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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 766 ff. (engl.)
intensiven Hitze zerstört wird. Wenn der Eine Beobachter das Werk vollendet sieht, entfacht Er den inneren Feuerpunkt und erzeugt ein plötzliches Aufflammen. Die Dochte sind verschwunden - die Flamme ist alles, was übrig bleibt. Dies, so sagt die Heilige Wissenschaft, nennt man den Zyklus des vom Feuer verzehrten Rades.»

In diesen symbolischen Worten verbirgt sich (im Sinn von Energie und Strahlungsaktion) das ganze Geheimnis der egoischen Energie und des Impulses, der seine Gegenwart in der Substanz der niederen Ebenen bemerkbar macht. Der Leser sollte die obigen Sätze sowohl im makrokosmischen als auch im mikrokosmischen Sinn auszulegen versuchen. In jeglicher Manifestation kommt der ursprüngliche Impuls vom ersten Aspekt her, der im Herzen des egoischen Lotos verborgen ist, aber diese verborgene Identität gehorcht dem Gesetz; in den Anfangsstadien (den ersten drei Zyklen) vollzieht sich der Vorgang nach dem Gesetz der Ökonomie, welches das eigentliche Gesetz der Substanz ist; in den letzten beiden Zyklen wird dieses Gesetz mit dem Gesetz der Anziehung, dem Grundgesetz des göttlichen Selbstes, vereinigt (aber nicht etwa von ihm verdrängt, da es nach wie vor wirksam bleibt). Mangelndes Verständnis für gerade diese Tatsache hat im Denken vieler Metaphysiker zu einer Verwirrung in bezug auf die Frage geführt, was zuerst zum Ausdruck kam, ob Wünschen oder Wille, und worin der Unterschied liegt zwischen diesen beiden, zwischen Impuls und planvoller Absicht und zwischen Instinkt und zielstrebigem Vorhaben. In den anfänglichen Stadien kommt der Mensch unter dem Gesetz der Ökonomie zur Reinkarnation, und obwohl auch der Willensaspekt diesem Vorgang zugrunde liegt, ist es dennoch auf lange Zeit hinaus das Locken der Sinneswahrnehmung und dessen Reflex im Bewusstsein, das Wünschen, was zur Wiedergeburt führt. Da Sinneswahrnehmung oder Empfindung eine der Materie oder Substanz anhaftende Qualität ist, identifiziert sich das (höhere) Selbst im Anfang mit ihr. Später, wenn das Selbst sich mit sich selbst zu identifizieren und das Wesen des Nichtselbst zu erkennen beginnt, wird das Gesetz der Anziehung und Abstossung in erhöhtem Mass wirksam. Und es entfalten sich bewusster Wille und [767] planvolle Absicht. Hier ist zu beachten, dass ein grundlegender Unterschied in Zeit und Raum besteht zwischen dem Logos oder Makrokosmos, und dem Menschen, dem Mikrokosmos. Der Durchschnittsmensch kommt aufgrund eines egoischen Impulses zur Inkarnation, der auf Wünschen oder auf die Beziehung des zweiten zum dritten Aspekt, oder des Selbstes zum Nichtselbst zurückzuführen ist. Er wird am Ende (durch Evolution) die Enthüllung des ersten Aspekts zustande bringen und dann wird ein (auf bewusstem, mentalem Erfassen des beabsichtigten Zweckes beruhender) egoischer Impuls zum bestimmenden Beweggrund werden und durch einen unbedingten Willen zur Tat zum Ausdruck kommen. Beim Logos liegt das erste Stadium bereits weit zurück in der Vergangenheit, und die logoische Manifestation gründet sich jetzt auf Wille und Zweck und bewusste, intelligente Betätigung. Das erklärt sich daraus, dass der Logos und ebenso die planetarischen Logoi sich auf dem kosmischen Einweihungspfade befinden.

Obwohl also der ursprüngliche Impuls von einem inneren Zentrum ausgeht, ist das im Anfang noch nicht klar ersichtlich. Im Zeitpunkt der Individualisierung zeichnete sich der schwache Umriss einer (bereits früher erwähnten) Form auf der Mentalebene ab, und daraus lässt sich auf die (von okkulten Schülern noch unerkannte) Tatsache schliessen, dass auf mentalen Stufen eine Periode voranging, die der Vorbereitung auf das unmittelbar bevorstehende Ereignis diente. Durch die Aktivität der Sonnenengel nahmen die zwölf Lotosblätter allmählich Gestalt an, da sich der elektrische Feuerfunken im Herzen bemerkbar gemacht hatte, obwohl er örtlich noch nicht festgelegt war. Dann nehmen die ersten drei Lotosblätter Gestalt an und schliessen sich über dem vibrierenden Punkt oder «Juwel» unter dem machtvollen Einfluss des Gesetzes der Anziehung. Die neun anderen Lotosblätter nehmen eines nach dem anderen Gestalt an, und zwar in dem Mass, in dem die Schwingungen die solare Substanz zu beeinflussen beginnen; dabei stehen die drei Arten der Lotosblätter unter dem Einfluss der entsprechenden Hauptstrahlen; diese Strahlen stehen ihrerseits unter dem Einfluss von Kraft, die aus kosmischen Zentren kommt.

Wie bereits [768] erwähnt, bilden diese Lotosblätter eine Knospe, die eng ineinander gefaltet ist. Nur ganz matte Schwingungen pulsieren in der Knospe, die gerade dazu ausreichen, sie als lebenden Organismus zu bezeugen. Schattenhaft und trübe zeichnet sich der Grenzring ab, der das Betätigungsfeld des späteren Bewusstseins einkreist. Er ist ein Oval oder eine Sphäre, und noch sehr klein. Dieser Gestaltungsprozess des egoischen Lotos vollzog sich in der Stille und begann in dem Zeitpunkt, als der niedere Tiermensch oder die niederen vier Prinzipien eine Entwicklungsstufe erreicht hatten, auf der die (vom Menschen erzeugte) Energie sich auf mentalen Stufen bemerkbar machen konnte. Sobald das Feuer der vorbereiteten niederen Hüllen (das dreifache Feuer der Substanz) radioaktiv wird, nimmt diese nebelhafte Erscheinung auf der dritten Unterebene der Mentalebene allmählich eine geordnete Gestalt an; dazu kommt es, weil das Niedere das Höhere zu sich herabzieht und weil der Geistaspekt auf die Anziehung oder die Strahlungen der Materie reagiert. Eine Individualisierung in unserem Sinn findet jedoch noch nicht statt. Diese radioaktive Strahlung auf der niederen, und das Niederströmen von Energie von der höheren Seite aus ist ein Vorgang, der sich über eine lange Zeitspanne erstreckt, in welcher die Sonnenengel auf ihrer eigenen Ebene, und die niederen Pitris auf der ihrigen wirken; die eine Gruppe erschafft den Kern des egoischen Körpers, und die andere das Gefäss für das Leben Gottes, d.h. für die Monade in den drei Welten.

Dann folgt eine bestimmte Zeit im Leben des planetarischen Logos, in der seine Zentren in besonderer Weise tätig werden; sie fällt zusammen mit der Inkarnation der Monaden und ihrem Abstieg in die drei Welten. Ein systemisches Dreieck kommt zustande (denn stets erzeugen die Drei die Sieben), und durch dieses Freisetzen von dreifältiger Energie wird die Tätigkeit der solaren und der lunaren Pitris gleichgeschaltet; die drei permanenten Atome werden von dem betreffenden Jiva in Besitz genommen und erscheinen am unteren Ende des egoischen Lotos. Die Individualisierung hat nunmehr stattgefunden und das Werk der Einswerdung ist vollendet; das vierte Naturreich ist eine vollendete Tatsache; die [769] Monade hat sich in stoffliche Hüllen gekleidet und die eigenbewusste Einheit erscheint auf der physischen Ebene. Wenn man alles, was H. P. B. über die ersten drei Runden unseres Erdenplanes zu sagen hat, auf die Periode bezieht, in der sich der Kausalkörper auf der Mentalebene kondensierte, d.h. auf die Zeit, die mit dem Erscheinen des heutigen Menschen in der vierten Runde ihren Höhepunkt erreichte, dann könnte vielleicht dieses schwierige Gebiet etwas erhellt werden.

