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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 172 ff. (engl.)
bedauern, dass sie die kostbare Zeit des Meisters in Anspruch nehmen und ihn zwingen mussten, seine Energie zu verwenden, um das Werk vor Irrtum und den Jünger womöglich vor Schaden zu bewahren. Das Ziel eines jeden hohen Jüngers ist es, seine Arbeit auszuführen und mit dem geistigen Kraftzentrum seiner Gruppe und somit auch mit dem Meister, in Verbindung zu bleiben, ohne mit Ihm persönliche Zusammenkünfte und Kontakte zu haben. Viele erwarten nur einmal im Jahr Kontakt mit ihrem Meister, gewöhnlich zur Zeit des Maivollmonds.

f. Auch merkt der Jünger, dass die Beziehung zwischen dem Meister und ihm von Gesetzen gelenkt wird und dass es ganz bestimmte Stadien des Kontaktes und Grade in der gewünschten Verbindung [173] gibt. Diese können aufgezählt, aber nicht ausführlich behandelt werden.

1. Das Stadium, in dem ein Jünger durch einen anderen Chela auf der physischen Ebene mit dem Meister in Verbindung kommt. Das ist die Stufe der «kleinen Chela- (Jünger)schaft».

2. Das Stadium, in dem ein höherer Jünger den Chela von der egoischen Ebene aus leitet. Das ist die Stufe, die «Der Chela im Licht» genannt wird.

3. Das Stadium, in dem der Meister, je nachdem es nötig ist, mit dem Chela in Kontakt kommt durch:

a. eine lebhafte Traumerfahrung;

b. eine symbolische Lehre;

c. die Verwendung einer Gedankenform des Meisters;

d. einen Kontakt in der Meditation;

e. eine Unterredung in des Meisters Ashram, an die sich der Chela ganz klar erinnert.

Das ist definitiv die Stufe des angenommenen Jüngers.

4. Nachdem der Jünger seine Weisheit in der Arbeit bewiesen und die Probleme des Meisters anerkannt hat, kommt das Stadium, in dem er belehrt wird, wie er, wenn es notwendig ist, die Aufmerksamkeit des Meisters auf sich lenken und damit Seine Stärke, Sein Wissen und Seinen Rat in Anspruch nehmen kann. Das ist ein Augenblicksgeschehen und nimmt praktisch dem Meister keine Zeit weg. Diese Stufe hat den besonderen Namen des «Chelas am Faden oder an der Sutratma.»

5. Das Stadium, in dem er die Methode wissen darf, nach der er eine Schwingung und einen Ruf aussenden kann, die ihn zu einer Unterredung mit dem Meister berechtigen. Das wird nur jenen vertrauenswürdigen Chelas erlaubt, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie diese Kenntnis zu nichts anderem als für die Erfordernisse der Arbeit verwenden; und kein persönlicher Grund oder Kummer würde sie dazu verleiten, dieses Wissen zu missbrauchen. In diesem Stadium wird der Jünger «der in der Aura» genannt.

6. Das Stadium, in dem der Jünger das Ohr des Meisters zu jeder Zeit erreichen kann. Er ist immer in enger Berührung mit ihm. Das ist das Stadium, wo ein Chela definitiv auf eine unmittelbar bevorstehende Einweihung vorbereitet wird, oder wo ihm, wenn er die Einweihung schon hinter sich hat, eine spezielle Arbeit übertragen wird, die er in Gemeinschaft mit seinem - - - leisten muss. Auf dieser Stufe wird er als «der im Herzen des Meisters» beschrieben.

Es gibt später [174] ein Stadium einer noch engeren Identifizierung, bei der eine Verschmelzung der Lichter stattfindet, aber es gibt keine zureichende Umschreibung der benützten Ausdrücke, um dieses Stadium erschöpfend zu kennzeichnen. Die sechs vorher erwähnten Stufen wurden für das westliche Verständnis frei wiedergegeben und dürfen keinesfalls als Übersetzungen der uralten Begriffe betrachtet werden.

Das sind einige Lehren über die Jünger und ihre Erkenntnisse, und es ist für den Aspiranten wertvoll. darüber nachzudenken.

Man sollte sich folgendes klar machen: obwohl guter Charakter hohe Ethik, gesunde Moral und geistiges Streben die grundlegenden, unwandelbaren Voraussetzungen sind, ist jedoch noch mehr nötig, wenn einem Jünger das Recht eingeräumt werden soll, in das Ashram des Meisters einzutreten.

Das Vorrecht, ein Vorposten Seines Bewusstseins zu werden, verlangt eine Selbstlosigkeit und eine Selbstaufgabe, auf die wenige vorbereitet sind; in Seine Aura einbezogen zu werden, so dass die Aura des Jüngers einen integralen Teil der Gruppenaura bildet, erfordert eine Reinheit, die nur wenige kultivieren können; will man des Meisters Ohr erreichen und das Recht erwerben, nach Belieben mit Ihm Kontakt zu gewinnen, so erfordert das eine Empfindungsfähigkeit und ein feines Unterscheidungsvermögen, das nur wenige um diesen Preis erkaufen wollen. Und doch steht ein Tor weit offen für alle, die kommen möchten, und keine ernsthafte, aufrichtige Seele, welche die Voraussetzungen erfüllt, wird je zurückgewiesen.

Es steht heute ausser Frage, dass bei jenen, die in irgend einer Weise in ihrer Entwicklung fortgeschritten sind, diese Entwicklung beschleunigt wird wie niemals zuvor in der Geschichte der Welt. Die Krise ist so ernst und die Not der Welt so gross, dass diejenigen, die mit der inneren Seite des Lebens Kontakt gewinnen können, die, sei es auch nur in ganz geringem Umfang, die Schwingungen der älteren Jünger und älteren Brüder der Menschheit spüren und die Ideale, die man auf den höheren Ebenen kennt, herunterbringen können, sehr sorgfältig, nachdrücklich und unermüdlich geschult werden. Sie müssen fähig werden, genau und in entsprechender Weise als Übermittler und Ausdeuter zu wirken.

Ich möchte auf bestimmte Faktoren und Methoden hinweisen, die im Zusammenhang mit inspiriertem Schreiben und [175] medialer Tätigkeit beachtet werden sollten und die damit zu tun haben, dass solche Bücher geschrieben werden wie die «Geheimlehre», die heiligen Schriften der Welt und jene übermittelten Werke, welche das Denken der Menschheit so stark beeinflussen. Die Interpretation unterliegt vielen Faktoren; die Stufe des Schreibers kann überschätzt oder nicht genügend gewertet werden; die vom Übermittler verwendeten Begriffe sind von seinem Bildungsgrad abhängig und können darum unrichtig oder Anlass falscher Auslegungen sein. Es ist daher notwendig, dass man einiges Verständnis für den Vorgang gewinnt.

Einige Übermittler arbeiten völlig auf astralen Ebenen, und so ist ihre Arbeit notgedrungen ein Teil der grossen Illusion. Sie sind unbewusste Medien und unfähig, die Quelle, aus der die Lehren kommen, nachzuprüfen; wenn sie behaupten, die Quelle zu kennen, so sind sie häufig im Irrtum. Manche erhalten Lehren von entkörperten Wesenheiten, die auf keiner höheren Entwicklungsstufe, ja häufig auf einer tieferen stehen als sie selbst. Einige abstrahieren einfach den Inhalt ihres eigenen Unterbewusstseins, und von daher kommen jene schönen Plattheiten, die in christliche Phrasen gebettet und von den mystischen Schriften der Vergangenheit beeinflusst sind und welche die Schreibtische jener Jünger bedecken, welche bewusst auf der physischen Ebene wirken.

Einige wirken nur auf mentalen Ebenen und erfahren durch Telepathie, was die Älteren Brüder der Menschheit und ihre eigene Seele ihnen mitzuteilen haben. Sie rühren an Quellen des Wissens, die in dem egoischen Bewusstsein aufgespeichert sind. Sie nehmen das Wissen wahr, das in den Gehirnen der Jünger, die auf dem gleichen Strahl wie sie selbst sind, aufbewahrt ist. Einige von ihnen, welche die Vorposten im Bewusstsein des Meisters sind, nehmen auch seine Gedanken wahr. Einige benutzen jeweils verschiedene Methoden, je nachdem sie bewusst oder unbewusst wirken. Wenn sie bewusst arbeiten, ist es ihnen möglich, nach dem Gesetz [176] der Entsprechungen und unter Verwendung von Symbolen (die sie durch mentales Hellsehen erblicken) die gegebenen Lehren miteinander in Verbindung zu bringen und festzustellen, ob sie fehlerfrei sind. Jene, die unbewusst arbeiten (ich meine hier nicht die astralen Medien) können nur Vertrauen und Unterscheidungskraft aufwenden, bis sie einmal weiter entwickelt sind. Sie dürfen nichts annehmen, was den von den grossen Boten der Loge mitgeteilten Tatsachen widerspricht, und sie müssen bereit sein, auf dem Wenigen an Wissen, das sie besitzen, ein umfassenderes Wissen aufzubauen

Jede Generation sollte jetzt ihre Seher hervorbringen; ich meine echte «Seher», denn sehen und verstehen heisst wissen. Euer aller Fehler ist, dass ihr nicht seht; ihr nehmt einen Ausschnitt wahr, einen Gesichtspunkt, einen Teilaspekt des grossen Wahrheitsgebäudes aber alles, was dahinter verborgen liegt, bleibt für eure dreidimensionale Schau verborgen. Jene, die als wahre Vermittler und Übermittler zwischen den Wissenden der Menschheit und den «Kleinen» wirken wollen, müssen ihre Augen auf den Horizont richten und so versuchen, ihre Vision zu erweitern; sie müssen die innere Erkenntnis, die sie schon besitzen, unbeirrt festhalten und deren Umfang vergrössern; sie müssen an der Wahrheit festhalten, dass alle Dinge der Offenbarung zustreben und dass die Form unwichtig ist. Sie müssen versuchen, vor allem verlässliche Werkzeuge zu sein, die von vorbeiziehenden Stürmen nicht beeinflusst werden Sie müssen sich bemühen, von Depressionen freizubleiben, gleichgültig was geschieht, frei zu bleiben von Entmutigung, mit einem ausgeprägten Sinn für Grössenordnungen, mit einem richtigen Urteil in allen Dingen, einem geregelten Leben, einem disziplinierten Körper und einer aufrichtigen Hingabe an die Menschheit. Wo diese Eigenschaften vorhanden sind, können die Meister beginnen, Ihre dazu bestimmten Arbeiter zu benutzen; wo sie nicht vorhanden sind, müssen andere Werkzeuge gefunden werden.

Einige Menschen lernen in der Nacht und bringen regelmässig in ihr physisches Gehirnbewusstsein die Tatsachen, die sie wissen müssen, und die Lehren, die sie übermitteln sollen, mit herüber. Viele Methoden werden erprobt und der Beschaffenheit des Aspiranten oder Chelas angepasst. Einige haben ein Gehirn, das telepathisch [177] als Übermittler wirkt. Ich meine hier die sicheren und selteneren Methoden, bei denen der Mentalkörper als Mittler zwischen Seele und Gehirn oder zwischen Lehrer und Jünger benutzt wird. Mitteilungsmethoden auf der Astralebene, so wie etwa die Ouija-Tafel, der Planchettestift, das automatische Schreiben, die direkte Stimme und Aussagen, die von zeitweise besessenen Medien ausgehen, werden von einem Chela in der Regel nicht benützt, obwohl die direkte Stimme zeitweise brauchbar ist. Die höheren mentalen Methoden sind fortschrittlicher und sicherer, wenn auch seltener.

Die wahren Übermittler von den höheren egoischen Ebenen auf die physische Ebene gehen in einer der folgenden Weisen vor:

1. Sie schreiben aus persönlichem Wissen und verwenden daher ihr konkretes Denkvermögen bei der Aufgabe, dieses Wissen in Begriffen auszudrücken, die denjenigen, welche Augen haben zu sehen, die Wahrheit offenbaren, und dabei doch das, was gefährlich ist, vor den Neugierigen und Blinden verbergen. Das ist eine Aufgabe, die schwer zu erfüllen ist, denn das konkrete Denken bringt das Abstrakte höchst unvollkommen zum Ausdruck, und in dem Bestreben, die Wahrheit in Worte zu kleiden, geht viel von ihrer wahren Bedeutung verloren.

2. Sie schreiben, weil sie inspiriert sind. Durch ihre physische Ausrüstung, die Reinheit ihres Lebens, die Aufrichtigkeit ihrer Absichten, ihre Hingabe an die Menschheit und das Karma des Dienstes selbst haben sie die Fähigkeit entwickelt, aus den höheren Quellen zu schöpfen, aus denen reine Wahrheit oder symbolische Wahrheit entspringt. Sie können an Gedankenströmungen herankommen, die von jener grossen Gruppe kontemplativer Wesen, die man Nirmanakayas nennt, in Bewegung gesetzt worden sind, oder sie fangen jene bestimmten, spezialisierten Gedankenströme auf, die von einem aus der grossen Lehrergruppe herrühren. Da ihre Gehirne aufnahmefähige Übermittler sind, vermögen sie jene Gedanken, mit denen sie in Berührung kamen, auf dem Papier auszudrücken, wobei die Genauigkeit der Übermittlung von der Empfänglichkeit [178] des Werkzeuges (das heisst des Denkvermögens und des Gehirns) des Übermittlers abhängt. In diesen Fällen bleiben die Wortbildungen und die Satzwendungen weitgehend dem Schreiber überlassen. Daher wird die sinngemässe Verwendung der Begriffe und die Exaktheit des Ausdrucks von seiner mentalen Ausrüstung abhängen, von seinem Bildungsgrad, vom Umfang seines Wortschatzes und von der innewohnenden Fähigkeit, die Art und Qualität der mitgeteilten Gedanken und Ideen zu verstehen.

3. Sie schreiben, weil sich bei ihnen das innere Hören entwickelt. Ihre Arbeit ist weitgehend stenographisch, doch ebenfalls noch zum Teil von ihrer Entwicklungsstufe und Erziehung abhängig. Eine gewisse Entfaltung der Zentren, verbunden mit einer karmisch bedingten Eignung, bildet die Grundlage, nach welcher der Lehrer auf den feineren Ebenen, der eine bestimmte Unterweisung und eine spezielle Gedankenrichtung zu geben versucht, seine Wahl trifft. Die Verantwortung für die Genauigkeit ist deshalb geteilt zwischen demjenigen, der die Lehren offenbart, und dem, der sie weitergibt. Der Übermittler auf der physischen Ebene muss sorgfältig ausgewählt werden und die Genauigkeit, mit der die gegebene Mitteilung auf der physischen Ebene zum Ausdruck kommt, hängt von seiner Bereitschaft ab, sich verwenden zu lassen, von seiner positiven mentalen Polarisierung und davon, ob er frei von astralen Einflüssen ist. Hier muss die Tatsache hinzugefügt werden, dass es für den Lehrer auf der inneren Seite um so leichter ist, das Wissen, das mitgeteilt werden soll, mit Hilfe eines Menschen weiterzugeben, je besser dessen Bildung und je grösser der Umfang seines Wissens und die Reichweite seines Weltinteresses ist. Häufig mögen die diktierten Angaben dem Empfänger völlig fremd sein. Er muss deshalb ein gewisses Mass an Bildung haben und selbst ein ernsthafter Wahrheitssucher sein, ehe er als Empfänger für Lehren erwählt wird, die für die allgemeine Öffentlichkeit oder zur esoterischen Verwendung bestimmt sind. Vor allem andern muss er durch Meditation gelernt haben, sich auf der mentalen Ebene zu konzentrieren. Gleichartigkeit der Schwingung und der Interessen ist massgebend für die Wahl des Übermittlers. Beachtet, dass ich sage: Gleichartigkeit (oder Ähnlichkeit) der Schwingung und [179] der Interessen, und nicht Gleichheit der Schwingung und der Interessen.

Diese Art der Arbeit könnte in drei Methoden eingeteilt werden: Da ist erstens das höhere Hellhören, das direkt von Denkvermögen zu Denkvermögen spricht. Das

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.