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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 300 ff. (engl.)
gewisse Typen.

Ich spreche über den Tod als einer, der die Sache von beiden Seiten, von der äusseren Welterfahrung und der inneren Lebensäusserung her kennt: Es gibt keinen Tod. Es gibt, wie ihr wisst, den Eintritt in ein reicheres Leben. Es gibt Befreiung von den Beeinträchtigungen der fleischlichen Hülle. Den Losreissungsprozess, der so sehr gefürchtet wird, gibt es nicht, ausgenommen in Fällen gewaltsamen und plötzlichen Todes, und dann sind die einzig wirklichen Unannehmlichkeiten ein augenblicklanges, überwältigendes Gefühl drohender Gefahr und Vernichtung und etwas, was einem elektrischen Schock sehr nahe kommt. Nichts weiter. Für den Unentwickelten ist der Tod tatsächlich Schlaf und Vergessen, denn das Denkvermögen ist noch nicht genügend erweckt, um reagieren zu können, und der Speicher der Erinnerungen ist praktisch noch leer. Für den guten Durchschnittsbürger ist der Tod eine Fortsetzung des Lebensprozesses im Bewusstsein und die Beibehaltung der Interessen und Tendenzen des Lebens. Sein Bewusstsein und sein Wahrnehmungssinn bleiben unverändert dieselben. Er spürt keinen grossen Unterschied, wird wohl betreut und ist sich oft gar nicht [301] bewusst, das Todesereignis durchgemacht zu haben. Für den schlechten, äusserst egoistischen Menschen, für den Verbrecher und jene wenigen Menschen, die nur für die materielle Seite leben, ergibt sich jener Zustand, den wir «erdgebunden» nennen. Die Ketten, mit denen sie sich an die Erde geschmiedet haben, und die erdwärts gerichtete Neigung aller ihrer Begierden zwingen sie, nahe bei der Erde und in der Nähe ihres letzten Aufenthalts in der Erdenumgebung zu bleiben. Sie suchen verzweifelt und mit allen Mitteln, den Kontakt mit ihr wiederherzustellen und zurückzukommen. In einigen wenigen Fällen hält grosse persönliche Liebe zu den Zurückgelassenen oder das Versäumnis einer erkannten, dringenden Pflicht die Guten und Schönen in einem ähnlichen Zustand fest. Für den Aspiranten ist der Tod ein unmittelbarer Eingang in eine Sphäre des Dienstes und der Wesensäusserung, an die er gut gewöhnt ist und die er sofort als altvertraut erkennt. In den Stunden des Schlafes hat er ein Betätigungsfeld des Dienens und Lernens entwickelt. Dort wirkt er jetzt die ganzen vierundzwanzig Stunden hindurch (um in Zeitbegriffen der physischen Ebene zu sprechen) anstelle der gewohnten wenigen Stunden seines irdischen Schlafes. Mit dem Fortschreiten der Zeit und noch vor dem Ende des nächsten Jahrhunderts wird man endgültig erkennen, dass es den Tod in dem Sinn, wie man ihn heute versteht, nicht gibt. Die Kontinuität des Bewusstseins wird so allgemein entwickelt sein, und so viele der höchsten Menschentypen werden in den beiden Welten gleichzeitig wirken, dass die alte Furcht vergehen wird; der Verkehr zwischen der astralen und physischen Ebene wird so sehr gefestigt und wissenschaftlich kontrolliert sein, dass die Arbeit der Trance-Medien zu Recht und glücklicherweise zu Ende gehen wird. Die übliche Tätigkeit als Trance-Medium und die Materialisationen unter Kontrollen und indischen Führern sind genau solche Verirrungen des Verkehrs zwischen den beiden Ebenen, wie es die sexuellen Perversionen und die Verzerrungen der wahren Beziehungen und des Verkehrs zwischen den Geschlechtern sind. Ich meine hier nicht das Wirken von Hellsehern, gleichgültig wie armselig es sein mag, noch die Inbesitznahme des Körpers durch Wesenheiten hohen Ranges, sondern die unerfreulichen Phänomene der Materialisations-Séancen, [302] des Ektoplasmas, und die blinde, unintelligente Tätigkeit alter atlantischer, degenerierter und erdgebundener Seelen, wie es die durchschnittlichen indischen Vorsteher und Anführer sind. Es gibt nichts, was man von ihnen lernen könnte, und vieles, was man meiden sollte. Die Herrschaft der Todesfurcht ist beinahe zu Ende und wir werden bald in eine Zeit des Wissens und der Gewissheit eintreten, welche all unserer Furcht den Boden entziehen wird. In bezug auf die Furcht vor dem Tod kann wenig getan werden, ausser dass man den ganzen Gegenstand auf eine wissenschaftlichere Ebene erhebt und, in diesem wissenschaftlichen Sinn, die Menschen sterben lehrt. Es gibt eine Methode des Sterbens, ebenso wie es eine des Lebens gibt, aber sie ist im Westen zum grössten Teil verloren gegangen und auch im Osten beinahe ganz dahin, ausser in einigen wenigen Zentren, wo Wissende leben. Später können wir uns vielleicht mehr damit befassen, aber die Studierenden, welche dieses lesen, können in ihren Gedanken festhalten, mit welcher Einstellung sie an dieses Thema heranzugehen haben; und vielleicht werden sie beim Studium, Lesen und Denken auf interessantes Material stossen, das nach und nach gesammelt und veröffentlicht werden könnte.

