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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 1001 ff. (engl.)

wird.

REGEL IV.

Ton, Licht, [1002] Schwingung und Form verbinden sich miteinander und verschmelzen, und so wird das Werk eins. Es schreitet voran nach dem Gesetz und nichts kann das Werk jetzt am Fortgang hindern. Der Mensch atmet tief. Er konzentriert seine Kräfte und sendet die Gedankenform von sich hinaus.

Hier haben wir es mit einem wichtigen Stück magischer Arbeit zu tun, das nur wenig beachtet und bekannt ist. Die Kraft, mit der das Ego den Menschen zur Ausführung seiner Absicht zwang, war dynamischer Wille, und das dazu als Energiezentrum benutzte Blumenblatt war eines der Willens-Blätter. Der Mensch ist also bis hierher von egoischem Willen getrieben worden, hat aber diesen Willen noch mit viel Energie des Anziehungsaspekts (Wunsch oder Liebe) verschmolzen und dadurch auf der Mentalebene das für seine Gedankenform benötigte Material an sich gezogen. Er ist dabei so erfolgreich gewesen, dass auf den konkreten Stufen der Mentalebene eine Form aus mentaler Materie sichtbar wird, die zusammenhängend, lebendig und kraftvoll ist und den Anforderungen entspricht. Sie ist innerlich so aktiv, dass ihr Fortbestand für die zur Erzielung der egoischen Absicht notwendige Zeitspanne gesichert ist; sie steht bereit, auf ihre Mission ausgesandt zu werden, um auf der Astralebene dichtere Baustoffe an sich zu ziehen und eine grössere Festigkeit zu erlangen. Das geschieht durch einen Willensakt, der vom Menschen ausgeht, und dadurch gibt er der lebendigen Form die Macht, sich «loszulösen». Zum Glück für die menschliche Rasse versagen gerade an dieser Stelle die meisten Magier in ihrem Experiment. Sie erbauen zwar eine Form aus mentaler Materie, wissen aber nicht, wie sie diese in solcher Weise aussenden können, dass sie unfehlbar ihren Zweck erfüllt. So sterben viele Gedankenformen schon auf der Mentalebene eines natürlichen Todes, weil der betreffende Mensch unfähig ist, die Willenskraft konstruktiv auszuüben, und weil er die Gesetze nicht versteht, nach denen Gedankenformen erbaut werden. Ein anderer [1003] Grund besteht darin, dass er die Formel nicht kennt, welche die elementaren Bauleute aus ihrer gewohnten Umgebung freimacht und sie dazu zwingt, sich so lange innerhalb der Peripherie der Gedankenform zusammenzuschliessen, wie der Denker es wünscht.

Letztlich sterben Gedankenformen auch deshalb, weil der Mensch unfähig ist, eine Meditation lange genug durchzuhalten und seine Ideen klar genug zu formulieren, um schliesslich ihre Materialisation zu gewährleisten.

Die Menschen sind immer noch zu unrein und selbstsüchtig, als dass man ihnen dieses Wissen anvertrauen könnte. Die von ihnen erbauten Gedankenformen würden nur dazu ausgesandt werden, um selbstsüchtige Aufgaben zu erfüllen und destruktiven Zielen zu dienen. Solange die Menschen nicht geistiger eingestellt sind und gelernt haben, ihre niedere Natur zu beherrschen, werden ihnen keine magischen Worte zur Verfügung gestellt, die eine Form aus mentaler Substanz mit Leben erfüllen und zu einer gesonderten Aktivität anspornen können.

Man könnte fragen, wie es möglich ist, dass manche Menschen trotzdem ihre Vorhaben durch Konzentration und Einbildungskraft erreichen. Das lässt sich auf folgende Arten bewerkstelligen:

Erstens durch unbewusste Erinnerung an Methoden und Formeln, die in atlantischen Zeiten bekannt waren und benutzt wurden, als magische Formeln öffentliches Eigentum waren und die Menschen durch das Aussprechen bestimmter Laute Erfolge erzielen. Damals erreichten sie ihre Ziele nicht durch mentale Befähigung, sondern hauptsächlich durch papageienhaftes Nachplappern von Mantrams. Letztere schlummern noch gelegentlich im Unterbewusstsein und werden von demjenigen, der sich stark genug fühlt, unwissentlich benutzt.

Zweitens durch menschliche Gedanken und Ideen, die sich den Plänen und Absichten derjenigen anpassen, die tatsächlich wissen und sich auf dem Pfad der weissen oder der schwarzen Magie befinden. Sie benutzen dann die Form samt der ihr innewohnenden Kraft und stimulieren sie zu Betätigung und zu vorübergehender, gesonderter Identität, um sie dann zur Erfüllung ihrer Aufgabe auszusenden. Dadurch lassen sich die häufigen Fälle erklären, in denen selbstsüchtige oder unfachmännische (aber gute) Denker scheinbar erstaunliche Erfolge erzielen.

Wegen [1004] der grossen Gefahr, die damit verbunden ist, werden die magischen Worte nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit an Eingeweihte und verpflichtete Chelas mitgeteilt, d.h. an Menschen, die der Bruderschaft des Lichts unterstehen. Gelegentlich werden sie auch von Männern und Frauen ermittelt, die einen Zustand der Gleichschaltung mit dem Ego erreicht haben und deshalb mit dem Zentrum allen Wissens im eigenen Inneren in Berührung stehen. In solchen Fällen ist das Wissen in sicherer Obhut; denn das Ego wirkt stets auf seiten des Gesetzes und der Rechtschaffenheit; die vom Ego ausgehenden Worte «verlieren sich in seinem Laut» (wie man das in okkulter Sprache ausdrückt) und das physische Gehirn behält sie nicht in Erinnerung, wenn es nicht unter dem Einfluss des Sonnenengels steht.

Die sechs Regeln für die Mentalebene sind notwendigerweise kurz gefasst, weil die Ebene des Denkvermögens für die Mehrzahl ein unbekanntes Gebiet ist - unbekannt insofern, als bewusste Beherrschung in Frage kommt. Von den beiden übrig bleibenden Regeln befasst sich die erste mit dem Bruder, der sich mit weisser Magie beschäftigt, und die zweite mit der Gedankenform, die er erbaut.

REGEL V

Mit drei Dingen beschäftigt sich der Sonnenengel, bevor die erschaffene Hülle hinabsteigt: mit dem Zustand der Gewässer, mit der Sicherheit für denjenigen, der also erschafft, und mit beharrlicher Kontemplation. So werden Herz, Kehle und Auge vereint zu dreifachem Dienst.

Der vom Menschen, dem Magier, auf der Mentalebene geschaffene Energie-Brennpunkt hat jetzt eine so starke Schwingung erreicht, dass er unbedingt bei der für die nächste, dichtere Hülle benötigten Materie eine Resonanz erwecken wird. Diese Schwingung wird zur Folge haben, dass eine andere Art von göttlicher Lebens-Substanz sich um den Kern herum ansammelt. Die Form ist im okkulten Sinn dazu geschaffen, um herabzusinken und wie ein [1005] Vogel zur Erfüllung ihrer Aufgabe auszufliegen; und damit naht für den Magier ein kritischer Augenblick. Der Magier muss unter anderem dafür Sorge tragen, dass die Form, die er erbaut hat und mit der er durch einen dünnen Faden aus belebter Substanz (der im kleinsten Massstab dem Sutratmafaden entspricht, durch den die Monade oder das Ego ihre «Manifestationsform» festhält) verbunden bleibt, weder aus Mangel an Belebung stirbt noch zu ihm zurückkehrt, ohne ihre Mission erfüllt zu haben. Letzteres wäre katastrophal, denn dann wird die Gedankenform für den Magier gefährlich und er wird zum Opfer seiner eigenen Schöpfung. Die Devas, welche den Körper der Idee bilden, die ihren Zweck verfehlt hat, saugen dann an seiner Lebenskraft. Er muss daher dafür sorgen, dass der Beweggrund oder Wunsch, der seiner jetzt mit ihrer ersten Hülle bekleideten «Idee» zugrunde liegt, seine ursprüngliche Reinheit behält; dass keine Spur von selbstsüchtiger Absicht, und keine Verdrehung des anfänglichen Zweckes des Sonnenengels einer minderwertigen Schwingung Zutritt gewährt hat. Darauf bezieht sich die oben erwähnte Beschäftigung mit dem «Zustand der Gewässer». Bekanntlich bedeutet «Wasser» Materie, und die hier in Frage kommenden Substanzen der Astralebene sind bei jedem Formenbau von höchster Bedeutung. Die Erreichung ihres Zweckes wird ganz von der dabei benutzten Substanz und vom Wesen der Bauherren abhängen, die auf die Note der Form in mentaler Materie reagieren. Dies ist in vieler Beziehung das wichtigste Stadium, denn der Astralkörper irgendeiner Form bestimmt:

a. die Art des physischen Trägers und

b. die Übertragung von Kraft aus der nächsthöheren Ebene.

Wenn der Mensch auf der physischen Ebene den erstrebten Zweck beharrlich im Sinn behalten kann und nicht zulässt, dass dieser Zweck durch Einflüsse und Schwingungen niedriger Art verzerrt wird, dann können die «Kama-Devas» (Wunsch-Devas) ihre Arbeit fortführen.

In diesem [1006] Zusammenhang möchte ich den Leser daran erinnern, dass jede Gedankenform notwendigerweise in grössere Ströme von Kraft oder Energie einmündet, die vom planetarischen Logos bis hinunter zu fortgeschrittenen Denkern aller Grade ausgehen, und dass es ganz vom Wesen und Beweggrund der Form abhängt, ob sie das Evolutionswerk fordert oder verzögert. Hierbei betätigen sich die Nirmanakayas, indem sie Ströme von Gedankenenergie handhaben, die von den Menschen erschaffenen Formen beleben und auf diese Weise für Aufbau oder Zerstörung sorgen. Sie müssen das benutzen, was gerade vorhanden ist, und deshalb ist klares Denken vonnöten. Nachdem er die Gewässer «geläutert» oder seine Wünsche gegen Gefahr gesichert hat, geht der Denker (unter Anwendung von bestimmten Worten, die der Sonnenengel ihm vermittelt) dazu über, sich vor den Devas der elementaren Natur zu schützen, mit denen er sich zu beschäftigen beabsichtigt. Auf der Mentalebene boten ihm das Wesen und die Schwingung des Sonnenengels genügenden Schutz, aber nunmehr steht er im Begriff, mit den allergefährlichsten Elementarwesen in den drei Welten umzugehen [*C302],

Diese schützenden Formeln werden vom Denker im Verein mit dem Sonnenengel in dem Augenblick angestimmt, in dem die Gedankenform zum Empfang ihrer Astralhülle bereit ist. Das betreffende Mantram bezieht sich auf die Kräfte, welche die Agnisuryans zur Tätigkeit antreiben, und es löst einen schützenden Energiestrom aus, der von einem der Herzensblätter im egoischen Lotos ausgeht. Er kreist durch das Kehlzentrum des Menschen und umgibt ihn mit einem Ring von strömender Energie, der automatisch die Devas abstösst, die (in ihrem blinden, gedankenlosen Arbeitsdrang) seinen Frieden stören könnten. Nachdem für beides - für angemessenes Wünschen und Wahrung der Identität - gesorgt ist, verharren sowohl der Sonnenengel als auch der Magier in Kontemplation, d.h. in jenem tiefen Zustand, der auf den der sogenannten Meditation folgt.

Während [1007] der Kontemplation richtet sich das innere Auge unverwandt auf den Gegenstand der Betrachtung und dadurch wird (in den meisten Fällen unbewusst) ein beständiger Energiestrom erzeugt, der das angestrebte Ziel belebt und zu Tätigkeit anregt. Darauf beruht das «Umwandlungswerk» wie beispielsweise im Fall der Umwandlung von menschlicher in solare Substanz. Das Ego betrachtet seine lunaren Körper und erreicht dadurch nach und nach das Ziel seines Bemühens. Sobald sein Spiegelbild, der Mensch, eine Evolutionsstufe erreicht hat, auf der er zur Meditation und Kontemplation fähig ist, wird das Werk erheblich beschleunigt, und die Umwandlung macht besonders auf der physischen Ebene rasche Fortschritte. Beim Aufbau von Gedankenformen beschäftigt sich der Mensch während der Kontemplation mit der Aufgabe, seiner Gedankenform Energie und Vitalität zuzuführen. Hierzu ist zu bemerken, dass das Auge das Hauptwerkzeug zur Lenkung von Energie ist. Sobald das dritte Auge zur Verwendung kommt, wie das bei der Kontemplation der Fall ist, bildet es das Mittel zur Synthese und zur Lenkung von dreifacher Energie; daraus erklärt sich die Wirkungskraft aller derer, in denen es tätig ist. Das dritte Auge tritt erst dann in Aktion, wenn der dritte egoische Blätterring sich allmählich zu entfalten beginnt.

Wenn der okkulte Schüler die Wirkung des menschlichen Auges auf der physischen Ebene studiert und sodann den Gedanken auf die Arbeitsweise des inneren Denkers und die Art, wie er das dritte Auge benutzt, ausdehnt, wird er interessante Erkenntnisse über die Gedankenkontrolle gewinnen können. Der alte Kommentar sagt:

«Solange das Auge blind ist, drehen sich die erschaffenen Formen im Kreis herum und erfüllen nicht das Gesetz. Sobald das Auge offen ist, strömt Kraft aus, ihre Richtung auf das Ziel ist gesichert, der Erfolg ist gewiss und die Pläne erfüllen sich nach dem Gesetz; das Auge, welches von blauer Farbe ist, und das Auge, welches kein Rot sieht, wenn es geöffnet ist, vermögen mit Leichtigkeit ihre Absicht zu verwirklichen.»

Die letzte Regel ist in folgende Worte gefasst:

REGEL VI

Die Devas der [1008] niederen Vier spüren die Kraft, wenn das Auge sich öffnet; sie werden ausgetrieben und verlieren ihren Meister.

Die durch das physische Gehirn übermittelte egoische Energie wird nunmehr dazu benützt, um die Form auszusenden, damit sie sich in astrale Materie einkleiden kann. Das Auge des Denkers öffnet sich, und abstossende Lebenskraft strömt aus. Darüber mehr zu sagen, erübrigt sich an dieser Stelle, denn solange das dritte Auge noch nicht wirksam ist, kann der Mensch unmöglich das Wesen der Energie verstehen, die er dann handhaben und bewusst lenken wird.

b. Fünf Regeln für die Astralebene. Ehe wir zur Besprechung der zweiten Gruppe unserer «Regeln für Magie» übergehen, möchte ich einige Bemerkungen über das schon früher erwähnte «Auge des Magiers» einschalten. Eine der Grundregeln, die für alle magischen Vorgänge gilt, ist die, dass kein Mensch ein Magier ist oder sich mit weisser Magie befassen kann, solange das dritte Auge noch nicht geöffnet ist oder sich zu öffnen begonnen hat, denn dieses Auge ist das

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.