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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 346 ff. (engl.) |
Verbindet euch mit dem Ego und denkt genau über die richtige Methode nach, der ihr folgen müsst, um den Schwierigkeiten zu begegnen. Wenn ihr alle höheren Verstandesmethoden erschöpft und klar die Richtung eures Handelns erkannt habt, dann erhebt eure Schwingung so hoch wie möglich und ruft von den Ebenen der Intuition zusätzliches Licht auf die Schwierigkeiten herab. Wenn eure Intuition und die Vernunft eine Harmonie erbringen und so den Ausweg zeigen, dann geht vor. Wisset als okkulte, unbestreitbare Tatsache, dass jetzt nur das geschehen kann, was zum Besten dient. Ihr seid euch der Führung sicher, und wer so das Ende schon von Anfang an sieht, begeht keinen Irrtum. Eine dritte Art von Furcht - mit welcher die Aspiranten immer stärker in Berührung kommen, je mehr sie an Stärke und Nützlichkeit im Dienst zunehmen - gründet sich auf die Erkenntnis der Kräfte, die gegen den Plan arbeiten und das Werk das zu tun ist behindern. Okkulte Angriffe und okkulte Mächte, die widerstreitend den Aspiranten bekämpfen, werden auftreten; sie mögen auch ihre Macht in der einen oder anderen Körperhülle spürbar werden lassen und - in seltenen Fällen - wo der Aspirant wichtig genug ist, in allen zugleich. Manchmal sind die Attacken gegen den Einzelnen gerichtet, manchmal gegen Gruppen. Um ihnen entgegenzuwirken, wendet die erste Methode an mit folgenden Zusätzen und Änderungen: Ihr verbindet euch, entweder als Einzelne oder als Gruppe, mit der eigenen Seele und mit der Loge der Meister, nicht bloss mit eurem eigenen Meister, sondern mit der Bruderschaft, für die ihr arbeitet. Wenn ihr dann die Stille erreicht habt, vergegenwärtigt euch im Geist jene Meister, von denen ihr etwas wisst und indem ihr eure Schwingungen noch weiter erhöht, sucht Verbindung - wenn möglich - mit den Chohans, mit Christus und dem Manu, je nach der religiösen oder politischen Richtung, in der ihr wirkt und aus welcher der Angriff kommt. Dann lasst ihr über die verbindende Kette einen Strom violetten Lichts durch alle Körperhüllen fliessen. Diese Methode soll nur bei grösster Bedrängnis und im äussersten Notfall angewandt werden. Der Grund für diese Vorsicht liegt im Ätherkörper, der äusserst heftig auf die violette Farbe reagiert. Wenn ihr an diese Vorsichtsmassregeln denkt, könnt ihr der Furchtschwingung entgegentreten und sie schliesslich beseitigen. Furcht gliedert sich in zwei Kategorien: erstens Furcht vor dem, was die Zukunft bringt, und zweitens Zweifel über das Ergebnis irgendeiner Anstrengung. Bei den meisten Menschen handelt es sich um eine Mischung von beiden. Die meisten Aspiranten haben keine grundsätzlichen Zweifel an dem endgültigen Ergebnis, aber sie bezweifeln manchmal, ob sich wohl diese Ergebnisse in der Gegenwart auswirken würden; sie schrecken auch vor dem Pfad des Bemühens zurück, da sie - zu Recht - wissen, dass er durch Prüfung und Einsamkeit zu den Füssen des Hierophanten führt. Sie werden auch durch Störungen und hohe Schwingungen bedrängt, die aus hohen geistigen Quellen herzukommen scheinen. Starke Schwingungen werden sich mit dauernd zunehmender Häufigkeit einstellen, und in dem Mass, in dem die Menschheit in der Evolution fortschreitet, werden die Schwingungen immer stärker werden, und die Reaktionen darauf müssen mit Weisheit behandelt werden. Zwei Auswirkungen zeigen sich, wenn die geistige Schwingung übermässig stark ist. Erstens werden alle guten Bestrebungen und gleichzeitigen hohen Schwingungen angespornt und verstärkt, aber zweitens auch all das, was wir als «böse» bezeichnen. Aspiranten sollten das sorgfältigst bedenken. Es mag vielleicht solch ein Faktor zutage treten, wie etwa