2. Furcht vor der Zukunft. Dies ist eine Furcht, die jetzt noch eine Tendenz zur Weiterentfaltung zeigt und viel Unheil in der Welt verursachen wird, ehe sie ausgetilgt sein wird. Sie erwächst aus drei menschlichen Eigenschaften:

a. Aus instinkthaften, psychologischen Denkgewohnheiten, welche ihre Wurzeln tief in der tierischen Natur haben und auf den Urinstinkt der Selbsterhaltung zurückgehen. Wilde Rassen haben jedoch wenig davon. Diese vorwärtsschauende, vorgreifende Geistesverfassung ist vor allem eine menschliche Eigenschaft und der Keim der imaginären Fähigkeit, die mit den Mentalvorgängen verbunden ist und schliesslich in jener intuitiven Meditation aufgehen wird, die, zusammen mit der bildlichen Vorstellungsgabe, die wahre Grundlage aller schöpferischen Arbeit ist. Gegenwärtig aber ist sie eine Gefahr und ein Hindernis. Leiden aus alten Zeiten, schreckliche Erinnerungen, quälende Nöte, die tief [303] im Unterbewusstsein liegen, kommen häufig an die Oberfläche und verursachen einen Angst und Beklemmungszustand, der sich auch mit noch so viel Vernunft nicht beruhigen lässt. Die Leichtigkeit der Nachrichtenübermittlung bringt oft auch den Unbedeutendsten in Verbindung mit Tragödien, Schmerzen und Leiden eines Bruders, der Tausende von Meilen entfernt ist. Die Wirtschaftskatastrophe der Gegenwart hat einen Zustand der Massenfurcht hervorgebracht, und je empfindlicher ein Mensch ist, desto mehr wird er auf diese mentale Einstellung reagieren. Angst vor der Zukunft besteht deshalb aus einer betrüblichen Mischung von instinkthafter Erinnerung mit voraussehender Einbildungskraft, und es gibt nur wenige, welche dieser Bedrohung entgehen können. Kummer und Sorgen sind das Los jedes Menschen und können und werden von keinem geringeren Faktor beseitigt und überwunden als von der Seele selbst.

b. Aus Blitzen der Voraussicht, die von der Seele ausgehen, welche im Bewusstsein des Ewigen Jetzt lebt. Wenn der Kontakt mit der Seele fest hergestellt und das Bewusstsein des Wissenden im Gehirn fest verankert ist, dann wird die Vorausschau keinen Schrecken mit sich bringen. Das Bild wird dann als ein Ganzes erschaut und nicht in einem vorüberhuschenden, bruchstückhaften Blick, wie es jetzt der Fall ist. Wieder bleibt das Heilmittel dasselbe: die Herstellung einer so engen Verbindung zwischen Seele und Gehirn über das geschulte und beherrschte Denkvermögen, dass Ursache und Wirkung als eins gesehen und die rechten Schritte unternommen werden können, um die Situationen richtig und mit grösstmöglichem Nutzen zu meistern. Die Vorausschau wird selten ein kommendes Glück verkünden und der Grund ist nicht weit zu suchen. Die Menschheit ist an dem Punkt angekommen, wo der verlorene Sohn sich der geistigen Leere und Nichtigkeit seines irdischen Lebens bewusst geworden ist. Er ist für eine sorgfältige Betrachtung der Botschaft Buddhas aufgeschlossen und er ist dazu bereit, weil er seit Jahrhunderten durch Krieg und Hunger, Begierde und wirtschaftlichen Kampf erschöpft ist. Die Aussicht, die er vor sich hat, erscheint ihm schwarz und abschreckend und voll sindflutartigen Unheils.

Wenn jedoch die Menschen den Gedanken der Bruderschaft mit all seinen Folgerungen hineintrügen in das tägliche Leben und die tägliche Arbeit, in jeden Verkehr, sei es zwischen Kapitalist und [304] Arbeiter, zwischen Politiker und Volk, zwischen Nation und Nation oder zwischen Rasse und Rasse, dann würde daraus jener Friede auf Erden hervorgehen, den nichts stören oder umstürzen könnte. Eine solch einfache Regel, und doch für die meisten Menschen völlig jenseits der Grenzen gedanklichen Begreifens!

c. Eine grosse Menge individueller Bedrängnis und Angst kann von einem Menschen übernommen werden, und braucht doch absolut nichts mit ihm zu tun zu haben. Es ist sehr leicht möglich, dass ein Mensch sich auf die Ängste und Befürchtungen anderer einschaltet, während er selbst für sich überhaupt nichts zu fürchten braucht. Er kann sich mit ihren Vorahnungen künftigen Unglücks so stark identifizieren, dass er diese als eigene kommende Erfahrungen auslegt. Er kann sich nicht von den Reaktionen anderer Menschen losmachen und nimmt von dem Gift ihrer emotionalen und mentalen Auren so viel auf, dass er in einen wahren Wirbel von Entsetzen und Furcht hineingerissen wird. Und doch - wenn er es nur wüsste - hält die Zukunft für ihn keine verborgenen Katastrophen bereit. Er wird einfach getäuscht, aber dennoch ist die Wirkung auf seinen Astralkörper und sein Sonnengeflecht genau dieselbe. Das ist schmerzlicherweise heute der Fall, wo es so viele Tausende feinfühliger Menschen gibt, die keine Erfahrung in der Behandlung des Weltkarmas haben, die für die Leiden anderer sehr empfänglich und unfähig sind, zwischen ihrem eigenen Schicksal in der unmittelbaren Zukunft und dem Schicksal anderer Menschen in ihrer Umwelt zu unterscheiden.

Es ist dem weiter vorgeschrittenen Aspiranten und dem Menschen auf dem Pfad der Jüngerschaft auch möglich, mit uralten Schwingungen des Bösen und des Elends in Kontakt zu kommen, mit Bösem, das längst vergangen und vorbei ist; sie sind imstande, ein winziges Bruchstück der Akasha-Chronik zu lesen, das mit kommendem Unglück für einen Einzelnen oder eine Gruppe zu tun hat, das sie selbst vielleicht niemals erleben werden; und trotzdem übertragen sie die empfangenen Mitteilungen auf sich selbst und leiden infolgedessen.

3. Furcht vor physischem Schmerz. Bei manchen Leuten ist diese Furcht die Ursache, die all ihren Besorgnissen zugrundeliegt, so [305] wenig sie es vielleicht erkennen mögen. Sie ist tatsächlich ein Ergebnis der anderen drei Arten von Furcht, der Anstrengung, die sie dem Astralkörper auferlegen, und der Spannung, die durch die Anwendung der imaginativen Fähigkeit hervorgerufen wird sowie der durch das Verstandesdenken verursachten Spannung im physischen Nervensystem. Dieses System wird übermässig empfindlich und deshalb für die heftigsten physischen Leiden anfällig. Krankheiten und Schmerzen, die dem gewöhnlichen, phlegmatischeren Typ völlig unerheblich erscheinen würden, verschlimmern sich zu einem Zustand wirklicher Qual. Das sollte von denen erkannt werden, die Kranke pflegen; man sollte versuchen, den physischen Zustand durch die Anwendung von Beruhigungs- und Betäubungsmitteln zu lindern, damit das ohnehin überanstrengte Nervensystem nicht unnötig noch mehr belastet wird.

Ihr fragt mich, ob ich den Gebrauch von Äther und Chloroform und beruhigenden Drogen bei Operationen befürworte: Grundsätzlich nicht, aber ganz sicherlich zeitweilig. Wenn ein Mensch den Kontakt mit seiner Seele fest hergestellt und die Fähigkeit entwickelt hat, nach seinem Willen in seinen physischen Körper einzutreten und ihn auch zu verlassen, dann braucht er diese Hilfsmittel nicht mehr. In der Zwischenzeit mögen sie als Notmassnahmen betrachtet werden, die durch das Weltkarma und die Entwicklungsstufe der Menschheit bedingt sind. Natürlich bezieht sich das nicht auf den Gebrauch von Narkotika und Drogen bei hysterischen und unausgeglichenen Menschen, sondern auf die verständige Anwendung von schmerzlindernden Mitteln unter der fürsorglichen Leitung des Arztes.

4. Angst vor einem Versagen. Diese ergreift viele Leute in vieler Hinsicht. Die Angst, dass es uns nicht gelingt, unser Wort zu halten, die Angst, dass wir die Liebe und Bewunderung derer, die wir lieben, nicht erringen könnten, die Angst, dass andere uns verachten oder auf uns herabsehen könnten, die Angst, dass wir vielleicht eine günstige Gelegenheit nicht sehen und ergreifen, dies alles sind Aspekte des Furchtkomplexes, der das Leben so vieler wertvoller Menschen beeinflusst. Das kann seinen Grund in einer unsympathischen, verständnislosen Umwelt haben oder in der geistigen Ausrüstung, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen scheint, und in vielen Fällen liegen die Wurzeln in der Tatsache, dass ein Mensch [306] ein Jünger oder eine wirklich grosse Seele ist, die bereit ist, den Probepfad zu beschreiten.

Er hat den Schimmer eines Seelenkontaktes erhascht, er hat das geistige Bild und die Möglichkeit erschaut; er sieht auf seine Persönlichkeit hin und stellt sie neben die Arbeit, die getan werden muss, und vergleicht sie mit der Qualität jener Menschen, mit denen er dadurch in Fühlung gekommen ist. Die Folge davon ist ein Minderwertigkeitskomplex stärkster Art, da dieser von echten Kraftströmen von oben genährt wird. Wie wir wissen, folgt dem Gedanken Energie, und diese wird durch die Qualität dieser Gedanken beeinflusst. Der Mensch sieht mit kritischem Auge und voll Widerwillen auf seine Persönlichkeit und nährt damit gerade die Dinge, die er beklagt; so macht er sich noch unzulänglicher für die Aufgabe. Es ist ein circulus vitiosus der Bemühung, der beseitigt werden muss durch eine vollkommene Erkenntnis der Wahrheit, die in den Worten enthalten ist: «Wie ein Mensch denkt, so ist er». Wenn er sich auf das Wesen seiner allwissenden Seele einstellt, so wird er wie diese Seele. Sein Denken konzentriert sich im Seelenbewusstsein und er wird zu dieser Seele, die sich dann durch seine Persönlichkeit offenbart.

Dies ist nur eine kurze Aufzählung der hauptsächlichen Befürchtungen, welche die Menschheit befallen, und sie dient nur dazu, das Thema einzuleiten und Gelegenheit zu einigen praktischen Vorschlägen zu geben.

II. Niedergeschlagenheit (Depression) oder ihr Gegenpol, Fröhlichkeit. Wenn wir das Thema Depression berühren, so befassen wir uns mit etwas, das so weit verbreitet ist, dass nur wenige nicht davon befallen werden. Sie ist wie ein Ansteckungsstoff, ein Nebel, der den Menschen umgibt und es ihm unmöglich macht, klar zu sehen, sicher zu gehen und die Wirklichkeit zu erkennen. Sie ist ein Teil der grossen astralen Illusion, und wenn man das begreift, dann wird es klar, warum es Niedergeschlagenheit gibt, denn ihre Ursache ist entweder

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.