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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 294 ff. (engl.)
Atom, des [294] Empfindungskörpers des Sonnenlogos.

3. Dieser wird seinerseits beeinflusst und durchströmt von Empfindungskräften, die von ungeheuren Energiezentren ausserhalb unseres Sonnensystems ausgehen.

Wenn man das bedenkt, wird es deutlich, dass der Mensch als winziger Bruchteil eines ungeheuren Ganzen, das seinerseits in einem noch viel gewaltigeren Körper enthalten ist, der Treffpunkt von Kräften ist, die grösser und mannigfaltiger sind, als sein Gehirn erkennen kann. Daher die Kompliziertheit seines Problems und die Möglichkeiten, die aus jener Bewusstseinserweiterung erwachsen, die wir Einweihung nennen. Jeder Energiestrom, der durch seinen Körper des Verlangens und empfindenden Reagierens fliesst, ist nur ein Pfad, der ihn zu umfassenderen und immer mehr sich erweiternden Kontakten und Erkenntnissen führt. Darin liegt auch der Schutz für die meisten Menschen: in der Tatsache nämlich, dass sie bis jetzt noch kein Instrument besitzen, das in der Lage wäre, jene unendlichen Möglichkeiten, welche diese Erkenntniswege bieten, wahrzunehmen und festzuhalten. Solange nicht das verstandesmässige Rüstzeug genügend erweckt ist und beherrscht wird, würde es für den Menschen nicht möglich sein, die Mitteilungen, die ihm sein Empfindungskörper übermitteln könnte, aber glücklicherweise noch nicht zuträgt, richtig auszulegen und in der rechten Weise nutzbar zu machen.

Abgesehen von dem ständigen Kreislauf planetarischer, solarer und kosmischer Energien durch seinen Ätherkörper hat jedes Menschenwesen aus dem grösseren Ganzen genug Astralenergie aufgenommen, um damit einen eigenen, individuellen, abgetrennten Astralkörper zu bauen, der auf seine besondere Note anspricht, seine spezielle Qualität aufweist und seinen Besitzer je nach seinem Standort auf der Evolutionsleiter einschränkt oder nicht.

Dieser Körper bildet seinen astralen Wirkungsbereich, bezeichnet die Grenzen seiner emotionalen Reaktionsfähigkeit auf die Lebenserfahrungen, verkörpert in seiner Qualität den Spielraum [295] seines Wunschlebens, ist aber gleichzeitig einer ungeheuren Erweiterung, Entwicklung, Anpassung und Dienstbarkeit fähig, wenn ein Impuls des Mentalkörpers und der Seele an ihn herantritt. Er ist ausserdem der Schwingungstätigkeit unterworfen infolge des Wechselspieles zwischen ihm und der Lebenserfahrung auf der physischen Ebene, und so wird das grosse Lebensrad in Bewegung gesetzt und wird so lange rollen, bis die vier edlen Wahrheiten des Buddha verstanden und verwirklicht sind.

Dieser Astralkörper birgt in sich die Gegenstücke zu den Äther- oder Layazentren, und durch sie strömen die Kräfte und Energien, die wir vorher behandelt haben, in den Ätherkörper ein. Diese Zentren bringen Energien von den sieben Planeten und der Sonne zu jedem Teil des astralen Organismus und setzen so den Menschen in Verbindung mit allen Teilen des Sonnensystems. Dadurch wird das Schicksal eines Menschenlebens für so lange bestimmt, bis der Mensch zu seinem unsterblichen Erbteil erwacht ist und ein Spürvermögen bekommt für Kräfte, die bis jetzt für die grosse Masse noch unbekannt sind. Diese gehen von der Form aus. Das ist der Grund, warum ein Horoskop häufig in seiner Darstellung für einen unentwickelten, unerwachten Menschen ganz genau stimmt, aber ganz unrichtig und irrig ist bei einem hochentwickelten Menschen. Der Mensch ist als Masse das, wozu ihn sein Begierdenkörper macht. Später gilt: «Wie der Mensch denkt, so ist er».