eine Welle von Verbrechen, aber ebenso wird sich auch eine wachsende Anzahl von Gruppen bemerkbar machen, die für geistiges Bemühen und hohes Streben eintreten. Die Wirkung der erhöhten Schwingung auf euch, die Aspiranten, kann [348] sich auch auf verschiedene Weise zeigen. Sie kann z.B. zu körperlicher Ermüdung führen, die nicht so sehr mit Schlaf und Ruhe behandelt werden muss - obwohl ein gerechtes Mass davon notwendig ist -, sondern vor allem durch einen Wechsel der Schwingung, der Erholung und Unterhaltung. Zweitens kommt es häufig zu einer tiefen Depression, zu einem völligen Verzagen des Herzens, wenn der Mensch in die Zukunft blickt. Schaut dieser Zukunft dennoch getrost entgegen und bedenkt, dass das, was die Zukunft birgt, nicht enthüllt wird, dass aber «Freude am Morgen kommt». Es kann auch zu einer Empfindlichkeit des Astralkörpers kommen, die vielleicht noch schwerer zu ertragen ist; das muss von dem Einzelnen nach besten Kräften behandelt werden, und er sollte dabei an die Ratschläge denken, die ich ihm gegeben habe. Die Wirkung zeigt sich auch in einer dauernden Stimulierung der Atome in den verschiedenen Hüllen und als deren zusammenhängende, stetig gewordene Schwingung. Das bringt den Aspiranten dem Ziel ein wenig näher, obwohl er sich dessen nicht bewusst sein mag. Alles hängt von des Schülers Fähigkeit ab, die innere Bedeutung aller Geschehnisse zu erfassen. Sein ganzer Fortschritt auf dem Pfad beruht auf der Einstellung, dass er sich die Lehre zu eigen macht. Nur wenn wir die Lektionen auf den inneren Ebenen in praktisches Wissen umwandeln, werden sie zu einem Teil unserer Erfahrung und bleiben nicht länger Theorie. Die Bewusstseinserweiterung sollte zu einer dauernd zunehmenden, praktischen Erfahrung werden. Theorien haben wenig Wert, wenn wir sie nicht in Tatsachen umsetzen. Daher ist es wertvoll, über ein Ideal zu meditieren. In der Meditation schwingen unsere Gedanken zeitweise der Idee entsprechend, und mit der Zeit wird diese Schwingung dauerhaft. Wer mit offenen Augen eine okkulte Schulung beginnt, muss in der Tat den Preis dafür erwägen. Der Lohn am Ende ist gross, aber der Pfad ist rauh, und der wahre Okkultist wandert ihn allein. Die Fähigkeit, allein zu stehen, Verantwortung auf sich zu nehmen, dann alles ohne Hilfe auszuführen und [349] um des erreichten Guten willen dem Bösen mutig zu begegnen, das ist das Kennzeichen eines Weissen Bruders. Seid also bereit zur Einsamkeit, für Gefahren trüber und dunkler Art, und erwartet für das so verbrachte Leben keine Belohnung, welche die Persönlichkeit angeht. Nur in dem Mass, in dem sich das Bewusstsein erweitert, und man seinen wahren Standort in dem kosmischen Ganzen findet, wird die Belohnung sichtbar; aber lasst ab von der Furcht und erkennt, dass die Persönlichkeit nur zeitbedingt ist; was liegt daran, wenn sie leidet? Wenn man etwas Gutes für die universale Bruderschaft erreicht, einige Gesetze erklärt und im täglichen Leben bewiesen hat, dann mag das den Meister veranlassen, schliesslich (jawohl, schliesslich, nachdem alles vorüber ist) zu sagen: «Gut gemacht.» Schaut deshalb gerade aus, wendet euch weder nach rechts noch nach links. Der Pfad führt aufwärts, hin zu schnellerer Schwingung und grösserer Feinfühligkeit. Sucht den Gleichgewichtspunkt in eurer Arbeit und haltet dieses Gleichgewicht, denn die Jahre bringen viel Arbeit, viel Drangsal und viel Leiden mit sich. Seid ihr stark genug, das Leid der Welt zu sehen, das Unglück zu schauen und doch freudig zu bleiben? Könnt ihr ein Partner sein bei der Aufgabe, die Menschheitsentwicklung zu fördern, und bringt ihr es fertig, die Notwendigkeit von Mühen, Sorgen und Disziplinierung einzusehen, und doch nichts zu tun, um gegen die Wogen der Sorge anzukämpfen? Ausgewählte und erprobte Seelen werden heute überall auf der Welt geschult. Die Meister sind mit Arbeit überladen und ihre Zeit ist überbeansprucht. Sie geben, was sie können, aber vom einzelnen Aspiranten hängt es ab, welcher Nutzen aus dem Gegebenen gezogen wird. Jene von uns, die auf der inneren Seite des Lebens wachen und lenken, erkennen mehr als ihr, die ihr die Bürde und Hitze des Daseins auf der physischen Ebene ertragt, vielleicht wisst. Wir kennen eure physischen Unzulänglichkeiten, und eines Tages wird es uns vielleicht möglich sein, euch in bestimmter Weise beim Aufbau starker Körper für den Weltdienst zu helfen. Heute ist es für euch, unsere ringenden Brüder, beinahe unmöglich, eine gute Gesundheit zu haben - derart ist die astrale Vergiftung -; das Karma der [350] Welt lässt es nicht zu. Die astrale Verderbtheit und der schmutzige Pfuhl der niederen Mentalbereiche stecken alles an und derjenige ist glücklich, der dem entgeht. Besorgt und mitfühlend beobachten wir euch alle, die ihr euch mit schwachen, empfindlichen Körpern abmüht und arbeitet, kämpft, versagt, weiter ringt und dient. Keine Stunde des Dienstes, die in Schmerz und Spannung geopfert wird, nicht eines einzigen Tages mühevolle Arbeit, der man mit gemarterten Nerven, müdem Kopf und krankem Herzen nachgeht, kann unserer Aufmerksamkeit entgehen. Wir wissen davon und wir sorgen uns, doch dürfen wir nichts tun, was ihr, die ihr in der äusseren Welt ringt, selbst tun könntet von dem, was nötig ist. Das Weltenkarma verschlingt euch alle in dieser Epoche. Wenn ihr es nur erkennen würdet: diese Zeit ist kurz, und Ruhe, Freude, Friede sind schon unterwegs. Der nur halb errungene Sieg, die Tage, die mit einem teilweisen Erfolg abschliessen, ohne indes das Ideal erreicht zu haben, die Minuten seelischer und körperlicher Erschöpfung, in denen die Hohlheit aller Dinge, ja selbst des Dienstes, das einzig Bemerkenswerte zu sein scheint, die Wochen und Monate des Bemühens und Ringens gegen eine scheinbar unüberwindliche Übermacht, gegen die erstaunliche Gewalt der Evolutionskräfte, gegen die brausende Flut der Unwissenheit in der Welt - all das ist bekannt. Sucht Trost in der Versicherung, dass Liebe alles regelt und lenkt; fasst Mut in der Erkenntnis, dass die Hierarchie besteht. Diejenigen, welche die Welt mehr über die Meister lehren sollen und die jetzt geschult werden, um Kontaktbrennpunkte zu sein, werden einer sehr drastischen Erziehung unterworfen. Sie werden auf jede nur mögliche Weise geprüft und lernen vieles durch bittere Erfahrung. Es wird ihnen eingeprägt, einer Anerkennung keine Bedeutung beizumessen. Sie werden geschult, nicht nach dem äusseren Schein zu urteilen, sondern nach der inneren Schau oder Einsicht. Das Auffassungsvermögen, um des Meisters Absicht zu erkennen, und die Fähigkeit zu lieben, werden als ganz besonders wichtig erachtet. Aspiranten, die danach trachten, für die Arbeit als Jünger erwählt zu werden, müssen alles Verlangen nach den Dingen des niederen Selbstes aufgeben und bereit sein, den Preis für das Wissen zu zahlen, koste es, was es wolle. Wenn der Welt der subjektiven [351] Wirklichkeit Beweise gegeben werden sollen, so müssen sie mit dem Herzblut erkauft werden, denn nur mit dem «Blut des Herzens» kann Macht ungefährdet erworben und weise gehandhabt werden. Wenn ihr weitergeht und als Aspiranten die verborgenen Naturgesetze studiert, werdet ihr erkennen, warum es notwendig ist, den Preis zu zahlen. Die geistige Charakterentfaltung des Jüngers muss mit seinem inneren Wissen Schritt halten. Dieses Wissen nimmt auf dreierlei Weise zu: 1. Durch bestimmte Bewusstseinserweiterungen, die dem Jünger eine Erkenntnis jener Zielpunkte eröffnen, die er erreichen muss. Dadurch wird in seinem Denken dasjenige formuliert, was er erst noch begreifen muss, und das ist der erste Schritt, um es sich anzueignen. Ein Aspirant wird von einem weiter fortgeschrittenen Chela auf den inneren Ebenen zielbewusst unter die Fittiche genommen und es wird ihm gezeigt, welche Arbeit er leisten muss, ungefähr in der Weise, wie ein Lehrer einem Schüler die Lektion zeigt, die gelernt werden soll. Der nächste Schritt besteht in der Bemeisterung der Lektion und in der Ausarbeitung der erhaschten Wahrheiten in Meditation und praktischem Versuch. Das ist ein langwieriger Prozess, denn es muss alles assimiliert und zu einem Teil von des Jüngers eigenem Selbst werden, bevor er weitergehen kann. Es ähnelt der Ausführung einer Rechenaufgabe - Zahl auf Zahl, Reihe auf Reihe: man arbeitet so lange weiter, bis die Lösung erreicht ist. Diese Arbeit wird sowohl auf den inneren Ebenen als auch auf der physischen Ebene geleistet. In der Halle des Lernens wird der Schüler nachts eine kurze Zeit lang belehrt, bevor er mit irgendeiner Arbeit im Dienst fortfährt. Diese Belehrung bringt er in sein physisches Gehirnbewusstsein herüber und zwar in Form eines tiefen Interesses für bestimmte Dinge und einer zunehmenden Befähigung zu konkretem und abstraktem Denken über verschiedene okkulte Fragen, die seine Aufmerksamkeit beschäftigen. Er geht daran, zu experimentieren, er erprobt verschiedenen Methoden beim Studium der Gesetze und erzielt im Lauf der Zeit Ergebnisse, die für ihn von Wert sind. Die Zeit vergeht und je mehr Wissen er sich aneignet, um so mehr verbindet sich dieses Wissen zu einer Einheit; so wird er [352] fähig, den Bodensatz des gesicherten Wissens anderen beizubringen und mitzuteilen. 3. Indem man andere lehrt, gewinnt man weiteres Wissen. Wenn man beim Lehren die Wahrheit definiert, so kristallisiert man damit die gelernten Tatsachen heraus, und unter dem gedanklichen Einfluss anderer wird des Aspiranten eigene Schwingung auf immer höhere Ebenen hinaufgestimmt, und so strömen neue Intuitionen und neue Wahrheitsbereiche herein. Wenn auf diese Weise eine Aufgabe gemeistert wurde, dann wird eine weitere gestellt, und wenn ein Schüler eine spezielle Reihe von Lektionen gelernt hat, «promoviert» er und geht durch eine Einweihung. Die ganze Gruppe, die er lehrt, gewinnt durch seinen Schritt, denn jeder Jünger bringt diejenigen, die er belehrt, in einem eigenartigen, unerklärbaren Sinn weiter. Der Vorteil des Einen wirkt zurück auf das Ganze. Ein Meister bringt seine Jünger in einer ähnlichen Weise vorwärts und aufwärts. Das Thema ist sehr schwierig und zum grössten Teil eines der Geheimnisse des Gesetzes von der Schwingungserweiterung. Die Einweihung des Logos hat eine universale Wirkung. Ihr habt mit eurer Annahme recht, dass der Probepfad den späteren Stadien der Schwangerschaft entspricht. Bei der ersten Einweihung beginnt das «Kind in Christo» (wie es im Neuen Testament heisst) seine Pilgerfahrt auf dem Pfade. Die erste Einweihung bedeutet einfach einen Anfang. Ein gewisses Gefüge rechten Lebenswandels, Denkens und Verhaltens ist erreicht; die Form, die der Christus in Besitz nehmen soll, ist aufgebaut, und nun muss diese Form belebt und bewohnt werden. Das Christusleben dringt ein und die Form wird lebendig. Hierin liegt der Unterschied zwischen der Theorie und der Nutzanwendung, diese Theorie zu einem Teil eurer selbst zu machen. Ihr könnt ein vollkommenes Bild oder eine vollkommene Vorstellung haben, aber ihnen fehlt das Leben. Ihr seht dann einen Menschen, der sein Leben so weit wie möglich nach dem Göttlichen geformt hat. Er hat eine gute Nachbildung geschaffen, aber etwas fehlt doch daran. Was ist dieses Etwas? Die Manifestation des innewohnenden Christus. Der Keim war da, |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |