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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 719 ff. (engl.)
kommen könnten.

In der nächsten Runde wird die Individualisierung bereits Anzeichen der dritten Methode aufweisen, die im kommenden [720] Sonnensystem angewandt werden wird und die man als «okkulte Abstraktion» bezeichnet. Sie wird darin bestehen, dass man (aufgrund der Kenntnisse über die ätherische Konstitution des Körpers) dem zu der Zeit niedrigsten Menschentypus die innewohnende Vitalität entziehen und dieses latente Feuer vorübergehend dazu verwenden wird, um die Tätigkeit des Denkkeimes oder Denkfunkens zu verstärken; das wird durch einen dynamischen Willensakt bewerkstelligt werden. Vom Standpunkt des Bewusstseins und der Geistigkeit aus betrachtet mag das als unmöglich und geradezu sinnlos erscheinen, aber wenn man dieses Phänomen vom Standpunkt der kosmisch-physischen Ebene und deren gasförmigen und ätherischen Unterebenen aus durchdenkt, dann wird man erkennen, dass in all diesen siebenfachen Feuern tatsächlich stets das Feuer der Materie ist und dass sich diese siebenfachen Variationen elektrischer Phänomene jederzeit gegenseitig beeinflussen können.

Somit kommen im Lauf des Mahamanvantaras in unserem planetarischen Grundplan folgende drei Individualisierungsmethoden in Frage:

a. In der Mondkette kam es im Einklang mit dem Naturgesetz zu einer stufenweisen Evolution des Eigenbewusstseins.

b. In der Erdkette wurde Eigenbewusstsein durch von aussen kommende Hilfe erreicht. Das ist die Methode, die für das jetzige Sonnensystem bezeichnend ist.

c. In der nächsten Runde und Kette wird die Methode der Abstraktion durch Willenskraft, wenn auch nur in embryonischer Weise, zur Anwendung kommen.

Ich habe diese drei Methoden vom Standpunkt unseres Grundplanes aus betrachtet, aber sie gelten für alle Grundpläne, in denen der Mensch in irgendeiner Zeitperiode anzutreffen ist. Das bedeutet, dass der Logos auf kosmischem Niveau schrittweise die Herrschaft über seine dreifache niedere Natur erlangt. Im ersten System betraf die Entwicklung das latente Bewusstsein der Materie, und sie folgte dem Gesetz der Ökonomie. Dabei handelte es sich hauptsächlich um das (höhere) Eigen-Bewusstsein des Logos innerhalb seines physischen Körpers und um seine Polarisierung in diesem [721] Körper. Das gleiche gilt für einen Himmlischen Menschen.

Das Geheimnis des Bösen lässt sich zum Teil aus der Bereitwilligkeit einiger dieser kosmischen Entitäten (insbesondere unseres planetarischen Logos in der Mondkette) erklären, im physisch-ätherischen Körper polarisiert zu bleiben, nachdem doch anzunehmen war, dass sie den materiellen Aspekt bereits in einem vorhergehenden System überwunden und die Kontrolle über das dritte Feuer erlangt hatten. Darin liegt für den klugen Leser eine Andeutung betreffend die Macht des Bösen auf dem heutigen Planeten.

Die zweite analoge Entwicklung betrifft das latente «Wunsch-Bewusstsein»; sie folgt dem Gesetz der Anziehung, das besonders für das jetzige System gilt, und bezieht sich auf die Fähigkeit des Logos, im okkulten Sinn des Wortes «weise zu lieben». Diese Entwicklung hängt mit der Polarisierung des Logos in seinem Astralkörper zusammen und verursacht die Erscheinung der sogenannten «sexuellen Betätigung» auf allen Ebenen des Systems. Im vergangenen Sonnensystem wurde die Emanzipation durch die Fähigkeit des kritischen Unterscheidungsvermögens bewirkt, obwohl die heute übliche Bedeutung dieses Wortes nur schwach andeutet, was in jenen Tagen im System vor sich ging. Durch die damals erzeugte Kraft wurde eine Schwingung in Gang gebracht, die bis zum heutigen Tag in der Materie anhält. Sie offenbart sich in der aktiven Intelligenz und im kritischen Auswahlvermögen jedes einzelnen Substanz-Atomes. Im jetzigen System wird die Emanzipation durch Entwicklung okkulter Leidenschaftslosigkeit bewirkt werden; auch das wird sich in der Materie ausprägen und sie derartig färben, dass die Ursubstanz im dritten Sonnensystem eine zweite Qualität zum Ausdruck bringen wird. Die Befreiungsmethode im kommenden System liesse sich, soweit das überhaupt möglich ist, annähernd als «Nicht-Anhangen durch Abstraktion» bezeichnen, aber es nutzt dem Menschen nichts, darüber nachzugrübeln, denn sein Denken kann diesen Zustand noch nicht begreifen.

(d) Avatare, ihr Wesen und Wirken. In unserer obigen Besprechung haben wir einen Zusammenhang festgestellt zwischen dem Phänomen der Individualisierung und Aneignung eines physischen Trägers durch den Logos oder einen planetarischen Logos, und deren eigenbewusstem Dasein vermittels dieses physischen Körpers. [722] In diesem Zusammenhang liesse sich ein sehr schwieriges und geheimnisvolles Thema erwähnen, nämlich die Frage der Avatars; auch wenn sich nicht viel darüber sagen lässt, weil es sich dabei um eines der okkultesten Mysterien handelt, sollte es doch möglich sein, dieses tiefgründige Gebiet etwas näher zu beleuchten.

Im Interesse der Klarheit und zur Erläuterung einer Sache oder Materie, die dem westlichen Denker ganz besondere Schwierigkeiten bereitet, weil er die vernunftgemässe Lehre von der Reinkarnation noch nicht erfasst hat, dürfte es sich empfehlen, die verschiedenen Arten von Avatars in fünf Gruppen einzuteilen. Dabei ist in Betracht zu ziehen, dass jeder Avatar ein Strahl ist, der aus rein geistiger Quelle stammt, und dass eine eigenbewusste Einheit die Berechtigung zu dieser besonderen Art der Betätigung nur aufgrund von Errungenschaften erwirbt, die sich über eine ganze Reihe früherer Leben erstrecken.

1. Kosmische Avatars.

2. Solare Avatars.

3. Interplanetarische Avatars.

4. Planetarische Avatars.

5. Menschliche Avatars.

Wie eben gesagt ist ein Avatar ein Strahl von glänzender und vollendeter Herrlichkeit, der sich zum Zweck einer Dienstleistung in Materie kleidet. Alle Avatars im eigentlichen Sinn des Wortes sind befreite Seelen, aber die kosmischen und solaren Avatars sind von den beiden niedrigsten kosmischen Ebenen befreit, während die interplanetarischen und planetarischen Avatars von der kosmisch-physischen (unseren systemischen Ebenen), und die menschlichen Avatars von den fünf Ebenen menschlichen Bemühens Freiheit erlangt haben. In einem rein technischen und untergeordneten Sinn ist ein in physischer Inkarnation lebender Meister eine Art von Avatar, denn er ist eine «befreite Seele» und inkarniert sich daher nur aus freiem Willen und zu einem bestimmten Zweck; aber mit ihnen wollen wir uns nicht befassen. Um uns weitere Klarheit [723] zu verschaffen, wollen wir diese Gruppen nunmehr im einzelnen besprechen:

1. Kosmische Avatare verkörpern Kraft, die u.a. aus folgenden kosmischen Zentren herrührt:

a. vom Sirius;

b. von demjenigen unter den sieben Sternen des Grossen Bären, der vom Prototyp des Regenten unseres dritten Hauptstrahls beseelt wird;

c. von unserem kosmischen Zentrum.

Sie stellen Entitäten dar, die vom Bewusstsein des Menschen ebensoweit entfernt sind, wie der Mensch vom Bewusstsein des Substanzatoms. Tausende jener grossen Zyklen, die wir als «einhundert Brahmajahre» bezeichnen, sind vergangen, seit sie dem menschlichen Stadium nahe waren; sie verkörpern eine Kraft und ein Bewusstsein, welches sich mit der intelligenten Koordinierung der sternbesäten Himmel befasst.

Sie haben all das errungen, was nach menschlichem Verstehen jenseits von Wille, Liebe und Intelligenz liegt; und in der Synthese dieser drei haben sie neue Qualitäten und Schwingungen erworben, für die wir überhaupt keine Worte haben, und von denen sich selbst unsere höchsten Adepten keine Vorstellung machen können. Ihr Erscheinen in unserem Sonnensystem ist etwas sehr Ungewöhnliches und nur auf den zwei höchsten Ebenen erkennbar. In Anbetracht der materiellen Natur unseres Sonnensystems bedeutet jedoch ihre Ankunft buchstäblich das Erscheinen eines vollbewussten geistigen Wesens in physischer Form.

Derartige Entitäten von Sirius erscheinen gelegentlich der Einweihung des Sonnenlogos und sie stehen in ganz besonderer Verbindung mit den fünf Kumaras und (indem sie letztere als Brennpunkte der Kraft benutzen) mit dem Bereich des Mahachohan in allen okkulten Hierarchien des Sonnensystems. Nur ein einziges Mal hat ein solches Wesen unser System besucht, damals, als die fünf dem Denken entsprungenen Söhne Brahmas in Zeit und Raum erschienen. Die Wirkung eines Besuchs, wie des Avatars von Sirius, [724] tritt als die Gesamtsumme von Zivilisation und Kultur in Erscheinung, wenn man sie wie ein einziges Aufflammen in der Zeit vom Standpunkt des gesamten Systems aus betrachtet.

Ein Avatar wird vom kosmischen Zentrum aus erscheinen, wenn das Pralaya naht; er wird im Körper des Logos das bewirken, was wir «Tod» nennen. Er ist der kosmische Schnitter, und (um das in verständlichen Worten zu erklären) Er gehört zu einer Gruppe, welche die abstrahierende Energie des Kosmos darstellt, die eine schwache Analogie im Wirken des «Zerstörer»-Aspekts des Logos und in den Kräften findet, die den physischen Tod und die Auflösung des physischen Körpers des Menschen hervorrufen. Mehr lässt sich über diese grundlegend esoterischen Dinge nicht sagen; der Wert des Gesagten liegt hauptsächlich darin, dass es dem Denken des Lesers die Wirklichkeit unserer kosmischen Wechselbeziehung näher bringt.

2. Solare Avatars. Von diesen Avatars interessieren uns hauptsächlich drei Arten, obwohl es in Wirklichkeit weit mehr gibt. Auch Sie sind Besucher, die von ausserhalb des Systems herkommen; sie befassen sich hauptsächlich mit gewissen Vorgängen innerhalb des Systems, u.a. mit der Anwendung des Gesetzes von Ursache und Wirkung, oder von Karma. Sie verkörpern das Karma vergangener Weltperioden, soweit es unseren Logos betrifft, und geben den ersten Anstoss zu dessen Sühne, Tilgung und Anerkennung innerhalb des gesamten gegenwärtigen Systems. Eine derartige Entität, der «Karmische Avatar», erschien auf der zweiten logoischen Schwingung, mitgerissen vom zweiten Atemstoss; er ist bis jetzt bei uns geblieben und wird so lange bleiben, bis alle Grundpläne in ihre fünfte Runde eingegangen sind und sich ihrem «Tag des (jüngsten) Gerichtes» nähern. Wenn diese Zeit gekommen ist, kann er sich zurückziehen und es den betreffenden planetarischen Logoi überlassen, den karmischen Zweck unbeaufsichtigt zu erfüllen. Der Schwingungsimpuls wird dann so stark, und die Erkenntnis des buddhischen Prinzips so lebhaft bewusst sein, dass dann nichts mehr den Fortschritt der Ereignisse aufhalten kann. Unter seiner Leitung wirkt eine Anzahl von kosmischen Entitäten, die der Geheimlehre zufolge [*C241] das Vorrecht haben, den «Grenzring zu überschreiten»; [725] sie sind jedoch keine Avatars, denn Sie selbst entwickeln sich noch durch die Handhabung und Überwachung von Karma. Darin liegt ihre Aufgabe und ihre Gelegenheit zu weiterem Fortschritt. Ein Avatar kann nichts vom Ort seines Erscheinens lernen. Er betätigt sich in der Weise, dass er die Kraft einer bestimmten Art von elektrischer Energie auf eine der vielen Abstufungen der Substanz anwendet und dadurch die erwünschten Resultate erzielt. Ein solarer Avatar anderer Art, der gelegentlich in den Grundplänen erscheint, steht mit dem Herzzentrum eines planetarischen Logos in Beziehung; er erscheint auf den höheren (nie auf den niederen) Ebenen, sobald sich die Aktivität des Herzens fühlbar macht und die Durchkraftung mit Energie dreierlei erkennen lässt:

a. eine Erweiterung des Bewusstseins,

b. ein stärkeres Aufleuchten des geistigen Lichts,

c. planetarische Radioaktivität.

Dieses planetarische Phänomen bewirkt (im Rahmen des vierten Naturreiches), dass sich für den Menschen die Einweihungspforte öffnet. Derartige Avatars kommen nicht wegen irgendeiner besonderen Hierarchie, sondern nur in bezug auf das gesamte System. Sie bewirken das Verschmelzen der Farben und die Synthese der Einheiten innerhalb ihrer Gruppen.

Bei der Einweihung eines planetarischen Logos mag ein Avatar auf dem siebten Globus in seinem Grundpläne erscheinen, und zwar von jenem Stern oder kosmischen Zentrum, das von dem Rishi (in der Konstellation des Grossen Bären) beseelt wird, der sein kosmischer Prototyp ist. Für die betreffende Entität bedeutet das die Annahme einer physischen Form, denn unsere höheren Ebenen sind vom Standpunkt dieser Wesen aus blosse Materie. Das ist häufig betont worden, weil die Bedeutung dieser Tatsache noch nicht genügend erfasst ist. Dieses Erscheinen des Avatars auf dem siebenten Globus befähigt den planetarischen Logos dazu, selbst in [726] physischer Inkarnation die Kontinuität seines kosmischen Bewusstseins zu bewahren; dieser solare Avatar leistet damit dem planetarischen Logos den gleichen Dienst, wie der Guru seinem Jünger. Er ermöglicht gewisse Vorgänge durch die Stimulierung und den Schutz seiner Aura, und er dient als Übermittler der vom kosmischen Zentrum ausgehenden Energie. Wir müssen uns aber davor hüten, diese Analogie zu wörtlich aufzufassen, denn die wirkliche Funktion eines Avatars übersteigt menschliche Begriffe. Er übt natürlich einen direkten Einfluss auf die Zentren des Himmlischen Menschen aus und damit auch auf dessen einzelne Bestandteile, die menschlichen Monaden; dieser Einfluss macht sich jedoch bei den Monaden nur indirekt auf ihrer eigenen Ebene bemerkbar. Er erweckt nur einen geringen Widerhall bei der Monade, bis nach der dritten Einweihung; dann wird ihr bewusstes Leben so stark, dass sie nach einer Richtung hin ihr egoisches Ausdrucksmittel mit neuer Kraft erfasst und nach der anderen Richtung hin zu planetarischem Gewahrsein erwacht. Diese Art von Avatar

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.