Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Eine Abhandlung über Weisse Magie |
REGEL VII Auf der Ebene, auf welcher die lebendige Krass gesucht werden muss, werden die zwiefachen Kräfte sichtbar; der Sonnenengel steht vor zwei Pfaden, die Pole vibrieren. Der Meditierende muss eine Wahl treffen. REGEL VIII Die Agnisuryans antworten auf den Ton. Die Wasser verebben und fluten. Der Magier hüte sich vor dem Ertrinken an der Stelle, wo Land und Wasser sich begegnen. Die Wegmitte, die weder trocken noch nass ist, muss der Standort sein, wohin er seine Füsse setzt. Wenn Wasser, Land und Luft sich treffen, dann ist dort der gegebene Platz zur Ausübung von Magie. REGEL IX Es folgt nun eine Verdichtung. Feuer und Gewässer treffen sich, die Form schwillt an und wächst. Der Magier setze seine Form auf den richtigen Pfad. REGEL X Während die Gewässer die erschaffene Form umspülen, werden sie absorbiert und benutzt. Die Form nimmt zu an Stärke. Der Magier fahre so fort, bis das Werk genügt. Dann sollen die äusseren Bauleute ihr Bemühen einstellen und die inneren Arbeitskräfte ihren Zyklus beginnen. REGEL XI Dreierlei muss der nach dem Gesetz Wirkende jetzt vollbringen: Erstens die Formel ermitteln, welche die Lebewesen innerhalb der sie umgebenden Mauer festhält; als nächstes die Worte aussprechen, die ihnen sagen, was zu tun ist, und wohin das, was geschaffen wurde, zu bringen ist; und endlich den mystischen Satz aussprechen, der ihn vor ihrem Wirken schützt. REGEL XII Das Gewebe pulsiert. Es zieht sich zusammen und dehnt sich aus. Der Magier halte sich an die Wegmitte und befreie so jene «Gefangenen des Planeten», deren Leitton recht und in der richtigen Weise abgestimmt ist auf das, was getan werden muss. REGEL XIII Der Magier muss die Vier erkennen; er muss bei seinem Werk die Schattierung des Violett beobachten, die sie aufweisen und muss so den Schatten erbauen. Wenn dies geschehen ist, bekleidet der Schatten sich selbst, und aus den Vier werden die Sieben. REGEL XIV Der Ton schwillt an. Es naht die Stunde der Gefahr für die mutige Seele. Die Wasser haben dem weissen Schöpfer keinen Schaden zugefügt, und nichts konnte ihn ertränken noch durchnässen. Nun droht ihm Gefahr von Feuer und Flamme, und man erblickt erst schwach den aufsteigenden Rauch. Nach dem Zyklus des Friedens rufe er wiederum den Sonnenengel an. REGEL XV Die Feuer nähern sich dem Schatten, doch verbrennen sie ihn nicht. Die Feuerhülle wird vollendet. Der Magier singe die Worte, die Feuer und Wasser verschmelzen lassen. Zitiert aus: «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer». Einführende Bemerkungen Wenn man die in diesem Buch skizzierten Ideen studiert [3] und gewissenhaft betrachtet, so sind dabei bestimmte Grundgedanken zu beachten: Erstens: Das Wichtigste für jeden Studierenden ist nicht die Tatsache, dass es die Persönlichkeit eines speziellen Lehrers gibt, sondern das Mass an Wahrheit, das dieser vertritt sowie das Vermögen des Studierenden, zwischen Wahrheit, Halbwahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Zweitens: Eine zunehmende esoterische Belehrung zieht auch eine sich steigernde exoterische Verantwortung nach sich. Jeder Studierende prüfe sich darum genauestens und denke daran, dass sich das Verständnis in dem Mass einstellt, in dem die erfasste Wahrheit auf die unmittelbaren Probleme und die Umwelt angewandt wird, und dass sich das Bewusstsein durch die Anwendung der mitgeteilten Wahrheit erweitert. Drittens: Ein Grunderfordernis ist, dass man dem einmal erwählten Pfad dynamisch verbunden bleibt mit einer steten Beharrlichkeit, die alles überwindet und unerschütterlich bleibt, was auch kommen mag. Sie führt zu dem Tor, das den Eintritt in ein Reich, eine Dimension und einen Daseinszustand erschliesst, der innerlich oder subjektiv erkannt und erfahren wird. Dieser Zustand verwirklichter Erkenntnis ist es, der Veränderungen in Form und Umwelt hervorruft, die dem Grad seiner Macht entsprechen. Diese drei Hinweise sollten von allen in ernsthafte Erwägung gezogen werden, und man muss ihre Bedeutung einigermassen erfasst haben, ehe ein weiterer, wirklicher Fortschritt möglich ist Es ist nicht meine Sache, individuelle und persönliche Anwendungsmöglichkeiten der gebotenen Lehre aufzuzeigen. Das muss von jedem einzelnen Studierenden selbst getan werden. Ihr habt die Lehre klugerweise vor dem Makel einer auferlegten Autorität behütet, und es steht hinter euren Büchern kein Prinzip hierarchischer Autorität oder Unterstützung, so wie es etwa [4] bei gewissen kirchlichen Körperschaften und Gruppen einschränkend wirkte - angefangen von der katholischen Kirche bis zur Christlichen Wissenschaft (Christian-Science) oder zu jenen, die an die wörtliche Inspiration der heiligen Schriften glauben, und anderen zahlreichen (sogenannten) esoterischen Gruppen. Der Fluch so vieler Gruppen ist jenes geflüsterte Wort gewesen: «Die Wissenden wünschen ...», «Der Meister sagt ...», «Die Grossen befehlen ...» - und die Gruppe törichter Schafe stolpert kraftlos und blindlings durcheinander, um zu gehorchen. Sie vermeinen, durch ihre falsch angewandte Ergebenheit mit gewissen Autoritäten in Kontakt zu kommen und auf irgendeinem Abkürzungsweg in den Himmel zu gelangen. Ihr habt eure Bücher klugerweise vor der Reaktion bewahrt, die denjenigen gegenüber eintritt, welche den Anspruch erheben, Meister, Adepten und Eingeweihte zu sein. Meine Anonymität und meine Stellung euch gegenüber müssen gewahrt bleiben, und man soll mich dem Range nach nur als älteren Studierenden betrachten, als Aspiranten für jene Bewusstseinserweiterung, die für mich den nächsten Schritt vorwärts bedeutet. Einzig das, was ich an Wahrheit sage, ist von Bedeutung; wesentlich ist allein die Inspiration und Hilfe, die ich einem Pilger auf dem Pfade gewähren kann; das, was ich durch Erfahrung gelernt habe, steht dem ernstlichen Aspiranten zur Verfügung, und mein Hauptbeitrag ist die Weite der geistigen Schau, die ich mitteilen kann (da ich den Berg etwas höher erklommen habe als mancher andere). Es steht den Studierenden frei, über diese Punkte nachzudenken, aber sie sollten müssige Spekulationen über die genauen Einzelheiten unwichtiger Personalien und Umweltgegebenheiten unterlassen. Die Magie der Seele soll unser Thema sein; und das Leitmotiv, das all dem zugrunde liegt, was in diesem Buch erscheinen mag, findet man in den folgenden Worten der Bhagavad Gita: «Obgleich ich ungeboren bin, die Seele, die nicht vergeht, obgleich ich Herr über alle Geschöpfe bin, so offenbare ich mich - als Herr über meine Natur - dennoch oftmals neu durch die magische Kraft der Seele.» Gita IV, 6. Das Statistische und Akademische ist eine notwendige [5] Grundlage und Vorbereitungsstufe für die meisten wissenschaftlichen Studien; in diesem Buch jedoch wollen wir unsere Aufmerksamkeit auf den Lebensaspekt und auf die praktische Anwendung der Wahrheit im Alltagsleben des Aspiranten konzentrieren. Wir wollen erforschen, wie wir praktische Magier werden und auf welche Weise wir am besten das Leben eines geistigen Menschen und eines Aspiranten für die angenommene Jüngerschaft in unserer jetzigen Zeit, Lage und Umwelt führen können. Dazu wollen wir die fünfzehn Regeln für Magie benützen, die in meinem früheren Buch «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» enthalten sind. Ich will darüber Erläuterungen geben, wobei ich mich aber nicht mit der kosmischen Bedeutung dieser Regeln oder mit deren solaren und anderen Entsprechungen und Analogien beschäftige, sondern sie auf die Arbeit des Aspiranten anwende; auch werde ich praktische Ratschläge für eine bessere Entwicklung des Seelenkontaktes und der Seelenoffenbarung geben. Ich setze gewisse Kenntnisse voraus und nehme an, dass die Studierenden folgen und bestimmte technische Ausdrücke verstehen können, die ich vielleicht werde benützen müssen. Ich habe es nicht mit kleinen Kindern zu tun, sondern mit reifen Menschen, die einen bestimmten Weg gewählt und sich verpflichtet haben, «im Licht zu wandeln». In diesem Buch versuche ich, viererlei zu tun und drei Arten von Menschen anzusprechen. Die Lehre des Buches fusst auf vier grundlegenden Voraussetzungen, die folgendes bezwecken: 1. Die Gesetze geistiger Psychologie zu lehren, im Unterschied zu mentaler und emotioneller Psychologie. 2. Das Wesen der menschlichen Seele und ihre Beziehungen im Sonnensystem und im Kosmos deutlich zu machen. Dies wird als Vorbereitungsstufe auch ihre Gruppenbeziehung einschliessen 3. Die Beziehungen zwischen dem Selbst und den Hüllen darzulegen, deren sich dieses Selbst bedienen kann; so soll die all gemeine Auffassung über die Konstitution des Menschen geklärt werden. 4. Das Problem der übernatürlichen Kräfte zu erläutern und die Regeln 6 für deren [6] gefahrlose und nutzbringende Entwicklung zu geben. Wir stehen jetzt ziemlich am Ende einer grossen Übergangsepoche, und die subtileren Lebensbereiche sind uns näher als je zuvor; ungewöhnliche Erscheinungen und unerklärliche Geschehnisse sind an der Tagesordnung, mehr als zu irgendeiner früheren Zeit, derweilen telepathische, psychische und besondere Dinge sogar die Aufmerksamkeit von Skeptikern, Wissenschaftlern und Frömmlern in Anspruch nehmen. Überall werden Gründe für das Auftreten der Phänomene gesucht und Gesellschaften für deren Erforschung und Erklärung ins Leben gerufen. Viele gehen irre, wenn sie sich bemühen, in sich selbst psychische Zustände und jene energieerzeugenden Faktoren herbeizuführen, welche die Offenbarung besonderer Kräfte veranlassen. Dieses Buch ist bestrebt, die gegebenen Mitteilungen in den Lebensrahmen, so wie wir ihn heute kennen, einzupassen und es will zeigen, wie natürlich und wahr im Grunde alles ist, was als mysteriös bezeichnet wird Alles steht unter dem Gesetz, und die Gesetze bedürfen der Erläuterung, da jetzt des Menschen Entwicklung eine Stufe erreicht hat, auf der er die Schönheit und Wirklichkeit dieser Gesetze richtiger einschätzen kann. Drei Arten von Menschen wird dieses Buch ansprechen, nämlich: 1. Jene unvoreingenommenen Forscher, die bereit sind, seine Grundlagen als Arbeitshypothese anzunehmen, solange sie sich nicht als falsch erweisen. Sie werden ganz offen ungläubig, aber in ihrer Suche nach Wahrheit zeitweise bereit sein, die Methoden auszuprobieren und den Anregungen zu folgen, die ihrer Überlegung anheimgestellt sind. 2. Aspiranten und Jünger. Sie werden diese Abhandlung studieren, um sich selbst besser verstehen zu lernen und weil sie ihren Mitmenschen helfen möchten. Sie werden die Thesen nicht blindlings annehmen, sondern die Stadien und Stufen, die für sie in diesem Abschnitt der Lehren der Urweisheit niedergelegt sind, sorgfältig erproben, überprüfen und bestätigen. 3. Eingeweihte. Diese Menschen werden zu einem tieferen Sinn vordringen, der |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |