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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 534 ff. (engl.)
Wahrnehmung noch nicht erreicht hat.

2. Als Gefängnis für Lebewesen, die aus der nächst tieferen Bewusstseinsebene heraufgekommen sind.

Wir müssen [535] immer bedenken, dass jeder Gewahrseinsbereich in seinen Grenzen ein Gefängnis darstellt, und dass es das Ziel aller Befreiungsarbeit ist, das Bewusstsein frei zu machen und seinen Kontaktbereich zu erweitern. Wo es Grenzen irgendwelcher Art gibt, wo ein Einflussgebiet beschränkt und die Kontaktsphäre begrenzt ist, dort ist ein Gefängnis. Denkt über diese Aussage nach, denn sie enthält viel Wahrheit. Wo ein geistiges Bild und ein weiter, uneroberter Kontaktbereich erfasst wird, da tritt unvermeidlich ein Gefühl des Gefangenseins und der Einengung auf. Wo man erkennt, dass es Welten zu erobern, Wahrheiten zu erlernen, Eroberungen zu machen, Wünsche zu erreichen und Wissen zu meistern gibt - da wird ein nagendes Gefühl der Begrenzung auftreten, das den Aspiranten zu erneutem Bemühen anspornt und so die lebendige 999 Wesenheit auf dem Evolutionspfad vorwärtstreibt. Der Instinkt, der das Pflanzen- und Tierreich beherrscht, entwickelt sich in der Menschheit zum Intellekt. Später geht der Intellekt in Intuition, und Intuition in Erleuchtung über. Wenn einmal das übermenschliche Bewusstsein erweckt ist, treten Intuition und Erleuchtung an die Stelle von Instinkt und Intelligenz.

Erleuchtung - wohin führt sie? Geradewegs auf den Gipfel der Vollendung, zur Erfüllung der zyklischen Bestimmung, zum Sichtbarwerden der strahlenden Herrlichkeit, zu Weisheit, Macht und Gottbewusstsein. Diese Worte besagen jedoch nur wenig oder nichts im Vergleich zu einer Wirklichkeit, die von einem Menschenwesen nur dann empfunden werden kann, wenn seine Intuition erweckt und sein Denken erleuchtet ist.

Um nun praktisch zu sprechen: Wie kann ein Mensch, der diese Tatsachen über die Einkerkerung begriffen hat, zu einem Befreier für die «Gefangenen des Planeten» werden? Was kann die Menschheit als Ganzes in dieser Hinsicht erreichen? Was kann der Einzelne tun?

Die Aufgabe der Menschheit gliedert sich hauptsächlich in drei Arbeitsabschnitte. Drei Gruppen von Gefangenen können befreit werden; sie werden schliesslich durch die Mitwirkung des Menschen [536] den Weg aus ihrem Gefängnis finden. Auf allen drei Gebieten gibt es schon Menschen, die daran arbeiten.

1. Es gibt Gefangene in der Menschenform. Das bedingt Arbeit an den Mitmenschen.

2. Es gibt Gefangene innerhalb des Tierreiches, und auf diesem Gebiet wird schon viel getan.

3. Es gibt Gefangene in den Formen der Pflanzenwelt. Hier ist ein Anfang gemacht worden.

Viel Arbeit ist vom Menschen für die Menschen durch wissenschaftliche, religiöse und pädagogische Bemühungen geleistet worden; das menschliche Bewusstsein erweitert sich ständig, bis die Gottessöhne einer nach dem anderen ihre Begrenzungen durchbrechen und in die Seelenwelt eintreten. Im Rückblick auf die Geschichte kann man das Bild des aus seinem Gefängnis heraustretenden Gefangenen - des Menschen - in klarem Umriss erkennen. Langsam und allmählich hat er die planetarischen Grenzen überwunden. Nach und nach ist er aus dem Stadium des Höhlenmenschen zu der Stufe eines Shakespeare, eines Newton, eines Leonardo da Vinci, eines Einstein, eines Franz von Assisi, eines Christus und eines Buddha emporgewachsen. Die Fähigkeit des Menschen, auf jedem Gebiet menschlicher Wesensäusserung Leistungen zu vollbringen, scheint praktisch unbegrenzt zu sein, und wenn die vergangenen paar Jahrtausende ein solch erstaunliches Wachstum aufzuweisen haben - was werden wir dann in den nächsten fünftausend Jahren erleben? Wenn der Mensch der Vorzeit, der nur wenig mehr als ein Tier war, sich zum Genius entwickelt hat, was für eine Entfaltung ist dann erst möglich, wenn die innewohnende Gottheit ihre Gegenwart immer mehr spürbar werden lässt! Der Übermensch ist schon da. Was alles wird in der Welt zutage treten, wenn das ganze Menschengeschlecht einer konkreten Manifestation übermenschlicher Kräfte und Fähigkeiten zustrebt?

