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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 95 ff. (engl.) |
rhythmische Reaktion auf die Gedankenenergie der Seele zustandegekommen und es
fliesst, bildlich gesprochen, ein stetiger Kräftestrom zwischen jenem
Energiezentrum, das wir die Seele auf ihrer eigenen Ebene nennen, und jenem
Kraftzentrum, das ein Menschenwesen darstellt. Die Energie läuft an dem «Faden»
entlang, den wir die Sutratma nennen, und schafft eine Schwingungsresonanz
zwischen Gehirn und Seele.
Ein interessanter Gesichtspunkt kann hier angedeutet werden, da ich in diesen Unterweisungen immer die Entsprechungen zwischen den verschiedenen Aspekten zeigen möchte, so wie sie entweder im Menschen oder im Makrokosmos, dem Himmlischen Menschen, zum Ausdruck kommen. Der uralte Yoga der atlantischen Zeit (der in den notwendigerweise fragmentarischen Lehren über den Yoga von den Zentren auf uns gekommen ist) teilt uns mit, dass das Spiegelbild der Sutratma im menschlichen Organismus als Rückenmark bezeichnet wird und durch drei Nervenkanäle zum Ausdruck kommt. Diese drei heissen Ida, Pingala und der Zentralkanal, die Sushumna. Wenn die negativen und positiven Kräfte des Körpers, die sich über die Nervenbahnen der Ida und Pingala zum Ausdruck bringen, ins Gleichgewicht gebracht werden, dann können die Kräfte durch den Zentralkanal zum Gehirn auf und wieder niedersteigen und die Zentren längs der Wirbelsäule ohne Behinderung durchlaufen. In einem solchen Falle kommt die Seele im physischen Menschen vollkommen zum Ausdruck. Dies ist in Wirklichkeit eine Entsprechung zur Sutratma, insofern sie den physischen Menschen und die Seele verknüpft, denn die Sutratma ist ihrerseits Ausdruck für die positive Energie des Geistes, für die negative Energie der Materie und für [96] die ins Gleichgewicht gebrachte Energie der Seele, und dieses Gleichgewicht zu erlangen, bildet das gegenwärtige Ziel menschlichen Strebens. Bei den späteren Einweihungen gewinnt die positive Anwendung der geistigen Energie die Oberhand über die ausgewogene Anwendung der Seelenkraft, aber das ist ein Stadium, um das sich der Aspirant noch nicht zu kümmern braucht. Er soll den «edlen Mittelweg» zwischen den Gegensatzpaaren finden, dann wird er auch einmal entdecken, dass die Kräfte, die er auf der physischen Ebene verwendet, den zentralen Nervenkanal entlang der Wirbelsäule aufwärts in Anspruch nehmen. Das wird dann geschehen, wenn die Übertragung von Licht und Wahrheit zum physischen Gehirn, über den Zentralkanal der Sutratma, sich wirklich befriedigend auswirkt. Jene Ideen und Gedankengänge, die, symbolisch gesprochen, über den negativen Sutratmakanal kommen, sind zwar gutartig, haben aber keine Kraft und vergehen in Bedeutungslosigkeit. Sie sind emotionell gefärbt und ermangeln der organischen Form, die das klare Denkvermögen vermittelt. Jene Ideen, die über den Gegenkanal (um im Bilde zu bleiben) hereinkommen, bewirken eine zu schnelle Verfestigung und werden vom persönlichen Ehrgeiz einer sie beherrschenden Mentalität verursacht. Das Denkvermögen ist immer egoistisch und selbstsüchtig und bringt jenen persönlichen Ehrgeiz zum Ausdruck, der in sich den Keim zu seiner eigenen Zerstörung trägt. Wenn jedoch der Sushumna-Kanal der Sutratma, der zentrale Nervenkanal und dessen Energie verwendet wird, überträgt die Seele ihre Energien als magnetisch-intelligenter Schöpfer. Dann können die Pläne entsprechend der göttlichen Absicht reifen und mit ihrer Aufbautätigkeit «im Licht» fortschreiten. Aus dem Kontakt des Ego mit den lunaren Kräften geht, wie wir aus unseren Magieregeln ersehen haben, immer der Lichtpunkt hervor, und dieser hat seinen Brennpunkt an jener Stelle in der Sutratma, die dem Licht im Kopf des Aspiranten entspricht. 3. Der Zeitraum, in dem er das Heilige Wort ertönen lässt und, indem er es mit der Stimme des Ego oder der Seele vereinigt, Mentalstoff zum Aufbau seiner Gedankenform in Bewegung setzt. Der Mensch auf der physischen Ebene lässt nun das Wort erklingen, und er tut dies auf vierfache Art: a. Er wird zum inkarnierten Wort und bemüht sich, «das zu sein, was [97] er ist». b. Er lässt das Wort in sich erklingen mit dem Bestreben, es so zu tun wie die Seele. Er sieht sich als Seele, wobei er mit Hilfe dieses Wortes durch das ganze von seiner Seele belebte System Energie ausatmet, also durch sein mentales, ätherisches und physisches Werkzeug. c. Er lässt das Wort wirklich und buchstäblich auf der physischen Ebene ertönen und wirkt dadurch auf die drei Grade der Materie in seiner Umwelt ein. Die ganze Zeit über «hält er sein Denken stetig im Licht» und hält sein Bewusstsein unbeweglich im Reich der Seele. d. Ausserdem vergegenwärtigt er sich im Geiste (und das ist das schwierigste Stadium) gleichzeitig und unentwegt eine Gedankenform, durch die er jenen Aspekt des Planes, den er erhascht hat, zum Ausdruck bringen möchte und die er durch sein eigenes Leben und in seiner Umwelt tatsächlich zu verwirklichen hofft. Dies ist erst dann wahrhaft möglich, wenn ein ständiger Kontakt zwischen Seele und Gehirn hergestellt worden ist. Es gehört dazu die Fähigkeit des Gehirns, das zu registrieren, was die Seele im Seelenreich erschaut und wahrnimmt. Ausserdem gehört eine gleichzeitige Denktätigkeit dazu, denn der Aspirant muss die Vision ausdeuten und seine Intelligenz benutzen, um Zeit und Methode weise anzupassen, damit das, was er gelernt hat, richtig zum Ausdruck gebracht wird. Dies ist keineswegs leicht, aber der Aspirant muss schliesslich lernen, sich mit vollem Bewusstsein auf mehr als eine Art auszudrücken, und zwar gleichzeitig. So lernt er allmählich, auf dreifache Art tätig zu sein. Der Alte Kommentar spricht dies folgendermassen aus: «Der Sonnenkreis leuchtet [98] auf in strahlendem Glanz. Das erleuchtete Denken spiegelt die Sonnenherrlichkeit wider. Der Mondenkreis steigt vom Zentrum zum Gipfel empor und wird verwandelt in eine strahlende Lichtsonne. Wenn diese drei Sonnen eins sind, bricht Brahma hervor. Eine durchlichtete Welt ist geboren.» Dies bedeutet buchstäblich: Wenn die Seele (symbolisch dargestellt als Sonnenkreis) das Denkvermögen und das Licht im Kopf eine Einheit bilden, kann die Schöpferkraft des Sonnenengels in den drei Welten zum Ausdruck kommen und eine Form aufbauen, durch die seine Energie aktiv zu wirken vermag. Der Mondenkreis ist ein symbolischer Ausdruck für den Solarplexus, der schliesslich zweierlei tun muss: 1. Er muss die Energie der beiden unteren Kraftzentren vermischen und verschmelzen. 2. Er muss diese vereinigten Energien emporheben, diese mit den anderen höheren Zentren verschmelzen und so den Kopf erreichen. All dies bildet eine Lehre und eine Theorie; sie muss vom Aspiranten im praktischen Erproben und Erleben sowie in bewusster Tätigkeit ausgearbeitet und verwirklicht werden. Ich möchte ausserdem auch auf das Wesen des Dienstes hinweisen, den die Menschheit als Ganzes im allgemeinen Evolutionsplan leistet. Die Regel, die wir hier betrachten, gilt nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für die vorbestimmte Wirksamkeit des vierten Naturreiches. Durch seine Meditation, seine Disziplin und Dienstleistung facht der Mensch jenen Lichtkern, der zur Zeit seiner Individualisation in vergangenen Zeitaltern aufgeflackert war, zu strahlendem Licht an, das die drei Welten erleuchtet. Dies findet seine Widerspiegelung in dem Licht im Kopf. So wird eine Beziehung hergestellt, die nicht nur den Gleichklang der Schwingungen, sondern auch eine Strahlung und Entfaltung magnetischer Kraft gestattet, die man in den drei Welten in der unmittelbaren Umgebung eines Menschen erkennen kann. So ist es auch mit dem Menschenreich. Wenn die Erleuchtung der Menschheit zunimmt, und ihr Licht mächtiger wird, dann entspricht die Wirkung auf die untermenschlichen Reiche jener der individuellen Seele auf [99] ihr Spiegelbild, den Menschen in der physischen Inkarnation. Ich sage «entspricht» im Sinn einer verursachenden Kraft, obwohl die Wirkungen nicht übereinstimmen. Beachtet diesen Unterschied. Die Menschheit ist für die untermenschlichen Bewusstseinszustände ein Makrokosmos und darauf hat H. P. B. sehr klar hingewiesen. Es gibt vier Haupteinwirkungen auf diese niederen und mehr physischen Stadien: 1. Den inneren Antrieb des Geistesaspektes, der als die Seele in allen Formen, wie etwa den mineralischen, pflanzlichen und tierischen, zum Ausdruck kommt. Der positive Energieaspekt in all diesen Formen wird an Stärke zunehmen und eine Strahlung hervorbringen, die zum Beispiel im Mineralreich immer mehr zunimmt. Hierin liegt eine Andeutung über die Wesensart des Entwicklungsprozesses, der unserem eigenen planetarischen Dasein und schliesslich unserem Sonnensystem ein Ziel setzen wird. Im Pflanzenreich wird sich die Wirkung in zunehmender Schönheit und Vielfalt und in der Entwicklung neuer Arten äussern, mit einem Ziel, das unmöglich jenen erklärt werden kann, die noch nicht eingeweiht sind. Die Erzeugung nahrhafter Formen, die den Bedürfnissen der niederen Devas und Engel dienen werden, wird eines der Ergebnisse sein. Im Tierreich wird die Wirkung darin bestehen, dass Schmerz und Leiden ausgelöscht werden und eine Rückkehr zu den idealen Gegebenheiten des Gartens Eden stattfindet. Wenn der Mensch als Seele wirkt, heilt er; er regt an und belebt; er überträgt die geistigen Kräfte des Universums, und alle schädigenden Ausstrahlungen und alle zerstörenden Kräfte finden eine Schranke am Menschenreich. Das Böse und seine Wirkungen hängen weitgehend davon ab, ob die Menschheit als Kanal wirkt. Die Aufgabe der Menschheit ist es, Kräfte zu übermitteln und zu handhaben. In den frühen Stadien der Unwissenheit geschieht dies in zerstörender Weise und mit schädigenden Ergebnissen. Später wird die Kraft, unter dem Einfluss der Seele, richtig und weise gelenkt, und es entsteht Gutes daraus. Es ist wirklich wahr, dass «die ganze Schöpfung sich bis jetzt in Schmerz abmüht und der Offenbarung der Söhne Gottes harrt». 2. Es [100] wird Licht gebracht. Die Menschheit ist der planetarische Lichtträger; sie übermittelt das Licht des Wissens, der Weisheit und des Verstehens und zwar im esoterischen Sinn. Diese drei Lichtaspekte bringen der Seele in allen Formen, über die anima mundi, die Weltseele, drei Aspekte von Seelenenergie. In physischer Hinsicht kann man sich dies klarmachen, wenn man den Unterschied zwischen der «Erleuchtung» unseres Planeten von heute und jener vor 500 Jahren betrachtet, wenn man an unsere strahlend erleuchteten Städte denkt, an unsere ländlichen Bezirke, die mit beleuchteten Strassen und Häusern durch die Nacht scheinen, an unsere Verkehrswege in der Luft, die von Scheinwerfern und Leuchtkugeln umgrenzt sind; an unsere Ozeane, die mit erhellten Schiffen übersät sind; und immer mehr beleuchtete Luftfahrzeuge wird man durch den Himmel fliegen sehen. Dies alles ist aber nur eine Folge der zunehmenden Erleuchtung der Menschen. Der Wissensaspekt des Lichts in ihm hat dies zustande gebracht. Wer kann sagen, was geschehen wird, wenn der Weisheitsaspekt einmal vorherrscht? Wenn diese beiden einmal durch geistiges Verstehen fest vereinigt sind, dann wird die Seele in den drei Welten und in allen Naturreichen herrschen. 3. Die Übermittlung von Energie. Obwohl dies bis jetzt kaum verstanden werden dürfte, so kann man doch einen Anhaltspunkt für die Bedeutung dieses Vorganges bekommen, wenn man sich klarmacht, dass das Menschenreich auf die drei untermenschlichen Reiche einwirkt und sie beeinflusst. Das herabströmende geistige Dreieck und das aufsteigende Dreieck der Materie treffen mit ihren Spitzen in der Menschheit zusammen, wenn der Gleichgewichtspunkt gefunden werden kann. In der Vollendung und Vergeistigung des Menschen liegt die Hoffnung der Welt. Das Menschengeschlecht selbst ist der Erlöser der Welt, wofür alle Welterlöser nur das Symbol und die Bürgschaft waren. 4. Die Verschmelzung der menschlichen Evolution mit jener der Devas oder Engel. Dies ist ein Mysterium, das gelöst werden wird, wenn der Mensch einmal das Bewusstsein seines eigenen Sonnenengels erreicht, nur um zu entdecken, dass auch dies nur eine Lebensform ist, die zurückgelassen werden muss, wenn sie ihren Zweck erfüllt hat. Die Engel oder Deva-Evolution ist eine der [101] grossen Kraftlinien in der göttlichen Wesensäusserung, und die Sonnenengel, die Agnishvattas der «Geheimlehre» und der «Abhandlung über kosmisches Feuer» gehören in ihrem Formaspekt, zu dieser Linie. In dieser Weise dient die Menschheit; wenn sie eine bewusste Befähigung zum Dienst entwickelt und wenn bei ihr das bewusste Verständnis für die Rolle wächst, die das Einzelwesen bei der Ausarbeitung des Planes und bei der Unterordnung der Persönlichkeit unter die Herrschaft der Seele spielen soll, dann wird sie unaufhaltsam auf ihr Ziel, den weltweiten Dienst, zuschreiten. Darf ich hier ein Wort sagen, damit diese Vollendung für euch in eurem Leben zu einem praktisch greifbaren Ziel werden kann? Schädliche magnetische Zustände als Folge davon, dass ein Mensch Kräfte falsch handhabt, sind die Ursachen für das Böse in der uns umgebenden Welt, einschliesslich der drei unter dem Menschen stehenden Reiche. Wie können wir als Einzelmenschen dies ändern? Dadurch, dass wir in uns Rechtlichkeit oder die Geisteshaltung entwickeln, keinem Wesen zu schaden oder ein Leid zuzufügen. Studiert euch also von diesem Gesichtspunkt aus. Beobachtet euer tägliches Betragen, eure Worte und Gedanken, um sie gänzlich von allem zu befreien, was für andere zum Schaden sein könnte. Bringt euch dazu, über euch selbst und über andere solche Gedanken zu hegen, die aufbauend und positiv, also ohne schädigende Tendenz in ihrer Auswirkung sind. Studiert die Wirkung, die ihr emotionell auf andere ausübt, damit ihr durch keine Stimmung, keine Depression und keine emotionelle Reaktion eurem Bruder schadet. Denkt in diesem Zusammenhang daran, dass gewaltsames geistiges Streben |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |