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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 159 ff. (engl.) |
nimmt.
Ein zweiter, weniger wichtiger Gedanke ist, dass Egos, die sich vorbereiten, menschliche Gestalt anzunehmen, in tiefster Meditation begriffen sind; es ist dann höchst unwahrscheinlich, dass sie durch das gewöhnliche Medium in einer üblichen Séance erreicht werden können. Man kann höchstens mit jenen, die erst vor kurzem hinübergegangen sind, Fühlung aufnehmen, und diese befinden sich in den meisten Fällen in einem Zustand tiefsten Zurückgezogenseins anderer Art. Wir haben hier weder Zeit noch Absicht, auf dieses Thema weiter einzugehen, aber es ist für jene von Interesse, welche diese Dinge erforschen. 1. Der Zustand der Gewässer. Das schöpferisch tätige Wesen, der Mensch, hat mit Hilfe der Impulse, die sich aus ordnender Absicht, zielbewusster Meditation und schöpferischer Tätigkeit ergeben, die Gedankenform gebildet, die er mit seiner eigenen Lebenskraft beseelt und nach seinem Willen lenkt. Die Zeit ist gekommen, dass diese Gedankenform ausgesandt werde, um ihre Mission und den Zweck ihres Daseins zu erfüllen. Wie wir in der vorigen Regel gesehen haben, wird die Form von ihrem Schöpfer durch die Macht des austreibenden Atems «hinausgesandt». Das ist ein symbolischer Ausdruck, gleichzeitig jedoch eine Erfahrungstatsache im magischen Wirken. Der Jünger hat in seiner Arbeit oft Misserfolge wegen seiner Unfähigkeit, sowohl die esoterische als auch die buchstäbliche Bedeutung dieses austreibenden Atems zu verstehen, wenn er seine Meditationsarbeit ausführt. Dieser hinaustreibende Atem ist das Ergebnis einer vorangehenden Periode rhythmischen Atmens, während der gleichzeitig eine konzentrierte Meditationsarbeit stattfand; dann folgt eine zielbewusste Konzentration der Aufmerksamkeit und des Atems, wobei der Zweck der erschaffenen Form mental festgelegt wird; und schliesslich wird die Gedankenform durch ihren Schöpfer belebt und so für ein unabhängiges Leben und Tätigsein wirksam gemacht. Das erste Hindernis, das [160] die Wirkung dieser Arbeit beeinträchtigt, ergibt sich aus dem Unvermögen des Jüngers, diese drei Tätigkeiten gleichzeitig auszuführen. Die zweite Ursache des Misserfolges liegt darin, dass er versäumt, den Zustand der Gewässer oder der emotionellen Substanz sorgfältig zu betrachten, in welche diese mentale Form kommen muss, wenn sie sich den Stoff der Mentalebene aneignet, wodurch sie fähig wird, eine auf jener Ebene wirkende Wesenheit zu werden. Wenn sie das nicht erreichen kann, wird sie schliesslich zu einer toten Form auf der Ebene des Denkvermögens, denn ihr mangelt die bewegende Kraft des Verlangens, die notwendig ist, um sie auf der physischen Ebene zu vervollständigen. Es ist interessant, folgendes zu bedenken: Wenn eine Gedankenform in die emotionelle Welt gesandt wird, um einen Wunschkörper an sich zu ziehen (die antreibende Kraft, welche alle objektiven Erscheinungen hervorbringt), und wenn sie in einen «Zustand der Gewässer» eingetaucht wird, den man am besten als rein selbstsüchtig bezeichnen könnte, dann geschieht lediglich folgendes: sie geht verloren, weil sie in den Astralkörper des Jüngers, also in den Brennpunkt aller vom Jünger verwendeten astralen Energie, hineingezogen wird. So wird sie in einen Wirbel hineingeschleudert, dessen Mittelpunkt der individuelle Astralkörper ist, und verliert damit ihre Sonderexistenz. Das Gleichnis des Wirbels ist hier wertvoll. Der Denker gleicht einem Menschen, der vom Ufer ein Spielzeugboot in einen Strom wirft. Wirft er es in einen Strudel, so wird es bald in den zentralen Wirbel hineingezogen und verschwindet. Viele Formen, die von einem Aspiranten in der Meditation erschaffen werden, gehen so verloren und verfehlen ihren Zweck infolge des chaotischen Wirbelzustandes, in dem sich der Astralleib des Aspiranten befindet. So werden gute Absichten zunichte und die für den Meister geplante Arbeit kann nicht verwirklicht werden; denn wenn die Gedankenform auf die Ebene der Begierde und der Emotion absinkt, kommt sie nur mit den siedenden Wassern der Furcht, des Misstrauens, des Hasses und des lasterhaften oder rein physischen Begehrens in Kontakt. Da diese mächtiger sind als die kleine Form, wird sie ertränkt und entschwindet aus dem Blickfeld und aus dem Dasein, und der Mensch wird sich einer neuen erfolglosen Anstrengung bewusst. Oder es kann auch sein, dass es sich [161] bei dem «Zustand der Gewässer» nicht um einen selbsterzeugten Wirbel handelt, sondern, dass der Zustand mehr einem Teiche gleicht, der durch die Tätigkeit anderer zu einer schäumenden, kochenden Brandung aufgerührt wird. Es gibt viele Jünger, die ein genügendes Mass an Selbstbeherrschung und persönlicher Uneigennützigkeit errungen haben. Sie sind nicht mehr die Opfer persönlicher Begierden und Bestrebungen und sind verhältnismässig frei von dem Strudel selbstsüchtiger Neigungen. Aber ihr Astralkörper wird immer wieder in Aufregung versetzt durch die Gruppe, für die und in der sie arbeiten. Sie sind in gehobener Stimmung oder niedergeschlagen, zufrieden oder unzufrieden mit den Ergebnissen, die sie erreichen oder nicht erreichen; diese Erfolge oder Misserfolge und die Beharrlichkeit oder Untreue ihrer Mitbrüder verursachen ihnen Aufregung und emotionelle Verwirrung, und infolge dieser mächtigen Reaktion kommen ihre so sorgfältig und andächtig gebildeten Gedankenformen zu keinem Ziel. Ihre «Geschicklichkeit im Handeln» verliert sich, weil sie an das gewünschte Ergebnis gebunden sind, und so kommt trotz all ihrer Mühe nichts zustande. Es gibt noch viele andere «Zustände der Gewässer», die sich jeder Aspirant selbst ergänzen kann. Auf einen möchte ich jedoch hier noch hinweisen. Der emotionale Körper des Jüngers, welcher die neugeborene Gedankenform samt ihrem mentalen Kern nähren und aufziehen muss, ist notwendigerweise ein Teil des Emotionalkörpers unseres Planeten und schwingt deshalb im Einklang mit dieser Form. Dies sollte ebenfalls sorgfältig beachtet werden, denn der Gefühlskörper wird durch den allgemeinen Astralzustand in Tätigkeit versetzt und muss von diesem Gesichtspunkt aus verständig behandelt werden. In der heutigen Zeit herrschen vor allem drei Qualitäten in der planetarischen Form vor: Furcht, Erwartung und ein dem Höhepunkt zustrebendes Verlangen der Menschen nach materiellem Besitz. Beachtet den Ausdruck «dem Höhepunkt zustrebend». Der Höhepunkt menschlichen Verlangens nach materiellem Glück wurde erreicht und der Gipfel dieses Begehrens überschritten; somit hat die Menschheit vieles erreicht und überwunden. Aber der Rhythmus der Jahrtausende ist mächtig. Diese [162] drei Qualitäten müssen vom Aspiranten erfasst und in Rechnung gezogen werden, wenn er versucht, von den mentalen Ebenen aus zu dienen. An die Stelle der Furcht muss er jenen Frieden setzen, der das Vorrecht derjenigen ist, welche immer im Licht des Ewigen leben; an die Stelle der zweifelnden Erwartung muss er jene gelassene und doch aktive Gewissheit über das letzte Ziel setzen, die sich aus einer Vision des Planes und aus dem Kontakt mit anderen Jüngern und später mit dem Meister ergibt. Verlangen nach materiellem Besitz muss dem Streben nach jenen Gütern weichen, welche die Freude der Seele sind: Weisheit, Liebe und die Kraft zum Dienen. Friede, Zuversicht und rechtes Streben! Wenn man diese drei Worte versteht und im Alltagsleben verwirklicht, so wird jener richtige «Zustand der Gewässer» eintreten, der das Überleben jeder Gedankenform gewährleistet, die von dem als Seele wirkenden Menschen in der Meditation geschaffen wurde. 2. Die Sicherheit für Den, Der also erschafft. Es soll hier nachdrücklichst gesagt werden, wenn es auch schon eine alltägliche Wahrheit ist: die Menschen werden sehr oft (im okkulten und daher wichtigeren Sinn) von ihren Gedankenformen erschlagen. Gedankenschöpfung durch Konzentration und Meditation ist eine ausserordentlich gefährliche Angelegenheit. Das darf niemals vergessen werden. Es gibt Gedankenformen, die nicht mit viel Begierdenstoff belastet sind, die aber den Menschen auf mentalen Ebenen vergiften, weil sie nicht den Weg hinunter finden. Dies geschieht auf zweierlei Art: 1. Indem sie auf der Mentalebene so stark werden, dass der Mensch dem zum Opfer fällt, was er selbst geschaffen hat. Das ist die «fixe Idee» des Psychiaters; die Besessenheit, welche zum Irrsinn treibt; die einseitige Gedankenrichtung, die schliesslich ihren Schöpfer terrorisiert. 2. Indem sie sich so schnell vervielfältigen, dass die Mentalaura des Menschen gleich einer dicken, dichten Wolke wird, durch die das Licht der Seele unmöglich hindurchdringen kann, und [163] durch welche die Liebe der Menschen und die lieblichen, schönen und tröstlichen Wirkungen der Natur und des Lebens in den drei Welten gleichfalls nicht mehr hindurchstossen können. Der Mensch wird durch seine eigenen Gedankenformen erdrückt und erstickt und erliegt dem Gift, das er selbst erzeugt hat. Oder es gibt auch Gedankengänge, die dem Gefühlskörper eine giftige Reaktion entlocken. Ein Mensch folgt etwa in bezug auf seine Brüder einer bestimmten Gedankenrichtung. Sie erzeugt Hass, Eifersucht und Neid und nimmt sichtbare Form in der Weise an, dass sie jene Tätigkeiten auf der physischen Ebene hervorbringt, die zum Tod ihres Schöpfers führen. Das kann wörtlich zutreffen, wie im Fall eines Mordes, der in vielen Fällen die Folge eines verhärteten Vorhabens ist; oder es kann auch in einer Krankheit enden. Reine Gedanken, rechte Motive und liebevolles Wünschen sind die wahren Heilmittel für Krankheit; und dort, wo das Verlangen nach diesen (das in vielen Menschen lebt) sich zu aufbauendem Denken erhebt, wird die Krankheit allmählich ausgeschieden werden. Doch bis jetzt denken nur wenige, obwohl viele Wünsche haben. Vergesst niemals, dass die Grossen nicht nach jenen Ausschau halten, die nur wünschen und streben. Sie suchen nach jenen, die ihr Verlangen mit dem Entschluss verbinden, ihren Mentalkörper gebrauchen zu lernen und Schöpfer zu werden, und die wirklich auf dieses Ziel hinarbeiten. Daraus kann man ersehen, warum in allen Systemen wahrer okkulter Schulung der Nachdruck auf richtiges Denken, liebevolles Verlangen und reines, klares Leben gelegt wird. Nur so kann die schöpferische Arbeit mit Sicherheit fortschreiten und nur so kann die Gedankenform in die objektive Welt hinunterkommen und auf der Ebene menschlichen Daseins eine konstruktive Kraft werden. 3. Beharrliche Kontemplation. Ihr werdet bemerken, dass hier nicht das Wort «Meditation» gebraucht wird. Es geht [164] um etwas anderes. Der Meditationsprozess, der die Anwendung von Gedanken und den mentalen Aufbau der Form in sich schliesst, so dass sie abgerundet und vervollständigt werden kann und mit der Gedankenform der Mitarbeitergruppe des Jüngers und daher mit dem Plan übereinstimmt, ist nach bestem Vermögen des Menschen vollendet worden. Jetzt muss er das, was er geschaffen hat, mit Beharrlichkeit betrachten und ihm mit gleicher Beharrlichkeit Leben einhauchen, so dass es seine Aufgabe erfüllen kann. Er hört auf zu überlegen, zu denken, zu formulieren und mit Mentalstoff zu bauen. Er lässt einfach sein Leben in die Form einströmen und sendet sie aus, seinen Willen auszuführen. Gerade so lange, als er in der Kontemplation beharren und aushalten kann, wird seine Schöpfung seine Absicht erfüllen und als sein Werkzeug handeln. Gerade so lange, als er seine Aufmerksamkeit auf das Ideal konzentrieren kann, für das er seine Gedankenform erschaffen hat, und als er die Form und das Ideal in einer gleichmässig beharrenden Schau verbunden halten kann, wird sie ihren Zweck erfüllen und sein Ideal zum Ausdruck bringen. Hierin liegt das Geheimnis aller erfolgreichen Mitarbeit am Plan. Wir wollen jetzt ein wenig die Worte «Herz, Kehle und Auge» studieren, denn sie haben eine besondere Bedeutung. Diese drei bilden ein Rüstzeug, das von allen Jüngern während des Weltenzyklus, der sich jetzt so rasch nähert, angewendet und benutzt werden soll. Es ist grundsätzlich richtig, dass in der jetzigen Zeit noch keine sehr grosse Gruppe von Jüngern inkarniert ist und dass das Rüstzeug bei vielen, die auf der Ebene der Jüngerschaft wirken, noch im Keimzustand steckt. Es sollte jedoch bedacht werden, dass der Weltenzyklus eben erst eingeleitet wurde und einen riesigen Zeitraum umfassen wird. Es gibt heute nur etwa vierhundert angenommene Jünger in der Welt, das heisst Männer und Frauen, die wirklich wissen, dass sie Jünger sind, die wissen, was ihre Aufgabe ist und welche dies auch tun. Es gibt nichtsdestoweniger viele Hunderte aus der gegenwärtigen Generation junger Menschen, die vor der Annahme stehen, und Tausende, die auf dem Probepfad sind. In allen echten esoterischen Schulen sollte [165] eine spezielle Gruppe gebildet werden, bei der ein intellektuelles Verständnis für diesen Mechanismus von Herz, Kehle und Auge zu finden ist. Sie sollte aus jenen bestehen, die sich einer Zucht und Schulung unterziehen, wodurch die Verwendung dieses Mechanismus für sie eine bewiesene Naturtatsache werden wird. Ich möchte die Aufmerksamkeit auf diese Worte lenken und bitten, sie sorgfältig zu studieren. Ein Mechanismus im natürlichen Körper kommt auf zweierlei Art zur Anwendung: Zuerst gebraucht man ihn unfreiwillig oder unwillkürlich; es fehlt die Fassungskraft dafür, wie, warum oder wann der Apparat benutzt wird. Das Tier gebraucht einen Mechanismus, der in vieler Hinsicht jenem entspricht, welcher vom Menschen benutzt wird. Es sieht, hört und funktioniert organisch in ähnlicher Weise wie der Mensch, aber es fehlt ihm das gedankliche Verständnis und die Verbindung von Ursache und Wirkung, die ja das besondere Merkmal des höheren Naturreiches ist. Ähnlich steht es in den frühen Stadien auf dem Pfad der Jüngerschaft und auf den letzten Stufen des Probepfades. Der Jünger nimmt Fähigkeiten und Kräfte wahr, die er noch nicht verstandesmässig unter seiner Kontrolle hat. Er erfährt blitzartige Einsichten und Erkenntnisse, welche unerklärlich und von keinem unmittelbaren Wert zu sein scheinen. Er erhält Kontakt mit Schwingungen und Erscheinungen aus anderen Reichen, weiss aber nichts über den Vorgang, durch den ihm das gelang, und ist unfähig, das Erlebnis zu wiederholen oder sich daran zu |
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