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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 560 ff. (engl.)
den Beziehungen, die zwischen den Tätigen und Jüngern bestehen. Unter dem Druck der gegenwärtigen Gelegenheit ist keine Zeit zur Kritik untereinander; die werktätigen Helfer behindern sich gegenseitig und halten das Werk auf.

Ich habe jetzt ein Gefühl der Dringlichkeit und möchte alle, welche diese Unterweisungen lesen, nachdrücklich bitten, ihre Neigungen und Abneigungen zu vergessen und die persönlichen Hindernisse zu übersehen, die unvermeidlich bei ihnen und bei denen bestehen, die [561] auf der physischen Ebene arbeiten und durch ihre Persönlichkeit behindert werden Ich möchte alle werktätigen Helfer nachdrücklich daran erinnern, dass der Tag der Gelegenheit da ist und seine festgesetzte Frist hat. Diese kleinlichen menschlichen Reibungen, das Unvermögen, einander zu verstehen, die kleinen Fehler, die ihre Wurzeln in der Persönlichkeit haben und demnach vergänglich sind, Ehrgeiz und Illusion - all das muss schwinden. Wenn die tätigen Helfer inneren Abstand üben würden, da sie wissen, dass das Gesetz wirkt und Gottes Absichten zu einem endgültigen Ziel kommen müssen, und wenn sie lernen würden, niemals in Gedanken oder Worten zu kritisieren, dann würde die Erlösung der Welt rasch fortschreiten, und das neue Zeitalter der Liebe und Erleuchtung würde eingeleitet werden.

Der Ton schwillt an. Für die mutige Seele naht die Stunde der Gefahr. Die Wasser haben dem weissen Schöpfer keinen Schaden angetan, und nichts konnte ihn ertränken noch durchnässen. Nun droht ihm Gefahr von Feuer und Flamme und man erblickt erst schwach den aufsteigenden Rauch. Nach dem Zyklus des Friedens rufe er wiederum den Sonnenengel an.

Die Zentren und das Prana.

Der Gebrauch der Hände.

Das Beschreiten des Weges.

Die Erweckung der Zentren.

REGEL XIV

Die Zentren und das Prana.

Je mehr wir uns in unseren Gedanken der physischen Ebene [505] nähern, desto grösser werden die Schwierigkeiten, die der weisse Magier erfährt, sei er nun ein Sonnenengel, der mit der magischen Erschaffung der sichtbaren Form beschäftigt ist, oder ein erfahrener Fachmann, der nach einem Plan arbeitet. Das hat zwei Gründe:

1. Die automatische Reaktion der grob-physischen Materie gegenüber der Substanz, wobei man immer bedenken muss, dass Substanz Kraft ist.

2. Die Gefahren, die daraus erwachsen, dass man mit den Feuern oder den Pranas des Universums arbeitet oder auf sie einzuwirken versucht. Eben mit dieser letzten Gefahr befasst sich die vierzehnte Regel.

Man kann diese Regel auf vielerlei Weise auslegen. Wir können die Arbeit des Sonnenengels studieren, wie er sich der grob-physischen Ebene nähert, um in die Inkarnation einzutreten, und wie er also jenen kritischen Punkt in seinem schöpferischen Wirken erreicht, an welchem die dreifache Hülle soweit ist, dass sie unvermeidlich und unausweichlich mit dem Materien-Aspekt in Berührung treten muss. Es ist das Stadium, in dem sie - um die Wahrheit in okkulten Begriffen auszudrücken - tatsächlich aufgerufen wird, «sich zu bekleiden und in das Licht des Tages zu verschwinden!» Der geistige Mensch wird nun in eine mentale (feurige) Hülle eingehüllt. Er wird auch «in einen wässerigen Nebel» gekleidet, was eine altertümliche Ausdrucksweise ist, um auf die grosse Illusion hinzuweisen. Dieser Ausdruck vermittelt nicht nur die Vorstellung vom Besitz eines astralen oder wässerigen Körpers, sondern zeigt dem Denken auch die Wirkung, welche dieser Körper auf [566] den verborgenen Sonnenengel ausüben muss. Letzterer schaut durch das Feuer und durch den Nebel hinaus und sieht Verzerrung und Widerspiegelung. Er sieht das, was irreführen muss.

Ausser der Feuer- und der Nebelhülle hat er sich mit einem äusseren Gewebe von eng ineinander verwobenen Kraftströmen umkleidet. Diese bilden seinen Äther- oder Lebenskörper, der so etwas wie ein Gewebe oder ein Netz von Energie-Nadis ist, die zu Zehntausenden miteinander verwoben sind und an bestimmten Stellen in diesem Energiekörper verschiedenartige Kraft-Brennpunkte bilden, deren wichtigste die sieben Zentren sind. Es gibt jedoch noch viele solcher Brennpunkte.