Der Astralkörper mit seinen Begierden, Gelüsten, Stimmungen, Gefühlen und Sehnsüchten formt den physischen Körper durch die ihn durchströmenden Anziehungskräfte und leitet ihn so unfehlbar zur Erfüllung seiner Wünsche. Wenn das Verlangen der Empfindungsnatur vorwiegend tierisch bestimmt ist, dann formt es einen Menschen mit starken Begierden, der sein Leben damit zubringt, sie zu befriedigen. Steht das Verlangen nach Wohlbefinden und Glück, dann haben wir den Menschen mit einer sinnlichen, Schönheit und Vergnügen liebenden Veranlagung, der praktisch völlig von egoistischem Bemühen geleitet wird. So geht es durch alle die vielen Grade von guten, schlechten und gewöhnlichen Begierden hindurch, bis jene Neuorientierung stattfindet, welche die astralen Energien [296] so «umpolt», dass sie sich nach einer anderen Richtung wenden. Verlangen wird zu geistigem Streben. So erreicht man die Befreiung vom Rad der Geburten, und der Mensch wird erlöst von der Notwendigkeit, sich wieder zu inkarnieren. Dann erweist sich das Horoskop, so wie es jetzt verstanden wird, als unwahr, wert und nutzlos, und der Ausdruck «das Horoskop des Egos oder der Seele», der manchmal, aber zu Unrecht, benutzt wird, ist bedeutungslos. Die Seele hat ja kein individuelles Schicksal, sondern ist in dem Einen versunken. Ihr Schicksal ist das Schicksal der Gruppe und des Ganzen; ihr Verlangen geht nach Erfüllung des grossen Planes und ihr Wille ist die Verherrlichung des inkarnierten Logos.

Ich möchte den Studierenden vorschlagen, sich, wenn möglich, «Die Wissenschaft von den Emotionen» von Bhagavan Das zu beschaffen. Es ist eine gute Abhandlung über den Astral- und Empfindungskörper und behandelt die Faktoren, die den Aspiranten besonders nahe angehen, wenn er sich mit dem Problem befasst, seine emotionale Natur zu verstehen und zu beherrschen, die Entwicklungsmethode zu meistern, sie auf eine grössere Erfahrung umzustellen und sie für die Prüfungen und Erweiterungen der zweiten Haupteinweihung, der Taufe, und auf das schliessliche Eintreten in den Strom vorzubereiten. Bildlich gesprochen ist die Erfahrung, die uns auf dem Pfad erwartet, in den folgenden esoterischen Sätzen enthalten:

«Wenn der Strom in den Fluss des Lebens mündet, kann sein Lauf eine kurze Zeitlang verfolgt werden, dann verliert er sich. Wenn die Strömungen des empfindenden Lebens sich dort begegnen, wo der Fluss des Berges breiten Fuss umspült, dann erscheint ein ungeheurer Strom, welcher nordwärts fliesst.»

Diese Symbolsprache ist deutlich und kann auch verwendet werden, um den Lauf der beiden Ströme, Ida und Pingala, und ihre Vereinigung in den Energiefluss, der nach dem Kopf steigt, zu beschreiben. Dort ist der Treffpunkt und dort ist das Opfer, das auf dem Berge Golgatha (der Schädelstätte) dargebracht wird.

Bei [297] der Betrachtung des Empfindungskörpers eines Menschen wird es vielleicht am zweckmässigsten sein, wenn ich mich mit ihm so beschäftige, wie er sich in seinen Stimmungen und gewöhnlichen Äusserungen zeigt; denn nur dadurch, dass der Mensch sich mit dessen Wirkungen befasst und sie zu meistern versucht, kommt er zu einem Wissen über sich selbst und wird so zu einem Meister. Die gewöhnlichsten Auswirkungen astraler Tätigkeit sind:

I. Furcht.

II. Niedergeschlagenheit oder ihr Gegenpol, Heiterkeit.

III. Verlangen nach Befriedigung animalischer Begierden.

IV. Verlangen nach Glück.

V. Verlangen nach Befreiung. Geistiges Streben.

In diesen fünf Äusserungen sind praktisch die meisten Empfindungserfahrungen des Menschen zusammengefasst, und wir wollen eine nach der andern von folgenden Gesichtspunkten aus betrachten:

1. Von der Ursache her.

2. Von der Wirkung her.

3. Von der Lenkungsmethode her.

Ihr werdet bemerken, dass ich von «Lenkungsmethode» und nicht von «Kontrollmethode» spreche. Aspiranten müssen lernen, dass sie mit und in Kräften arbeiten und dass rechte oder falsche Tätigkeit auf der physischen Ebene einfach die Folge einer rechten oder falschen Lenkung der Kräfteströmungen ist, und nicht davon herrührt, dass den Energien selbst etwas Rechtes oder Unrechtes innewohnt.

I. Furcht. Sie ist eine der am meisten verbreiteten Auswirkungen astraler Energie und steht deshalb an erster Stelle, weil sie für die grosse Mehrheit den Hüter der Schwelle darstellt und letzten Endes das astrale Grundübel ist. Jedes Menschenwesen kennt die Furcht, und die Skala der Furchtschwingungen erstreckt sich von der instinktiven Furcht des Wilden, die auf Unkenntnis der Gesetze und der Naturkräfte und auf seinem Entsetzen vor dem Dunklen und Unbekannten beruht, bis zu den heute soweit verbreiteten Ängsten vor dem Verlust von Freunden und geliebten Menschen, von Gesundheit, Geld, Beliebtheit und so weiter, bis zu den letzten Befürchtungen des Aspiranten, der Furcht vor dem Misserfolg, der [298] Furcht, die ihre Wurzeln im Zweifel hat, der Furcht vor der endgültigen Verneinung oder Vernichtung, der Furcht vor dem Tod (die er mit der ganzen Menschheit in gleichem Mass teilt), der Furcht vor der grossen Illusion der Astralebene, vor den Vorspiegelungen des Lebens selbst, und ebenso der Furcht vor der Einsamkeit auf dem Pfade, ja sogar bis zu der Furcht vor der Furcht selbst. Diese Liste könnte noch ziemlich erweitert werden, aber sie genügt, um die Verbreitung der Furchtgefühle jeder Art zu zeigen. Sie herrschen in den meisten Situationen und verdunkeln viele glückliche Augenblicke. Sie erniedrigen den Menschen zu einem ängstlichen, schreckhaften Atom empfindenden Lebens, das furchtsam vor der Riesenhaftigkeit der Daseinsprobleme steht; er ist sich dann als Mensch seiner Unzulänglichkeit bewusst, mit allen Situationen fertig zu werden, und unfähig, seine Ängste und Zweifel hinter sich zu lassen und den Schritt vorwärts zu tun, um sein Erbteil der Freiheit und des Lebens anzutreten. Oft wird er so von Furcht geplagt, dass er sogar Angst um seinen Verstand bekommt. Dieses Bild kann gar nicht schwarz genug gemalt werden, denn Furcht ist zur Zeit die herrschende Astralenergie, und die empfindliche Menschheit erliegt ihr nur allzu leicht.

Ihr fragt: was sind die gundlegenden Ursachen der Furcht? Auf diese Frage gibt es, wenn man sie weit genug zurück in die esoterische Geschichte des Sonnensystems verfolgt, keine verständliche Antwort. Nur der fortgeschrittene Eingeweihte kann sie begreifen. Furcht hat ihre Wurzeln in der verderbten Tendenz der Materie selbst und ist ganz ausgesprochen ein Erzeugnis oder eine Wirkung des Denkprinzips und ein Ergebnis gedanklicher Tätigkeit. Die Tatsache, dass Vögel und andere Tiere ebenfalls die Furcht kennen, gibt der ganzen Angelegenheit eine umfassendere Grundlage, als wenn es sich einfach um eine menschliche Schwäche und das Ergebnis der Funktionstätigkeit des menschlichen Denkens handeln würde. Es liegt nicht daran, dass der Mensch ein urteilendes Denkvermögen besitzt; wenn er seine Vernunft in der rechten Weise gebrauchte, könnte er die Furcht bannen. Es liegt in dem, was das Kosmisch-Böse genannt wird, ein hochtönendes Wort, das wenig besagt. Furcht liegt in der Tatsache der Materie selbst und ist dem Spiel der Gegensatzpaare, Seele und Materie, angeboren. Die empfindenden Seelen der Tiere und Menschen nehmen unterbewusst [299] solche Faktoren wahr, wie etwa:

1. Die Unermesslichkeit des Ganzen und daher die spürbare Bedrückung durch es.

2. Den Druck aller anderen Wesen und Daseinsformen.

3. Das Wirken des unerbittlichen Gesetzes.

4. Das Gefühl der Einkerkerung, der Begrenzung und folglich der Unzulänglichkeit.

In diesen Faktoren, die aus dem Entwicklungsprozess selbst erwachsen und im Zeitenlauf andauern und an Stärke zunehmen, findet man die Ursachen aller heutigen Furcht und die Grundlage allen Entsetzens, vor allem jenes, das rein psychologischer Natur und nicht nur die instinktive Furcht des Tieres ist.

Die Angelegenheit noch klarer darzulegen, würde nicht helfen. Welchen Zweck könnte es haben, wenn gesagt würde, dass die Furcht eine Qualität des Bösen (oder der Materie) ist, die grundlegend den Astral- oder Empfindungskörper unseres planetarischen Logos färbt oder charakterisiert? Was habt ihr gewonnen, wenn ich euch die Probleme jenes grossen Lebens beschreiben würde, in dem, wir leben, weben und sind, während er, auf seiner eigenen kosmischen Ebene, Befreiung sucht und seinen eigenen, ihm bestimmten Lasten und Prüfungen gegenübersteht? Wie könnten Worte ausreichen, um einen kosmischen Kampf zwischen Wesen zu schildern, die so unpersönlich und von so erhabenem Bewusstsein sind, dass Worte wie «sein», «er» oder «Prüfungen» einfach lächerlich erscheinen und keinen möglichen Aspekt der Wahrheit oder Wirklichkeit, wie immer er auch sei, wiedergeben? Kosmisch-Böses, kosmischer Fortschritt oder kosmische Probleme können ruhig jener fernen Zeit überlassen werden, in der Aspiranten die dritte Einweihung erlangen und jedes Gefühl des Sonderseins verloren haben und darum, eins geworden mit dem Lebensaspekt und nicht mit der Formseite, bis zu einem gewissen Grad in den Bewusstseinszustand unseres planetarischen Logos eingehen, sein Schicksal erahnen und flüchtig die Wunder der Vollendung erschauen können.

Wir wollen deshalb unsere Aufmerksamkeit auf Menschen und [300] ganz besonders auf den Durchschnittsmenschen beschränken und sehen, woher die Wogen der Furcht kommen, die ihn so beständig umwerfen.

1. Die Todesfurcht beruht auf folgendem:

a. Dem Grauen vor dem endgültigen Losreissungsprozess im Todesakt selbst.

b. Dem Entsetzen vor dem Unbekannten und Unerklärlichen.

c. Dem Zweifel an der schliesslichen Unsterblichkeit.

d. Der Trauer, die Lieben zurücklassen zu müssen oder zurückgelassen zu werden.

e. Aus alten Zeiten stammenden Reaktionen auf vergangene, gewaltsame Tode, alte Erinnerungen, die tief im Unterbewusstsein liegen.

f. Einem Anklammern an das Formleben, weil der Mensch sich im Bewusstsein vorwiegend mit diesem identifiziert.

g. Alten Irrlehren über Himmel und Hölle, beides unerfreuliche Aussichten für

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.