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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 4 ff. (engl.)
behinderten Ausblick arbeiten, als es euch bis jetzt möglich ist.

Ich teile deshalb meine Jünger in Gruppen ein, damit sie an verschiedenen Aspekten des Plans arbeiten und gleichfalls die Grundlage für Gruppenarbeit legen können, was dem einzelnen ausserordentlich helfen wird, was aber auch vor allem die Arbeit des Neuen Zeitalters vorwärtsbringen wird.

Es ist deshalb meine Absicht, im Zusammenhang mit diesen Gruppen etwas ausführlich zu schreiben. Meine Zeit ist sehr begrenzt, und ich werde sehr viel Auskunft in diese Gespräche und in etwaige individuelle Weisungen einschalten müssen, die meinen Jüngern zu geben ich geführt werde (wahrscheinlich in grossen Abständen). Ich schreibe im Grund überhaupt nicht für irgendeinen von euch, sondern um die Grundlage für Gruppenarbeit zu legen, die während der kommenden Jahre in der Welt getan werden soll. Was ich sage, sollte sorgfältig gelesen werden, denn das geschriebene Wort mag mehrere Bedeutungen enthalten und diese können vom Aspiranten verschieden aufgefasst werden, je nachdem, ob seine Intuition erwacht ist oder nicht.

Ich, euer tibetischer Bruder, erwarte von jedem meiner Jünger wenigstens das eine Grundlegende und Wesentliche, nämlich einen beharrlichen Eifer, der sich durch nichts abschrecken lässt. Jeder von euch beginnt die Arbeit mit gewissen grundlegenden charakteristischen Eigenschaften; jeder von euch beginnt dieses definitive Unternehmen der Ausbildung für Einweihung mit gewissen Mängeln, die als Abschreckungsmittel und Erschwerungen wirken; jeder von euch ist an seinem Licht und seinen inneren Möglichkeiten erkannt worden und mit diesen müssen wir notgedrungen unser Bestmögliches tun. Beachtet darum das schwierige Problem für jene, welche die Weltevolution leiten und nach denen suchen, die ihnen in ihrer Arbeit helfen können.

Ich will euch [5] lehren. Ob ihr aus der Lehre Nutzen zieht, das ist gänzlich eure eigene Angelegenheit; das ist etwas, was die Jünger des Neuen Zeitalters lernen müssen. Es gibt keinen okkulten Gehorsam in dem Sinn, wie es gewöhnlich durch die gegenwärtigen okkulten Schulen gelehrt wird. In alten Zeiten verlangte der Meister im Osten von seinem Jünger jenen unbedingten Gehorsam, was den Meister tatsächlich verantwortlich machte und das Schicksal oder das Karma des Jüngers auf seine Schultern lud. Dieser Zustand besteht nicht mehr. Das intellektuelle Prinzip im Individuum ist jetzt zu weit entwickelt, um eine solche Erwartung zu rechtfertigen. Diese Bedingung gilt nicht mehr. Im kommenden neuen Zeitalter ist der Meister dafür verantwortlich, eine Gelegenheit anzubieten und die Wahrheit richtig zu verkünden, aber für nichts weiter. In diesen aufgeklärteren Tagen wird keine solche Stellung mehr vom Lehrer übernommen, und ich übernehme sie auch nicht. Ich werde mit Offenheit sprechen. Ich kenne meine Jünger, denn kein Jünger wird ohne gründliche Erwägung durch den Lehrer in seinen Ashram aufgenommen. Ich werde dasjenige, was erfasst werden sollte, mit Fingerzeigen und Symbolen übermitteln und es wird von denjenigen unter meinen Jüngern, die das geöffnete innere Ohr und wahre Demut haben, bemerkt und verstanden werden. Wenn es nicht erkannt wird, dann wird die Zeit weiterhin ablaufen und Offenbarung wird schliesslich eintreten. Ich verlange daher keinen blinden Gehorsam. Wenn jedoch Rat und Vorschlag angenommen werden und ihr aus eigenen freien Stücken entscheidet, meinen Unterweisungen zu folgen, dann müssen diese Weisungen genau befolgt werden. Ihr dürft auch nicht beständig nach Resultaten und Phänomen ausschauen, was die Laufbahn und den Fortschritt vieler sogenannter Jünger aufgehalten hat.

Dies ist auch für mich ein Experiment, denn diejenigen unter uns, die Mitglieder eines gewissen Grades der Hierarchie sind, ändern notwendigerweise die alten Methoden und passen diese den neueren Umständen und dem Vormarsch der Evolution an. Viele erprobte (tried) Jünger und Aspiranten (hätte ich «ermüdete» (tired) sagen sollen, mein Bruder, denn ich vermute, dass beide Worte der Wahrheit entsprechen?) sollen Experimenten unterworfen werden, welche die Anwendung der alten Regeln auf moderne Art und Weise notwendig machen. Die friedlichen Zeitabschnitte der früheren Epochen dienten in besonderem Mass der Entwicklung der Jünger. Die «chitta» (oder das Denkmaterial, wie Patanjali es in seinen berühmten Richtlinien nennt), war weder so hoch entwickelt, noch war es mit so viel Gedanken angereichert oder [6] potentiell so erleuchtet. Heutzutage ist Wissen weit verbreitet und viele, viele Menschen denken bereits ihre eigenen Gedanken. Das Material für Jüngerschaft, mit dem die Meister fertigwerden müssen und der Menschentyp, der entwickelt und der Erleuchtung entgegengeführt werden soll, ist von höherer Qualität und höherem Rang, wenn ich einen so ungewöhnlichen Ausdruck gebrauchen darf. Der Versuch, die Methoden zu ändern und die neue Technik der Gruppenarbeit durchzuführen, muss gleichfalls inmitten des Drucks und der Überanstrengung der westlichen Zivilisation durchgeführt werden. Dies auferlegt allen, die für diese Arbeit ausgewählt worden sind, eine ungebührliche Anstrengung; wenn es aber möglich ist, fortzufahren und zum Erfolg führt, dann läutert es das Material zu einem feineren Grad der Macht. Wie es gesagt worden ist: «Die Dschungel des Abendlandes sind anderer Art, als diejenigen innerhalb der östlichen Zone.» Sie verlangen Frieden inmitten des Tumults, Kraft inmitten der Ermattung, Ausdauer trotz schlechter Gesundheit, Verständnis in allem Lärm des westlichen Lebens. Fortschritt wird daher trotz und nicht infolge bestehender Umstände erreicht. Für diese Art von Jüngern, wie ich sie jetzt zu lehren versuche, gibt es kein Zurückziehen von der Welt. Es gibt keinen Zustand physischen Friedens und der Ruhe, in dem die Seele angerufen werden kann und der es erlaubt, jene in ihren Ergebnissen gewaltige Arbeit zu leisten, welche in der Stille des Schweigens und der Ruhe des vollständigen Losgelöstseins von allem körperlichen oder gefühlsmässigen Verlangen - was der Hindu Samadhi nennt, erreicht werden kann. Die Arbeit muss inmitten des Lärms vorwärts gehen. Der Zustand des Friedens muss inmitten des Aufruhrs gefunden werden. Weisheit muss mitten im intellektuellen Tumult erlangt werden und die Zusammenarbeit mit der Hierarchie auf der inneren Seite des Lebens muss inmitten des verheerenden Getöses des modernen Lebens in den grossen Städten vor sich gehen. Solcherart ist euer Problem und so ist mein Problem, wenn ich euch zu helfen suche.

Für mich besteht auch das Problem von übermässigem Kraftaufwand, wenn ich jeden von euch in gewissen Abständen zu erreichen und zu studieren suche. Ich habe die Aufgabe, eure Gesinnung aus weiter Entfernung zu lesen, euer Licht zu sehen und eure Aura zu kräftigen. Dies ist bisher, mit Ausnahme von ein paar seltenen Fällen, kein Problem gewesen, mit dem die östlichen Lehrer zu tun hatten. Diejenigen, die jetzt in der modernen Welt unter den Meistern der Weisheit arbeiten, haben während einer früheren Verkörperung einen vorbereitenden Einstimmungsprozess und eine Ausbildung in Empfänglichkeit durchgemacht. Vergesst [7] deshalb nicht, dass ich auch vor einem Problem stehe, das ich um der bedürftigen Welt willen und als meinen Beitrag, den Einzug des neuen und fruchtbaren Zeitalters zu beschleunigen, auf mich zu nehmen bereit bin. Lasst uns deshalb unsere beiderseitigen Bemühungen erleichtern.

