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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 555 ff. (engl.)

Durch ausserhalb des Systems veranlasste Stimulierung und intensive Schulung, sei es für einen Logos oder einen Menschen.

Durch den Einweihungsvorgang und die Anlegung der Einweihungsstabe.

Der Evolutionsfaktor ist allgemein anerkannt und wird von vielen esoterischen und exoterischen Denk- und Glaubensrichtungen studiert. Bei der von ausserhalb des Systems kommenden Stimulierung spielt eine grosse Anzahl von Faktoren eine Rolle, von denen aber besonders zwei bemerkenswert sind, nämlich die Übermittlung dieser Stimulierung:

Durch die Gruppe an die Einheit.

Durch ein höher entwickeltes an ein weniger entwickeltes «Naturreich».

Was den dritten Faktor der Einweihung anbetrifft, so muss man sich darüber klar sein, dass wir dabei nur die grossen Einweihungen im Sinn haben, nicht die zahlreichen Bewusstseinserweiterungen, die sich durch alle Naturreiche und alle Manifestationen hindurch verfolgen lassen.

Im Zusammenhang mit der oben erwähnten ersten Funktion einer Gedankenform (der Fähigkeit, auf Schwingungen zu reagieren) möchte ich auf die notwendige Bedingung hinweisen, dass diese Reaktion zunächst einmal von der im Inneren dieser Form befindlichen Idee ausgelöst werden muss, und dass sie erst später aufgrund einer komplizierten Reflexwirkung in der materiellen Hülle zutage tritt, welche diese Idee umgibt. Eine Schwingung ist das Resultat eines subjektiven Impulses, und sie sucht sich dem subjektiven Bewusstsein durch eine Stosswelle auf die jeweilige sogenannte Substanz bemerkbar zu machen; dieser aufprallende Eindruck wird dem inneren Leben direkt übermittelt und wird dann seinerseits als Erkenntnis oder Gewahrwerdung wieder an die Substanz zurückvermittelt. Ein analoger Vorgang lässt sich in den Reaktionen des Nervensystems im physischen Träger und in deren Zusammenhang mit dem Gehirnbewusstsein beobachten.

Wie sich in den drei Welten menschlichen Bemühens beobachten lässt, betätigt der Mensch sich dort als Schöpfer und verfolgt dabei eine ähnliche Methode. Seine Gedankenformen werden aus [556] mentaler Materie erbaut, die besonders ausgesucht ist, weil sie auf die gleiche Art von Schwingung reagiert, wie die nach Verkörperung suchende Idee; und diese Formen werden - ebenso, wie die logoische Gedankenform, das Sonnensystem - nur so lange fortdauern, wie der Willensfaktor oder die dynamische Lebenskraft sie zusammenhält.

Damit kommen wir zu unserem nächsten Punkt:

B. Einer Idee einen Körper zu verschaffen.

Diese Wortfassung deutet schon an sich auf das grundlegende Prinzip jeder Inkarnation und Betätigung, ja sogar des Daseins selbst. Wenn wir den Logos betrachten wollen, müssen wir diese Idee ausdehnen, bis sie die kosmische Mentalebene umfasst, während wir beim Studium der schöpferischen Fähigkeit des Menschen auf die Mentalebene des Sonnensystems versetzt werden. Ein grundsätzlicher Gedanke muss an dieser Stelle eingeschaltet und gebührend durchdacht werden: Dieser schöpferische Impuls, diese Neigung zur konkreten Ausgestaltung des Abstrakten, diese innewohnende Fähigkeit, «Formgestalt anzunehmen», kommt immer noch in physischer Materie am meisten zum Ausdruck. Das hat seinen Grund darin, dass - für den Menschen - alle Substanzen, mit denen er etwas erschafft, alle Formen, die er erbaut und alle konkreten Gestaltungen, die er vornimmt, innerhalb des physischen Körpers des Logos erschafft, erbaut und vorgenommen werden. Darin lässt sich auch der Grund finden, warum die Natur den Aspekt des Sexuallebens und der physischen Fortpflanzung so betont; das lässt sich in allen Naturreichen beobachten, mit Ausnahme des ersten und des fünften. Das ist eine höchst bedeutsame Feststellung, und die genannten Ausnahmen sollte man von jedem möglichen Gesichtspunkt aus untersuchen, denn sie enthalten das Grundgeheimnis des Sexualproblems auf dem involutionären und dem evolutionären Pfad. In diesen Ausnahmen treten die beiden Extreme zutage. Wenn man die Grundidee begriffen hat, dass das Sonnensystem der physische Träger und Manifestationskörper des Logos ist, dann finden viele Probleme ihre Lösung; und wenn man diese Frage durchdenkt und darüber meditiert, werden besonders zwei Punkte allmählich klar werden:

Erstens. Dass im Lauf der Zeit, in dem Mass, in dem es dem Logos gelingt, sich von den Behinderungen der physischen Materie [557] freizumachen, das gesamte objektive System mehr und mehr als eine Idee oder Konzeption angesehen werden wird, die in eine Hülle oder einen Schleier aus Materie gekleidet ist, die subtiler ist als die physische; dann wird man den logoischen Körper als das Ergebnis von Wille und Wunsch betrachten, der sich aus keinerlei physischer Materie irgendwelchen Grades zusammensetzt; er wird lediglich ein Wunschkörper sein. Das wird eine allgemeine Lage schaffen, die unsere Begriffe übersteigt und nur demjenigen einigermassen verständlich sein wird, der sich auf der systemisch-buddhischen Ebene, dem vierten kosmischen Äther betätigen kann. Man darf nicht vergessen, dass die Astralebene nur die sechste Unterebene der kosmisch-physischen Ebene ist, dass wir also noch keinen wirklichkeitsgemässen Standort haben, von dem aus wir uns eine vernünftige Vorstellung von der kosmischen Astralebene machen könnten. Erst wenn die Astralebene zu einem stillen Empfänger buddhischer Impulse oder zu einem klaren Wasserspiegel jener Ebene geworden ist (was erst gegen Ende dieses Mahamanvantaras der Fall sein wird), werden wir in der Lage sein, uns irgendwelche Vorstellungen von der kosmischen Astralebene zu machen.

Zweitens. Dass der gesamte Sexual-Aspekt der Manifestation, wie wir ihn in den verschiedenen Naturreichen verstehen, ein Ausdruck der Energie des Logos ist, die dasjenige Zentrum in seinem Körper durchströmt und stimuliert, das den Zeugungsorganen entspricht. Als Ganzes betrachtet, sind alle schöpferischen Funktionen der pflanzlichen, tierischen und menschlichen Familie immer noch rein physischer Art und beruhen auf der niederen Wunschnatur. Der Wunsch des Logos nach physischer Inkarnation ist bis jetzt noch immer der vorherrschende Leitgedanke. Späterhin wird sich sein Wunsch danach verringern und sich in ein Verlangen nach schöpferischer Betätigung auf mentalen Gebieten verwandeln. Dadurch wird der Zerstörer-Aspekt in Tätigkeit gesetzt, und es kommt allmählich zur Verdunkelung und zum physischen «Tod» des Sonnensystems. Anzeichen für den Machtantritt dieses Aspekts werden sich darin erkennen lassen, wenn zwei grosse Ereignisse stattfinden:

a. Die Fähigkeit [558] des Menschen, sich bewusst auf mentalen Gebieten schöpferisch zu betätigen und infolgedessen seine niederen sexuellen Triebe in höhere umzuwandeln.

b. Die mentale Belebung eines weiteren grossen Teiles des Tier

reiches.

Wenn diese beiden Erscheinungen sich in irgendeiner Runde bemerkbar machen, dann ist das ein Anzeichen für eine entschiedene mentale Polarisierung des Logos; darüber können wir nur dadurch ein Wissen erlangen, dass wir seinen Manifestationskörper in seinen Bestandteilen untersuchen.

Die hier in bezug auf die logoische Gedankenform gemachten Aussagen lassen sich in gleicher Weise auf einen Himmlischen Menschen und einen planetarischen Grundplan anwenden. In dem Mass, in dem seine kosmische Polarisierung einen mehr mentalen Charakter annimmt und seine kosmische Wunschnatur sich umwandelt, wird die seine Zentren durchströmende Kraft eine dementsprechend andere Richtung einschlagen; er wird einigen seiner niederen Zentren und Globen Kraft entziehen; er wird das Interesse an physischer Inkarnation verlieren und sich schliesslich in sich selbst zurückziehen. Die Lebenskraft seiner Gedankenform wird allmählich abnehmen; der dichte physische Globus wird sterben und aus der Objektivität verschwinden, und andere Globen werden zeitweilig, aber nicht sehr lange, sein Leben enthalten. Nach gebührender Zeit wird der ganze Grundplan in Verdunkelung übergehen, und er wird nur in seinem kosmischen Astralkörper tätig sein.

Das gleiche gilt für eine Kette und das ihr innewohnende Leben, wenn man die Kette zwar als ein Zentrum im Körper eines planetarischen Logos betrachtet, das aber dennoch einen eigenen Wirkungsfaktor besitzt. Das lässt sich beim Mond in sehr interessanter Weise beobachten. Der Wunsch seines Bewohners richtete sich nicht länger auf physische Inkarnation; er zog deshalb sein Leben zurück. Alles, was übrig bleibt, ist ein lebloses Gehäuse; zwei Aspekte sind fort, und nur der dritte, das der Materie selbst innewohnende Leben, ist noch vorhanden, zerstreut sich aber immer mehr im Lauf der Jahrhunderte. Beim Menschen lässt sich im [559] allmählichen Zerfall des physischen Körpers nach dem Tode etwas ähnliches beobachten; die beiden anderen Aspekte sind beseitigt und die Form verwest.

In dem Mass, in dem der Mensch diese Grundtatsachen begreift und seine Rolle als Schöpfer zu würdigen lernt, wird auch das ganze Sexualproblem in einem anderen Licht erscheinen; man wird mehr Gewicht auf die Gesetze der mentalen Schöpfung und auf die wissenschaftliche Formulierung von Gedankenformen legen, und der dichte physische Aspekt der Schöpfung wird in den Hintergrund treten. Wenn es dazu kommt, wird der Mensch sein göttliches Geburtsrecht antreten und das menschliche Naturreich seine rechtmässige Aufgabe erfüllen. Der sexuelle Aspekt - wie er gegenwärtig zum Ausdruck kommt - und der gesamte Fortpflanzungsvorgang ist etwas, was der Mensch mit dem Tierreich gemeinsam hat, was auf seinen tierischen Instinkten und seiner dichten physischen Natur beruht, die kein Prinzip darstellt. Sobald er sich einmal völlig vom Tierreich losgelöst hat und das dritte und das vierte Naturreich von einander getrennt dastehen, dann wird auch der Durchschnittsmensch den Geschlechtstrieb und die Fortpflanzungsorgane in ganz anderem Sinn beurteilen, als er das jetzt tut. Schöpfung wird mit der Zeit das Ergebnis von Gedankenimpulsen, aber nicht von Wunschtrieben sein. Der Vorgang wird dann (sobald der Initiativ-Impuls auf der Mentalebene erfolgt ist) ebenso normal, gefahrlos und unbewusst verlaufen, wie das gegenwärtig bei der Atmungstätigkeit der Fall ist. Wenn es dahin kommt (und die Zeit liegt noch in ferner Zukunft), wird physische Fortpflanzung immer noch weiterbestehen, aber man wird die physische Form mehr im Sinn von konkreter Verdichtung und von Energie betrachten, und mehr Gewicht auf das legen, was zur Verkörperung kommen soll. In dieses Stadium wird der Mensch erst dann eintreten, wenn er die Funktionen des ätherischen Körpers wissenschaftlich erkannt und verstanden hat und die Gesetze des schöpferischen Denkens zum Gegenstand allgemeiner Kenntnis und Diskussion geworden sind. Dieses Stadium wird mit einer Periode zusammenfallen, in der das Tierreich neuerdings unter manasischer Beeindruckung stehen und wieder zur Individualisierung zugelassen sein wird.

Zu jener Zeit [560] wird man allgemein anerkennen, dass Geist-Materie zwei Aspekte der einen Einheit sind; und anstelle der heutigen Fachausdrücke für Geist und materielle Substanz werden die umfassenderen Begriffe negative und positive Energie treten, die zwei Aspekte der einen Energie. Alle äusseren Erscheinungen werden dann in Begriffen von Kraft erklärt und ausgedrückt werden; und die sexuelle Frage - die Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen, des Negativen und des Positiven auf der physischen Ebene - wird im höheren Sinn gelöst und geläutert werden.

Eine verkörperte Idee ist demnach buchstäblich ein positiver Impuls, der aus mentalen Bereichen kommt und sich in einen Schleier von negativer Substanz kleidet. Später werden diese beiden Faktoren ihrerseits als Emanationen eines noch grösseren Kraftzentrums erkannt werden, das beide benutzt, um eine bestimmte Absicht zum Ausdruck zu bringen.

Eine Gedankenform, wie der Mensch sie erbaut, ist die Vereinigung einer positiven und einer negativen Emanation. Sie beide sind die Emanationen einer Einheit, nämlich des Denkers, der sie zusammenhält.

C. Besondere Zwecke zu erfüllen.

Damit kommen wir zum wichtigsten Bestandteil in der Schöpfung von Gedankenformen. In unserem ersten Punkt A besprachen wir den Bewusstseinsaspekt, d.h. «Empfänglichkeit für Sinnesempfindung oder Gefühl», und damit brachten wir unsere Untersuchung des Gedankenaufbaus in Verbindung mit dem zweiten logoischen Aspekt, nämlich dem Ego oder der Gewahrwerdung von wesentlicher Zweiheit. Im zweiten Abschnitt B gingen wir dann etwas näher auf den dritten logoischen Aspekt ein, nämlich auf intelligente Substanz oder das, wodurch Bewusstsein sich auszudrücken sucht. Jetzt kommen wir zur Betrachtung des Willens- oder Zweckaspektes, und damit bringen wir also den ersten logoischen Aspekt, den «Willen zum Sein» in den Vordergrund. Wenn man sorgfältig über diesen dritten Punkt meditiert, wird man feststellen, dass er (wie zu erwarten war) die beiden anderen in sich einschliesst und sie zur Synthese vereinigt.

Bei Betrachtung dieser «besonderen Zwecke» spielen bestimmte Faktoren eine Rolle, die wir im Auge behalten müssen und die wir im einzelnen [561] aufzählen wollen, um dieses sehr komplizierte Gebiet so klar wie möglich darzustellen. Dazu gehören:

Der Faktor der Identität. Ein besonderer Zweck ist die praktische Anwendung des Willens oder des Vorhabens einer bewussten, intelligenten Wesenheit, und er zeigt sich durch:

a. seinen Ursprung,

b. seine Mission,

c. seine Methode,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.