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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 66 ff. (engl.)
des Willens alle Dinge an sich zieht und festhält. Das ist eine geheimnisvolle Angelegenheit, über die bis jetzt noch wenig in Erfahrung gebracht worden ist. Das Ein und Ausatmen des Erdenwesens beeinflusst die Schwingung in hohem Mass, und zwar die Schwingung der Materie auf der physischen Ebene. Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen dieser Schwingung und dem Mond. Jene Menschen, die besonders unter dem Mondeinfluss stehen, reagieren auf diese Anziehung mehr als andere, und es ist schwer, sie als Übermittler zu verwenden. Das Schweigen, das aus der inneren Ruhe kommt, muss besonders gepflegt werden. Die Aspiranten sollten daran denken, dass die Zeit kommen wird, wo auch sie zu der Lehrergruppe auf der inneren Seite des Vorhanges gehören werden. Wenn sie dann die Stille, die aus der Stärke und dem Wissen stammt, nicht kennengelernt haben, wie wollen sie dann den offensichtlichen Mangel an Kontakten ertragen, den sie dann zwischen sich und denen auf der äusseren Seite feststellen werden? Lernt deshalb, euch still zu halten, sonst wird eure Brauchbarkeit durch astralen Verdruss behindert sein, wenn ihr euch auf der anderen Seite des Todes befindet.

3. Bedenkt immer, dass Mangel an Ruhe im täglichen Leben die Lehrer auf der egoischen Ebene daran hindert, euch zu erreichen. Bemüht euch daher, im Ablauf des Lebens still zu bleiben, arbeitet, strengt euch an, kämpft, strebt und erhaltet die innere Ruhe. Zieht euch unerschütterlich auf inneres Wirken zurück und pflegt so eine Empfangsbereitschaft für die höheren Ebenen. Eine vollkommene Beständigkeit des inneren Gleichgewichts ist das, was die Meister bei denen benötigen, derer sie sich bedienen wollen. Eben durch ein inneres Gleichgewicht bringt es der Mensch fertig, an der geistigen Schau festzuhalten und doch seine äussere Arbeit auf der physischen Ebene mit konzentrierter Aufmerksamkeit des physischen Gehirns zu leisten, das in keiner Weise durch die innere Empfänglichkeit abgelenkt wird. Es handelt sich also um eine zweifache Tätigkeit.

4. Lernt [67] eure Gedanken beaufsichtigen! Es ist notwendig, dass man überwacht, was man denkt. Es ist jetzt die Zeit, in der die Menschheit als Ganzes empfindlich, telepathisch fähig und für die Wechselwirkung von Gedanken empfänglich wird. Es nähert sich die Zeit, wo die Gedanken zum Allgemeinbesitz werden und andere spüren werden, was ihr denkt. Die Gedanken müssen daher sorgfältig behütet werden. Diejenigen, die mit den höheren Wahrheiten in Kontakt kommen und ein Spürvermögen für das Universale Denken gewinnen, müssen einen Teil ihres Wissens davor schützen, dass andere mit ihrem Denken darin eindringen. Die Aspiranten müssen lernen, bestimmten Gedanken Einhalt zu bieten und zu verhindern, dass gewisse Kenntnisse in das öffentliche Bewusstsein einsickern, wenn sie mit ihren Mitmenschen zusammenkommen.

Es ist natürlich ganz besonders wichtig, die Bedeutung der Worte «er zersplittert nicht seine Kraft» richtig einzuschätzen. Es gibt so viele Tätigkeitsrichtungen, denen sich der von der Seele inspirierte Jünger widmen kann. Eine Sicherheit darüber, für welche der verschiedenen Richtungen er sich zu entscheiden hat, ist nicht leicht zu gewinnen. Wir wollen darum das Problem in die Form einer Frage kleiden und es auf die Ebene alltäglichen Bemühens verweisen, da wir noch nicht in der Lage sind, zu begreifen, auf welche Weise eine Seele auf den höheren Ebenen «ihre Kräfte zersplittern» kann.

An welchem Prüfstein kann der Mensch erkennen, welcher von verschiedenen Tätigkeitszweigen der richtige für ihn ist? Gibt es, mit anderen Worten, ein offenbarendes Etwas, das den Menschen unfehlbar die rechte Tätigkeit wählen und den rechten Weg gehen lässt? Die Frage bezieht sich nicht auf eine Wahl zwischen dem Pfad geistigen Strebens und dem Weg des Weltmenschen. Hier geht es um das richtige Handeln, wenn man sich vor eine Wahl gestellt sieht.

Es steht ausser Frage, dass sich ein Mensch im Lauf seines Fortschritts immer feineren Unterschieden gegenübersieht. Die rohe Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht wird von den feineren Unterschieden zwischen richtig und richtiger, hoch oder höher, abgelöst, und die moralischen und geistigen Werte müssen mit gewissenhaftester [68] geistiger Wahrnehmung erwogen werden. Durch die Anspannung und Mühsal und unter dem ständigen Druck, dem jeder Angehörige der Gruppe ausgesetzt ist, wird das ganze Problem ausserordentlich verwickelt.

Um solche Probleme zu lösen, können gewisse grobe Unterschiede den feineren vorausgehen, und wenn jene entschieden sind können die feineren an ihre Stelle treten. Am meisten leuchtet ein, dass der Wahl zwischen Recht und Unrecht die zwischen egoistischem und selbstlosen Handeln folgen muss, und diese wird von der ehrenhaften Seele leicht getroffen. Eine Wahl, bei der es sich um die Unterscheidung zwischen persönlichem Vorteil und Gruppenverantwortung handelt, schaltet andere Faktoren schnell aus und ist leicht für den Menschen, der die ihm rechtmässig zukommende Verantwortung auf sich nimmt. Beachtet die Verwendung der Worte «Rechtmässige Verantwortung». Wir sprechen von dem normalen, vernünftigen Menschen und nicht von dem übergewissenhaften, krankhaften Fanatiker. Dann folgt als nächstes die Unterscheidung zwischen den zweckdienlichen, zu den Geschäfts und Finanzbeziehungen der physischen Ebene gehörenden Faktoren, die zu einer Erwägung des Bestmöglichen für alle beteiligten Parteien überleiten. Ist man aber durch diesen dreifachen Ausschaltungsprozess bis zu einem bestimmten Standpunkt gekommen, so treten Fälle auf, wo man sich vor eine Entscheidung gestellt sieht, bei der weder gesunder Menschenverstand, noch logisches, kritisches Überlegen eine Hilfe zu bieten scheinen. Es besteht nur der Wunsch, das Rechte zu tun; man hat die Absicht, in der bestmöglichen Weise zu handeln und in seinem Tun jene Richtung einzuschlagen, aus der, ganz ohne Rücksicht auf persönliche Erwägungen, nur das Allerbeste für die Gruppe entsteht. Doch es zeigt sich kein Licht auf dem Pfad, der begangen werden muss; das Tor, durch das man gehen soll, ist nicht erkennbar, und der Mensch verbleibt in einem Zustand ständiger Unentschlossenheit. Was ist dann zu tun? Eines von zwei Dingen:

Erstens kann der Aspirant seiner Neigung folgen und sich aus den übrigbleibenden Möglichkeiten jene Handlungsweise heraussuchen, die ihm als die klügste und beste erscheint. Dies schliesst in sich den Glauben an die Auswirkung des Karmagesetzes sowie eine [69] Bekundung jener festen Entschlossenheit, die für seine Persönlichkeit die beste Methode ist, um zu lernen, sich an die Entscheidung der eigenen Seele zu halten. Es gehört dazu ausserdem die Fähigkeit, auf Grund der getroffenen Entscheidung vorwärts zu gehen und sich ohne Vorahnungen oder Bedauern mit den Ergebnissen abzufinden.

Zweitens kann er warten und sich auf ein Gefühl der inneren Führung verlassen, wobei er genau weiss, dass sich zur gegebenen Zeit alle Tore bis auf ein einziges schliessen werden, wodurch er erfahren wird, welchen Weg er gehen soll. Denn es gibt nur ein einziges offenes Tor, durch das ein solcher Mensch gehen kann. Um es zu erkennen, ist Intuition notwendig. Im ersten Falle können Fehler unterlaufen, und der Mensch lernt daran und wird bereichert; im zweiten Falle sind Fehler unmöglich; hier kann nur das Rechte geschehen.

Es ist darum klar, dass alles davon abhängt, inwieweit ein Mensch seine Position auf der Evolutionsleiter erkennt. Nur der sehr weit fortgeschrittene Mensch kann die Zeiten und rechten Augenblicke kennen und die feinen Unterschiede zwischen einer psychischen Neigung und der Intuition gehörig auseinanderhalten.

In Erwägung dieser beiden Möglichkeiten endgültiger Entscheidung sollte der Mensch, der seinen gesunden Menschenverstand benutzen und sein Handeln auf den Gebrauch des konkreten Denkens stützen kann, nicht die höhere Methode anwenden und darauf warten, dass sich eine Tür öffnet. Er erwartet zu viel angesichts des Platzes, auf dem er steht. Er muss lernen, seine Probleme durch richtige Entscheidung und den rechten Gebrauch des Denkvermögens zu lösen. Durch diese Methode wird er wachsen, denn die Wurzeln intuitiver Erkenntnis stecken tief in der Seele, und darum muss er den Kontakt mit der Seele hergestellt haben, ehe die Intuition wirken kann. Nur ein Hinweis kann hier gegeben werden: die Intuition hat immer nur mit Gruppentätigkeit und nicht mit nichtigen persönlichen Angelegenheiten zu tun. Bist du ein Mensch, dessen Persönlichkeit noch im Mittelpunkt steht, so erkenne dies und bestimme deine Massnahmen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln. Bist du ein Mensch, der weiss, dass er als Seele wirkt, der ungehindert durch egoistisches Verlangen in den Interessen anderer aufgeht, dann wirst du deine dir zukommende Verpflichtungen [70] erfüllen, deine Verantwortlichkeiten auf dich nehmen, deine Gruppenarbeit weiter bringen, und es wird sich der Weg vor dir auftun, während du das Nächstliegende tust und die nächste Pflicht erfüllst. Aus der vollkommen ausgeführten Aufgabe werden jene grösseren Pflichten hervorgehen, die wir Weltarbeit nennen; wenn wir unsere Familienverantwortlichkeiten tragen, werden unsere Schultern so gestärkt, dass wir dann auch die Verantwortlichkeiten der grösseren Gruppe auf uns nehmen können. Was ist dann der Prüfstein?

Lasst mich wiederholen: Beim Aspiranten hohen Grades hängt die Wahl seines Handelns ab von einer vernünftigen Anwendung des niederen Denkvermögens, von der Anwendung des gesunden Menschenverstandes und einem Vergessen egoistischen Wohlseins und persönlichen Ehrgeizes. So wird die Pflicht erfüllt. Für den Jünger besteht die Aufgabe darin, alles oben Genannte automatisch und aus der Notwendigkeit heraus durchzuführen und dazu noch die Intuition anzuwenden, die den Augenblick offenbaren wird, in dem umfassendere Gruppenverantwortlichkeiten zu Recht übernommen und gleichzeitig mit denen der kleineren Gruppe getragen werden können. Denkt darüber nach. Die Intuition zeigt nicht den Weg, wie man Ehrgeiz nähren, noch die Art und Weise, wie man ein Verlangen nach eigennützigem Fortschritt befriedigen kann.

REGEL II

Wenn der Schatten geantwortet hat, nimmt das Werk in tiefer Mediation seinen Fortgang. Das niedere Licht wird nach oben gerichtet; das grössere Licht erleuchtet die Drei, und das Werk der Vier schreitet voran.

Die Hindernisse für okkulte Studien.

Die Überwindung der Hindernisse.

REGEL II

Hindernisse für okkulte Studien.

Diese Regel gehört zu den schwierigsten in diesem Buch, ist [73] jedoch eine der inhaltsreichsten. Wir werden einige Zeit brauchen, um sie gründlich zu behandeln. In ihr finden wir ein interessantes Beispiel für die Entsprechung und Übereinstimmung des Mikrokosmos mit dem Makrokosmos. In bezug auf das darin erwähnt. Licht kann man sie auf zweierlei Weise erklären.

Es wird erstens auf jenes «grössere Licht» hingewiesen, das die Drei erleuchtet, und zweitens auf jenes «niedere Licht», das nach oben gerichtet wird.

Das «grössere Licht» ist das Licht der Seele, die selbst Licht ist und die sichtbare dreifache Persönlichkeit erleuchtet. Hierin liegt die Entsprechung zu dem Makrokosmos, der sich uns symbolisch in Gott darstellt, dem sich offenbarenden Licht des Sonnensystems. Das Sonnensystem ist Drei in Einem oder Eines in Dreien, und das Licht des Logos erleuchtet das Ganze. Das «niedere Licht» ist jenes, das im Menschenwesen auf der physischen Ebene verborgen liegt. Dieses Licht wird auf einer bestimmten Stufe der menschlichen Erfahrung im ganzen Körper erweckt und verschmilzt schliesslich mit dem «grösseren Licht». Das Licht und Leben Gottes Selbst strömt zwar von der zentralen Geistessonne aus, aber erst wenn das Licht innerhalb des Sonnensystems selbst entfacht und erweckt ist, wird schliesslich jene lodernde Flamme zum Ausbruch kommen, welche die in all ihrer Kraft leuchtende Sonne kennzeichnet. In ähnlicher Weise geht zwar das Licht der Seele von der Monade aus, aber erst wenn das Licht in dem kleinen (von der Seele geleiteten) System hervorgerufen und erweckt wird, kann schliesslich ein Gottessohn in Erscheinung treten.

In diesen Anweisungen [74] befassen wir uns jedoch hauptsächlich mit dem Mikrokosmos und dem ihm innewohnenden Licht; auf die makrokosmischen Entsprechungen werden wir uns nicht einlassen.

Bei Betrachtung dieser zweiten Regel müssen wir beachten, dass zwischen der Seele und ihrem Schatten, dem Menschen auf der physischen Ebene, eine bewusste Verbindung hergestellt worden ist. Beide haben meditiert. Die Studierenden werden gut daran tun, dies zu beachten und daran zu denken, dass es eines der Ziele der täglichen Meditation ist, Gehirn und Denkvermögen dahin zu bringen, in Einklang mit der Seele zu schwingen, wenn sie versucht, sich «in tiefer Meditation» mit ihrem Spiegelbild in Verbindung zu setzen.

Diese Verbundenheit oder zeitlich übereinstimmende Schwingung hat folgende interessante Entsprechung:

Seele #der Mensch auf der physischen Ebene

Denkvermögen #Gehirn

Zirbeldrüse #Hypophyse

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.