Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 1008 ff. (engl.)
Werkzeug, durch welches eine Gedankenform mit Energie versehen, geleitet und beherrscht wird, und wodurch die geringeren Bauleute oder Arbeitskräfte zu einer bestimmten Aktivität angetrieben werden. Eine der kommenden Entdeckungen und nächsten Enthüllungen der materialistischen Wissenschaft wird die Fähigkeit des menschlichen Auges betreffen, einzeln oder gemeinschaftlich Kraft zu lenken, und das wird eines der Anfangsstadien zur Wiederentdeckung des dritten, des «Shiva-Auges», bilden. Shiva ist bekanntlich einer von vielen Namen für den ersten grossen Logos-Aspekt, und darunter verbirgt sich vielerlei, was esoterisch bedeutsam ist. Shiva bedeutet:

a. der Willens-Aspekt,

b. der Geistes-Aspekt,

c. der Vater im Himmel,

d. die lenkende Absicht,

e. bewusste Energie,

f. dynamisches Streben.

Eine eingehende Betrachtung dieser Bezeichnungen wird die dem dritten Auge innewohnenden Fähigkeiten offenbaren. [1009] Wie bereits bekannt, befindet sich das «Shiva-Auge» beim Menschen in der Mitte der Stirn zwischen den beiden physischen Augen [*C303].

Es ist nicht mit der Zirbeldrüse zu verwechseln, die ein rein physisches Zentrum ist. Das dritte Auge besteht aus ätherischer Materie und ist ein ätherisches, d.h. aus der Substanz der Äther zusammengesetztes Kraftzentrum, wogegen die Zirbeldrüse aus Materie der drei niederen Unterebenen der physischen Ebene besteht. Immerhin muss die Zirbeldrüse bereits mehr oder weniger in Tätigkeit sein, ehe das «Shiva-Auge» merklich wirksam werden kann; und das hat Autoren okkulter Bücher früher dazu veranlasst, beide miteinander zu verwechseln, um diese Kenntnis vor Unbefugten zu schützen.

Das dritte Auge entsteht durch die Aktivität von drei Faktoren:

Erstens durch den direkten Impuls des Egos auf seiner eigenen Ebene. Während des grösseren Teiles der Evolution tritt das Ego mit seinem Abbild, dem Menschen auf der physischen Ebene, durch das Zentrum am Kopfscheitel in Berührung. Sobald der Mensch höher entwickelt und auf dem Pfad oder ihm nahe ist, bemächtigt sich das innewohnende Selbst in noch höherem Mass seines niederen Trägers, und dann geht es bis zu einem Punkt im Kopf oder im Gehirn herunter, der sich annähernd in der Mitte der Stirne befindet. Das ist der niedrigste Berührungspunkt. Hier ist eine Entsprechung mit der Evolution der Sinne bemerkenswert. Die drei Hauptsinne und die drei ersten, die sich bemerkbar machen, sind der Reihe nach das Gehör, das Tastgefühl und das Gesicht. Während des grösseren Teiles der Evolution ist das Gehör der leitende Impuls des menschlichen Lebens durch egoischen Kontakt mit dem Kopfscheitel. Späterhin, wenn das Ego etwas weiter heruntersteigt, gesellt sich dazu das ätherische Zentrum, das sich im Zusammenhang mit dem Hirnanhang (Hypophyse) betätigt, und dann wird der Mensch für die subtileren und höheren Schwingungen empfänglich; das okkulte Gegenstück zum physischen [1010] Tastsinn (Gefühl) erwacht. Schliesslich öffnet sich das dritte Auge, und gleichzeitig damit tritt die Zirbeldrüse in Funktion. Anfänglich ist die Sehkraft trübe, und die Drüse reagiert nur teilweise auf Schwingungen; aber allmählich öffnet sich das Auge ganz, die Drüse kommt zur vollen Wirksamkeit und dann haben wir einen «voll erwachten» Menschen vor uns. Wenn das der Fall ist, vibriert das Alta-Major-Zentrum, und damit sind die drei physischen Kopfzentren in Funktion.

Zweitens durch koordinierte Aktivität des Haupt-Kopfzentrums, des vielblättrigen Lotos über dem Kopfscheitel. Dieses Zentrum wirkt unmittelbar auf die Zirbeldrüse ein, und der Kraftaustausch zwischen beiden (die in winzigem Ausmasse dem Gegensatzpaar «Geist und Materie» entsprechen) erzeugt das grosse Organ des Bewusstseins, das «Shiva-Auge». Es ist das Werkzeug der Weisheit, und diese drei Energie-Zentren entsprechen im Kopf des Menschen folgenden drei Aspekten:

1. Haupt-Kopfzentrum #Willens-Aspekt #Geist #Vater im Himmel.

2. Zirbeldrüse #Liebe-Weisheits-Aspekt #Bewusstsein #Sohn.

3. Drittes Auge #Aktivitäts-Aspekt #Materie #Mutter.

Das dritte Auge ist der Lenker von Energie oder Kraft, und somit ein Werkzeug des Willens oder Geistes; es ist für diesen Willen nur in dem Mass empfänglich, wie es vom Sohnes-Aspekt, dem Enthüller der Liebe-Weisheits-Natur von Göttern und Menschen, beherrscht wird; daher ist es das Wahrzeichen des weissen Magiers.

Drittens durch die Reflexwirkung der Zirbeldrüse selbst.

Wenn diese drei Energiearten oder die Schwingungen dieser drei Zentren miteinander in Berührung treten, dann kommt es allmählich zu einem bestimmten Kraftaustausch. Dieser dreifache Austausch bildet mit der Zeit einen Kraftstrudel oder ein Kraftzentrum, welches sich in der Mitte der Stirne bildet und schliesslich einem Auge gleicht, das zwischen den beiden anderen [1011] hindurchschaut. Es ist das Auge der inneren Vision. Derjenige, bei dem es offen ist, kann die Energie der Materie lenken und beherrschen, alles im Licht des Ewigen Jetzt sehen und sich infolgedessen mehr mit Ursachen als mit Wirkungen befassen, die Aufzeichnungen der Akasha lesen und hellsehen. Damit kann der Betreffende die Bauleute niederen Ranges beherrschen.

Wenn das «Shiva-Auge» vervollkommnet ist, ist es von blauer Farbe, und da unser Sonnenlogos der «Blaue Logos» ist, weisen seine Kinder eine okkulte Ähnlichkeit mit ihm auf; diese Farbe ist aber im esoterischen Sinn aufzufassen. Ausserdem ist zu beachten, dass das voll entwickelte Auge des weissen Magiers vor den beiden letzten Einweihungen (d.h. vor der sechsten und siebenten) sich nach der Farbe seines Strahls richten wird - was wiederum esoterisch aufzufassen ist. Mehr lässt sich über diese Farbenfrage nicht sagen. Von der Farbe hängt auch ab, welche Energieart benutzt wird, wobei aber zu beachten ist, dass alle Magier mit drei Arten von Energie arbeiten, nämlich mit:

a. derjenigen, die ihrem eigenen Strahl entspricht,

b. derjenigen, die ihre eigene Kraftart ergänzt,

c. derjenigen ihres Gegenpoles;

sie folgen also entweder der Linie des geringsten Widerstands, oder sie beeinflussen durch Anziehung oder Abstossung.

Vermittels dieses «allsehenden Auges» kann der Adept sich jederzeit mit seinen Jüngern in Verbindung setzen, wo immer sie auch sein mögen; er kann auch mit seinesgleichen auf diesem Planeten, auf dem gegenpoligen Planeten und auf dem dritten Planeten verkehren, der mit dem unsrigen ein Dreieck bildet; er kann mit der durch dieses Auge gelenkten Energie die Bauleute beherrschen und leiten, und irgendeine von ihm geschaffene Gedankenform innerhalb seiner Einflusssphäre auf dem beabsichtigten Weg halten, auch kann er mit diesem Auge seinen Jüngern oder bestimmten Gruppen von Menschen jederzeit und allerorten helfen und sie anregen.

Die Zirbeldrüse [1012] unterliegt zwei Arten von Stimulierung, und zwar erstens derjenigen, die vom Ego selbst auf dem Weg über die ätherischen Zentren ausgeht. Dieser Niederstrom von Energie (das Ergebnis des Erwachens der Zentren durch Meditation und geistige Lebensweise) wirkt auf die Drüse ein, erhöht im Lauf der Jahre allmählich ihre Absonderung, erweitert ihren Umfang und regt sie zu einem neuen Betätigungszyklus an.

Die zweite Art von Stimulierung, die auf die Zirbeldrüse einwirkt, ist eine Folgeerscheinung der Disziplinierung des physischen Körpers und dessen Unterwerfung unter die Gesetze geistiger Entfaltung. In dem Mass, in dem der Jünger ein geregeltes Leben führt, Fleisch, Nikotin und Alkohol vermeidet und Enthaltsamkeit übt, verkümmert die Zirbeldrüse nicht weiter, sondern nimmt erneut ihre frühere Wirksamkeit auf.

Mehr lässt sich hier nicht sagen, aber damit ist genug angedeutet worden, um dem okkulten Schüler Stoff zum Nachdenken zu geben.

In der Meditation erweckt der Schüler durch Anstimmen des Wortes eine Reaktion im Haupt-Kopfzentrum; er verursacht eine wechselseitige Schwingung zwischen diesem und dem physischen Kopfzentrum, und er koordiniert allmählich die Kräfte im Kopf. Durch die gewohnheitsmässige Anwendung der Einbildungskraft entwickelt sich das dritte Auge. Die erschauten Formen, und die Ideen und Abstraktionen, die im Lauf dieses Vorganges mental eingekleidet und mit Trägern versehen werden, stellt man sich bildlich ein paar Zentimeter vor dem dritten Auge vor. Diese Kenntnis ist es, die den östlichen Yogi von einer «Konzentration auf die Nasenspitze» sprechen lässt. Hinter diesem irreführenden Ausdruck verschleiert sich eine grosse Wahrheit.

Jetzt wollen wir mit unseren «Regeln für Magie» fortfahren und die zweite Gruppe von Regeln besprechen, die mit den formbildenden Impulsen und Anziehungstendenzen zu tun haben, welche die Grundlage zur späteren Manifestation auf der physischen Ebene bilden. Bislang haben wir bestimmte Regeln besprochen, die mit dem Wirken des Sonnenengels zusammenhängen, der (bei jedem wahren magischen Werk irgendwelcher Art) der aktive [1013] Vermittler ist. Wir haben uns mit den Regeln befasst, aufgrund deren er auf der Mentalebene eine Gedankenform oder jenen Keimkörper erbaut, welcher (durch Zuwachs und Schwingungston) andere Formen an sich ziehen wird.

REGEL VII

Auf der Ebene, auf welcher die lebendige Kraft gesucht werden muss, werden die zweifachen Kräfte sichtbar; der Sonnenengel steht vor zwei Pfaden; die Pole vibrieren. Der Meditierende muss eine Wahl treffen.

Jetzt muss die Gedankenform auf der Astralebene wirksam werden, und es muss ihr ein Körper besorgt werden, um das möglich zu machen. Die Energie des Wünschens strömt in die Gedankenform, und der Meditierende muss diese Form mit einer von zwei Arten von Kraft beleben, ehe sie ins objektive Dasein übergeht. Von dieser Wahl hängt die Erschaffung des ätherischen Körpers und die darauf folgende physische Manifestation ab. Darüber ist sich der Durchschnittsdenker nur wenig im klaren, aber die Parallele mit seiner eigenen Lebenserfahrung trifft genau zu, und das gleiche gilt auch von dem entsprechenden kosmischen Vorgang. Das «Wesen des Deva» (wie man es nennt) kommt dazu, und von der Qualität seiner Liebesnatur sowie von der besonderen Art des Gegenstandes dieser Liebe wird die Beschaffenheit der Gedankenform abhängen. Wenn der Deva oder Sonnenengel noch immer in die Manifestation verliebt ist, wenn er sich noch immer nach objektivem Dasein sehnt und sich also freiwillig mit der Substanz identifiziert, dann ergibt sich daraus das Phänomen eines reinkarnierten physischen Lebens. Wenn jedoch der Deva oder Sonnenengel nicht mehr von der Materie angezogen wird, dann gibt es keine derartige Identifizierung mehr und das objektive Leben ist nicht länger das Gesetz seines Daseins. Dann identifiziert Er sich mit Qualität oder Energie und wird zum Ausdruck der göttlichen Attribute. Wohl mag es auch dann noch zu einem objektiven Dasein kommen, nämlich als freiwillige Opfergabe zum Wohl einer Gruppe oder des planetarischen Daseins, aber eine Identifizierung mit der abgesonderten Form besteht nicht mehr. Der in solchem Fall erschaffene menschliche Träger ist dann ebensosehr eine Gedankenform, wie irgendeine andere, im [1014] einzelnen ausgestaltete Idee, und das ist der grösste Akt magischer Schöpfung. Alle anderen magischen Schöpfungen sind ihm untergeordnet. Der vollendete Körper des Adepten wird in der Weise erschaffen, dass er negative und positive Energie, noch vor deren Hereinströmen in die Form, so behandelt, dass er sie ins Gleichgewicht bringt. Alle magische Betätigung auf der Astralebene muss darauf gerichtet sein, die Kräfte ins Gleichgewicht zu bringen; und die besondere Art dieses Bestrebens auf den drei Ebenen innerhalb der drei Welten lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Auf der Mentalebene sorgt die positive Kraft des Sonnenengels dafür, dass die benötigte Substanz die richtige Form annimmt.

Auf der Astralebene sammelt die ausgleichende Kraft des Sonnenengels das benötigte Material und die erforderliche Energie von überall her zusammen und baut diese dann in die erwünschte Astralhülle ein.

Auf der physischen Ebene bedarf es lediglich der negativen Kraft des Sonnenengels, um die erwünschte ätherische Substanz zusammen zu bringen. Damit will ich sagen, dass die Form inzwischen so viel Vitalität und Eigencharakter erlangt hat, dass kein tätiger Eingriff vom egoischen Zentrum aus mehr notwendig ist, um den Fortgang des Werkes zu sichern. Dazu genügt allein die Note und Schwingung der Form selbst.

REGEL VIII

Die Agnisuryans antworten auf den Ton. Die Wasser verebben und fluten. Der Magier hüte sich vor dem Ertrinken an der Stelle, wo Land und Wasser sich begegnen. Die Wegmitte, die weder trocken noch nass ist, muss der Standort sein, wohin er seine Füsse setzt. Wo Wasser, Land und Luft sich treffen, da ist der gegebene Platz zur Ausübung von Magie.

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.