Des Menschen Bewusstsein wird in verschiedenen Richtungen und Dimensionen befreit. Es erweitert sich hinein in die Welt der geistigen Wirklichkeiten und beginnt das fünfte oder geistige Reich, das Seelenreich, mit zu umfassen. Es dringt durch die wissenschaftliche Forschung in [537] die Welt übermenschlichen Bemühens ein, und erforscht die mannigfachen Aspekte der grossen Erscheinungsform Gottes und die Formen der Wesen, aus denen diese grosse Form besteht.

Wenn wir hier das Wirken der Menschheit hinsichtlich der Befreiung sowohl der Einzelwesen, aus denen sie zusammengesetzt ist, als auch der Gefangenen des Pflanzen- und Tierreiches streifen, so möchte ich zwei Dinge hervorheben, die beide von grösster Wichtigkeit sind:

Erstens: Um die «Gefangenen des Planeten» zu befreien, die als untermenschlich bezeichnet werden, muss der Mensch unter dem Einfluss der Intuition wirken. Zweitens: Wenn er darauf hinarbeitet, seine Mitmenschen zu erlösen, muss er die Bedeutung der Erleuchtung kennen.

Wenn man das wahre Wesen des Dienstes begreift, wird man entdecken, dass er ein Aspekt jener göttlichen Energie ist, die immer unter dem Zerstörungsaspekt wirkt, denn sie zerstört die Formen, um zu befreien. Dienst ist eine Erscheinungsform des Erlösungsprinzips; Tod und Dienst bilden zwei Aspekte dieses Prinzips. Dienst rettet, erlöst und befreit das eingekerkerte Bewusstsein auf verschiedenen Ebenen. Die gleiche Aussage kann über den Tod gemacht werden. Aber nur, wenn der Dienst aus einem intuitiven Verstehen aller Tatsachen des Falles geleistet, einsichtsvoll ausgedeutet und im Geist der Liebe auf der physischen Ebene vollzogen werden kann, wird er seine Mission in angemessener Weise erfüllen können; andernfalls wird es Misserfolge geben.

Wenn der Faktor geistiger Erleuchtung zu diesem Dienst hinzutritt, dann erleben wir jene überragenden Lichter, die den Weg der Menschheit erleuchtet und wie Scheinwerfer gewirkt haben; die auf den grossen Ozean des Bewusstseins hinausgesandt wurden, um dem Menschen den Pfad zu zeigen, den er gehen kann und muss.

Ich möchte noch auf etwas anderes hinweisen. Ich habe keine speziellen Regeln für die Befreiung der Gefangenen des Planeten gegeben. Ich habe weder eine Einteilung der Gefängnisse und ihrer Gefangenen gemacht, noch Arbeits- oder Befreiungsmethoden angezeigt.

Ich möchte nur euch und allen, welche diese Unterweisungen lesen, [538] nachdrücklich vorhalten, wie notwendig es ist, dass ihr alle euch erneut bemüht, euch für den Dienst in der Weise bereit zu machen, dass ihr bewusst und überlegt danach strebt, die Intuition zu entwickeln und Erleuchtung zu erlangen. Jeder Mensch, der das Ziel des Lichts und der Weisheit erreicht, bekommt automatisch einen Einflussbereich, der sich nach oben wie nach unten ausdehnt und sich sowohl nach innen hinein bis an die Quelle des Lichts, wie auch nach aussen in die «Felder der Dunkelheit» erstreckt. Wenn er das erreicht hat, wird er ein bewusstes Zentrum lebensspendender Kraft, und zwar mühelos. Er wird alle Lebewesen, mit denen er in Berührung kommt, anregen, mit Energie erfüllen und zu neuem Streben anspornen - sei es nun sein Mitaspirant, ein Tier oder eine Blume. Er wird wirken als einer, der Licht in die Dunkelheit hineinträgt. Er wird das Blendwerk um sich herum zerstreuen und das strahlende Licht der Wirklichkeit einlassen.