Ich verspreche keine schnellen Resultate. Ich werde euch keine imposanten Entfaltungen verschaffen. Die Resultate hängen gänzlich von euch ab. Sie sind von eurer Geduld, eurer Genauigkeit in Einzelheiten, der Disziplin, der ihr euer Leben zu unterwerfen bereit seid und von eurer Selbstvergessenheit abhängig. Darf ich euch dringend bitten, Resultate sich selbst zu überlassen, und mit Objektivität zu arbeiten, denn ihr wisst nicht genau, welcher Art meine Ziele für euch sind; darf ich euch bitten, von der beständigen Selbstanalyse abzulassen, die eine so hervortretende charakteristische Eigenschaft des nach innen gerichteten und doch ehrgeizigen abendländischen Mystikers ist.

. . . Welchen Standpunkt nehme ich also ein? Als Jünger innerhalb einer grossen Gruppe von Jüngern, die, vom bescheidensten Aspiranten angefangen, bis zum höchsten Mitglied der Hierarchie, die Menschheit mit dem geistigen Reich verbinden, kann ich euch die alten Regeln lehren und euch Anregungen geben, damit ihr den Pfad schneller entlangwandern und euren Mitmenschen zu grösserem Nutzen gereichen könnt. Es besteht nicht die geringste Andeutung einer autoritativen Äusserung von einem Mitglied der Hierarchie, dem Gehorsam geleistet werden muss und dessen Wort unfehlbar ist. Daran sollte gedacht werden, weil sonst die Arbeit nicht möglich sein wird, Gefahrenelemente eintreten und die gegenwärtige Bemühung zunichte machen können. Meine Anonymität ist stets gewahrt worden und dies wird weiterhin geschehen, obgleich Mitglieder dieser Gruppe von Jüngern mich als den kennen, der ich bin. Ihr kennt mich als Lehrer, als einen tibetischen Jünger und als einen Eingeweihten eines gewissen Grades, welchen Grades, ist für euch gänzlich bedeutungslos. Auf den Unterricht, den ich euch geben werde, kommt es an. Ich bin ein in die Geheimnisse des Seins Eingeweihter. Diese Erklärung übermittelt denen, die wissend sind, an sich schon Auskunft. Ihr wisst auch, dass ich mich in einem physischen Körper befinde und ein Bewohner des nördlichen Indiens bin. Lasst euch damit genügen und lasst Neugierde euch nicht blind für die Lehre machen.

Wir stehen zusammen in einem geistigen Unternehmen. Ihr habt alle freiwillig und ohne Drängen eure Bereitschaft, in ein intensiveres geistiges Leben hineinzugehen, zum Ausdruck gebracht. Dies müsst ihr in der Freiheit eurer eigenen Seele und durch [8] die Kraft eures eigenen Intellektes tun. Ihr werdet solche Unterweisungen befolgen, die euch annehmbar und richtig erscheinen, aber wenn ihr euch dafür entscheidet, dann werdet ihr versuchen den Anforderungen mit Genauigkeit zu entsprechen. Ihr werdet die Anforderungen, die von Zeit zu Zeit von mir gestellt werden, analysieren und in Frage stellen und ihr werdet sie nicht wörtlich auffassen. Sprache ist stets ein Hindernis und wirkt begrenzend. Ihr werdet in eurer Arbeit auch durch Gesundheit und Umstände geleitet werden und werdet euch stets daran erinnern, dass Meister durch Erlangung der Meisterschaft zum Meister werden, und nicht dadurch, dass sie irgend jemandem gehorchen. Ihr werdet euch bewusst sein, dass ich, euer Lehrer, nicht immer Kenntnis von eurem physischen Zustand oder eurem täglichen Handeln habe. Ich befasse mich nicht mit den Angelegenheiten der Persönlichkeit, und jene irregeführten Aspiranten, die behaupten, dass die Meister ihnen immerfort sagen, was sie tun sollen und sie in ihren persönlichen Angelegenheiten lenken, sind noch weit vom Grad der angenommenen Jüngerschaft entfernt. Ihr werdet euch daran erinnern, dass das Licht in einem solchen Denkvermögen scheint, das Selbstkontrolle besitzt, und frei von mentaler Beeinflussung eines andern Denkvermögens ist. Unter dem Vorbehalt, dass diese Massnahmen klar verstanden worden sind, wollen wir nun zur Formulierung gewisser Prinzipien und zu einer Betrachtung dessen schreiten, was zu tun im Bereich der Möglichkeiten liegt.

Erstens: Es muss beständig im Sinn behalten werden, dass die neue Jüngerschaft in erster Linie ein Experiment in Gruppenarbeit ist, und dass ihr Hauptziel nicht in der Vervollkommnung des individuellen Jüngers in der Gruppe liegt. Ich halte diese Äusserung für grundlegend und wichtig. Es ist beabsichtigt, dass die einzelnen einander ergänzen und vervollständigen, und die Summe ihrer Eigenschaften sollte schliesslich eine Gruppe darstellen, die fähig ist, sich auf nützliche, geistige Art und Weise auszudrücken, und durch die geistige Energie zur Hilfe der Menschheit fliessen kann. Die zu leistende Arbeit geschieht auf der Mentalebene. Die Dienstgebiete der individuellen Jünger bleiben dieselben wie zuvor, aber zu ihren verschiedenen Gebieten individuellen Bemühens kommen eine Gruppentätigkeit und ein Gruppenleben hinzu, welche mit der Zeit deutlicher werden. Das erste Ziel ist daher, die Gruppe so zusammenschmelzen und zu vereinigen, dass jeder einzelne darin in enger mentaler Verbindung und geistiger Zusammenarbeit mit den anderen arbeiten kann. Dies braucht unvermeidlicherweise Zeit, und der Erfolg dieser neuen Bemühung durch die Hierarchie wird von einer unkritischen Haltung und dem Ausströmen des Geistes der Liebe aller Gruppenmitglieder abhängig sein. Dies wird für einige Jünger ziemlich leicht zu erreichen sein, [9] aber sehr schwer für andere. So viele hochentwickelte Menschen leiden heute an einer Überentwicklung des analytischen Verstandes. Mit der Zeit, und wenn ihr euch wirklich bemüht, wird jedoch der Verschmelzungsprozess viele Fortschritte machen. Dies ist daher unser erstes Bemühen, ebenso wie es das erste Bemühen der Gruppe jeden Meisters und das vollendete Werk der Hierarchie selbst ist - Gruppeneinigkeit.

Jeder Jünger muss lernen, seine eigenen Ideen über persönliches Wachstum den Gruppenerfordernissen unterzuordnen, denn um eine koordinierte Gruppe zu werden, die als eine brauchbare Einheit funktioniert, werden einige Jünger ihren Fortschritt in gewissen Richtungen beschleunigen und andere ihr Tempo vorübergehend verlangsamen müssen, um ihn dem Schritt der Mehrheit anzupassen. Dies wird automatisch geschehen, wenn die Gruppenidentität der dominierende Faktor in den Gedanken jedes Jüngers ist, und Verlangen nach persönlichem Wachstum und geistiger Befriedigung in zweiter Linie kommen. Die Gruppen innerhalb jedes Ashrams sollen schliesslich ebenso miteinander arbeiten, wie die verschiedenen Abteilungen irgendeiner grossen Organisation erfolgreich als Einheit zusammenwirken. Sie müssen reibungslos und auf eine intelligente Art und Weise funktionieren. Dies wird dann möglich sein, wenn die individuellen Mitglieder in den Gruppen und die individuellen Gruppen ihre eigenen Identitäten aus den Augen verlieren, im Bemühen, dieses Experiment der Hierarchie erfolgreich zu gestalten. Die Gefühle, Reaktionen, Wünsche und Erfolge des einzelnen zählen ganz entschieden nicht. Nur das wird als bedeutungsvoll

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.