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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 740 ff. (engl.)
Auslegung vermeiden, dann wird uns die Bedeutung des Gesagten klarer werden.

5. Das Grosse Pralaya. Diese Zwischenpause ereignet sich gegen Ende von einhundert Brahmajahren und bringt Formen jeder Art - ob subtil oder dicht - im gesamten System zur Auflösung. Sie entspricht der Periode, die wir bereits beim Menschen besprachen, in der er sich aus seinem ätherischen Träger zurückzieht und sich dann, losgelöst von seiner physischen Doppelform, auf der Astralebene zu betätigen vermag. Ein Vorgang, ähnlich dem der Zurückziehung des menschlichen Ätherkörpers aus dem dichten physischen Träger, wird sich im Sonnensystem gegen Ende des Mahamanvantaras ereignen. Er umfasst die Periode, in der sich die vier geringeren Strahlen miteinander verschmelzen, weil sie nach Dualität und ihren polaren Gegenpolen streben. Schliesslich werden aus den vier Strahlen zwei, aus den zweien einer, und dann finden sie alle im dritten Hauptstrahl ihre Synthese. Die Zeit dazu ist aber noch nicht gekommen und liegt noch in der Ferne zahlloser Äonen. Es handelt sich um das erstmalige Erscheinen des Zerstörer-Aspektes im Rahmen der planetarischen Grundpläne und bezeichnet die Zeit, wenn die «Himmel in glühender Hitze zerschmelzen» werden und die Sonne zu sieben Sonnen wird [*C248].

Die [741] mikrokosmische Entsprechung ist in folgendem Vorgang ersichtlich. Das physische permanente Atom absorbiert die gesamte Lebenskraft des physischen Körpers, und dadurch wird seine innere Hitze und inneres Licht verstärkt, bis die sieben Spirillae bei der vierten Einweihung vollends belebt sind und vibrieren. Die innere Hitze des Atoms zusammen mit der äusseren Hitze des egoischen Körpers, in welchem das Atom seinen Platz hat, sind das Mittel zur Zerstörung des permanenten Atoms. Vorübergehend und kurz vor der Zerstörung wird es aufgrund der Strahlungstätigkeit der Spirillae zu einer winzigen siebenfältigen Sonne. So geht es auch bei der physischen Sonne des Systems; auch sie wird in ähnlicher Weise zu sieben Sonnen werden, sobald sie die Lebens-Essenz der voll entwickelten Ebenen und der darauf befindlichen planetarischen Grundpläne absorbiert hat. Der daraus entstehende Brand ist das letzte Werk des Zerstörer-Aspekts. Er kennzeichnet den Augenblick höchster Entwicklung der Deva-Substanz innerhalb des Systems, die Vollendung der Aufgabe Agnis und seiner Feuerengel, und die Einweihung Brahmas. Die atomare Substanz wird dann zur Individualisierung gelangen (die bekanntlich für das Atom das Ziel ist), und nach Ablauf des grossen Pralaya wird das nächste Sonnensystem damit beginnen, dass der dreifältige Geist vermittels einer Substanz zur Manifestation kommt, die sich ihrem Wesen nach durch tätige, intelligente Liebe auszeichnet. Für das menschliche Denkvermögen unserer jetzigen vierten Runde ist das notwendigerweise unbegreiflich.

Damit haben wir die verschiedenen Arten von Pralaya besprochen, insofern sie die menschliche Einheit beeinflussen; jede einzelne Einheit findet schliesslich ihren Weg in eines der kosmisch-astralen Zentren derjenigen kosmischen Entität, die der Regent ihres Strahls ist; dort nehmen also beim grossen Pralaya diejenigen menschlichen Einheiten ihren Platz ein, die ihre Vollendung erreicht haben und nicht auf andere, ferne kosmische Zentren übergegangen sind.

