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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 570 ff. (engl.)

a. Von der planetarischen Aura. In diesem Fall handelt es sich um planetarisches Prana, und es betrifft daher vor allem die Milz und die Gesundheit des physischen Körpers.

b. Von der Astralwelt über den Astralkörper. Dies ist reine Kama- oder Begierdenkraft, und sie wirkt vor allem auf die Zentren unter dem Zwerchfell ein.

c. Von dem Universalen Denken oder der Manaskraft. Diese ist meistenteils Gedankenkraft und strömt zum Kehlzentrum.

d. Von dem Ego selbst, wobei vor allem das Kopf- und das Herzzentrum angeregt werden. (S. 220.)

Wir lesen auch, dass «die meisten Menschen nur von der physischen und der astralen Ebene her Kraft empfangen; Jünger jedoch empfangen Kraft auch von den mentalen und egoischen Ebenen her». Schliesslich lesen wir:

«Es könnte dem Studierenden helfen, wenn er sich klar macht, dass die rechte Beherrschung des Prana die Erkenntnis bedingt, dass die Gesamtheit des Daseins und der Erscheinungswelt Energie ist, und dass die drei niederen Körper Energiekörper sind; jeder von ihnen ist ein Träger für eine höhere Energieart und ist selbst Übermittler von Energie. Die Energien des niederen Menschen sind Energien des dritten Aspektes, des Heiligen Geistes oder des Brahma-Aspektes. Die Energie des geistigen Menschen ist die des zweiten Aspektes, der Christuskraft oder des Buddhi. Das Ziel der Evolution in der Menschheit besteht darin, diese Christuskraft, das Prinzip des Buddhi, zu voller Manifestation auf der physischen Ebene zu bringen, und zwar durch die nützliche Verwendung der dreifachen niederen Hülle.» (S. 227.)

Dies gibt uns ein allgemeines Bild von dem Thema unserer Betrachtung; es gibt uns die elementaren Tatsachen, auf denen alle unsere Gedanken aufbauen müssen. Wenn wir das oben Gesagte studieren, wird es darum deutlich, dass der Aspirant dreierlei tun muss:

Erstens muss er das Wesen der Energie oder der Pranas kennen lernen, die seine magische Schöpfung, den physischen Körper, in [571] sichtbare Erscheinung gebracht haben und in einem solchen Zustand halten, dass er das geistige Ziel seiner Seele schnell oder langsam erreichen kann. Zu dieser Lektion gehört folgendes:

a. Er muss eine Kenntnis jener Kräfte erlangen, die in seinem Leben besonders machtvoll sind und seine Handlungen zu leiten scheinen. Dies wird ihm das Wissen darüber bringen, welche Zentren seines Ätherkörpers erweckt sind und welche noch schlafen. Das müssen alle Aspiranten begriffen haben, ehe sie sich wirklich der Schulung zur Jüngerschaft zuwenden können.

b. Er muss die Beziehung verstehen lernen zwischen jenen Naturkräften, die er sich zu seinem eigenen Gebrauch angeeignet hat und welche die Gesamtheit seiner persönlichen, mentalen, empfindenden und belebenden Energien bilden, - und diesen selben Kräften, die sich ja in der natürlichen Welt vorfinden und die Erscheinungsform des Makrokosmos beherrschen.

c. Er muss mit diesen Energien in einsichtsvoller Weise arbeiten lernen, um drei Ergebnisse herbeizuführen:

Eine harmonische Zusammenarbeit mit seinem eigenen Sonnenengel, damit die Sonnenkraft ihren Rhythmus den lunaren Kräften auferlegen kann.

Eine einsichtsvolle Reaktion gegenüber der Gruppe der Weltdiener und einen Anschluss an diese Gruppe, die zu irgendeiner Zeit die Aufgabe übernommen hat, durch die Macht ihrer Gedanken die Naturkräfte zu lenken und so die ganze Fülle der Schöpfung im Sinn der göttlichen Absicht vorwärts zu leiten. Die Heranbildung einer Persönlichkeit auf der physischen Ebene, die ihrer schöpferischen Aufgabe gewachsen und für alle solche Tätigkeiten fähig ist, die vom Denken ausgehen, so dass er dadurch das Wirken der lenkenden Kräfte zu [572] fördern vermag.