Wenn eine grosse Anzahl von Menschensöhnen so wirken kann, dann wird die Menschheit an die ihr vorbestimmte Aufgabe des planetarischen Dienstes herangehen. Ihre Mission ist es, als Brücke zu wirken zwischen der Welt des Geistes und der Welt der materiellen Formen. Im Menschen begegnen sich alle Grade der Materie, und alle Bewusstseinsstadien sind ihm möglich. Das Menschengeschlecht kann nach allen Richtungen hin wirken, es kann die untermenschlichen Reiche in den Himmel erheben und den Himmel zur Erde hernieder bringen.

REGEL XIII

Der Magier muss die Vier erkennen; er muss bei seinem Werk die Schattierung des Violett beachten, die sie aufweisen, und muss so den Schatten erbauen. Wenn dies geschehen ist, bekleidet der Schatten sich selbst, und aus den Vier werden die Sieben.

Die Vierheiten, die erkannt werden müssen. Die Verdichtung der Gedankenformen.

REGEL XIII

Die Vierheiten, die erkannt werden müssen.

Diese Regel ist eine von denen, die [541] ich am schwersten erklären kann; der Grund hierfür ist dreifach:

Erstens: Die Anzahl der heute in physischer Inkarnation lebenden Menschen, die in einer wahrhaft schöpferischen Art wirken und aus den in dieser Regel gegebenen Mitteilungen Nutzen ziehen können, ist ausserordentlich gering. Nur dem weissen Magier, der in seiner Arbeit Erfahrung hat, kann die wirkliche Auslegung gegeben werden. Es ist sehr gefährlich, die Bedeutung dieser Regeln jenen mitzuteilen, die noch nicht die innere Reife für die richtige Arbeitsweise haben. Wir wollen deshalb die Eigenschaften betrachten, die von jenen gefordert werden, welche zu diesem Wissen berechtigt sind, so dass der Schüler beginnen kann, das in sich zu entwickeln, was ihm dazu fehlen mag.

Zweitens: Die Gefahr genauer und ins Einzelne gehender Anweisungen besteht in der Tatsache, dass wir, wenn man sie jetzt der Welt mitteilte, von Gedankenformen überflutet würden, und diese Gedankenformen würden erschaffen werden, um rein egoistische Wünsche zum Ausdruck zu bringen; es würde Mentalstoff für die Hirngespinste und Launen der in geistiger Hinsicht Unentwickelten in Tätigkeit versetzt. Man muss berücksichtigen, dass jeder menschliche Gedanke, - seien es nun die machtvollen Massengedanken oder individuelle dynamische Ideen -, schliesslich auf der physischen Ebene objektiv sichtbar auftauchen muss. Das ist eine unvermeidliche und unabänderliche Regel, und eine angemessene Betrachtung dieses Gesetzes, das die Mentalsubstanz beherrscht, wird die Gefahr falschen Denkens und die Macht des richtigen zeigen. Die Wirkungskraft menschlicher Gedanken findet sich heute hauptsächlich in der Masse, denn es gibt nur wenige, die schöpferisch denken können Die öffentliche Meinung, Massenideen, die [542] Tendenzen menschlichen Verlangens und Denkens sind heute nicht gerade von höchstem Rang; und der physische Niederschlag dieser unbestimmten und primitiven Gedanken, die sich durch weitgehende Ähnlichkeit auszeichnen, die das Mal egoistischer Absichten und persönlicher Befehle erkennen lassen, die auf Neigungen und Abneigungen, Vorurteilen und Wünschen beruhen, kann in ausserordentlich interessanter Verdichtung erlebt werden. Die grossen Insektenmassen, die jetzt unseren Planeten heimsuchen und immer mehr die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler, Landwirte und all derer in Anspruch nehmen, die sich mit dem physischen Wohlergehen der Menschen befassen, sind das direkte Ergebnis des Gedankenniederschlags.

Ich habe nicht die Zeit, mich über diese Tatsache weiter auszulassen, doch kann ich euch versichern, dass, wenn die Menschen lernen, selbstloser und mit grösserer Lauterkeit zu denken, und wenn Bosheit, Hass und Konkurrenzstreben der Brüderlichkeit, Güte und Zusammenarbeit weichen, die Insektenpest, wie man es jetzt nennt, ganz bestimmt aussterben wird.

Drittens: Eine weitere Schwierigkeit, auf die ich beim Erläutern dieser Regeln stosse, liegt in der Tatsache, dass es heute leichter ist, zu beweisen, dass es ein Reich des Denkens gibt, als zu beweisen, dass es ein Ätherreich gibt, obwohl

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.