Ehe wir auf planetarisches und kosmisches Pralaya zu sprechen kommen, dürfte es angezeigt sein, an dieser Stelle auf die Rolle der Agnishvattas (die auf unserem Planeten die Individualisierung des [742] Tiermenschen veranlassten) in vergangenen Evolutionszyklen einzugehen und zu erklären, warum wir sie nur vom Gesichtswinkel eines Mahamanvantaras und einer Weltperiode aus betrachtet haben. Wir haben die mit der Erde in Verbindung stehende Gruppe der Agnishvattas, Kumaras und Rudras aus dem Grunde nicht eingehender besprochen, weil wir das gesamte Thema vom planetarischen, und nicht vom Standpunkt der menschlichen Familie aus behandelt haben. Wer nähere Einzelheiten über die Agnishvattas der Erdkette erfahren möchte, braucht nur die Geheimlehre nachzulesen. Wir haben versucht, das Denken des Lesers über seine eigene winzige Sphäre hinauszuführen und seine Aufmerksamkeit auf das Werk der Manasadevas im Sonnensystem zu lenken. In jedem Grundplan spielen sie eine Rolle, aber in einigen - wie z.B. im Jupiterplan - haben sie ihr Werk gerade erst begonnen, wogegen es in anderen - wie im Vulkan- und im Venusplan - nahezu beendet ist. Die Venus befindet sich in ihrer letzten Runde und hat ihr viertes Naturreich beinahe zur Vollendung entwickelt, oder wenigstens soweit das in unserem Sonnensystem möglich ist. Im Erdenplan ist ihr Werk in vollem Gange, und erst in der nächsten Runde werden sie den Höhepunkt ihrer Aktivität erreichen. Sie gehen zyklisch durch die Grundpläne hindurch und folgen dabei dem Gesetz - dem für den planetarischen Logos gültigen Gesetz des Karmas, denn sie befassen sich im wesentlichen mit seinem Leben, das ja seine Zentren zur Tätigkeit antreibt. Sie treten in einen Grundplan auf einer Welle von Manas-Energie ein, die von den Kopfzentren des Logos ausgeht; beim Durchgang durch sein Herzzentrum ereignet sich dreierlei:

1. Sie sondern sich in sieben Gruppen ab.

2. Sie wenden sich in Form von Energieströmen einem bestimmten Grundplan zu.

3. Ihre Fühlungnahme mit einem Grundplan bewirkt die Manifestation der vierten Schöpferischen Hierarchie und führt dazu, dass die Monaden in den drei Welten Form annehmen.

Diese Entitäten [743] opfern sich für die menschliche Hierarchie (wobei die Tatsache als zutreffend anzuerkennen ist, dass sie vom logoischen Kopfzentrum, also vom Willens-Aspekt ausgehen); sie sind die wahren Erlöser, die ihr Leben zum Wohl der Rasse hingeben. Sie stehen im gleichen Verhältnis zur Gesamtheit der Grundpläne, wie die Okkulte Hierarchie irgendeines Planeten zu den darauf lebenden Menschen. Während des Pralaya werden sie (ebenso, wie alles übrige) aus der Manifestation zurückgezogen und kehren dann zu einem kosmischen Zentrum zurück, von dem das logoische Kopfzentrum nur ein mattes Spiegelbild ist; sie kehren reicher an Erfahrung zurück. Der alte Kommentar sagt:

«Der Deva erstrahlt in hellerem Licht, wenn die Tugend des Willens hinzugekommen ist. Er erntet Farbe, wie der Schnitter Weizen erntet und ihn für die Ernährung der Menge aufspeichert. Über all diese Deva-Heerscharen führt der mystische (Stein-) Bock den Vorsitz. Makara besteht und besteht auch nicht, aber das Bindeglied verbleibt.»

Runden kommen und gehen, aber abgesehen vom Standpunkt eines besonderen Planeten aus sind die Manasadevas jederzeit gegenwärtig, wenn auch ihr Einfluss nicht immer fühlbar ist.

In bezug auf planetarisches Pralaya liessen sich kurz folgende Ruheperioden aufzählen:

Zwischen zwei Globen in einer Kette. Dieses Pralaya erstreckt sich über die Periode, in der alle Lebenskeime zurückgezogen werden und das Leben von einer Sphäre zu einer anderen übergeht. Der Keim-Manu eines Globus sammelt alle Lebenskräfte in sich zusammen, ebenso, wie das der Logos am Ende eines Sonnensystems tut und wie es auch beim Ende einer Kette geschieht, und hält sie in seiner Aura ruhend. Diese Periode umfasst ein Manvantara, d.h. einen Brahmatag.

Zwischen zwei Ketten. Dieses Pralaya erstreckt sich über ein Mahamanvantara, d.h. ein Brahma-Jahr. Die grösseren Zyklen lassen sich auf vielerlei Art besprechen, aber es wäre unnötig, den Leser mit komplizierten Zahlen zu verwirren. Die [744] zehn Prajapatis oder Rishis oder die zehn planetarischen Logoi, kommen durch ihre zehn Grundpläne in Zeit und Raum zur Manifestation, und der Zeitpunkt ihres Erscheinens ist verschieden. Jeder von ihnen manifestiert sich (so, wie der Logos) durch eine Siebenheit und eine Dreiheit, die zusammen wiederum eine Zehn der Vollendung ausmachen.

Zwischen zwei Sonnensystemen: Dieses Pralaya erstreckt sich über eine Periode von einhundert Brahma-Jahren; durch ein Studium der planetarischen Zyklen lässt sich Aufschluss über diese grösseren Zyklen gewinnen. Die Frage wird jedoch dadurch für den Schüler kompliziert, dass zwei von den Grundplänen ihre zyklischen Perioden in fünf Runden erledigen, während es bei anderen sieben sind; ein Grundplan hat sogar nur drei Runden, aber darin birgt sich ein Geheimnis: auf der inneren Runde hat ein Grundplan neun Zyklen zurückzulegen, ehe das Vorhaben seines Regenten durchgeführt ist.

Einige geringere Pralayaperioden haben gar nichts mit dem Menschen zu tun, sondern beziehen sich auf das Atom der Materie und dessen Befreiung von jeglicher Form innerhalb der untermenschlichen Naturreiche. Pralaya ist das Ergebnis einer zum Abschluss gebrachten Radioaktivität.

(c) Arten von menschlicher Wiedergeburt.

Im Lauf unserer Betrachtung des Aufbaus von Gedankenformen und der dabei benutzten Mittel und Kräfte haben wir folgendes besprochen:

1. Die Deva-Substanz, aus der sie erbaut werden.

2. Die sie belebende Energie und deren Ursprung.

3. Ihr Erscheinen in Zeit und Raum oder ihre Inkarnation.

4. Ihr Verschwinden oder Pralaya.

5. Die aufbauenden Entitäten, die diese Formen in dreifacher Weise erschaffen und dabei folgende Mittel anwenden:

a. Meditation, die dem Aufbau jederzeit vorangeht.

b. Dynamische Kraft oder positive Energie, die sich ihres Gegenpols (negativer Substanz) bemächtigt und ihn benutzt.

c. Die Verleihung [745] von Farbe und Qualität, die sich im vorbereiteten Material ausprägt.

d. Eine zweite Belebung, welche die so erschaffene Gedankenform getrennt in Bewegung setzt.

Damit kommen wir zum Geheimnis der Wiedergeburt oder der Inkarnation jener Lebewesen, die zwar in subtiler Materie ihr Dasein führen, aber dennoch dem Gesetz zufolge nach Form streben; wir wollen kurz ihre besondere Absicht in bezug auf die dichten physischen Stufen besprechen. Das können wir im Zusammenhang mit den kosmischen Entitäten tun, die auf der physischen Ebene des Kosmos, d.h. den Ebenen unseres Sonnensystems, nach einem Dasein streben, aber auch in Verbindung mit den zur Wiedergeburt kommenden Jivas, die durch das Gesetz zu irdischer Manifestation angetrieben werden, um voll bewusst zu werden und (durch empfindungsfähiges Dasein) weitere Fähigkeit und Macht

zu gewinnen.

H. P. B. hat gesagt, dass es drei Arten von Wiedergeburt gibt [*C249], nämlich die Wiedergeburt von:

a. Avatars,

b. Adepten,

c. Jivas, die nach Entwicklung streben.

Wer sich bemüht, das Geheimnis der Wiedergeburt und ihrer Gesetze und Zwecke einigermassen zu begreifen, wer Klarheit über das verwirrende Geheimnis des Buddha und den geheimen Zweck jener mysteriösen Entität, des schweigenden Beobachters, zu erhalten sucht; wer es für ein fast unüberwindliches Problem erachtet, die Stellung oder Rolle der Kumaras und ihrer Beziehung zum planetarischen Logos zu verstehen, der sollte folgenden Rat befolgen: studiere und meditiere über den Unterschied zwischen den niederen und den drei höheren Prinzipien; studiere und meditiere über den Platz und die Rolle dieser niederen Prinzipien im Körper des planetarischen Logos und durchdenke die Entsprechung zwischen:

a. dem Devachan eines sich reinkarnierenden Jivas,

b. dem Nirvana eines Adepten, [746]

c. dem Pralaya einer kosmischen Entität, wie z.B. eines Ketten- oder Grundplanregenten, und dem des Regenten eines Strahls.

Ich sage Entsprechung im esoterischen Sinn des Wortes und möchte daraus keine Analogie in Einzelheiten, sondern nur im Sinn von Zweck und Erfahrung ableiten. Man könnte sagen, dass alle drei Zustände Perioden der Entwicklung, lange Zyklen der Meditation, und Zwischenpausen sind. Daher wird im Orient und in allen okkulten Schulen so viel Wert auf Meditation gelegt, denn durch sie erlangt die in Entwicklung befindliche Einheit die Fähigkeit zu:

a. Abstraktion oder Befreiung aus der Form;

b. schöpferischer Macht;

c. Energie-Lenkung vermittels eines Willensaktes;

d. künftiger, konstruktiver Betätigung.

Durch Meditation befreit der Mensch sich von der Sinnestäuschung und von deren verlockenden Schwingung; er findet sein eigenes positives Energiezentrum und erlangt die Fähigkeit, es bewusst zu verwenden; er wird sich daher seines wahren Selbstes bewusst und lernt, sich frei und bewusst jenseits der Ebenen der Sinneswahrnehmung zu betätigen; er denkt sich hinein in die Pläne der grösseren Entität, in deren Schwingungsbereich er einen Platz einnimmt; er kann dann bewusst darangehen, diese Pläne je nach dem Grad seines Erkenntnisvermögens

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.