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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 679 ff. (engl.)
Mentalebene und begeben uns auf das erstaunlichste Gebiet im Rahmen unserer planetarischen Evolution. Es ist ein Gebiet, das für [680] den Menschen deshalb von höchst okkulter Bedeutung ist, weil diese solaren Engel [*C219] seine eigene, wesentliche Natur betreffen, und weil sie auch die schöpferische Kraft sind, mit der er wirkt und arbeitet. Für alle praktischen Zwecke und zur Erläuterung der geistigen Evolution des Menschen ist daher gerade dieser Teil unserer Abhandlung höchst lehrreich und wichtig und verdient eingehendste Beachtung. Der Mensch ist von jeher stark an sich selbst interessiert, und um sich gebührend entwickeln zu können, muss er zunächst einmal die Gesetze seines eigenen Wesens und die Konstitution seiner eigenen «Ausdrucksweise» wissenschaftlich begreifen. Er muss sich ausserdem einigermassen über das wechselseitige Verhältnis der drei Feuer klar werden, damit er selber eines kommenden Tages «aufflammen» kann.

Die Frage dieser Feuer-Dhyanis und ihre Beziehung zum Menschen ist ein tiefes Geheimnis, und das ganze Thema ist von so vielerlei Legenden umwoben, dass manche okkulte Schüler leicht den Mut verlieren und kaum noch zu hoffen wagen, jemals die erwünschte und notwendige Gedankenklarheit zu erringen. Noch wird es nicht gänzlich möglich sein, die das zentrale Mysterium umhüllenden Wolken zu zerstreuen, aber durch tabellarische Aufstellung und Synthese, und durch behutsame Erweiterung der bereits mitgeteilten Einzelheiten ist es vielleicht möglich, die gedankliche Verwirrung weiser Schüler einigermassen zu verringern.

In der Geheimlehre erscheinen zwei Feststellungen, die der oberflächliche Leser häufig übersieht, die aber viel Aufschluss bieten, [681] wenn man sie gebührend durchdenkt. Wir wollen beide wie folgt zitieren:

1. Zwei einander verbindende Prinzipien sind vonnöten. Dazu bedarf es eines lebendigen geistigen Feuers des mittleren Prinzips von der fünften und dritten Stufe des Pleroma. Dieses Feuer befindet sich im Besitz der Dreiecke.

2. Diese Wesen sind Nirvanis aus einem früheren Mahamanvantara.

Wir haben uns im Vorhergehenden ein wenig mit den Devas mit evolutionärer Tendenz befasst, die man ungefähr unter der Bezeichnung lunare Pitris [*C220] zusammenfassen könnte. Sie werden in vier Gruppen eingeteilt und befassen sich mit dem Aufbau des physischen Doppelkörpers, des Astral- und des niederen Mentalkörpers des Menschen; diese Hüllen werden durch ihre Kraft auf dem Weg über die permanenten Atome mit Energie versorgt. Für die Zwecke der subjektiven Natur des Menschen kommen aber nur drei ihrer Gruppen - die ätherische, astrale und niedere mentale - in Betracht. Die Aufgabe der Agnishvattas (der eigenbewussten Prinzipien, die den egoischen Körper auf den höheren Mentalstufen erbauen) besteht darin, die drei höheren Prinzipien - Atma, Buddhi, Manas - mit den drei niederen zu vereinigen und somit wahrlich zum Mittelprinzip im Menschen zu werden. Sie selbst haben ihren Ursprung im logoischen Mittelprinzip [*C221]. So vervollständigt sich die esoterische Sieben. Der physische Körper in seiner dichteren Manifestation wird bekanntlich im esoterischen Sinn nicht als ein Prinzip anerkannt.

Die Devas der niederen Mentalstufen wirken im Zusammenhang mit dem Menschen durch dessen sogenannte «Mentale Einheit» (den Träger seines konkreten Denkens). Sie lassen sich im grossen Ganzen [682] in vier Gruppen einteilen und bilden die erste tatsächliche Verdichtung des dreifachen niederen Körpers des Menschen; sie bilden einen Teil seines lunaren Körpers. Sie stehen in direkter Verbindung mit den höchsten geistigen Essenzen und sind die niedrigste Manifestation der Kraft, die von der kosmischen Mentalebene ausgeht; sie finden in den mentalen Einheiten ihr Bindeglied mit der menschlichen Hierarchie. Sie sind die gasförmigen Devas des logoisch-physischen Körpers. Wir wollen in diesem Augenblick nicht näher auf sie eingehen, denn wir wollen uns zunächst einmal durch eine genaue Betrachtung des fünften Prinzips grössere Klarheit über gewisse Punkte verschaffen, um dann im weiteren Verlauf die Tätigkeit dieser Devas in Verbindung mit dem Menschen eingehender zu behandeln. Im Augenblick würden weitere Einzelheiten nur zur Verwirrung beitragen.

Wir wollen uns ganz klar darüber werden, was wir eigentlich vorhaben. Wir befassen uns mit:

1. jenem fünften Bewusstseinszustand, den man die Mentalebene nennt;

2. der Substanz dieser Ebene, in ihrem Doppelaspekt: Rupa und Arupa [*C222];

3. den diese Materie beseelenden Lebewesen, besonders in ihrer Beziehung zum Menschen;

4. den Egos oder eigenbewussten Einheiten, die den mittleren Punkt in der Manifestation bilden;

5. dem Aufbau des Kausalkörpers, der Entfaltung des egoischen Lotos und der Formierung von sogenannten egoischen Gruppen;

6. der Individualität von Wesenheiten, die wir wie folgt benennen:

a. Agnishvattas,

b. Manasa-Devas,

c. Feuer-Dhyanis,

d. solare Engel oder solare Pitris,

e. die Asuras

und die in okkulten Büchern ausserdem noch unter vielen anderen Namen erscheinen.

Okkulte [683] Schüler sind in ihrem Denken ziemlich verwirrt in bezug auf den Unterschied zwischen den Agnishvattas, die im Menschen zur Inkarnation kamen, und denjenigen, die lediglich für die Einpflanzung des manasischen oder mentalen Funkens im Tiermenschen verantwortlich waren. Damit eröffnet sich für uns der gesamte Fragenkomplex der Individualisierung, und der Inkarnation gewisser geistiger Wesen, die man - wenn sie körperliche Form annehmen - als Avatare, Buddhas der Aktivität oder direkte Manifestationen des Logos bezeichnet. Das ganze Geheimnis verbirgt sich in dem Verhältnis der individuellen Monaden, welche die verschiedenen Zentren im Körper eines planetarischen Logos bilden, zu der eigenbewussten Identität dieses planetarischen Logos selbst. Dabei muss man die Tatsache im Sinn behalten, dass die Mentalebene der erste Aspekt des dichten physischen Körpers des planetarischen Logos ist, während die buddhische eine kosmisch-ätherische Ebene darstellt, und zwar diejenige, auf der sich die ätherischen Zentren eines Himmlischen Menschen befinden.

Von der buddhischen Ebene (im planetarischen oder solaren Sinn) geht die Lebenskraft und der Impuls aus, der den dichten physischen Träger zu zweckbewusster und zusammenhängender Betätigung anspornt; daher wird auf der Mentalebene dieser Impuls zuerst empfunden und der Kontakt zwischen beiden hergestellt. Darin liegt ein Wink, der sich als zweckdienlich herausstellen sollte, wenn man darüber nachdenkt. Der okkulte Schüler sollte sich auf diese Weise über Stellung und Zweck der Mentalebene und deren Beziehung zum planetarischen und zu einem solaren Logos klar werden. Je mehr er das Wesen seines eigenen Ätherkörpers erforscht, um so mehr muss er dieses Wissen auf höhere Ebenen ausdehnen und dabei versuchen, die Zusammensetzung der grösseren Sphäre zu begreifen, innerhalb der er nur einen Bestandteil bildet. In dem Mass, in dem er das Wesen seiner eigenen Zentren und deren Einwirkung auf seinen eigenen dichten physischen Körper verstehen lernt, wird er auch zu vollerem Verständnis der entsprechenden Wirkung im Körper des Logos gelangen.

Gerade auf der Mentalebene (die den dritten und den fünften Zustand des Pleroma innerhalb der drei Welten widerspiegelt) macht sich die volle Kraft des ätherischen Lebensstromes fühlbar. [684] Wie bedeutsam das ist, lässt sich aus der Tatsache erahnen, dass der ätherische Körper des Menschen Prana aufnimmt und direkt an den physischen Körper weiterleitet, und dass die Vitalität der physischen Hülle in der Hauptsache von der Verfassung und Funktionsweise des Herzens abhängt. Das Herz führt die Lebenskraft durch den Blutkreislauf den Myriaden von Zellen zu, welche die dichte physische Hülle ausmachen; etwas Entsprechendes ist aus der Tatsache ersichtlich, dass diese Feuerdevas «das Herz im Körper des Dhyan-Chohan» [*C223] sind, denn ihre Energie kommt von der geistigen Sonne, in gleicher Weise wie die Energie der pranischen Devas des Ätherkörper von der physischen Sonne herkommt. Diese Energie der Agnishvattas manifestiert sich auf der Mentalebene, der gasförmigen Unterebene der kosmisch-physischen Ebene; genauso manifestiert sich die Energie der ätherischen Zentren auf der vierten ätherischen Unterebene zuerst und mit besonderer Wirkungskraft in der gasförmigen Materie des physischen Körpers. Das ist der Grund, warum die Söhne der Weisheit, die das buddhische Prinzip, die Lebenskraft oder den Liebesaspekt verkörpern, nichtsdestoweniger auf der fünften Ebene als eigenbewusste Prinzipien bekannt sind; Buddhi benutzt Manas als seinen Träger, und okkulte Schriftsteller bezeichnen es daher oft mit dem Namen dieses Trägers. Das Ego, die eigenbewusste Entität, ist seinem wahren Wesen nach Liebe-Weisheit, manifestiert sich aber hauptsächlich als intelligentes Bewusstsein.

Die nachstehende Feststellung sollte sorgfältig durchdacht werden. Sie bezieht sich auf Kama-Manas und auf die Vorbedingungen, die eine Individualisierung herbeiführen, also die nach vollem Selbstausdruck suchenden Monaden zu eigenbewusstem Dasein erwecken. Sie lautet folgendermassen:

Erst wenn das Herzzentrum eines Himmlischen Menschen (jedes in seinem Zyklus und jeweils in zyklisch verschiedener Weise) Lebenskraft aufzuweisen beginnt und eine bestimmte Schwingungsfähigkeit erreicht, wird die Individualisierung der Monaden gesetzmässig möglich.

Ebenso muss erst der dreifache dichte physische Körper eines planetarischen Logos (wie er in Gestalt der mentalen, astralen und dichten physischen Ebene in unseren drei Welten zum Ausdruck kommt) eine entsprechende Schwingung erreicht und die zyklische Entwicklung früherer Mahamanvantaras wiederholt haben, ehe [685] jener Schwingungskontakt möglich wird, der die egoischen Gruppen auf der Mentalebene zum Vorschein bringt. Er bewirkt eine Manifestation der Herzensregungen des Himmlischen Menschen und bringt auf diese Weise jene Monaden, welche die verschiedenen Zentren bilden und vom Leben des Herzens mit Energie versorgt werden, ins objektive Dasein. Der alte Kommentar sagt:

«Wenn das Herz des Körpers von geistiger Energie erregt wird, wenn sein siebenfältiger Inhalt unter dem geistigen Impuls erschauert, dann verbreiten sich zirkulierend die Strömungen, und göttliche Manifestation wird zur Wirklichkeit; der göttliche Mensch kommt zur Inkarnation.»

