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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 385 ff. (engl.)
mit den Energien der mentalen Welt ringt und sie meistert.

1. Die Betätigung auf der Mentalebene führt zu einer Erkenntnis von Dualität. Der Jünger versucht, die Seele mit ihrem Träger zu verschmelzen und vereinigen, und zwar bewusst. Er versucht, beide zu einer Einheit zu verschmelzen. Er strebt nach der Erkenntnis, dass sie hier und jetzt EINS sind. Die Vereinigung des Selbstes mit dem Nichtselbst ist sein Ziel. Der erste Schritt in dieser Richtung ist getan, wenn er aufhört, sich mit der Form zu identifizieren, und erkennt, dass er (in dieser Übergangszeit) eine Dualität ist.

2. Das richtig verwendete Denkvermögen wird daher zu einem Empfänger von zwei Energiearten oder zwei Aspekten der Offenbarung des Einen Lebens. Es registriert die Erscheinungswelt und deutet sie aus. Es nimmt ausserdem die Seelenwelt wahr und deutet sie aus. Es ist für die drei Welten der menschlichen Entwicklung empfänglich. Es wird ebenso feinfühlig gegenüber dem Reich der Seele. Es ist das grosse vermittelnde Prinzip in dieser Zwischenzeit zweifachen Erkennens.

3. Später wird die Seele mit ihrem Werkzeug so vereint und eins, dass die Dualität verschwindet und die Seele sich erkennt als [386] alles, was ist, alles was war und alles, was sein wird.

Es gibt einen eigenartigen, uralten atlantischen Gesang, der nicht mehr in Gebrauch ist, aber in jenen weit zurückliegenden Zeiten von dem Eingeweihten gesungen wurde, der die dritte Einweihung erfuhr, die in jener Epoche die Vollendung bedeutete. Er lautet folgendermassen. (Die Übersetzung der Symbole, in denen er geschrieben wurde, bringt natürlich zwangsläufig den Verlust an Rhythmus und Wirkungskraft mit sich).

«Ich stehe zwischen den Himmeln und der Erde! Ich schaue Gott; ich sehe die Gestalten, die Gott annahm. Ich hasse sie beide. Nichts bedeuten sie mir, denn die eine kann ich nicht erreichen, und zu der niederen empfinde ich keine Liebe mehr.

Zerrissen bin ich. Den Raum und sein Leben kann ich nicht erkennen und so verlange ich nicht danach. Die Zeit und ihre ungezählten Formen kenne ich nur zu gut. In der Schwebe hänge ich zwischen den beiden, keines von ihnen begehrend.

Gott spricht vom hohen Himmel her. Es tritt eine Wandlung ein. Ich höre mit aufmerksamen Ohr und lauschend wende ich mein Haupt. Das, was geschaut wurde, doch schauend nicht erreicht werden konnte, kommt meinem Herzen näher. Alte Wünsche kehren wieder, doch sie sterben ab. Alte Ketten zerbrechen klirrend. Ich stürze vorwärts.

Myriaden von Stimmen sprechen und halten mich in meinen Bahnen auf. Der Donner der Erdenlaute übertönt die Stimme Gottes. Ich wende mich um auf meinem Pfade nach vorn und schaue noch einmal die lange genossenen Freuden der Erde, des Fleisches, der Familienbande. Ich verliere die Schau der ewigen Dinge. Die Stimme Gottes erlischt.

Wieder bin ich zerrissen, aber nur für kurze Zeit. Rückwärts und vorwärts schwankt mein kleines Selbst, so wie ein Vogel sich in die Himmel schwingt und wieder zurückkehrt auf den Baum. Doch Gott in seiner grossen Höhe überdauert den kleinen Vogel. So weiss ich gewiss, dass Gott Sieger sein und später mein Denken und mich festhalten wird zu seinem Dienst.»

«Horcht auf das freudige Triumphlied, das ich singe, das Werk ist getan. Mein Ohr ist taub für alle Rufe der Erde, ausser für jene kleine Stimme all der in der äusseren Form verborgenen Seelen. Denn sie sind wie ich selbst; mit ihnen bin ich eins.

Gottes Stimme erklingt hell und in ihren Tönen und Übertönen werden die kleinen Stimmen der kleinen Formen undeutlich und vergehen. Ich weile in einer Welt der Einheit. Ich weiss, dass alle Seelen eins sind.

Mitgerissen werde [387] ich von dem All-Leben und wie ich auf meinem Weg - dem Weg Gottes - weiterstürme, sehe ich alle kleineren Energien hinwegschwinden. Ich bin der Eine; ich, Gott. Ich bin die Form, in welcher alle Formen verschmolzen sind. Ich bin die Seele, in welcher alle Seelen vereint sind. Ich bin das Leben und in diesem grossen Leben verbleiben alle kleinen Lebewesen.»

Diese Worte waren, wenn sie in den alten Formeln und in besonderen, ausgewählten Tönen gesungen wurden, ausserordentlich machtvoll und brachten bei gewissen alten Zeremonien, die seit langem ausgestorben sind, ganz bestimmte Wirkungen hervor.

Zu den drei oben gegebenen knappen Aussagen könnten wir eine vierte, wie folgt, hinzufügen:

4. Wenn das Chitta oder der Denkstoff durch abstrakte Ideen (verkörperte Gedanken des göttlichen Denkens, welche die Energie ihres Schöpfers in sich tragen und folglich die Ursache für die Erscheinung in den drei Welten sind) zur Tätigkeit angeregt wird, und wenn göttliches Verstehen und umfassendes Begreifen des Willens und der Absicht Gottes hinzutritt, dann sind die drei Aspekte des Denkens vereint. Auf diese wiesen wir schon früher hin und nannten sie:

1. Den Denkstoff oder das Chitta.

2. Das abstrakte Denkvermögen.

3. Die Intuition oder reine Vernunft.

Diese müssen im Bewusstsein des Aspiranten eins werden. Wenn das geschehen ist, hat der Jünger die Brücke (Antahkarana) erbaut, welche miteinander verbindet:

1. Die geistige Triade.

2. Den Kausalkörper.

3. Die Persönlichkeit.

Wenn das geschehen ist, hat der egoische Körper seinen Zweck erfüllt, der Sonnenengel hat sein Werk getan und die Formseite des Daseins ist so, wie wir sie als ein Mittel zur Erfahrung verstehen und benutzen, nicht länger notwendig. Der Mensch tritt in das [388] Bewusstsein der Monade, des EINEN, ein. Der Kausalkörper zerfällt; die Persönlichkeit vergeht und die Illusion ist zu Ende. Das ist die Vollendung des Grossen Werkes; ein weiterer Gottessohn ist eingetreten in seines Vaters Haus. Es ist möglich, dass er von dort wieder einmal in die Welt der Erscheinungen hinausgeht, um am Plan mitzuarbeiten, aber er muss sich nicht mehr den Manifestationsvorgängen unterziehen, wie es die Menschheit tut. Er kann sich dann für das Werk eine Ausdrucksform erschaffen, in der er wirkt. Er kann durch und mit Energie arbeiten, so wie es der Plan vorschreibt. Beachtet diese letzten Worte, denn sie bergen den Schlüssel zur Manifestation (Erscheinen in einer sichtbaren Form).

Unser Studium der Energien, die unsere Aufmerksamkeit bei der Regel zehn in Anspruch genommen haben, führte uns zur Betrachtung folgender Energien:

Der Persönlichkeits-Energie; sie geht aus von:

a. dem harmonisch geordneten Menschen.

b. herrschenden Menschenwesen.

c. Gruppen, wie etwa von:

1. Der Hierarchie der Adepten.

2. Der sich zusammenschliessenden Gruppe von Mystikern des Neuen Zeitalters.

Die letztere wird eine wichtige Betrachtung erfordern, denn diese Gruppe von Mystikern gewinnt jedes Jahr an Wirkungskraft.

Planetarischen Energien; sie gehen aus von:

a. den sieben Planeten.

b. der Erde.

c. dem Mond.

Über diesen und den nächsten Energiebereich können nur einige wenige Dinge gesagt werden, denn in diesem Buch handelt es sich um eine Reihe von Unterweisungen für den Aspiranten, und nicht um eine Abhandlung über Energie.

Sonnenenergien; sie gehen aus von:

a. der physischen Sonne.

b. kosmischen Quellen.

Bei allen Gedanken über diese Energien sollte beachtet werden, dass sie uns zugeleitet werden oder vielmehr die Körper von [389] bestimmten Wesen bilden, die wir Devas nennen - in ihren grösseren und kleineren Gruppen - und dass wir also stets in Körpern von Lebewesen wirken und sie infolgedessen beeinflussen. Einige von euch, welche die «Abhandlung über kosmisches Feuer» studiert haben, werden daher folgende Mitteilungen als wertvoll finden.

1. Die niedersten Typen der Devas oder Erbauer auf dem evolutionären Pfad sind violette Devas; als nächstes kommen die grünen und als letzte von allen die weissen Devas. Alle diese werden von einer besonderen, vierten Gruppe beherrscht. Diese leitet die exoterischen Daseinsvorgänge auf der physischen Ebene.

2. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass es auf einer tieferen Sprosse der Evolutionsleiter andere Gruppen von Wesen (die fälschlicherweise als Devas bezeichnet werden) gibt, welche in Gehorsam gegenüber dem Gesetz wirken und von den höheren Wesenheiten beaufsichtigt werden. Da gibt es zum Beispiel die dichteren Erscheinungen gasförmigen Lebens - häufig als Salamander bezeichnet, die Elementarwesen des Feuers. Diese stehen unter der direkten Leitung des erhabenen Agni, des Herrn der Mentalebene, und in diesem Zeitalter des Denkens greift das Element des Feuers in die Mechanik der Lebensvorgänge ein wie niemals zuvor. Schaltet all das aus, was von der Wärme beherrscht wird, und ihr werdet unsere Zivilisation zum Stillstand bringen; ihr werdet alle Transportmöglichkeiten und jede Art von Beleuchtung unmöglich machen; ihr würdet jegliche Industrie lahmlegen. Wieder grundsätzlich gesprochen, findet man diese feurigen Lebewesen in allem, was brennt, in der Wärme, die alle Lebensgestaltung auf Erden erhält und das Gedeihen alles Lebendigen bewirkt.

3. Nach dem Gesetz der Entsprechungen findet die Mentalebene eine Analogie in der dritten Unterebene der physischen Ebene, der Ebene, in welche die Wissenschaft jetzt eindringt. Das Denkvermögen hat als Hauptausdrucksmittel in der mentalen Welt das, was wir unsere wissenschaftliche Zivilisation nennen.

4. Agni herrscht auf der Mentalebene und hat ebenso die Oberherrschaft auf [390] der dritten Unterebene der ätherischen Ebene inne. Er ist der Herr der fünften oder mentalen Ebene - von oben nach unten gerechnet -, wenn man um der Symbolik willen diese Begriffe anwenden muss. Für diesen Weltenzyklus ist Agni der dominierende Einfluss, obgleich Indra, der Herr der Buddhi- oder Intuitionsebene, eine subtile Gewalt hat, welche ständig zunimmt. Die ganze Menschheit strebt nach der vierten Ebene, welche die drei höheren mit den drei niederen Ebenen vereinigt; im gegenwärtigen Moment jedoch ist die Ebene des Denkvermögens oder des Feuers die allerwichtigste.

5. Wir müssen berücksichtigen, dass die Menschen in ihren einzelnen Inkarnationen in verschiedenen Körpern - manchmal im astralen, manchmal im mentalen - konzentriert oder polarisiert sind; dementsprechend könnte man also folgern, dass unser planetarischer Logos selbst heute in seinem Mentalkörper konzentriert ist. Es ist gesagt worden, dass er nach der vierten kosmischen Einweihung strebt, was es uns möglich macht, die vierte Einweihung zu erreichen, denn er trägt uns mit sich vorwärts; und so gelangen wir auf unserer eigenen Ebene als Zellen in seinem Körper zum Ziel.

6. Mit dem Fortschreiten der Zeit wird Indra an die Herrschaft kommen und das Zeitalter der Luft wird eingeleitet werden. In dem Mass, in dem sich das buddhische Prinzip immer mehr manifestiert und das Einssein erreicht wird, werden wir auch den Anbruch dieses Zeitalters der Luft erleben. Eine Bestätigung hierfür kann man in der allmählichen Beherrschung der Luft durch den Menschen sehen. In einem esoterischen Sinn wird in Zukunft alles leichter, verfeinerter und ätherischer werden. Ich wähle meine Worte mit Sorgfalt.

7. «Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer!»; dieses Wort bezieht sich vornehmlich auf Agni, den beherrschenden Faktor in diesem Zeitalter. Die Devas des Feuers werden bei allen Erdenvorgängen eine immer wichtigere Rolle spielen. Ihnen ist die Aufgabe zugewiesen, das Neue Zeitalter, die Neue Welt und Zivilisation einzuleiten und den neuen Kontinent anzubahnen. Der letzte, grosse Übergang wurde von Varuna geleitet.

8. Agni beherrscht nicht nur die Feuer der Erde und regiert auf der Mentalebene, sondern er hat auch in ganz bestimmter Weise etwas mit der Erweckung des heiligen Feuers, der Kundalini, zu [391] tun. Achtet darauf, wie sich die Entsprechung auswirkt. Ein grosser Teil der fünften Wurzelrasse - vielleicht drei Fünftel - steht dicht vor dem Probepfad, und wenn das Neue Zeitalter anbricht und Christus zur gegebenen Zeit und in der ihm eigenen Berufung erscheint (beachtet die Vorsicht, mit der ich das ausdrücke; dogmatische Behauptungen in Begriffen des konkreten menschlichen Denkens sind nicht ratsam), dann werden viele es möglich finden, die entsprechende zusätzliche Anstrengung auf sich zu nehmen, die notwendig ist, um die erste Haupteinweihung zu empfangen. Sie werden allmählich von der fünften auf die vierte Ebene übergehen. Der Herr des Feuers wird seine besondere Aufgabe für diesen Zyklus vollenden, indem er das Kundalini-Feuer bei der grossen Zahl derer erweckt, die dazu bereit sind. Dies wird noch in diesem Jahrhundert begonnen und

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.