Zweitens muss er lernen, als Seele zu leben, also sich freizumachen von der Vorstellung, er und seine Körpernatur seien eins. Das bringt dreierlei mit sich:

a. Die Fähigkeit, sich in das Kopfbewusstsein zurückzuziehen und von jener hohen Stätte aus das Leben des persönlichen Selbstes zu lenken.

b. Das Vermögen, durch die verschiedenen Zentren im Körper jene universellen Kräfte und Energien hindurchströmen zu lassen, die für die Weltarbeit nötig sind. Das muss bewusst getan werden, in vollem Erkennen der Quelle, aus der sie kommen, der Art ihrer Tätigkeit und des Zweckes, zu dem sie verwendet werden müssen. Dazu gehört auch das Verständnis, welche Kraft jeweils mit einem Zentrum verbunden ist; und daraus folgt dann die Notwendigkeit, die Zentren zu entwickeln, sie kraftvoll wirksam zu machen und sie harmonisch in einen gemeinsamen Rhythmus zu bringen.

c. Daraus ergibt sich die Fähigkeit, nach Belieben durch irgendein spezielles Zentrum zu wirken. Dies ist erst dann möglich, wenn die Seele als der Herrscher auf dem «Thron zwischen den Augenbrauen» wohnen kann, und wenn das Kundalinifeuer emporgehoben wurde, wie man es okkult nennt. Dieses Feuer muss längs der Wirbelsäule nach oben gehen und sich den Weg durch das Gewebe brennen, das jeweils ein Zentrum vom anderen auf dem «Goldenen Stab der Macht» trennt.

Drittens muss er lernen, die Reaktionen zu studieren, die er bei anderen durch jede beliebige Energie, die er durch seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen mag, hervorruft, oder die er - wenn er etwa ein Eingeweihter und daher ein bewusster Mitarbeiter am Plan ist -, anzuwenden oder zu übermitteln berechtigt sein mag.

Durch ein [573] genaues Studium seiner persönlichen «Wirkung» auf seine Mitmenschen, sofern er unter ihnen lebt, denkt, spricht und handelt, lernt er das Wesen jener Kraftart kennen, die etwa durch ihn strömt. Er kann dadurch zu einem Verständnis ihrer Art, ihrer Qualität, ihrer Stärke und ihrer Geschwindigkeit kommen. Diese vier Worte verdienen eine Betrachtung und Erläuterung.

A. Die Art der Kraft, die von einem Aspiranten verwendet wird, wird ihm die Quelle zeigen, aus der sie herkommt, und wenn er sie studiert, wird sie ihm die Wesenheit anzudeuten beginnen, von der sie ausging. Eine Kenntnis der Kraftart beantwortet die Frage: In welcher Energierichtung und auf welchem Strahl befindet sich diese Kraft? Eine genaue Achtsamkeit auf diesen Aspekt des Werkes wird dem Aspiranten bald anzeigen:

1. Auf welcher Ebene er selbst arbeitet.

2. Die Art seines Strahls - sowohl des egoischen als auch des Persönlichkeits-Strahls. Nur der Eingeweihte dritten Grades kann den Strahl seiner Monade feststellen.

3. Das besondere Tattva, das dazu gehören mag.

4. Das Zentrum, durch das er die Kraft weitergibt.

Es wird deshalb deutlich sein, dass ein Studium der Energietypen von praktischem Nutzen ist und dazu führen wird, dass keine Seite im Wesen des Aspiranten unberührt bleibt. Denkt eine Minute darüber nach, welche Lektionen von einem Menschen gelernt werden können, der die Energie, die er zum Beispiel beim Sprechen aufwendet, dem inneren Herrscher zur Prüfung vorlegt, und der - nachdem er gesprochen oder sich dem Meinungsaustausch des täglichen Lebens angeschlossen hat - sich die Frage stellt: Was für eine Art von Energie habe ich heute bei meinem Reden benutzt? Welche Kraft habe ich bei den Kontakten mit meinen Mitmenschen ausgegeben? - Ihr fragt mich, ob ich euch das erläutern kann? Nun, so lasst es mich versuchen und somit das zu vereinfachen, was so oft als schwierig und dunkel erscheint. Der Schüler möge sich selber [574] fragen, ob seine gedankliche Haltung und die Worte, die er bei irgend einer Gelegenheit sprach, von dem Wunsch diktiert waren, den Hörern seinen Willen aufzudrängen. Dieses Auferlegen seines Willens könnte richtig oder auch falsch sein. Wenn es zurecht geschah, dann würde es bedeuten, dass er unter dem Impuls seines geistigen Willens handelte; seine Worte stünden dann im Einklang mit dem Vorhaben und der Absicht der Seele, sie wären von Liebe geleitet und deshalb aufbauend, hilfreich und heilend. Seine Einstellung wäre dann neutral und sachlich, und er hätte nicht den Wunsch, das Denken seines Bruders zu knebeln. Wenn aber seine Worte durch Eigensinn und den Wunsch veranlasst wurden, seine Ideen anderen aufzuzwingen und so in ihrer Gegenwart zu glänzen, oder sie zu zwingen, mit seinen Folgerungen übereinzustimmen, - dann wäre seine Methode zerstörerisch, tyrannisch, aggressiv, streitsüchtig, gewalttätig, grob oder aufreizend, je nach den Tendenzen und Neigungen seiner Persönlichkeit. Dies könnte die rechte oder falsche Anwendung der Kraft des ersten Strahls anzeigen.