Die egoischen Lotosblumen erscheinen in geschlossenen Gruppen, und jede von ihnen ist Teil einer Gruppe. Diese Gruppen gehören ihrerseits zu einem weit grösseren Lotos, der das Bewusstsein einer noch grösseren Entität verkörpert, deren «Juwel» auf der zweiten Unterebene anzutreffen ist. Sie alle lassen sich wiederum in sieben Hauptgruppen einteilen. Diese sieben Gruppen von egoischen Lotosblumen bilden die sieben Bewusstseinsarten der Entitäten, welche die sieben Kraftzentren unseres eigenen planetarischen Logos ausmachen. Diese sieben werden dann ihrerseits auf höheren Stufen in den drei höheren Zentren ihre Synthese finden, bis die gesamte Energie und Kraft, die sie darstellen, von dem Zentrum aufgesammelt und absorbiert worden ist, welches dem höchsten Kopfzentrum des planetarischen Logos entspricht. Jeder Logos verkörpert eine besondere Art von kosmischer Energie. Jedes seiner Zentren verkörpert diese Art von Energie in einer ihrer sieben Absonderungen. Jede dieser sieben Absonderungen kommt ihrerseits durch egoische Gruppen zum Ausdruck, die sich aus den Energiepunkten zusammensetzen, welche wir als Egos bezeichnen.

Diese Vielheiten von egoischen Gruppen bilden ein strahlendes, ineinandergreifendes Ganzes, obwohl sie hinsichtlich ihrer Entwicklungsstufe und ihrer sekundären Färbung alle voneinander verschieden sind. So, wie die Blätter im egoischen Lotos der zur Inkarnation kommenden Jivas sich in verschiedener Reihenfolge und zu verschiedenen Zeiten entfalten, genauso unterscheidet sich auch die Entfaltung der egoischen Gruppen in bezug auf Zeit und Reihenfolge.

Dadurch entsteht ein wundervolles Bild. So, wie der Meister [770] (durch genaue Beobachtung der Gruppe oder des grösseren Lotos, dessen Teil Er ist) den Zustand der dazugehörigen menschlichen Einheiten festzustellen vermag, genauso kann auch der planetarische Logos durch bewusste Identifizierung (der Ausdruck ist beachtlich) den Zustand der einzelnen Gruppen ermitteln, die er zur Erledigung seiner Aufgabe benötigt.

Daraus erhellt sich, dass das Erscheinen der sich inkarnierenden Jivas auf der physischen Ebene von drei Faktoren abhängt:

Erstens einmal von dem Impuls, der auf dem Willenszweck des grossen Lebens beruht, das alle Gruppen auf irgendeinem Unterstrahl, d.h. also eine der sieben grösseren Gruppen beseelt.

Zweitens von dem Impuls, der auf dem vom Wünschen gefärbten Willen des grossen Lebens beruht, das die egoische

Gruppe eines Menschen beseelt.

Drittens von dem Impuls, der auf dem Verlangen des Egos nach Manifestation auf der physischen Ebene beruht.

In dem Mass, in dem die Identifizierung eines Menschen mit seiner Gruppe heranreift, ändert sich auch sein Wunsch-Impuls, bis dieser am Ende ganz vom Willen der Gruppe verdrängt wird. Wenn man diese Tatsachen durchdenkt, wird man verstehen, dass Egos also nicht einzeln zur Inkarnation kommen, sondern dem Drängen der Gruppe entsprechend, und daher gemeinsam. Das ist die Grundlage des kollektiven und des Familien-Karmas. Das individuelle Verlangen, das sich natürlich nach dem Verlangen der Gruppe richtet, ist das Ergebnis des persönlichen Karmas. Durch diese Erwägungen mögen wir zwar einiges Licht auf diese Frage der Inkarnation geworfen haben, aber andererseits haben wir auch vieles gesagt, was ihre Bedeutung und Kompliziertheit nur vergrössert. Der Durchschnittsmensch ist eben einzig und allein auf sein physisches Gehirn angewiesen und deshalb unfähig, im Sinn der Gruppe zu denken.

Dieser egoische Impuls macht sich in irgendeiner Gruppe oder Gruppeneinheit durch eine Pulsierung oder einen Energiezustrom bemerkbar, der von einem Mittelpunkt ausgeht. Diese Aktivität im Zentrum entsteht durch einen Akt des planetarischen Logos, der die Gruppen in seinen Zentren beeinflusst; und je nach dem [771] Zentrum, das gerade eine Stimulierung empfängt, werden auch dessen Gruppen entsprechend beeinflusst.

Über diese Feststellung hinauszugehen, ist nicht möglich, denn das Thema ist ungeheuer umfassend und überschreitet die Grenzen menschlichen Begriffsvermögens; für den Menschen genügt es, wenn er aus dem Gesagten seine Abhängigkeit vom planetarischen Logos richtig einzuschätzen lernt.

Vom Gruppenzentrum geht also ein Verlangen nach erneuter Betätigung aus, das sich über den ganzen Gruppenlotos verbreitet, bis die für diese besondere Art von Strahlenschwingung empfänglichen Einheiten im okkulten Sinn «erwachen». Soweit die Jivas dabei in Frage kommen, handelte es sich während dieser ganzen Zeit um die Kraft des ersten Aspekts, die von einem Mittelpunkt zum anderen übergeht. Die positiven Kerne werden in jedem Fall von diesem Aufflammen von elektrischem Feuer oder elektrischer Energie beeindruckt. Jeder der davon betroffenen Punkte reagiert darauf zuerst durch eine Kontraktion, auf die dann eine Expansion oder nach aussen strebende Energie folgt. Die betreffende Entität lässt dann ein WORT ertönen. Dieser Ton erweitert sich zu einem Mantram, und die Sonnenengel antworten darauf mit einer entsprechenden Schwingung. Hieraus ergibt sich eine interessante Beobachtung.

a. Der erste Aspekt kommt durch ein Machtwort zum Ausdruck.

b. Der zweite Aspekt kommt durch mantrische Kombinationen zum Ausdruck.

c. Der dritte Aspekt kommt durch mathematische Formeln zum Ausdruck.

Nachdem er das Wort angestimmt hat, sinkt der erste Aspekt, der vom elektrischen Feuer im Zentrum des Lotos verkörpert wird, wieder in den Ruhezustand zurück und wird (vom Standpunkt der selbstbewussten Einheit aus) wieder zu einer Abstraktion. Das Werk hat begonnen, die notwendige Schwingung ist in Gang gesetzt worden und der ganze Vorgang kann nunmehr gesetzmässig seinen Fortgang nehmen. Die Sonnenengel haben ihre Tätigkeit aufgenommen, und solange ihre Arbeit noch nicht einen sehr hohen Grad der Vollendung erreicht hat, muss der Geistes-Aspekt im Kausalkörper eine Stellung einnehmen, die der des Schweigenden Beobachters entspricht. Während die Sonnenengel immer wieder das Mantram aussenden, welches die Grundlage ihres Wirkens [772] darstellt, reagieren die lunaren Pitris auf bestimmte Laute in diesem Mantram (anfangs durchaus nicht etwa auf alle), und entnehmen diesen Lauten die Formel, nach der ihr Werk seinen Fortgang nehmen muss. Das Wort ist demnach die Grundlage des Mantrams, und das Mantram die Grundlage der Formel.

Mit jeder Inkarnation verfeinern sich die Formgestalten, daher werden auch die Formeln immer komplizierter und die Laute, auf denen sie beruhen, immer zahlreicher. Mit der Zeit sind die Formeln vervollständigt, und die lunaren Pitris reagieren dann nicht mehr auf die auf der Mentalebene angestimmten Laute oder Mantrams. Das kennzeichnet das Stadium der Vollendung und beweist, dass die drei Welten den betreffenden Jiva nicht mehr nach unten hinziehen. Der Wunsch nach niederer Manifestation und Erfahrung macht sich nicht mehr geltend, und nur Zweckbewusstsein bleibt übrig. Erst dann, und nicht eher, kann der wahre Mayavirupa-Körper erschaffen werden; der Meister stimmt dann für sich Selbst das Mantram an und erbaut ihn ohne Formeln in den drei Welten. Beim Antritt des Probepfades beginnen auch beim Menschen die Mantrams der Sonnenengel zu verklingen, und das wahre WORT kommt (in dem Mass, in dem die Lotosblätter des

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