Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 1021 ff. (engl.)
innerhalb der Form festlegen und ihnen den Anstoss zu einer gesetzteren, konkreten Verhärtung geben. Nachdem ihm das gelungen ist, wird er, wenn man so sagen darf, zu einem Handlanger des karmischen Gesetzes, indem er die zweifache (in mentale und astrale Materie gekleidete) Gedankenform zur Erfüllung ihrer Aufgabe aussendet, ganz gleich, worum es sich dabei handeln möge. Zum Schluss muss er dann Massnahmen treffen, um sich selbst vor den anziehenden Kräften seines eigenen Wesens zu schützen, damit sie ihn nicht etwa dazu brächten, die Gedankenform so eng im Bereich seines eigenen Einflusses festzubannen, dass sie unbrauchbar und die ihr innewohnende Energie unwirksam würde und so ihren Zweck verfehlt.

Sie könnten unter Umständen auch eine so mächtige Anziehungskraft hervorrufen, dass der Magier die Form so eng an sich heranzieht, bis er sie zu absorbieren gezwungen ist. Wer sich darauf versteht, kann das ohne Gefahr fertig bringen, aber es führt immerhin zu einer Vergeudung von Energie, die gegen das Gesetz der Ökonomie verstösst. Bei der Mehrzahl der Menschen, die oft unbewusste Magier sind, sind viele Gedankenformen bösartig oder destruktiv, und sie üben eine verhängnisvolle Rückwirkung auf ihre Schöpfer aus.

c. Vier Regeln für die physische Ebene.

In unserer bisherigen Besprechung der magischen Formgestaltung verfolgten wir die Gedankenform auf ihrem Abstieg aus der Mentalebene, wo der Sonnenengel das Werk einleitete, über die Astralebene, wo das Gleichgewicht erwirkt wurde, bis hinunter zur physischen Ebene oder den ätherischen Stufen. Hier wird das Werk, die Erschaffung der objektiven Form, fortgesetzt, und hier droht dem Magier die kritische Gefahr eines Fehlschlages, sofern er nicht die Formeln und Mantrams kennt, mit deren Hilfe die neue Gruppe von Bauleuten erreicht und der Spalt zwischen der astralen und der gasförmigen Unterebene der physischen Ebene überbrückt werden [1022] kann. An dieser Stelle ist zu beachten, dass der weisse Magier bei seinem Schöpfungswerk stets den jeweils vorhandenen Strahleneinfluss ausnutzt. Wenn der dritte, fünfte und siebte Strahl sich an der Macht befinden, sei es im Zunehmen, auf dem Kulminationspunkt oder im Abflauen, lässt sich die Aufgabe leichter lösen, als wenn der zweite, sechste oder vierte vorherrschen. Gegenwärtig kommt bekanntlich der siebte Strahl rasch in Aktivität, und er ist eine der Kräfte, mit denen der Mensch am leichtesten umgehen kann. Unter dem Einfluss dieses Strahls wird es möglich sein, unserer rasch verfallenden Zivilisation eine neue Struktur zu geben und den neuen Tempel zu erbauen, der für den religiösen Impuls wünschenswert ist. Unter seinem Einfluss werden auch die zahlreichen unbewussten Magier erheblich leichter arbeiten können. Das wird zur Folge haben, dass sich unbewusste, psychische Phänomene rasch mehren werden, dass sich die mentale Wissenschaft verbreitet und die Denker infolgedessen in der Lage sein werden, sich die erwünschten, greifbaren Vorteile zu verschaffen. Diese Magie unbewusster und selbstsüchtiger Art zieht jedoch bedauerliche, karmische Folgen nach sich, denn nur diejenigen, welche mit dem Gesetz zusammenarbeiten und die geringeren Lebewesen durch Wissen, Liebe und Wille beherrschen können, entgehen den Folgen, denen sich jeder aussetzt, der mit lebendiger Materie umgeht.

Der weisse Magier benutzt solare Kräfte. Während des Umlaufs des Planeten um die Sonne machen sich verschiedene Arten von Sonnenenergie bemerkbar, und es ist fachmännische Kenntnis erforderlich, um diese Einflüsse zur richtigen Zeit auszunutzen und die Form so in die richtige Verfassung zu bringen, dass sie zur gegebenen Stunde auf die verschiedenartige Energie reagieren kann.

Er handhabt dreierlei Art von planetarischer Kraft, nämlich:

a. Kraft, die das Erzeugnis seines eigenen Planeten und demnach die am leichtesten verfügbare ist;

b. Kraft, die von unserem gegenpoligen Planeten ausgeht;

c. Kraft, die sich von dem Planeten aus bemerkbar macht, der mit unserer Erde und ihrem Gegenpol das esoterische Dreieck bildet.

Hier [1023] ist zu beachten, dass wir uns jetzt mit ätherischer Materie und vitaler Energie befassen, das heisst also mit der physischen Ebene im weitesten Sinn des Wortes. Ausserdem muss man sich darüber klar sein, dass der Magier (bei seiner Betätigung auf der Ebene der Objektivität) in der Lage ist, seine eigenen vitalen Kräfte zur Erschaffung von Gedankenformen zu benutzen; das ist aber nur dann möglich und gestattet, wenn er eine Evolutionsstufe erreicht hat, auf der er lediglich ein Übermittler von Kraft ist und es versteht, sie in sich aufzunehmen, zu verwandeln oder mit der Kraft seines eigenen Körpers zu vereinigen, um sie dann der Gedankenform zuzuleiten, die zu erbauen er im Begriff steht. Manch interessante Perspektiven eröffnen sich hier dem Denker, der diesen Gedanken auf den planetarischen Logos und sein Schöpfungswerk ausdehnt.

Nach diesen wenigen einleitenden Bemerkungen können wir jetzt mit den Regeln für die physische Ebene fortfahren.

REGEL XII

Das Gewebe pulsiert. Es zieht sich zusammen und dehnt sich aus. Der Magier halte sich an die Wegmitte und befreie so jene «Gefangenen des Planeten», deren Leitton genau und in der richtigen Weise auf das abgestimmt ist, was getan werden muss.

In diesem Zusammenhang muss der Magier der Tatsache eingedenk sein, dass alles, was auf Erden vorgeht, innerhalb des ätherischen Gewebes des Planeten anzutreffen ist. Als Okkultist befasst sich der weisse Magier mit dem Universalen, und er beginnt sein Werk an den Grenzen der physisch-ätherischen Sphäre. Seine Aufgabe besteht darin, diejenigen geringeren Lebewesen aufzufinden, die ihrer Art nach zum Einbau in den geplanten Gedankenträger geeignet sind. Dazu ist natürlich nur derjenige in der Lage, der das hemmende Netz seines eigenen ätherischen Gewebes durchbrochen und sich dadurch Zugang zu dem verschafft hat, was er bewusst als den planetarischen Vitalkörper erkennt. Nur wer selbst frei ist, kann diejenigen, welche Gefangene sind, beherrschen und benutzen. Das ist [1024] eine okkulte Grundwahrheit von grosser Bedeutung, und so mancher Misserfolg von Neulingen in der Magie lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass sie selbst nicht frei sind. Die «Gefangenen des Planeten» sind jene Myriaden von Devaleben, die den planetarischen Pranakörper bilden, und die mit den von der physischen Sonne hereinströmenden Fluten von Lebenskraft angeschwemmt werden.

REGEL XIII

Der Magier muss die Vier erkennen; er muss bei seinem Werk die Schattierung des Violett beachten, die sie aufweisen, und muss so den Schatten erbauen. Wenn dies geschehen ist, bekleidet sich der Schatten, und aus den Vieren werden die Sieben.

Das bedeutet wörtlich, dass der Magier in der Lage sein muss, zwischen den verschiedenen Äthern zu unterscheiden und die Sonderfärbung der einzelnen Stufen zu erkennen, um dadurch einen ausgeglichenen Aufbau des «Schattens» zu gewährleisten. Er «erkennt» sie im okkulten Sinn des Wortes; das heisst, er kennt ihre Note und ihre Tonart und ist sich klar über die besondere Art von Energie, die sie verkörpern. Man hat nicht genug die Tatsache betont, dass die drei höheren Stufen der ätherischen Ebene mit den drei höheren Unterebenen der kosmisch-physischen Ebene im Schwingungsaustausch stehen, und dass man sie in okkulten Büchern deshalb (zusammen mit der sie umgebenden vierten Stufe) die «umgekehrte Tetraktys» (Vierheit) genannt hat. Aufgrund dieses Wissens verfügt der Magier über die drei Arten von planetarischer Kraft sowie über die aus deren Kombination hervorgehende vierte Art, und dadurch vermag er die vitale Energie freizusetzen, die seine Idee zu objektivem Dasein treibt. In dem Mass, in dem die verschiedenen Arten von Kraft sich treffen und verschmelzen, kleidet sich eine undeutliche, schattenhafte Form über die vibrierende astrale und mentale Hülle, und damit erreicht die Idee des Sonnenengels eine bestimmte, konkrete Gestalt.

REGEL XIV

Der Ton schwillt an. Es naht die Stunde der Gefahr für die mutige Seele. Die Wasser haben dem weissen Schöpfer keinen Schaden zugefügt, und nichts konnte ihn ertränken noch durchnässen. Nun droht ihm Gefahr von Feuer und Flamme, und man erblickt erst schwach den aufsteigenden Rauch. Nach dem Zyklus des Friedens rufe er erneut den Sonnenengel an.

Damit [1025] nimmt das Schöpfungswerk ernstliche Ausmasse an, und zum letzten Mal wird der Körper des Magiers von Zerstörung bedroht. Nachdem der «Schatten» Gestalt angenommen hat, ist er nunmehr bereit, sich einen «feurigen» oder gasförmigen Körper zuzulegen; und diese feurigen Bauleute sind es, die das Leben des Magiers bedrohen, und zwar aus folgenden Gründen:

Erstens, weil die Feuer des menschlichen Körpers eng mit den Feuern verwandt sind, mit denen der Magier zu arbeiten sucht; und sollten die latenten Feuer des Körpers den latenten Feuern des Planeten allzu nahe kommen, dann droht dem Schöpfer die Gefahr des Verbrennens und der Zerstörung.

Zweitens besitzen die Agnichaitans, die mit den «Feuerdevas» der Mentalebene verbündet sind, erhebliche Macht; sie können nur vom Sonnenengel selbst in gebührender Weise gezügelt werden.

Drittens werden die Feuer unseres Planeten noch nicht von solarem Feuer beherrscht und lassen sich deshalb sehr leicht zum Zerstörungswerk verleiten.

Deshalb muss jetzt erneut der Sonnenengel angerufen werden. Das bedeutet, dass der Magier (sobald sein «Schatten» fertiggestellt ist, aber noch vor der letzten konkreten Gestaltung) dafür sorgen muss, dass seine Gleichschaltung mit dem Ego genau und unbehindert ist, und der Kräfteaustausch freien Spielraum hat. Er muss buchstäblich «seine Meditation erneuern» und erneut eine direkte Verbindung herstellen, ehe er seine Arbeit fortsetzt. Andernfalls könnte er leicht die Kontrolle über die Feuer seines eigenen Körpers verlieren und sein ätherischer Körper infolgedessen Schaden erleiden. Deshalb bekämpft er Feuer mit Feuer, und er zieht Sonnenfeuer zu seinem Schutz herunter. Auf der Astralebene war das nicht nötig. Die grössten Gefahrenmomente, die den Magier bei seinem Schöpfungswerk bedrohen, ergeben sich an bestimmten, kritischen Punkten auf der Astralebene, wo er Gefahr läuft, im okkulten Sinn zu ertrinken, und später beim Übergang von den ätherischen [1026] Stufen auf die Ebenen greifbarer Konkretisierung, wo ihm «okkulte Verbrennung» droht. Im ersten Fall ruft er das Ego nicht an, sondern bewältigt die Flut durch Liebe und die ausgleichenden Kräfte seines eigenen Wesens. Im letzteren Fall muss er das zu Hilfe rufen, was den Willens-Aspekt innerhalb der drei Welten darstellt, d.h. den impulsiven, dynamischen Denker oder Sonnenengel. Das gelingt ihm mit Hilfe eines Mantrams. Wegen der Kräfte, welche dieses Mantram vermittelt, darf darüber nichts Näheres gesagt werden.

REGEL XV

Die Feuer nähern sich dem Schatten, doch verbrennen sie nicht. Die Feuerhülle wird vollendet. Der Magier singe die Worte, die Feuer und Wasser verschmelzen lassen.

Nur wenig lässt sich an dieser Stelle zur Erläuterung dieser Worte sagen, was über den allgemeinen Sinn hinausgeht. Die gasförmige Hülle ist fertiggestellt, und jetzt naht die Stunde, in der die Hülle für die sechste, flüssige Unterebene geformt werden muss. Beide müssen aufeinander abgestimmt sein. Dies ist der Augenblick grösster Gefahr, soweit die Gedankenform selbst dabei in Frage kommt. Frühere Gefahren drohten dem Magier. Jetzt muss die Form, die er erschafft, geschützt werden. Auf die Art der Gefahr deuten die Worte: «Wo Feuer und Wasser sich gesondert, ausserhalb des gesungenen Lautes, treffen, da löst sich alles in Dampf auf. Das Feuer erlischt.» Diese Gefahr liegt im Geheimnis der karmischen Feindschaft zwischen den beiden grossen Devagruppen verborgen. Nur der Mittler, der Mensch, kann diese Gruppen vereinigen.

Man könnte fragen, welchen Nutzen die oben mitgeteilten fünfzehn Regeln für Magie etwa einbringen könnten. Soweit praktische Verwendung in Frage kommt, nutzen sie im Augenblick noch nichts; wo jedoch eine innere, intellektuelle Entwicklung erwünscht ist, helfen sie viel. Wer im Licht dessen, was an früherer Stelle über die Devas und Bildekräfte gesagt wurde, über diese Regeln meditiert und nachsinnt, der wird die im Makrokosmos gültigen Baugesetze verstehen lernen; das wird ihm sehr zustatten kommen und ihm viel Zeit ersparen, wenn ihm später einmal magische Arbeiten und Formeln anvertraut werden.

TEIL ZWEI

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.