Sollte die Kraftart, mit der er umgeht, die des zweiten Strahls sein, so kann er sie einer ähnlichen Analyse unterziehen. Er wird dann merken, dass sie auf Gruppenliebe, Dienst und Mitgefühl beruht, oder aber auf einem egoistischen Verlangen, geliebt zu werden, und auf Gefühlsseligkeit und schwärmerischem Anhangen. Seine Worte werden ihm das zeigen, wenn er sie genau studiert. Ähnlich ist es, wenn er die Kraft des dritten Strahls in einer persönlichen Art anwendet: er wird abwegige Vorschläge machen, spitzfindig und in seinen Behauptungen glatt und ausweichend sein, er wird in den Beziehungen zu seinen Mitmenschen Machenschaften anwenden oder sich zudringlich überall einmischen, emsig damit beschäftigt, das Weltgetriebe in Gang zu halten, anderer Leute Leben für sie zu lenken, oder aus Eigennutz die Zügel der Herrschaft so fest zu ergreifen, dass er alles und jedes opfert, um seine eigenen geschäftigen Zwecke zu fördern. Ist er jedoch ein echter Jünger und Aspirant, dann wird er mit dem Plan arbeiten und wird Kraft des dritten Strahls handhaben, um die liebevollen Absichten [575] der geistigen Wirklichkeit auszuführen. Er wird emsig und tätig sein, und sein Wort wird Wahrheit in sich tragen und ihn dazu führen, anderen zu helfen, denn er wird sachlich und wahrhaft sein.

Der Gebrauch der Hände.

Es wird hier, wo wir uns mit der Handhabung von Kraft befassen, von Wert sein, etwas über den Gebrauch der Hände bei einem solchen Tun mitzuteilen. Einer der Meister hat gesagt: «Nur mit bewaffneten Händen und bereit, entweder zu siegen oder unterzugehen, kann der moderne Mystiker hoffen, sein Ziel zu erreichen.» Ich möchte einige Worte über die Hände sprechen, denn es liegt mehr okkulte Lehre in diesen Worten verborgen, als es oberflächlich den Anschein hat.

In einem der alten Bücher, die für die Unterweisung von Jüngern zur Verfügung stehen, findet man folgende Worte:

«Die bewaffnete Hand ist eine leere Hand, und das schützt ihren Besitzer vor den Anklagen seiner Feinde. Es ist eine Hand, die befreit ist von dem Makel der vier Symbole des Bösen - des Goldes der Wollust, des Dolches und des Fingers der Verführung.»

Diese Worte sind höchst bedeutsam, und es wäre gut, kurz jene Handtypen und deren Qualität zu studieren, die für Jünger bezeichnend sind. In allen esoterischen Lehren spielen die Hände eine grosse Rolle, und zwar aus vier Gründen:

1. Sie sind das Symbol des Erwerbstriebes oder der Aneignung.

2. Sie sind Kraftzentren.

3. Sie handhaben das Schwert.

4. Sie sind - wenn man sie selbstlos gebraucht

a. Werkzeuge des Heilens;

b. Werkzeuge, mit denen bestimmte Schlüssel umgedreht werden.

Wenn man sie als Symbole der Aneignung betrachtet, muss man berücksichtigen, dass sie beim Durchschnittsmenschen benutzt werden, um zu «erfassen und zu halten» und das zu erwerben, was der Mensch für sich und für die Befriedigung seiner egoistischen Wünsche braucht. Beim geistigen Menschen sind die Hände zwar auch noch Symbole des Ergreifens, aber er fasst nur nach dem, was nötig [576] ist, um der Gruppe zu helfen, und lässt daher sofort wieder das los, was er sich so angeeignet hat. Der Eingeweihte hält nichts für sich selbst fest; der Menschheitserlöser darf alles benutzen, was im göttlichen Vorratshaus aufgespeichert ist, aber nicht für sich selbst, sondern nur für jene, denen er

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.