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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 59 ff. (engl.) |
Menschheit ergänzt wird:
«Enthülle uns das Angesicht der wahren Geistessonne, das hinter einer Scheibe goldnen Lichts sich verbirgt, damit die Wahrheit wir erkennen und unsere ganze Pflicht wir tun auf unsrer Pilgerfahrt zu Deinen heil'gen Füssen.» Wenn er ausharrt und ringt, seine Probleme überwindet und seine Wünsche und Gedanken beherrscht, dann offenbart sich ihm das zweite Erkenntnisgebiet das Wissen um das Selbst in [60] dem geistigen Körper, die Erkenntnis über das Ego, das sich durch den Kausalkörper, das Karana Sharira, zum Ausdruck bringt sowie ein Innewerden jener Quelle geistiger Energie, welche die Antriebskraft hinter der niederen, äusseren Schöpfung ist. Die «Scheibe goldenen Lichts» wird durchbohrt, die wahre Sonne ist zu sehen, der Pfad ist gefunden, und der Aspirant ringt sich hindurch in ein immer klarer werdendes Licht. Wenn das Wissen um das Selbst und die bewusste Kenntnis von dem, was das Selbst sieht, hört, erkennt und berührt, gefestigt ist, dann findet man den Meister; der Aspirant kommt mit Seiner Jüngergruppe in Fühlung; er erkennt den Plan für den vor ihm liegenden Anteil des Werkes, den er übernehmen muss, und arbeitet ihn allmählich auf der physischen Ebene aus. So schwindet die Wirksamkeit der niederen Natur, und der Mensch kommt immer mehr in bewussten Kontakt mit seinem Meister und seiner Gruppe. Aber dies erfolgt erst, wenn «die Lampe angezündet ist», wenn das Höhere und das Niedere aufeinander abgestimmt sind und die Erleuchtung ins Gehirn herabströmt. Es ist sehr wesentlich, dass alle Aspiranten diese Dinge erfassen und studieren, damit sie die nötigen Schritte tun und das erwünschte Bewusstsein entwickeln können. Solange dies nicht erreicht ist, hat der Meister keine Macht, auch wenn er noch so sehr helfen möchte, und Er kann nichts tun, um einen Menschen zu Seiner Gruppe zuzulassen, ihn in Seinen aurischen Einflussbereich hineinzunehmen und ihn dadurch zu einem Vorposten Seines Bewusstseins zu machen. Jede Stufe auf dem Wege muss vom Menschen selbst ausgehauen werden, und es gibt keine kurze oder leichte Strasse aus der Dunkelheit in das Licht. Der Weg des Jüngers. Weissmagier kann nur derjenige sein, der durch bewusste innere Angleichung an sein Ego, seinen «Engel», für dessen Pläne und Absichten empfänglich und darum für die Aufnahme höherer Einwirkungen tauglich wird. Wir müssen berücksichtigen, dass die Magie von oben nach unten wirkt und das Ergebnis einer Sonnenschwingung, und nicht von Impulsen ist, die von einem der lunaren Pitris ausgehen; darum strömt die einwirkende Energie vom Sonnenpitri herab als Folge davon, dass dieser sich innerlich gesammelt und seine Kräfte eingezogen hat, bevor er [61] sie konzentriert seinem Schatten, dem Menschen zusendet sowie als Folge seiner stetigen Meditation über Ziel und Plan. Es mag hier für den Schüler von Nutzen sein, daran zu denken, dass sich das Ego (wie auch der Logos) den ganzen physischen Inkarnationszyklus über in tiefer Meditation befindet. Diese Meditation ist zyklischer Natur, da der Pitri seinem «Spiegelbild» rhythmische Energieströme zusendet, die von dem betreffenden Menschen als seine «hohen Impulse», als seine Träume und Bestrebungen erkannt werden. Deshalb wird es klar sein, warum die in der weissen Magie Wirkenden immer fortgeschrittene geistige Menschen sind; denn das «Spiegelbild» ist selten empfänglich für das Ego oder den Sonnenengel, solange noch nicht viele Inkarnationszyklen verstrichen sind. Der Sonnenpitri steht in Verbindung mit seinem «Schatten» oder Spiegelbild vermittels der Sutratma, die sich durch die Körperhüllen hinunterzieht bis zu einer Eingangsstelle im physischen Gehirn, wenn ich es so ausdrücken darf, aber der Mensch kann sich bis jetzt noch nicht konzentrieren oder in irgendeiner Richtung klar sehen. Wenn er rückwärts blickt, kann er nur die Nebel und Dünste auf der Illusionsebene sehen, und daran ist er nicht interessiert. Schaut er vorwärts, so sieht er ein fernes Licht, das ihn anzieht, aber er kann noch nicht verstehen, was dieses Licht offenbart. Blickt er um sich, dann sieht er nur die veränderlichen Formen und die Filmvorführung der Formseite des Lebens. Schaut er nach innen, dann sieht er die Schatten, die das Licht wirft, und er wird vieler Hindernisse gewahr, die weggeräumt werden müssen, ehe er sich dem Licht, das er in der Ferne erblickt, nähern und es in sich einlassen kann. Dann kann er sich als das Licht selbst erkennen, in ihm wandeln und es ebenso anderen weitergeben. Es ist vielleicht gut, dass man sich daran erinnert, dass das Stadium der Jüngerschaft in vieler Hinsicht der schwierigste Teil auf der ganzen Evolutionsleiter ist. Der Sonnenengel befindet sich unaufhörlich in tiefer Meditation. Die Energieimpulse, die von ihm ausgehen, steigern sich in ihrem Schwingungsgrad und werden immer [62] mächtiger. Die Energie wirkt immer stärker auf die Formen ein, durch welche die Seele ihren Ausdruck sucht und die sie zu beherrschen strebt. Dies bringt mich zur Besprechung des siebenten Punktes in meiner vorigen Analyse der ersten Regel. Ich sagte: «Die Meditation der Seele ist rhythmischer und zyklischer Art, wie alles andere im Kosmos auch. Die Seele atmet, und dadurch lebt ihre Form». Das rhythmische Wesen der Seelenmeditation darf im Leben des Aspiranten nicht übersehen werden. In der ganzen Natur gibt es Ebbe und Flut, und in den Gezeiten des Ozeans haben wir das wundervolle Abbild eines ewigen Gesetzes. Wenn der Aspirant sich in die Gezeiten der Seele einordnet, dann beginnt er zu erkennen, dass da ein ewiges Einströmen, ein Beleben und Anregen stattfindet, dem so sicher und unvermeidlich wie bei den unwandelbaren Kraftgesetzen ein Ausströmen folgt. Diese Ebbe und Fluterscheinung kann man in den Vorgängen des Todes und der Geburt wirksam sehen. Man kann diese Auswirkung der Gezeiten auch in der ganzen Inkarnationsreihe eines Menschen feststellen, denn manche Leben erscheinen vom Standpunkt der Seelenerfahrung aus stillstehend und ereignislos, langsam und träge, während andere voller Schwingung, Erfahrung und Wachstum sind. Daran solltet ihr alle, die ihr am Werk seid, denken, wenn ihr versucht, anderen zu richtigem Leben zu verhelfen. Sind sie in einer Zeit der Ebbe oder stehen sie unter der Flut der Seelenenergie? Gehen sie durch eine zeitweilige Ruheperiode als Vorbereitung für neue, grössere Impulse und Bemühungen, so dass man stärkend und festigend wirken muss, um ihnen zu ermöglichen «im geistigen Sein zu stehen» oder unterliegen sie einem zyklischen Einstrom von Kräften? In diesem Fall muss der Kamerad bei der Lenkung und nutzbringenden Verwendung der Energie zu Hilfe kommen, weil es bei einer Fehlleitung der Energie zu einem Schiffbruch des Lebens kommen würde; macht man sie jedoch in vernünftiger Weise nutzbar, dann wird sie sich in einem vollen, fruchtbaren Dienst auswirken. Die obigen Gedanken können von dem, der die Dinge studiert, auch auf die grossen Menschheitszyklen angewandt werden, und dabei wird sich viel Interessantes herausstellen. Viel wichtiger ist für uns jedoch, dass diese zyklischen Impulse [63] im Leben eines Jüngers mit viel grösserer Häufigkeit, Geschwindigkeit und Gewalt auftreten als im Leben des Durchschnittsmenschen. Sie wechseln mit einer quälenden Schnelligkeit. Die Berg und Talerfahrung des Mystikers ist nur eine Art der Äusserung für diese Ebbe und Flut. Zuweilen wandert der Jünger im Sonnenlicht und zu anderen Zeiten im Dunkel; manchmal weiss er um die Freuden der vollkommenen Gemeinschaft, und dann wieder scheint alles dumpf und unfruchtbar; bei einer Gelegenheit ist sein Dienst eine fruchtbare, befriedigende Erfahrung und er scheint wirklich helfen zu können; zu anderer Zeit hat er das Gefühl, dass er nichts zu bieten hat, und dass sein Dienst dürftig und scheinbar ergebnislos ist. An manchen Tagen ist ihm alles klar und er scheint auf einem Bergesgipfel zu stehen, von wo er eine klare Aussicht über eine sonnige Landschaft hat. Er erkennt und fühlt sich als Gottessohn. Später ist es jedoch, als wenn sich Wolken herabsenkten; über nichts hat er Gewissheit und er scheint nichts zu wissen. Er wandelt im Sonnenlicht und ist beinahe überwältigt von dem Glanz und der Glut der Sonnenstrahlen; dann grübelt er, wie lange diese unausgeglichenen Erfahrungen und der heftige Wechsel dieser Gegensätze noch dauern sollen. Sobald er jedoch einmal die Tatsache begreift, dass er die Wirkung der zyklischen Impulse und der Seelenmeditation auf seine Formnatur erlebt, dann wird ihm der innere Sinn klarer und er erkennt, dass eben dieser Formaspekt in seiner Antwort versagt und auf die Energie ungleichmässig reagiert. Er lernt dann, dass, wenn er einmal im Seelenbewusstsein leben und nach Belieben jenen hohen Gipfel (wenn ich es so ausdrücken darf) erreichen kann, die Schwankungen des Formlebens ihn nicht mehr berühren. Er gewahrt dann den schmalen, messerscharfen Pfad, der von der Ebene des physischen Lebens in das Seelenreich führt, und er merkt, dass dieser ihn, wenn er ihn unerschütterlich gehen kann, aus der ständig sich verwandelnden Sinneswelt in das klare Licht des Tages und in die Welt der Wirklichkeit führt. Die Formseite des Lebens wird dann für ihn einfach zu einem Dienstbereich und ist kein Feld sinnlicher Wahrnehmung mehr. Der Schüler denke über diesen letzten Satz nach. Er soll danach trachten, als Seele zu leben. Dann werden die zyklischen Impulse, die von der Seele ausgehen, als Impulse erkannt, die er selbst ausgelöst und ausgesandt hat; er erkennt sich dann als die veranlassende Ursache und ist den Wirkungen nicht unterworfen. Von einer anderen Seite aus betrachtet finden wir zwei Faktoren: den Atem und die Form, die der Atem mit Energie erfüllt und zur Tätigkeit antreibt. Auf Grund sorgfältigen Studiums wird es offensichtlich, dass wir uns äonenlang mit der Form identifiziert haben; wir haben die Wirkungen der uns gegebenen Atemtätigkeit hervorgehoben, jedoch weder das Wesen des Atems verstanden, noch das Wesen dessen erkannt, der atmet. Bei unserer jetzigen Arbeit befassen wir uns nun mit dem, der durch rhythmisches Atmen die Form zu richtiger Tätigkeit antreibt und sie unter die rechte Herrschaft bringt. Das ist unsere Absicht und unser Ziel. Dennoch ist ein richtiges Verständnis notwendig, wenn wir unserer Aufgabe und ihren Wirkungen in ihrer vollen Bedeutung gerecht werden wollen. Es könnte noch viel mehr über diese Regel gesagt werden, aber hier ist für den durchschnittlichen Anwärter auf die Jüngerschaft genug gegeben worden, worüber er nachdenken und worauf er sein Handeln gründen kann. Die meisten von uns gehören zum Durchschnitt, nicht wahr? Wenn wir uns selbst anders bewerten, trennen wir uns von den anderen und machen uns daher der Sünde der Absonderung schuldig, der einzig wirklichen Sünde. Die Würdigung solcher Gedanken sollte im Aspiranten ein Verständnis für den Wert seiner Meditationsarbeit wecken, wobei die Idee einer zyklischen Resonanz auf die Seelenimpulse den Verrichtungen [65] einer Morgenmeditation, einer mittäglichen Sammlung und einer abendlichen Rückschau zugrundeliegt. Eine grössere Ebbe und Fluterscheinung zeigt sich auch in den beiden Aspekten des Vollmonds und Neumonds. Dessen wollen wir uns bewusst sein. Möge ein zyklisches Kräftespiel stark und beständig aus dem Reich des Geistes auf einen jeden von uns einwirken, uns in das Reich des Lichts, der Liebe und des Dienstes rufen und bei jedem eine zyklische Resonanz herbeiführen! Möge es zu einem ständigen Austausch kommen zwischen denen, die lehren, und dem Jünger, der Unterweisung sucht! Viel Vorarbeit wird geleistet werden müssen. Der Jünger auf der physischen Ebene und der innere Lehrer (sei es nun einer der Grossen oder der «Meister im Herzen») müssen einander einigermassen kennenlernen und sich an des anderen Schwingung gewöhnen. Lehrer auf den inneren Ebenen müssen sich sehr abmühen, da die Gedankenprozesse der Schüler im physischen Körper sehr langsam vor sich gehen. Aber Zuversicht und Vertrauen werden die rechte Schwingung herstellen, aus der sich schliesslich ein genaues Arbeiten ergibt. Mangel an Glauben, an Stille, an fleissigem Bemühen sowie das Vorhandensein emotionaler Unrast werden hinderlich sein. Jene auf der inneren Seite benötigen eine grosse Geduld, wenn sie sich mit all denen befassen, die in Ermangelung anderen und besseren Materials verwendet werden müssen. Irgendeine physische Torheit kann den physischen Körper unempfänglich machen; Kummer und Sorge können den Astralkörper veranlassen, in einem Rhythmus zu schwingen, der die richtige Aufnahme der inneren Absicht unmöglich macht; es können Vorurteil, Kritiksucht oder Stolz vorhanden sein, welche die mentale Hülle unbrauchbar machen. Anwärter für diese schwierige Aufgabe müssen sich selbst mit unendlicher Sorgfalt beobachten und müssen innere Gelassenheit, Frieden und eine mentale Geschmeidigkeit bewahren, die dazu führen werden, sie für die Beschützung und Führung der Menschheit einigermassen brauchbar zu machen. Es könnten darum die folgenden Regeln gegeben werden: 1. Ein Streben nach absoluter Lauterkeit der Motive ist unbedingt notwendig. 2. Als nächstes folgt die Fähigkeit, in das Schweigen der hohen Stätten einzutreten. Die Stillegung des Denkens hängt von dem Gesetz des Rhythmus ab. Wenn ihr nach vielen Richtungen schwingt und von allen Seiten her Gedanken aufnehmt, dann wird dieses Gesetz euch nicht erreichen können; Ruhe und Ausgeglichenheit müssen wiederhergestellt sein, bevor man das Gleichgewicht erreichen kann. Das Gesetz der Schwingung und das Studium der Atomsubstanz sind eng miteinander verknüpft. Wenn man einmal [66] mehr über diese Atome, ihre Tätigkeit, ihre Reaktion und ihr Wechselwirken weiss, dann werden die Menschen ihren Körper wissenschaftlich beherrschen und beaufsichtigen und auch die Gesetze der Schwingung und des Rhythmus zeitlich in Übereinstimmung bringen. Sie sind dasselbe und doch nicht das gleiche. Beide sind Erscheinungsformen des Gravitationsgesetzes. Die Erde ist selbst eine Wesenheit, die durch die Kraft |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |