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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 848 ff. (engl.)
sich über die wechselseitige Abhängigkeit der verschiedenen Systeme und über die Stellung klar wird, die sie im Rahmen eines grösseren Planes einnehmen. Es ist nicht beabsichtigt, dem Leser unzusammenhängende Tatsachen zu vermitteln, die für ihn wertlos erscheinen. Ohne Berücksichtigung unserer Stellung im grösseren Rahmen müssen die Schlussfolgerungen des Menschen unrichtig bleiben.

Wir wollen jetzt mit der Aufzählung der verschiedenartigen Gruppen von Egos fortfahren, aber es dürfte sich empfehlen, zunächst einmal ein Problem zu besprechen, das im Denken vieler Leser vorhanden sein dürfte, und wir wollen sehen, ob sich vielleicht eine Lösung findet. Dem nachdenklichen Leser sollten sich hier zwei Fragen aufdrängen; die eine betrifft die Stellung (im Rahmen irgendeines besonderen planetarischen Grundplanes) jener grossen Gruppen von Egos, die von grossen Lebewesen verkörpert sind, die von einem der sieben Strahlen her stammen und mit den einzelnen Grundplänen zusammenhängen. Die andere Frage bezieht sich auf die Wirkung des «Eintreffens» auf der Mentalebene von Egos, die keine «Knospen»-Egos, sondern vielleicht sehr weit entwickelte Egos sind, wie z.B. Jünger und Eingeweihte.

Diese Gedankengänge dürften sich durch einige Feststellungen aufklären lassen, welche die Mentalebene betreffen und wenigstens die Richtung andeuten, in der man nach einer Lösung dieser Probleme suchen könnte.

Wie H. P. B. angedeutet hat, ist die Mentalebene die ausgedehnteste von allen Ebenen, mit denen wir etwas zu tun haben. Sie ist die Schlüsselebene des Sonnensystems. Sie ist die Achsenebene, auf der das grosse Rad sich dreht. Sie ist die Ebene, auf der sich die drei Linien der Evolution treffen, und man hat sie aus diesem Grunde im esoterischen Sinn als «die Ratskammer der Drei Gottheiten» bezeichnet. Auf dieser Ebene treffen sich die drei Personen der logoischen Dreifaltigkeit zu vereintem Bemühen. Unterhalb davon mögen zwei Personen als miteinander verbunden erscheinen; oberhalb davon ist eine andere Dualität am Werk, aber nur auf dieser Ebene werden die Drei zu einer Eins.

Alle Logoi [849] der verschiedenen Grundpläne verschaffen sich auf dieser Ebene Ausdruck. Es gibt einige Grundpläne im System, für welche diese Ebene die niedrigste Manifestationsstufe darstellt und die keinen physischen Körper wie die Erde und andere dichte Planeten besitzen. Sie existieren mit Hilfe von gasförmiger Materie, und ihre Manifestationssphären bestehen lediglich aus den vier kosmischen Äthern und der kosmisch-gasförmigen Unterebene. Aber alle grossen Lebewesen des Sonnensystems besitzen Körper aus unserem systemischen Mentalstoff, und deshalb bietet diese Ebene all diesen Entitäten die Möglichkeit, miteinander in Verbindung zu treten. Diese Tatsache ist die Grundlage okkulter Erkenntnis und der wahre Boden für die Einswerdung. Die Träger all dieser grösseren Daseinsformen setzen sich aus Materie der abstrakten Stufen der Mentalebene zusammen, und vermittels dieser mit Energie geladenen Substanz können Sie alle miteinander in Verbindung treten, ganz gleich, welchem individuellen Ziel der Errungenschaft Sie auch zustreben mögen. Die in ihren Körpern befindlichen Einheiten können daher ebenfalls mit allen anderen Egos und egoischen Gruppen in Berührung treten, sobald sie das Bewusstsein der Mentalebene (d.h. kausales Bewusstsein) erreicht haben und die verschiedenen Gruppen- «Schlüssel», Gruppentöne und Färbungen kennen.

Es wird dem nachdenklichen Leser demnach einleuchten, dass in dieser Tatsache das wahre Verhältnis zwischen den verschiedenen Gruppen von Egos begründet liegt, ganz gleich, welche Evolutionsstufe sie erreicht oder welchem Strahl oder Grundpläne sie auch angehören mögen. Die hier zugrunde liegende Wahrheit sollte verständlicher werden, wenn man folgende okkulte Sätze durchdenkt:

«In der Halle der Unwissenheit regiert Kama-Manas. Von mancherlei irrigen Wünschen beschwert, sucht der Mensch in den trüben Hallen dichtester Maya nach dem Gegenstand seiner Herzensneigung. Er findet ihn auch dort, stirbt aber, ehe er all die ersehnte Frucht gesammelt hat. Die Schlange beisst ihn, und die erwünschte Freude entweicht ihm, ehe er zuzugreifen vermag. Alle, die in dieser Weise nach eigensüchtigen, karmischen Früchten trachten, müssen sich gegenseitig verabscheuen; daher sind Hader und Habsucht, böser Wille und Hass, Tod und Vergeltung, Heraufbeschwörung von Karma und der Donnerschlag der Rache für diese Halle so bezeichnend.

In der Halle [850] der Belehrung regiert der Intellekt und sucht zu führen. Wünschen höherer Art, die Folge von Manas und seiner Anwendung, tritt an Stelle des niederen Kamatriebes. Der Mensch wägt ab und vergleicht, und sucht im Zwielicht intellektueller Bestrebungen nach der Frucht des Wissens. Er findet sie, aber bloss um festzustellen, dass Wissen nicht alles ist; er stirbt auf dem freien Felde des Wissens, und an seine sterbenden Ohren dringt ein Schrei: «Wisse, dass der Wissende grösser ist als das Wissen; der Eine, der danach sucht, ist grösser als das Gesuchte.»

In der Halle der Weisheit regiert der Geist; der Eine innerhalb der Geringeren übernimmt die Oberaufsicht. Tod ist in diesen Hallen nicht bekannt, denn seine beiden grossen Pforten sind durchschritten worden. Zwietracht und Streit verschwinden beide, und nur Harmonie bleibt übrig. Die Wissenden erkennen sich als Eins; sie sehen das Feld, auf dem das Wissen wächst, als Dissonanz und Absonderung Brahmas an. Wissen kennen sie nur als eine Methode, als ein von allen benutztes Werkzeug der Zweckdienlichkeit, und als blossen Keim zu späterer Erkenntnis. In dieser Halle kennzeichnet sich alles hohe Bestreben durch Übereinstimmung jedes einzelnen mit jedem anderen, durch Verschmelzung des einen mit allen, und durch Einheit im Handeln, im Ziel und im geschickten Einsatz der Befähigung.»

Wenn man diese Worte durchdenkt, wird man sich darüber klar werden, dass wahre Einheit auf der Erkenntnis beruht, dass das grössere Leben stets die geringeren in sich einschliesst, und dass jede Ausdehnung des Bewusstseins den Menschen diesem erkannten Einssein näher bringt.

Wenn man es also wagen darf, eine Abstraktion und einen Bewusstseinszustand in Begriffen von Zeit und Raum und in den Grenzen menschlicher Sprache auszudrücken, so könnte man sagen, dass es auf egoischen Stufen, d.h. auf den drei höheren Unterebenen der Mentalebene eine Nachrichtenvermittlung gibt, die auf Ähnlichkeit der Schwingung und völliger Gleichheit des Bestrebens beruht, und die jeden einzelnen Grundplan innerhalb des solaren Grenzrings mit jedem anderen verbindet. Hier, und (wenigstens soweit die drei Welten und das menschliche Naturreich in Betracht kommen) nirgendwo anders ergibt sich die Möglichkeit zur Anknüpfung egoischer Beziehungen und zur Übertragung von Gedankensubstanz zwischen:

a. Einheiten und egoischen Gruppen.

b. Gruppen und anderen Gruppen.

c. Grösseren Gruppen [851] mit noch grösseren oder mit kleineren Gruppen.

d. Egos in einem planetarischen Grundplan mit denen in irgendeinem anderen.

Die Ahhi, die grösseren Bauleute [*C271], die Herren, die den Willen Gottes ausführen, benutzen hauptsächlich zwei Ebenen zum Verkehr miteinander und mit ihren Kohorten:

Erstens, die zweite Ebene, auf der Sie mit Hilfe einer geistigen Methode miteinander verkehren, die dem Menschen heute noch unverständlich ist.

Zweitens, die Mentalebene, auf der Sie durch eine Art von mentaler Telepathie mit allen geringeren Lebewesen in Verbindung treten.

Das «Eintreffen» fortgeschrittener Egos aus der Inneren Runde oder aus anderen planetarischen Grundplänen oder subtileren Sphären, wo sie im Pralayazustand auf neue Gelegenheit gewartet haben, vollzieht sich in dreifacher Weise und ist das Resultat einer dreifältigen Betätigung. Es beruht auf einem Einvernehmen zwischen dem planetarischen Logos eines Grundplanes und einem Bruder-Logos eines anderen Grundplanes, und dadurch kommt ein Austausch zustande. Der Leser muss das wiederum im Sinn von Kraft und Energie verstehen, d.h. als magnetische Wechselwirkung und bewusste Übertragung von Energie aus dem Körper eines planetarischen Logos - über eines oder mehrere Zentren - in den Körper eines anderen planetarischen Logos. Hierbei ist der Wille oder Zweck die Ursache, Empfindung das Ziel, und Kraftübertragung die Methode. Genau das gleiche Einvernehmen bildet die Grundlage für das Eintreffen von Egos aus der inneren Runde, nur dass in diesem Fall die Energie von gewissen (mit irgendeinem planetarischen Logos zusammenwirkenden) Wesenheiten ausgesandt wird, welche die «Treuhänder des inneren Kreises» sind. Das deutet auf ein Mysterium und bezieht sich auf das Eintreffen hoher Egos, wie Avatars, Buddhas, Meister, Eingeweihter [852] und Jünger, die alle nicht auf individuellen, sondern auf Gruppenimpuls zur Erfüllung von zyklischem Karma grossen Ausmasses zu warten haben, und deren «Räder» nicht von rein systemischen, sondern von kosmischen Kräften bestimmt werden.

Einen weiteren Faktor, der dabei mitspielt, könnte man als die karmischen Folgen von Ursachenkeimen bezeichnen, die in längst vergangenen Tagen gesät wurden und in den Mysterien des vergangenen Systems oder auch eines früheren Grundplanes oder einer früheren Kette verborgen sind. Diese drei Manifestationsgruppen folgen alle einem kosmischen Impuls, und dieser Impuls bestimmt die Zeit, Periode und Methode des Erscheinens von neugeborenen Lotosknospen (oder von sogenannten «mystisch verpflanzten» Lotosblumen) in irgendeiner Gruppe von planetarischen Egos. Diese mystisch verpflanzten Lotosblumen befinden sich wahrscheinlich in einem hohen Grad der Entfaltung. Diese Möglichkeit besteht sowohl in individuellen Fällen als auch im Fall von ganzen Gruppen.

Ein dritter Faktor steht im Zusammenhang mit der Überführung von Egos oder Lotosblumen aus einer Betätigungssphäre in eine andere, und dadurch entstehen natürlich Lücken, die von ähnlichen Zentren ersetzt werden müssen. Übertragene Energie muss aus einer anderweitigen Bezugsquelle nachgefüllt werden, und dies ist ein weiterer Grund für das Neuauftreten von egoischen Lotosblumen in irgendeinem Grundplan. Das Gesetz von der Erhaltung der Kraft hat auf jeder Ebene Gültigkeit.

Die Art, wie egoische Lotosblumen auf der Mentalebene von einem Grundplan zum anderen, oder von Kette zu Kette übertragen werden, ist eine wirklich komplizierte Frage und kann einem unverpflichteten Jünger auch nicht erklärt werden. Nur diese allgemeinen Andeutungen sind irgendwie erlaubt.

Auch darf man nicht vergessen, dass im Rahmen unseres Planeten Egos auch aus den Gruppen hereinkommen, deren Lotosblumen nicht durch die Wirkung des Anziehungsgesetzes zwischen dem Tierreich des Globus und den höheren Triaden erzeugt wurden, sondern die anderswo zur Individualisierung gelangten; daher sind bei ihrem Eintreffen die Lotosblätter bereits organisiert, und vielleicht haben sich mehrere davon schon entfaltet. Das hat natürlich [853] einen tiefen Einfluss sowohl auf die Gruppen, in denen sie erscheinen, als auch auf den Menschentypus, der dann später auf der physischen Ebene zur Inkarnation kommen wird. Das erwähnt schon die Geheimlehre im Zusammenhang mit den Lehrern und göttlichen Königen der Frühzeit, welche die hässlichen und anstössigen Körper der damaligen Menschheit annahmen [*C272].

Um auf unsere Besprechung der egoischen Gruppen zurückzukommen, liesse sich sagen, dass die egoischen Gruppen im Rahmen unseres Planeten je nach der Organisationsstufe des Lotos etwa wie folgt eingeteilt werden können:

a. Egos, die durch den Individualisierungsprozess zu Zeiten von Lemuria erzeugt wurden. Sie bilden zusammen mit der zweiten Gruppe die wahre Erdenmenschheit.

b. Egos, die während der atlantischen Stammrasse zur Individualisierung kamen, bis die Tür geschlossen wurde.

c. Egos, die von der Mondkette «hereinkamen» und erheblich weiter entwickelt sind als die Erdenmenschheit.

d. Egos, die seit den atlantischen Zeiten hereingebracht wurden, um an Stelle derjenigen Egos zu treten, welche die Befreiung erlangt haben und deren Kausalkörper verschwunden (oder deren Lotosblumen «ausgestorben») sind, so dass in der Kraftsubstanz ein Vakuum zurückblieb, das ergänzt und ausgefüllt werden muss. Sie kommen gewöhnlich aus zwei Grundplänen:

1. Aus dem Grundplan, in dem sich der polare Gegensatz unseres planetarischen Logos verkörpert.

2. Aus dem Grundplan, der gemeinsam mit diesen beiden ein systemisches Dreieck bildet.

Diese Fälle sind [854] jetzt natürlicherweise selten, werden sich aber immer häufiger ereignen in dem Mass, in dem mehr und mehr Mitglieder der menschlichen Rasse die vierte Einweihung durchmachen.

e. Gewisse seltene Egos oder Lotosblumen aus Grundplänen, die nicht zu der oben genannten Dreiheit zählen. Gewöhnlich werden sie nur deshalb hereingebracht, um bestimmte Entwicklungen in ihrem eigenen Wesen zu vervollkommnen, oder um Experimente im Zusammenhang mit dem Devareich zu machen, oder aber um gewisse, vom planetarischen Logos gewünschte Gruppenerfolge zu erzielen. Sie kommen häufig gar nicht bis zur dichten physischen Inkarnation herunter, sondern betätigen sich hauptsächlich in mentalen und astralen Bereichen; sie kehren dann zu ihren eigenen Sphären zurück, um die endgültige Befreiung zu erlangen.

All diese Lotosblumen in ihren zahllosen Absonderungen üben auf mentalem Gebiet spezifische Wirkung aufeinander aus, und dieser Wirkung ist sich der Mensch bislang noch gänzlich unbewusst. Nichtsdestoweniger sind sie die Grundlage der wahren Psychologie und die Ursache aller wahren Betätigung. Es lohnt sich für okkulte Schüler, über die Wirkung nachzudenken, die von einem fortgeschrittenen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.