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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 967 ff. (engl.)
Kraftzentren belebt werden, ganz bestimmten und unabänderlichen Regeln unterworfen sei. Dieser Vorgang hängt vielmehr von verschiedenen Umständen ab, wie z.B. vom Strahl der Monade und von der Art der Entwicklung in vergangenen Inkarnationen. In allen Bereichen ihres Gemeinschaftslebens verfolgt die Natur ihre Ziele durch parallel laufende und ineinander übergreifende Bestrebungen; und nur ein Seher [968] von umfassender Weisheit und Erfahrung vermag das genaue Stadium festzustellen, in dem sich irgendeine Einheit der menschlichen Familie zurzeit befinden mag. Wer klug ist, enthält sich so lange jeder Behauptung, bis er wirklich etwas weiss.

Damit kommen wir zum nächsten Absatz unseres Themas:

B. Aufbau, Belebung und Ingangsetzung der Gedankenform. Sobald das Ego im physischen Gehirn des Menschen einen Zustand der Empfänglichkeit und des Erkenntnisvermögens erwirkt und die nötige Resonanz bei ihm erweckt hat, kann der eigentliche Aufbau beginnen.

Die Erweckung dieser Resonanz auf der physischen Ebene beruht - wie überall in der Natur - auf der Beziehung zwischen den polaren Gegensätzen. Die physischen Zentren sind für den positiven Einfluss der Kraftzentren empfänglich. Das physische Gehirn reagiert in den Frühstadien der Evolution auf den positiven Einfluss der niederen Natur und lässt sich von der Substanz der Hüllen und den Impressionen der lunaren Herren bestimmen. In späteren Stadien reagiert es dann auf den positiven Einfluss des Egos, den Eindruck des solaren Herrn.

Dieser Bauprozess zerfällt offensichtlich in drei Abschnitte, die ineinander übergreifen und allem Anschein nach zeitlich zusammenfallen. Wenn der Vorgang (wie beim grössten Teile der menschlichen Familie) unbewusst vor sich geht, nur durch Reflexbewegung verursacht wird und hauptsächlich auf der Befriedigung von Wünschen beruht, geht alles sehr rasch und führt zu schnellen Ergebnissen, deren Wirksamkeit ganz von der Fähigkeit des betreffenden Menschen abhängt, seine Idee zu beleben und in kohärenter Form zu erhalten. Die meisten, vom Durchschnittsmenschen geschaffenen Gedankenformen sind nur relativ wirksam, und auch das nur innerhalb enger Grenzen und in einem ganz beschränkten Umkreis. Wenn der Mensch erst einmal lernt, bewusst zu erschaffen, indem er geordnetes Denken, Konzentration und Meditation verwendet, dann kommt er langsamer vorwärts, denn ehe der Schöpfungsvorgang durchgeführt werden kann, muss er zwei Hauptbedingungen erfüllen, nämlich:

a. sich mit [969] dem Ego, dem Sonnenengel, in Verbindung setzen;

b. den Schöpfungsvorgang erlernen und dafür sorgen, dass er Schritt für Schritt mit dem evolutionären Naturgesetz übereinstimmt.

Mit Obigem haben wir also im Grunde nichts anderes getan, als den Begriff der Meditation und ihr Ziel mit anderen Worten zu umschreiben.

Später, wenn ein Mensch schon viel Erfahrung in der Meditation hat, geht die Gedankenschöpfung immer rascher vor sich, bis er schliesslich (auf einer höheren Spiralwindung) gegenüber der früheren unbewussten Periode viel rascher vorankommt.

Nachdem er also die egoische Absicht in seinem physischen Gehirn erkannt hat, geht der Mensch dazu über, seiner Idee eine Form zu erbauen. Er beginnt damit, dass er zuerst einmal das notwendige Material auf der Mentalebene organisiert. Das ist die Ebene, auf welcher der Impuls seine ursprüngliche Gestalt annimmt. Auf der Wunsch- oder Astralebene erfolgt dann hauptsächlich die Belebung der Gedankenform, denn deren Lebensdauer hängt (selbst bei Formen, wie unserem Sonnensystem) ganz von der Nachhaltigkeit und Stärke des Wunsches ab.

Auf den ätherischen Stufen der physischen Ebene kommt es dann zur physischen, konkreten Gestaltung; und sobald ihr physischer Träger den nötigen Umfang angenommen hat, trennt sich die Gedankenform von dem, der ihr Gestalt gibt. Jede Idee von genügender Stärke wird unvermeidlich in dichter physischer Materie Gestalt annehmen, aber die Hauptaufgabe ihres Schöpfers endet, wenn er sich auf mentalen, astralen und ätherischen Stufen damit richtig befasst hat. Die dichte physische Reaktion ist automatisch und unvermeidlich. Gewisse Ideen umfassender und wichtiger Art, die im Bewusstsein der Lenker der Rasse aufgetaucht sind, erreichen erst mit Hilfe vieler Vermittler und durch die dynamischen Impulse vieler Denker ihre volle Manifestation. In solchen [970] Fällen beteiligen sich einige wenige bewusst an der Herstellung der benötigten Form; viele andere werden gerade durch die negative Einstellung ihres Wesens zum Mitmachen angeregt; sie sehen sich gegen ihren Willen «gezwungen», Interesse zu zeigen und werden «in die Bewegung mit hineingerissen», nicht etwa, weil sie diese gedanklich verstehen oder für besonders erwünscht erachten, sondern weil es eben «Mode ist». Darin kann man ein Beispiel sehen für die Fähigkeit der Grossen, bestehende Zustände von offensichtlicher (auf geringer Entwicklung beruhender) Trägheit und Negativität auszunutzen und zum Guten zu verwenden.

Wir wollen uns hier nur mit dem Menschen befassen, der bewusst zu erschaffen lernt, also nicht mit der Methode eines Adepten oder mit den chaotischen Versuchen der nur wenig Entwickelten. Wenn der Mensch die Idee erfasst und das Motiv der zugrunde liegenden Idee richtig erkannt hat, wenn er also die Zweckmässigkeit dieser Idee und den Wert für den Gruppendienst an der Menschheit festgestellt hat, dann muss er bestimmte Dinge tun, die wir der Klarheit wegen wie folgt zusammenfassen können:

Er muss erstens einmal die Idee lange genug festhalten, damit sie vom physischen Gehirn genau erfasst werden kann. Häufig wird das Ego irgendeinen Begriff oder Teil des Planes bis zum Gehirn «hindurchzubringen» vermögen, wird aber trotzdem den Vorgang ständig und für lange Zeit wiederholen müssen, bis die physische Resonanz so gut ist, dass das Ego sich darauf verlassen kann, dass der Plan in verständiger Weise empfangen und festgehalten worden ist. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dass der gesamte Vorgang erheblich erleichtert wird, wenn der «Schatten» (der Mensch) regelmässig meditiert, wenn er die Gewohnheit pflegt, täglich und stündlich des höheren Selbstes zu gedenken, und wenn er vor dem Zubettgehen den «Gedanken festzuhalten» sucht, dass er beim Erwachen soviel wie möglich von irgendwelcher egoischen Beeindruckung behalten möchte. Sobald die gegenseitige Einstellung zwischen den beiden Faktoren, dem Ego und dem empfänglichen physischen Gehirn, hergestellt ist, so dass ein wechselseitiger Austausch zustande kommt und beide aufeinander abgestimmt sind, beginnt das zweite Stadium. Die Idee wird empfangen, aufgenommen.

Dann [971] folgt eine Schwangerschaftsperiode, die ihrerseits in verschiedene Stadien zerfällt. Der Mensch brütet über der Idee; er sinnt darüber nach, setzt dadurch mentale Materie in Tätigkeit und zieht das zur Bekleidung seines Keimgedankens notwendige Material an. Er stellt sich die Umrisse der Gedankenform bildlich vor, versieht sie mit Farbe und malt die Einzelheiten ein. Daraus lässt sich der grosse Wert einer wahren Einbildungskraft und deren rechtmässige, wissenschaftliche Verwendung erkennen. Einbildungskraft ist ihrem Ursprung nach kama-manasisch, weder reines Wünschen, noch reines Denken, und ein rein menschliches Produkt. Im vollendeten Menschen und bei den höheren Intelligenzen der Natur tritt die Intuition an ihre Stelle.

Wenn sein Wille oder der ursprüngliche Impuls stark genug und die Einbildungs- oder Vorstellungskraft lebhaft genug ist, beginnt der zweite Teil der Schwangerschaftsperiode - die Belebung durch Wünschen. Das Wechselspiel zwischen dem mentalen Impuls und dem Wünschen erzeugt in der im Entstehen begriffenen Form der Idee eine Art von Pulsschlag, und sie wird lebendig. Noch ist sie nebelhaft und zart, aber es erscheinen schon Anzeichen von Organisation und der Umriss ihrer Form. Wir dürfen nicht vergessen, dass in dieser Periode der gesamte Vorgang sich im Gehirn abspielt. Es besteht also eine deutliche Entsprechung zur Tätigkeit der neun Sephirothen:

Die ursprünglichen drei entsprechen dem egoischen Impuls, den wir an früherer Stelle erwähnt haben.

Die zweite Gruppe von Sephirothen wirkt ähnlich wie der Mensch im soeben genannten Stadium, d.h. durch den Impuls des Wunsch-Denkens, der bewusst vom menschlichen Gehirn ausgeht.

Die Aufgabe der drei letzten ist erfüllt, sobald die in mentale und astrale Materie gekleidete Gedankenform auf der physischen Ebene objektiv in Erscheinung tritt.

In einem späteren [972] Stadium der Schwangerschaftsperiode umhüllt sich die in mentale Materie eingekleidete und von Wünschen belebte Gedankenform mit einer Substanzschicht aus astraler Materie, so dass sie dann in der Lage ist, sowohl auf der astralen als auch auf der mentalen Ebene zu fungieren. Dabei ist zu beachten, dass das Bauen in mentaler Materie gleichzeitig erfolgt und die Entwicklung eine zweifältige ist. Hier muss der bewusste Erbauer darauf bedacht sein, das Gleichgewicht zu wahren und seiner Einbildungskraft keinen ungebührend grossen Spielraum zu lassen. Das manasische und das kamische Element muss im richtigen Verhältnis bemessen werden, denn sonst ergibt sich leider nur die gewöhnliche Manifestation einer Idee, die falsch aufgefasst und genährt ist, und daher unmöglich ihre gebührende Rolle im Evolutionsplan spielen kann, weil sie eine groteske Verzerrung darstellt.

Die Idee erreicht damit ein kritisches Stadium und sollte jetzt bereit sein, physische Materie anzunehmen und sich eine ätherische Form zuzulegen. Wenn sie auf ätherischen Stufen angelangt ist, empfängt sie jenen letzten Impuls, der sie sozusagen aktiv in Bewegung setzt und ihr den Antrieb gibt, sich von ihrem Urheber loszulösen und

1. eine dichte Form anzunehmen und

2. ein getrenntes Dasein zu führen.

Die Gedankenform hat also jetzt die Mentalebene verlassen, hat eine astrale Hülle angenommen und ist ausserdem dabei, sich einen Körper aus ätherischer Materie zuzulegen. Wenn sie dieses Stadium erreicht hat, nimmt auch ihre Belebung zusehends zu und die Stunde ihres getrennten Daseins naht.

Die Belebung wird bewusst vom Menschen in der Weise durchgeführt, dass er - je nach der ursprünglichen Absicht oder dem anfänglichen Impuls - der Gedankenform Energie irgendwelcher Art zuleitet. Diese Energie kommt je nach der Qualität der verkörperten Idee aus einem der drei höheren Zentren, und es lässt sich beobachten, wie sie von dem betreffenden Zentrum aus zu [973] der rasch objektive Gestalt annehmenden Idee hinfliesst. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir es in diesem Fall mit der Gedankenform eines bewussten Erbauers zu tun haben. Die Gedankenformen der meisten Menschen erhalten ihre Energie von keiner solch hohen Quelle, denn ihr Antrieb entstammt entweder dem Sonnengeflecht oder den noch niedrigeren Fortpflanzungsorganen.

Gerade dieser ständige Strom von emotionaler oder sexueller Energie ist für die chaotischen Zustände der Gegenwart verantwortlich; das Gleichgewicht wird nicht gewahrt, die Wechselwirkung zwischen beiden und die dadurch erzeugten Myriaden von Gedankenformen niederen Ranges und niederer Schwingung schaffen eine Lage, die später einmal von den geistigen Mitarbeitern die höchsten Anstrengungen erfordern wird, um diese Gedankenformen unwirksam zu machen und umzuwandeln. Diese Formen, welche die Vorsilbe «Gedanken» kaum verdienen, weil sie hauptsächlich kamischer Art sind und nur eine Beimischung von mentaler Materie niedrigsten Grades aufweisen, sind der Grund für den schweren, langsam vibrierenden oder pulsierenden Nebel, der die menschliche Familie wie mit einem Mantel umgibt und in hohem Mass für die gegenwärtigen Übelstände, die Kriminalität und mentale Lethargie verantwortlich ist. Die Menschen sind, wie wir wissen, hauptsächlich im Astralkörper polarisiert, und die niederen Zentren betätigen sich bei ihnen am meisten; wenn dazu noch eine Atmosphäre von Gedankenformen niedriger Schwingung kommt, die von den gröberen Formen astraler Energie belebt werden, dann kann man sich vorstellen, wie ungeheuer gross die Aufgabe ist, die Menschheit in eine klarere, reinere und bessere Atmosphäre zu erheben, und wie leicht es den niederen Aspekten und Gelüsten fällt, zu gedeihen und zu wachsen.

Während die Belebung stattfindet und die Energie von einem der Zentren in die Gedankenform strömt, beginnt der bewusste Erbauer diesen Einfluss auszudehnen, um die Gedankenform zur Erfüllung seiner Mission (gleich, welcher Art) von sich auszusenden und sie im okkulten Sinn «strahlend» zu machen, damit ihre Schwingungen hinausgehen und sich bemerkbar machen; und schliesslich ist er bestrebt, sie magnetisch zu machen, so dass irgend [974] etwas in der Gedankenform und bei den Denkern, von denen sie verspürt wird, eine Resonanz erweckt.

Wenn diese drei Ziele erreicht sind, ist das Leben der Form selbst so stark geworden, dass sie ihren eigenen kleinen Lebenszyklus verfolgen und ihre Aufgabe erfüllen kann, wobei sie mit ihrem Schöpfer bloss durch einen winzigen Faden aus strahlender Substanz verbunden bleibt, der ein Gegenstück zum Sutratma bildet. Alle Formen haben solch ein Sutratma. Es verbindet die Körper eines Menschen mit der inneren Identität oder jenem magnetischen Strom, der von der wahren Identität, dem Sonnenlogos, ausgeht, und den Schöpfer des Sonnensystems mit seiner grossen Gedankenform durch einen Energiestrom verbindet, der von der zentralen geistigen Sonne bis zu einem Punkt im Zentrum der physischen Sonne fliesst.

Solange der Schöpfer irgendeiner grossen oder kleinen Gedankenform seine Aufmerksamkeit zuwendet, bleibt dieses magnetische Band bestehen, die Gedankenform erfährt Belebung und setzt ihre Tätigkeit fort. Wenn das Werk vollendet ist und die Gedankenform ihre Aufgabe erfüllt hat, wendet jeder

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.