Auf der physischen Ebene lässt sich etwas Analoges beobachten, wenn zwischen dem dritten und vierten Monat der vorgeburtlichen Periode das Herz des Kindes vom Leben durchschauert wird und damit sein Dasein als Einzelmensch möglich macht.

Diese Lebensschwingung geht von der Seele der Mutter aus (die dem Pleroma oder der Allseele entspricht), und sie fällt zeitlich zusammen mit dem Erwachen der dritten Spirillae im permanenten physischen Atom des Kindes. Gleichwie in jeder Planetenrunde die vorhergehenden Stadien schnell noch einmal durchgemacht werden, und so, wie in der Vorgeburtsperiode der Fötus im Lauf seiner Entstehung die Entwicklungsgeschichte der vorhergehenden Naturreiche wiederholt, genauso lässt sich auch im Sonnensystem ein ähnlicher Vorgang beobachten. Wenn eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht ist und die niederen drei Ebenen sich im Zustand der Schwingung oder Durchkraftung befinden, dann ergibt sich die Möglichkeit zu kosmischer Inkarnation; das «Herz» erwacht im okkulten Sinn, und der «Gottessohn», der Ausdruck des Wünschens und der Liebe des Logos, wird geboren [*C224]. Die kosmische Inkarnation gewisser erhabener Wesen ist vollendet, und eines der Anzeichen dafür ist das Erscheinen der egoischen Gruppen auf der Mentalebene, und die daraus [686] folgende Individualisierung.

Methode und Zeitpunkt mögen je nach dem Wesen des betreffenden planetarischen Logos verschieden sein, aber in allen Fällen muss das «Herz des Körpers» den Pulsschlag des erwachenden Lebens verspüren, ehe die niedere Natur darauf reagiert. Die lunaren Pitris müssen erst ihr Werk in unserem Grundplan und System verrichten, ehe die vor Erwartung bebenden Sonnenengel die (durch ihr Bemühen vorbereiteten) Körper in Besitz nehmen und sie zu eigenbewusstem Leben und getrenntem Dasein anspornen können. So müssen also die vier grossen Grundpläne im Sonnensystem, die Träger für vier planetarische Logoi (welche die logoische Quaterne ausmachen), erst einmal einen gewissen Grad von Schwingungsfähigkeit und Bewusstsein erreichen, ehe ein ähnlicher Vorgang im Sonnensystem zu voller Entfaltung kommt und die niederen vier und die höheren drei Grundpläne zur Synthese gelangen Das logoische Herz pocht, und alle Grundpläne reagieren bereits darauf, da sich in ihnen allen schon drei Spirillae in Schwingung befinden, aber der Sohn Gottes ist noch nicht vollends und im kosmischen Sinn eigenbewusst. In dem Mass, in dem der Widerhall wächst, erwachen die Zentren. Ein logoisches Zentrum reagiert bereits voll auf das Pochen des Herzens, und das ist der Venusplan, der seine letzte Runde durchmacht.

Wenn der okkulte Schüler unser Sonnensystem etwas von den ihm vorhergegangenen abzutrennen sucht und vielleicht das Pralaya zum Schluss des jetzigen Mahamanvantara als etwas Endgültiges und als die Vollendung aller Dinge betrachtet, dann irrt er sich. Im vergangenen System erreichte die kosmisch-physische Ebene eine gewisse Schwingungsfähigkeit, und die Devas der inneren Feueröfen entwickelten sich bis zu einem (verhältnismässig) hohen Grad, so dass damals die «Feuer der Materie» aufflammten. Bestimmte Wesen (die von H. P. B. erwähnten Nirvanis [*C226] erreichten in jenem früheren System Eigenbewusstsein. Wie sich erwarten lässt, zeichnen sie sich durch aktive

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.