Wenn der Sonnenengel diese Kleidung angetan hat, ist eine Endstufe erreicht, und es müssen dann das Sonnenfeuer und das Feuer durch Reibung mit «drei sehr alten Feuern» in Berührung gebracht werden. Es sind dies die Feuer der grob-physischen, objektiven Materie oder jener materiellen Energieeinheiten, die wir normalerweise mit den Worten «gasförmig, flüssig und fest» umreissen; bedeutungslose Worte, die nur dadurch, dass sie uns die Differenzierung lehren, für uns von Nutzen sind. Diese drei uralten Feuer sind Aspekte des Feuers durch Reibung.

An diesem Punkt ist für die mutige Seele die Stunde der Gefahr gekommen. Es ist die Stunde, in der die Seele den Ätherkörper und die gasförmige Umhüllung, die der höchste Aspekt der grob-physischen Hülle, das Werkzeug der greifbaren organischen Manifestation ist, eins werden lassen muss.

Wir können diese Regel auch vom Gesichtspunkt des Eingeweihten aus studieren, der damit beschäftigt ist, mit Kräften umzugehen, und der durch die Macht seines Denkens eine Gedankenform geschaffen haben mag. Diese Gedankenform hat er mit einer Astral- oder Begierdenhülle umkleidet; er hat sie wohlerwogen mit seiner Energie belebt und versucht nun, ihr ein objektives Dasein zu geben und sie auszusenden, damit sie seine Absicht und sein Vorhaben ausführe. Der kritische Augenblick allen schöpferischen Wirkens ergibt sich immer in diesem Stadium. Es ist das Stadium, in dem die schwingende, subjektive Form jenes Material an sich ziehen muss, das ihr eine Gestaltung und Ordnung auf der physischen Ebene gibt. Diese Tatsache muss man berücksichtigen, ganz gleich, [567] was der Magier sichtbar machen will. Das gilt in gleicher Weise für eine Organisation, für eine Gruppe oder eine Gesellschaft; es kann für die Beschaffung von Geld oder für die Einkleidung oder Veräusserlichung einer Idee gelten. Der Augenblick der Gefahr für den Magier kommt in diesem Endstadium. Es ist ein Punkt erreicht, wo feine Unterscheidung nötig ist, und der Magier muss jetzt mit Vorsicht weitergehen. Viele durchaus gute Pläne können nicht materielle Gestalt annehmen, und der Grund dafür liegt eben hier. Ein Plan ist demnach eine Idee, die in Zeit und Raum freigelassen wurde, um eine Form zu suchen und ihre Aufgabe zu erfüllen. Viele solcher Pläne werden zunichte, weil ihr Schöpfer oder das schöpferische Denken, von dem sie ausgehen, diese kritische Periode nicht versteht. Es muss hier ein richtiger Ausgleich der Kräfte vorgenommen werden, damit weder zuviel, noch zu wenig Energie bei dem Werk verwendet wird. Wird zuviel Energie durch den Lebenskörper freigelassen, dann lodert ein Feuer auf, wenn die gasförmige Energie der grob-physischen Ebene mit der lebendigen Ätherenergie in Kontakt kommt. Dadurch wird die keimhafte Form zerstört. Wo nicht ausreichend Energie vorhanden oder die Aufmerksamkeit nicht beharrlich genug ist, und wenn der Gedanke des Magiers hin- und herschwankt, dann kommt die Idee zu keinem Ziel, dann wird das Kind totgeboren, und es tritt nichts in die objektive Erscheinung ein. Das hat eine exakte Entsprechung auf der physischen Ebene. Viele Kinder werden eben aus dem Grund tot geboren, weil der Sonnenengel in seinem Vorhaben schwankt und nicht genügend interessiert ist. Viele gute Ideen können sich ebenfalls nicht verkörpern oder haben keine dauerhafte Lebensexistenz «im Licht des Tages», weil nicht genügend Energie vorhanden war, um jenen Funken lebendigen Feuers zu erzeugen, der immer im Mittelpunkt aller Formen brennen muss. Die Gefahr ist daher zweifach:

1. Die Gefahr der Zerstörung durch Feuer, wenn zuviel Energie ausgegeben und eine zu heftige Absicht zum Ausdruck gebracht wurde.

2. Die Gefahr [568] des Todes aus Mangel an Lebenskraft, und weil die «zielgerichtete Aufmerksamkeit» des Magiers nicht stark und ausdauernd genug ist, um die Form ins Dasein zu bringen.

Es bestätigt sich das okkulte Gesetz, dass dem Gedanken Energie folgt. Wir könnten diese Regel vom Standpunkt des Aspiranten aus studieren, sofern er lernt, mit Energie und mit den Naturkräften zu arbeiten, wenn er die Bedeutung und den Zweck des Lebenskörpers erfasst und in der Beherrschung des Lebensfeuers oder der Pranas seines eigenen kleinen Systems Macht gewinnt. Es scheint mir, dass es für unseren besonderen Zweck am nützlichsten wäre, wenn wir von dieser Seite her an die Sache herangingen. Diese Unterweisungen sind für diejenigen bestimmt, die entschieden an der Methode der Befreiung von der Form interessiert sind und die danach trachten, sich für ein Zusammenwirken mit der grossen Weissen Loge vorzubereiten. Sie lernen die ersten Schritte in dem magischen Werk kennen, und darum ist es für sie ganz besonders wichtig, ein Verständnis für die Feuer und die Energien zu gewinnen, mit denen sie arbeiten müssen. Wir wollen deshalb unsere Aufmerksamkeit auf diesen Abschnitt des grossen Werkes beschränken, und wollen weder die Arbeit der Seele, wenn sie in die Inkarnation tritt und sich objektiv durch eine Form offenbart, betrachten, noch das Wirken der Eingeweihten, wenn sie als schöpferische Magier auf einen Gruppenimpuls hin und mit einsichtsvollem Verständnis für den Evolutionsplan handeln. Diese Anweisungen wollen praktisch sein und die nötigen Lehren denjenigen Schülern übermitteln, die zwischen den Zeilen lesen können und die Fähigkeit entwickeln, hinter den äusseren Hüllen und exoterischen Formen die esoterische Bedeutung zu sehen. Wir wollen jetzt die Pranas besprechen, und ich möchte hier einige Sätze aus dem Buch «Der Yoga-Pfad» zitieren, die eine Beschreibung dieser Pranas geben. Wir finden im Buch II, Sutra 39, dass es fünf Aspekte des Pranas gibt, die durch den Äther- oder Lebenskörper [569] wirken und ihn somit in seiner Gesamtheit darstellen.

«Das Prana manifestiert sich fünffach und stimmt also mit den fünf Stufen des Denkens, mit dem fünften Prinzip und den fünf Modifikationen des Denkprinzips überein. Prana wirkt sich im Sonnensystem als die fünf grossen Energiezustände aus, die wir Ebenen nennen, Mittler des Bewusstseins. ... Die fünf verschiedenen Erscheinungsformen des Prana im menschlichen Körper sind:

1. Prana, das sich von der Nase zum Herzen erstreckt und spezielle Beziehungen zu Mund und Sprache, zum Herzen und zu den Lungen hat.

2. Samana, erstreckt sich vom Herzen zum Sonnengeflecht; es hat mit der Nahrung und der Ernährung des Körpers durch Speise und Trank zu tun und hat eine spezielle Beziehung zum Magen.

3. Apana beherrscht das Gebiet vom Sonnengeflecht bis zu den Fusssohlen; es betrifft die Organe der Ausscheidung und der Geburt, und hat somit eine spezielle Beziehung zu den Organen der Zeugung und Ausscheidung.

4. Upana befindet sich zwischen der Nase und dem Scheitel des Kopfes; es hat eine spezielle Beziehung zum Gehirn, zur Nase und den Augen, und wenn man es richtig beherrscht, bewirkt es das harmonische Einordnen der Lebenslüfte und deren richtiges Funktionieren.

5. Vyana ist die Bezeichnung, die für die Gesamtheit pranischer Energie verwendet wird, die gleichmässig durch den ganzen Körper hin verteilt ist. Seine Werkzeuge sind Tausende von Nadis oder Nerven im Körper, und es steht in einem besonderen, bestimmten Zusammenhang mit den Blutkanälen, den Venen und Arterien.»

(S. 239/330, engl. Ausgabe)

«Der Ätherkörper ist der Kraft- oder Lebenskörper, und er durchdringt jeden Teil der dichten Hülle. Er ist der Hintergrund, die wahre Substanz des physischen Körpers. Je nach der Beschaffenheit der Kraft, die den Ätherkörper beseelt, je nach der Tätigkeit dieser Kraft im Ätherkörper, je nach der Lebhaftigkeit oder Trägheit der wichtigsten Teile des Ätherkörpers (der Zentren entlang der Wirbelsäule) ist dementsprechend die Tätigkeit des physischen Körpers. In ähnlicher, symbolischer Weise ist je nach der Ganzheit und Unversehrtheit des Atemapparates und entsprechend der Fähigkeit dieses Apparates, das Blut mit Sauerstoff aufzuladen und es zu reinigen, auch die Gesundheit und das Wohlbefinden des grob-physischen Körpers.» (S. 18219, engl. Ausgabe)

Wir finden [570] auch die Feststellung, dass die Kräfte, aus denen der Lebenskörper besteht, oder die verschiedenen Pranas, aus welchen er zusammengesetzt ist, von folgenden Quellen ausgehen:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.