken während des Tages, sondern beständig den ganzen Tag hindurch. Dies setzt eine stetige Orientierung zum Leben und das Handhaben des Lebens vom Standpunkt der Seele her voraus. Dies bezieht sich nicht auf das, worauf so oft als «Der Welt den Rücken kehren» angespielt wird. Der Jünger bietet dem Leben die Stirn, aber er tritt ihm auf der Ebene der Seele entgegen und schaut klarblickend auf die Welt menschlicher Angelegenheiten. «In der Welt, doch nicht von der Welt» ist die richtige Haltung, die Christus für uns zum Ausdruck gebracht hat. Zunehmend muss das normale und starke Leben der fühlenden, astralen, verlangenden und verblendeten Natur vom Leben der Seele, das durch den Verstand arbeitet, beherrscht und zum Schweigen gebracht werden. Die Gefühle, die normalerweise auf sich selbst bezogen und persönlicher Art sind, müssen in Erkenntnis der |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |