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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 981 ff. (engl.)
der physischen Ebene materialisiert, wodurch auf ätherischen Stufen (wenn wir das nur sehen könnten) eine ganz bestimmte Wirkung hervorgebracht wird. Es entsteht eine objektive Manifestation, denn die «Dinge sind das, was das Wort aus ihnen macht, indem es sie benennt». Die Sprache ist buchstäblich eine grosse magische Kraft; die Adepten und weissen Magier können, weil sie die Kräfte und die Macht des Schweigens und des Sprechens kennen, Wirkungen auf der physischen Ebene hervorbringen. Bekanntlich gibt es einen Zweig der Magie, in dem dieses Wissen in Gestalt von Machtworten, Mantrams und Formeln angewandt wird, welche die verborgenen Kräfte der Natur in Bewegung setzen und die Devas ans Werk rufen.

Die Sprache ist einer der Schlüssel, der die Verbindungstür zwischen den Menschen und den subtileren Wesen erschliesst. Sie weist den Weg zur Entdeckung jener Entitäten, die auf der anderen Seite des Schleiers anzutreffen sind. Aber derjenige, der das Schweigen gelernt hat und die gegebenen Augenblick zum Sprechen kennt, darf diesen Schleier durchdringen und gewisse esoterische Verbindungen aufnehmen. Wie die Geheimlehre uns mitteilt, besteht die Magie darin, dass man die Götter in ihrer eigenen Sprache anspricht; daher kann die Sprache des Durchschnittsmenschen sie nicht erreichen.

Wer also die okkulte Sprache zu erlernen sucht, wer gar zu gern die Worte erfahren möchte, die auf der anderen Seite des Schleiers vernehmbar sind, und wer die Formeln und Sätze verwenden möchte, die ihm Gewalt über die Bauleute verleihen würden, der muss erst einmal seinen bisherigen Gebrauch von Worten verlernen und sich der üblichen Sprechweise enthalten. Dann wird er sich die neue Sprache aneignen, und es werden ihm die neuen Ausdrücke, Worte, Mantrams und Formeln anvertraut werden.

Die Gesetze [982] der Sprache sind die Gesetze der Materie, und deshalb können okkulte Schüler die Gesetze, welche die Substanz der physischen Ebene betreffen, auch auf ihren Gebrauch von Worten anwenden, denn dabei handelt es sich um die Handhabung von Materie auf anderen Ebenen. Die Sprache ist das grosse Mittel, wodurch wir das Wesen des kleinen, von uns erbauten Systems offenbaren - jenes Systems, in welchem jede menschliche Einheit die zentrale Sonne ist, denn gemäss dem Anziehungsgesetz zieht jeder Mensch das an sich, was er benötigt.

2. Das Wesen der Magie [*C292],

Wir haben uns im Vorhergehenden ziemlich eingehend mit dem Bau von Gedankenformen beschäftigt und festgestellt, dass der

Denk- und feurige Elementarwesen 1021

Mensch dabei in gleicher Weise vorgeht, wie der dreifältige Logos bei der Erschaffung des Sonnensystems. Jetzt kommen wir zu dem grossen Gebiet des Okkultismus, das man gewöhnlich als das magische bezeichnet. Wer den esoterischen Sinn des hier Gesagten zu meistern weiss, der wird seinen Platz in den Reihen derer einnehmen, die sich «Brüder der Weissen Magie» nennen dürfen. Das Thema ist so ungeheuer umfangreich, dass wir es nur kurz berühren können, denn es umfasst den Gesamtbereich aller Bemühungen im Sinn materieller Bautätigkeit.

Zuerst [983] müssen wir einmal die mentale Einstellung betrachten, mit welcher der Mensch dem Schöpfungswerk gegenübertritt sowie seine Fähigkeit, die Absicht des Egos vermittels des Mentalkörpers «herunter zu bringen» und dadurch die Bauleute auf der Mentalebene mit einem bestimmten Rhythmus und mit einer bestimmten Schwingungsfrequenz zu beeindrucken. Dies ist der Hauptfaktor, der (auf der physischen Ebene) zu direkter Aktivität des Egos führt. Wir müssen uns auch darüber klar sein, dass wir es hierbei nicht mit dem Alltagswerk des Durchschnittsmenschen zu tun haben, sondern mit der planmässigen, schöpferischen Arbeit, die ein fortgeschrittener Mensch im Einklang mit Gesetz und Regel leistet. Damit bestimmen wir eine Norm und betonen ein Ideal, dem der okkulte Schüler nachstreben sollte.

Wir müssen ausserdem das Wirken des klugen magischen Lehrlings auf der Astralebene in Betracht ziehen, wo er aufgrund geläuterten Wünschens und geheiligter Emotion jene ausgeglichenen Zustände und stetigen Schwingungen gewährleistet, die es möglich machen, dass die vom Ego ausgehende Schwingungstätigkeit und der Kreislauf der höheren Kraft ungehindert über das physische Gehirn des Menschen auf die physische Ebene übermittelt werden kann. Wenn ich hier einen praktischen Wink für den Durchschnittsschüler einschalten darf, so ist demnach die Pflege von emotionaler Gelassenheit einer der ersten Schritte zum Erwerb der vom weissen Magier benötigten Ausrüstung. Diese Gelassenheit erreicht man aber nicht durch eine Willensanstrengung, die jede astrale Schwingungstätigkeit mit Erfolg unterbindet, sondern dadurch, dass man seine Empfänglichkeit gegenüber dem Ego ausbildet und sich weigert, irgendwie auf die Schwingung zu reagieren, welche der Astralhülle selbst anhaftet.

Jetzt wollen wir die Kraftübertragung auf die physische Ebene (auf dem Weg über die ätherischen Zentren und das physische Gehirn) betrachten und etwas näher auf die Wirkung eingehen, die unbewusst von der Sprache des Alltags, und bewusst von den genau regulierten Worten des wahren Magiers ausgeht [*C293].

Angesichts [984] des vitalen, praktischen Wertes dieses Themas und der Gefahr, dass es bei Leuten Verständnis finden könnte, die zur bewussten Handhabung von Kraft noch nicht reif sind, habe ich die Absicht, welche diesbezügliche Lehre in Form von «Regeln für Magie» darzubieten und einige erläuternde Kommentare hinzuzufügen. Auf diese Weise bleibt das Geheimnis des magischen Werkes gewahrt, während gleichzeitig genügend für diejenigen gesagt wird, deren inneres Ohr aufmerksam ist und deren Auge der Weisheit sich zu öffnen beginnt.

a. Schwarze und Weisse Magier.

Unter okkulten Schülern spricht man heutzutage viel von weisser und schwarzer Magie [*C294] und vieles davon entbehrt jeder Kraft oder Wahrheit. Mit Recht hat man behauptet, dass die Trennungslinie zwischen den beiden Arten von [985] Magiern so dünn ist, dass jemand, der noch nicht als ein «Wissender» bezeichnet zu werden verdient, sie nur schwer erkennen kann.

Der Unterschied zwischen beiden liegt sowohl im Motiv als auch in der Methode, und er lässt sich etwa wie folgt zusammenfassen:

Der weisse Magier lässt sich nur von dem leiten, was der Gruppe zugute kommt, für die er seine Energie und seine Zeit einsetzt. Der Magier auf dem Pfad zur Linken betätigt sich stets allein, oder wenn er je mit anderen zusammenarbeitet, so geschieht das zu einem versteckten, selbstsüchtigen Zweck. Ein Vertreter der weissen Magie beteiligt sich an konstruktiven Bestrebungen, um an den Plänen der Hierarchie mitzuwirken und die Wünsche des planetarischen Logos zu fördern. Der Bruder der Dunkelheit beschäftigt sich mit dem, was ausserhalb der Pläne der Hierarchie liegt und nicht in der Absicht des Regenten des planetarischen Strahls einbegriffen ist.

Wie bereits erwähnt, betätigt sich der weisse Magier ausschliesslich mit Hilfe der grösseren Deva-Bauherren; durch seine Kenntnisse von Schall und Zahlen bringt er sie zu harmonischer Zusammenarbeit und beeinflusst dadurch die geringeren Bauleute, welche die Substanz ihrer Körper, und damit die Substanz von allem, was [986] ist, ausmachen. Er betätigt sich durch Gruppen-Zentren und lebenswichtige Energiequellen und erzielt auf diesem Wege die beabsichtigte Wirkung der Substanz. Der dunkle Bruder beschäftigt sich direkt mit der Substanz und mit den geringeren Bauleuten; er arbeitet aber nicht mit den Kräften zusammen, die von egoischen Stufen ausgehen. Seine Diener sind nur die geringeren Kohorten der «Heerscharen der Stimme», aber nicht die leitenden Intelligenzen in den drei Welten. Daher betätigt er sich hauptsächlich auf der astralen und der physischen Ebene, und er benutzt nur in seltenen Fällen die mentalen Kräfte; nur in vereinzelten, speziellen Fällen, die im kosmischen Karma verborgen sind, hat man einen schwarzen Magier auf höheren Mentalstufen arbeiten sehen. Allerdings sind die Fälle, in denen man sie dort antrifft, die Hauptursachen, die zur Manifestation von schwarzer Magie beigetragen haben.

Der Bruder des Lichts benutzt stets die dem zweiten Aspekte innewohnende Kraft, solange er sich im Rahmen der drei Welten betätigt. Nach der dritten Einweihung bedient er sich in steigendem Mass geistiger Energie, d.h. der Kraft des ersten Aspekts. Er beeindruckt die niederen Substanzen und handhabt die geringeren erbauenden Lebewesen mit der Schwingung der Liebe und der anziehenden Kohäsionskraft des Sohnes; und die Formen werden mit Weisheit erbaut. Er lernt, vom Herzen aus zu wirken und die vom «Herzen der Sonne» ausströmende Energie zu benutzen, bis er (nachdem er zu einem Buddha geworden ist) dann auch etwas von der Kraft auszugeben vermag, die von der «Geistigen Sonne» ausgeht. Im Bruder auf dem Pfad zur Rechten ist daher das Herzzentrum das Mittel zur Übertragung an die Baumannschaft, und er benutzt dazu folgendes Dreieck:

a. das Zentrum im Kopf, welches dem Herzen entspricht,

b. das Herzzentrum selbst,

c. das Kehlzentrum.

Der Bruder auf dem Pfad zur Linken arbeitet ausschliesslich mit den Kräften des dritten Aspekts, und das ist der Grund, warum er anscheinend so viel Macht besitzt, denn der zweite [987] Aspekt befindet sich erst auf dem Weg zum Höhepunkt seiner Schwingung; der dritte Aspekt dagegen hat bereits das Höchstmass seiner Schwingungstätigkeit erreicht, da er das Evolutionsprodukt des vorausgegangenen Hauptsonnensystems ist. Er betätigt sich fast ausschliesslich vom Kehlzentrum aus und handhabt hauptsächlich die Kräfte der physischen Sonne. Das ist auch der Grund, warum er viele seiner Ziele durch pranische Stimulierung oder durch pranische Entkräftigung erreicht, und warum die meisten seiner Wirkungen auf der physischen Ebene zutage treten. Er wirkt demnach durch:

a. das Zentrum im Kopf, welches dem Kehlzentrum entspricht,

b. das eigentliche Kehlzentrum.

c. das Zentrum an der Basis der Wirbelsäule.

Der weisse Magier wirkt stets zusammen mit anderen, und er steht selbst unter der Leitung von gewissen Gruppen-Oberhäuptern. Die Brüder der Weissen Loge z.B. unterstehen den drei grossen Herren und passen sich den festgelegten Plänen an, indem sie ihre individuellen Ziele und Ideen dem grossen Gesamtprojekt unterordnen. Der schwarze Magier betätigt sich gewöhnlich in höchst individualistischer Weise, und es lässt sich beobachten, wie er seine Machenschaften jeweils allein oder mit Hilfe von Untergebenen ausführt. Er duldet gewöhnlich keinen ihm bekannten Vorgesetzten, wird aber nichtsdestoweniger oft selber zum Opfer von Gehilfen des kosmischen Bösen auf höheren Ebenen, die sich ihm ebenso zunutze machen, wie er seine eigenen Untergebenen; das heisst also, dass er (soweit der grössere Zweck dabei in Frage kommt) blind und unbewusst wirkt.

Der weisse Magier arbeitet bekanntlich auf seiten der Evolution oder im Sinn des Pfades der Rückkehr. Der schwarze Bruder befasst sich mit den Kräften der Involution oder mit dem absteigenden Pfad. Die schwarzen Brüder bilden die grosse Ausgleichskraft in der Evolution. Obgleich sie sich mit der materiellen Seite der Manifestation [988] befassen und der Bruder des Lichts mit dem Seelen- oder Bewusstseins-Aspekt zu tun hat, so tragen sie mit ihrer Tätigkeit immerhin im Rahmen des grossen Evolutionsgesetzes zur Förderung der allgemeinen Absicht des Sonnenlogos bei, jedoch nicht zum individuellen Vorhaben des planetarischen Logos (und diese Feststellung ist für den erleuchteten Schüler von ungeheurer okkulter Bedeutung).

Letztlich liesse sich in bezug auf die Unterschiede zwischen Magiern noch kurz hinzufügen, dass der Magier des Guten Gesetzes sich mit der Seele der Dinge befasst; seine Brüder der Dunkelheiten beschäftigen sich dagegen mit dem materiellen Aspekt.

Der weisse Magier wirkt durch die Kraftzentren auf der ersten und vierten Unterebene jeder Hauptebene. Der schwarze Magier benutzt bei seiner Arbeit die permanenten Atome und befasst sich mit Substanz und den entsprechenden Formen. Der weisse Magier bedient sich dazu der höheren drei Zentren. Der schwarze Magier benutzt die Energie der niederen drei Zentren (die Fortpflanzungsorgane, die Milz und das Sonnengeflecht), indem er deren Energie durch einen Willensakt zur Synthese bringt und sie zum Zentrum an der Basis der Wirbelsäule hinlenkt, von wo aus die vierfältige Energie dann auf das Kehlzentrum übertragen wird.

Der weisse Magier benutzt die durch den mittleren Kanal des Rückgrates übermittelte Kundalini. Der schwarze Magier benutzt die geringeren Kanäle; er teilt die vierfältige Energie in zwei Einheiten, die dann in den beiden Kanälen emporsteigen, während der mittlere im Ruhezustand bleibt. Daraus erhellt sich, dass der eine mit Dualität und der andere mit Einheit arbeitet. Auf den Ebenen der Dualität ist es deshalb offensichtlich, warum der schwarze Magier so viel Macht besitzt. Die Ebene der Einswerdung ist für die Menschheit die Mentalebene. Die Ebenen der Verschiedenheit sind die astrale und die physische. Deshalb ist der schwarze Magier auf den beiden niederen Ebenen der drei Welten scheinbar mächtiger als der weisse Bruder.

Der weisse Bruder untersteht bei seiner Arbeit der Hierarchie oder dem grossen König, dessen planetarische Absichten er [989] ausführt. Der schwarze Bruder untersteht gewissen abgesonderten Entitäten, die ihm unbekannt sind und mit den Kräften der Materie zusammenhängen. Darüber liesse sich noch viel mehr sagen,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.