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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 19 ff. (engl.) |
a. Von der Gesamtsumme an Lebensenergie, die dem einzelnen Menschen zugeteilt ist. b. Von der Energie der Umwelt, in der sich das Einzelwesen befindet, in der es zu wirken und seine Rolle zu spielen hat. Dieses abstimmende, ordnende Nervensystem, dieses Netzwerk miteinander zusammenhängender und empfindlicher Nerven ist das Symbol für die Seele des Menschen, und die äussere, sichtbare Form einer inneren geistigen Wirklichkeit. 3. Dann gibt es schliesslich noch das, was man als den Körper beschreiben könnte, die Gesamtheit an Fleisch, Muskeln und [20] Knochen, die der Mensch mit sich umherträgt; sie wird durch das Nervensystem in Wechselbeziehung gebracht und ist durchdrungen von der Energie, die wir unklar «das Leben» nennen. In diesen dreien: Leben, Nervensystem und Körpermasse finden wir die Widerspiegelung und das Symbol des grösseren Ganzen; wenn wir diese genau studieren und ihre Funktionen und Gruppenbeziehungen begreifen, dann können wir zu einem Verständnis einiger Gesetze und Prinzipien gelangen, welche die Wirksamkeit «Gottes in der Natur» leiten - das ist ein Ausdruck, der ebenso von erhabener Wahrheit wie begrenzt falsch ist. Die drei Aspekte der Göttlichkeit: die zentrale Energie oder der Geist, die harmonisch ordnende Kraft oder die Seele sowie das, was von diesen beiden benutzt und vereint wird, sind in Wirklichkeit ein einziges wesentliches Prinzip, das sich in der Verschiedenheit offenbart. Sie sind die Drei in Einem, das Eine in Dreien, Gott in der Natur, und die Natur selbst in Gott. Übertragen wir diese Vorstellung um der Erläuterung willen auf andere Gedankenbereiche, so kann man erkennen, wie diese Dreiheit der Aspekte wirkt: In der religiösen Welt als esoterische Lehre, als grundlegende Symbolsprache und als Doktrinen der grossen Weltreligionen sowie als exoterische Organisationen; auf dem Gebiet der Regierung finden wir den Volkswillen in seiner Gesamtheit, wie immer er auch sein mag, die formulierten Gesetze, und die äussere Verwaltung; in der Erziehung ist es der Wille zum Lernen, die Künste und Wissenschaften, und die grossen exoterischen Erziehungssysteme; in der Philosophie ist es der Drang nach Weisheit, die miteinander in Beziehung stehenden Denkrichtungen, und die äussere Darlegung der Lehren. So zieht sich diese ewige Dreiheit durch jedes Gebiet der offenbarten Welt hindurch, ob man nun an das Greifbare denkt, an das Empfindende und Zusammenhaltende, oder an das, was belebt und Energie verleiht; es ist jene intelligente Wirksamkeit, die ungeschickterweise «Gewahrsein» genannt wurde; es ist die Fähigkeit des Wahrnehmens selbst, und dazu gehört die empfindliche Reaktion auf die Umwelt und das Werkzeug dieser Reaktion, die göttliche Dualität der Seele; es ist schliesslich die Gesamtheit dessen, womit man in Berührung kommt und was man erkennt; es ist das, was [21] der Empfindungsapparat bewusst wahrnimmt. Wie wir später sehen werden, ist dies ein allmählich zunehmendes Erkennen, das sich immer mehr in esoterische und innere Bereiche hinein verlagert. Diese drei Aspekte erscheinen im Menschen, der göttlichen Lebenseinheit. Erst erkennt er sie in sich selbst; dann sieht er sie in jeder Form in seiner Umwelt, und schliesslich lernt er diese Aspekte seiner selbst mit den gleichen Aspekten in anderen Formen göttlicher Offenbarung in Verbindung bringen. Richtige Beziehungen zwischen den Formen werden zur Harmonisierung und rechten Ordnung des Lebens auf der physischen Ebene führen. Die richtige Reaktion eines Menschen auf seine Umwelt wird zu einer ordnungsgemässen Verbindung mit dem in jeder Form verborgenen Seelenaspekt führen und rechte Beziehungen zwischen den verschiedenen Teilen der inneren Nervenstruktur herstellen, die man in jedem unter- und übermenschlichen Naturreich findet. Das ist bis jetzt praktisch noch unbekannt, wird aber sehr bald erkannt werden; und wenn man es erprobt und verwirklicht hat, wird man entdecken, dass darin die Grundlage der Bruderschaft und Einheit liegt. So wie die Leber, das Herz, die Lungen, der Magen und andere Körperorgane getrennt bestehen und arbeiten und doch mit Hilfe des den ganzen Körper durchziehenden Nervensystems vereinigt und in Verbindung gebracht werden, so wird man auch feststellen, dass in der Welt solche Organismen wie die Naturreiche ein getrenntes Leben und verschiedene Funktion haben und doch wechselseitig miteinander verbunden und aufeinander abgestimmt sind durch ein ausgedehntes, verwickeltes Sinnessystem, das manchmal die Seele aller Dinge, die «anima mundi», das allem zugrundeliegende Bewusstsein, genannt wird. Wenn wir uns mit den Dreiheiten beschäftigen (von denen so oft die Rede ist, wenn wir von der Gottheit sprechen), als da sind Geist, Seele und Körper - Leben, Bewusstsein und Form - so ist es nützlich, daran zu denken, dass damit Differenzierungen des einen, einzigen Lebens gemeint sind; dass man einen um so weiteren Kreis von Menschen erreichen kann, je mehr man von diesen Dreiheiten verstehen lernt. Wenn man jedoch okkulte und subjektive Dinge behandelt, und wenn das Thema, über das man schreibt, [22] sich mit dem Unbestimmbaren befasst, dann stösst man auf Schwierigkeiten. Es ist nicht schwer, eines Menschen persönliche Erscheinung zu beschreiben, seine Kleidung, seine Gestalt und die Dinge, von denen er umgeben ist. Unser Sprachschatz reicht vollkommen aus für das Konkrete und die Welt der Form. Wenn man aber danach trachtet, eine Vorstellung von eines Menschen Qualität, Charakter und Natur zu vermitteln, so steht man sofort dem Problem des Unbekannten gegenüber, jenem unbestimmbaren, unsichtbaren Teil, den wir erahnen, der aber im weiten Sinn verborgen bleibt und sogar von dem betreffenden Menschen selbst nicht erkannt wird. Wie sollen wir ihn dann mit Hilfe der Sprache beschreiben? Wenn es sich so beim Menschen verhält, um wieviel grösser ist dann die Schwierigkeit, wenn wir mit Worten jene unausdrückbare Gesamtheit aussprechen wollen, von der die Bezeichnungen Geist, Seele, Körper als die Hauptunterteilungen angesehen werden? Wie sollen wir jenes undefinierbare Leben definieren, das die Menschen (um des Verständnisses willen) zu einer Dreiheit von Aspekten oder Personen begrenzt und zerlegt haben, wobei sie dann dem Ganzen den Namen «Gott» geben? Wo jedoch diese Differenzierung Gottes in eine Dreieinigkeit allgemein üblich und seit alten Zeiten gebräuchlich ist, wo alle Völker - des Altertums wie der Neuzeit - dieselbe Dreiheit der Begriffe benutzen, um eine intuitive Erkenntnis zum Ausdruck zu bringen, da ist dieser Sprachgebrauch berechtigt. Dass wir eines Tages vielleicht anders denken und die Wahrheit auf andere Weise ausdrücken werden, mag in der Tat so sein; aber für den heutigen durchschnittlichen Denker bedeuten die Bezeichnungen Geist, Seele, Körper die Gesamtheit göttlicher Manifestation, sowohl in der Gottheit des Universums wie in jenem kleineren göttlichen Wesen, dem Menschen selbst. Da diese Abhandlung für den denkenden Menschen bestimmt ist und nicht für die erstarrten Theologen oder die theoretisch voreingenommenen Wissenschaftler, wollen wir bei der altgewohnten Benennung bleiben und zu verstehen suchen, was hinter den Ausdrücken steht, mit denen der Mensch versucht hat, Gott Selbst zu erklären. «Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten», sagt [23] eine der heiligen Schriften der Welt. «Der Mensch wurde eine lebendige Seele», heisst es an einer anderen Stelle in derselben Schrift. «Ich bete zu Gott, dass dein ganzer Geist, deine Seele und dein Körper schuldlos bleiben mögen», sagte ein grosser Eingeweihter der Weissen Loge; und der grösste von ihnen allen, der noch bei uns auf Erden in physischer Form weilt, wiederholte die Worte eines früheren Weisen, als Er sagte: «Ich habe gesagt, ihr seid Götter, und ihr alle seid die Kinder des Höchsten». In diesen Worten wird auf die Dreiheit des Menschen, auf seine Göttlichkeit und seine Beziehung zu dem grossen Leben, in Dem er lebt, webt und ist, vom christlichen Standpunkt aus hingewiesen, und alle grossen Religionen äussern sich in dieser Hinsicht in ähnlichen Aussprüchen. a. Geist, Leben, Energie. Das Wort «Geist» wird auf jenen unbestimmbaren, unfassbaren, wesentlichen Impuls oder jenes grosse Leben angewandt, das die Ursache aller Schöpfung ist. Eben der grosse Lebensatem und jenes rhythmische Einströmen von Lebensenergie sind es, die sich wiederum als Anziehungskraft, als Bewusstsein oder Seele manifestieren und welche die Gesamtheit atomischer Substanz sind. Es handelt sich bei dem grossen Dasein oder Makrokosmos um die Entsprechung zu dem, was im kleinen Dasein oder Mikrokosmos jene so lebenswichtige inspirierende Kraft ist, die wir das Leben des Menschen nennen; dies wird durch den Atem in seinem Körper angedeutet, der abgezogen oder zurückgenommen wird, wenn der Lebenslauf zu Ende ist. Wer kann sagen, was dieses Etwas ist? Wir verfolgen es zurück bis zu dem Seelen- oder Bewusstseinsaspekt, und von der Seele zum Geist (wie wir die drei Aspekte des einen Atems nennen), aber wer hat den Mut zu erklären, was diese Worte wirklich bedeuten? Wir nennen dieses unbekannte Etwas mit verschiedenen Namen, je nach unserer speziellen Geistesrichtung; wir versuchen es mit Worten auszudrücken und enden damit, dass wir es Geist, das Eine Leben, die Monade, Energie nennen. Wieder müssen wir daran denken, dass das Verständnis für das Wesen dieses einen Lebens ganz relativ ist. Jene, die in der Formseite des Daseins befangen [24] sind, denken in Begriffen von physischer Vitalität, von Gefühl, Impuls oder Mentalkraft und gehen nicht über jene Einheit von Lebensbewusstsein hinaus, von der alle oben genannten Dinge nur Unterabteilungen sind. Jene wiederum, die mehr an der metaphysischen Anschauung und am Seelenleben als am Formaspekt interessiert sind, äussern ihre Vorstellungen in Begriffen der Seelenoffenbarung und denken - indem sie über die persönlich-egoistischen Reaktionen der Körpernatur hinausgehen - im Sinn von Leben, Qualität, Gruppenwillen oder Gruppenmacht, Gruppenharmonie oder Liebe-Weisheit und von Gruppenintelligenz oder -Wissen; dabei umfassen sie das alles mit dem Gattungsbegriff «Bruderschaft». Aber selbst das erscheint noch als Trennung, infolge der Teilung in grössere Einheiten, als sie der Alltagsmensch erfassen kann. Darum beginnt der Eingeweihte, ganz besonders nach der dritten Einweihung, noch mehr synthetisch zu denken und für sich die Wahrheit in Begriffen des Geistes, des Lebens, des Einen auszudrücken. Diese Bezeichnungen sind für ihn etwas Sinnvolles. jedoch etwas, das so weit von den Vorstellungen der gewöhnlichen, denkenden Menschen entfernt ist, dass ich mich darauf gar nicht weiter einzulassen brauche. Dies bringt mich auf etwas, das hier besprochen werden sollte, ehe wir unser Thema weiter verfolgen. In der «Abhandlung über kosmisches Feuer» wie auch in dem obigen Abschnitt kommt es häufig vor, dass die Lehre bis zu einem gewissen Punkt gebracht, dann aber mit der Bemerkung abgebrochen wird, dass wegen der Entwicklungsstufe des Durchschnittsmenschen seine Reaktion auf die Wahrheit anders sein wird als die Reaktion des studierenden Jüngers oder des Eingeweihten. Das kann natürlich nicht anders sein; ein jeder wird die Worte nach seinem eigenen Bewusstseinszustand verstehen; keiner wird sie in der verfeinerten Reaktion derer auslegen können, die auf einer höheren Stufe der Evolutionsleiter stehen. Der durchschnittliche Leser wehrt sich jedoch, dass er gezwungen wird, seinen Gesichtskreis zu erweitern; und eine Wendung, die besagt: «Es ist nutzlos, weiter darauf einzugehen, denn nur [25] der Eingeweihte würde es verstehen~, dient nur dazu, ihn zu reizen und in ihm den Glauben zu wecken, dass man ihm ausweichen wolle, und dass der Schreiber am Ende seines Wissens angelangt sei und mit einer solchen Behauptung nur sein Gesicht wahren wolle. So wie für ein durchschnittliches Schulkind eine wissenschaftliche Abhandlung sinnlos und nur ein Wirrwarr von Worten wäre, für einen Sachverständigen jedoch infolge seines Studiums und seiner mentalen Entwicklung einen klaren Sinn und eine Bedeutung hätte, so gibt es Menschen, für die das Thema der Seele und ihrer Wesensart - wie es in einer solchen Abhandlung erörtert wird - ebenso klar und deutlich ist wie die übliche Literatur für den Durchschnittsleser oder die sogenannten Bestseller für das allgemeine Publikum. Ebenso gibt es, wenn auch in geringerer Anzahl, jene fortgeschrittenen Seelen, für die der Geist und seine Wesensart ebenfalls ein vernünftiger und verständlicher Gegenstand ist, der mit Hilfe der Seele und ihrer Fähigkeiten richtig wahrgenommen und begriffen werden kann, genau so wie es möglich ist, mit Hilfe des richtig angewandten Denkvermögens zu einem Verstehen der Seele zu gelangen. Auf einer tieferen Stufe wissen wir ja, dass es leicht ist, das Wesen des physischen Körpers durch ein Studium und die richtige Verwendung der Begierdennatur zu verstehen. Es ist eine Art von Stolz und ein nicht Anerkennen wollen der zeitweiligen eigenen Begrenzung, die im Leser eine Abneigung gegen Sätze erwecken, die ganz richtig und wahr sagen: «Wenn du einmal weiter entwickelt bist, wirst du das Gesagte verstehen.» Das sollte man sich klar machen. Dem Meister der Weisheit ist das Wesen des Geistes oder jenes positive Lebenszentrum, das in jeder Form verborgen liegt, ebensowenig ein Geheimnis, wie das Wesen der Seele für den esoterischen Psychologen. Die Quelle des Einen Lebens, die Ebene oder der Zustand, dem dieses Leben entströmt, ist das grosse Verborgene Mysterium für die Mitglieder der Hierarchie der Adepten. Das Wesen des Geistes, seine Qualität und Art kosmischer Energie, sein Schwingungsgrad und seine verschiedenen grundlegenden kosmischen Ausdrucksformen - all dies ist Studienthema und Forschungsgegenstand für die Eingeweihten über dem dritten Grad. Sie bringen für dieses Studium eine vollentwickelte Intuition sowie jene [26] mentale Auslegungsfähigkeit mit, die ihr Inkarnationszyklus entwickelt hat. Sie verwenden das erwachte und entwickelte innere Licht ihrer Seelen, um jenes |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |