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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 238 ff. (engl.)
physischen Gehirns und auf mangelhafter Entwicklung des Mechanismus, durch den man das Geistige erfahren und am Ende mit ihm in Berührung treten kann.

Das Problem der Dualität ist das Problem des Daseins selbst, und es bleibt unlösbar, solange der Mensch die Möglichkeit zweier okkulter Tatsachen ablehnt:

1. Dass das gesamte Sonnensystem das Bewusstsein einer Wesenheit verkörpert, deren Ursprung ganz ausserhalb des solaren Grenzrings liegt.

2. Dass alle Manifestation periodisch und dass das Gesetz der Wiedergeburt die Methode ist, welche die Evolution in bezug auf einen Menschen, einen planetarischen Logos und einen Sonnenlogos anwendet. Deshalb betont auch das Vorwort zur Geheimlehre die drei Grundregeln: [*C97]

a. Das Grenzenlose, Unwandelbare Prinzip,

b. Die Periodizität des Universums

c. Die Identität aller Seelen mit der Überseele.

Wenn die Wissenschaftler erst einmal diese beiden Tatsachen anerkennen, dann werden ihre Erklärungen eine andere Richtung einschlagen, und die Wahrheit, wie sie ist, wird ihr Denken zu erleuchten beginnen. Wenige Menschen sind bislang reif zur Erleuchtung, die nichts anderes ist als die Intuition, welche die vom rationalen Denken errichteten Schranken durchbricht. Schliesslich [239] wird man einmal erkennen, dass die Dualität des Sonnensystems von folgenden Faktoren abhängt:

a. Vom Dasein selbst.

b. Von Zeit und Raum.

c. Von der Qualität des Wünschens oder der Notwendigkeit.

d. Von der dem Leben selbst innewohnenden Fähigkeit zur Besitznahme. Diese Fähigkeit zieht vermittels von Bewegung das Material an sich heran, mit dem sie ihr Wünschen erfüllen kann, mit dem sie die Form herstellt, durch welche sie sich auszudrücken sucht und wodurch sie sich im Gefängnis der Hülle einsperrt, um Erfahrung zu sammeln.

Es ist mit Recht anzunehmen, dass diese Theorie eine mächtige Intelligenz als gegeben annimmt, die auf diese Weise einen geordneten Plan verfolgt, die bewusst Gestalt annimmt und sich inkarniert, um bestimmte, eigene Ziele zu erreichen. Diese Hypothese ist aber bloss die Grundtatsache, auf der die östliche Lehre beruht, und sie findet im grossen und ganzen auch in der übrigen Welt Annahme, auch wenn sie von den Denkern verschiedener Richtungen verschieden formuliert wird. Selbst diese Auffassung ist nur eine Teildarstellung der wirklichen Idee, sie genügt aber angesichts der dem Menschen auf seiner jetzigen Evolutionsstufe gesetzten Grenzen als praktische Grundlage, auf der er seinen Tempel der Wahrheit aufbauen kann.

Diese Wesenheit, die wir den Sonnenlogos nennen, ist durchaus nicht dasselbe wie der persönliche Gott der Christen, der nichts mehr und nichts weniger ist als der Mensch selbst, nur dass er zu einem Wesen von erschreckender Macht ausgedehnt wird, das menschlichen Tugenden und Lastern unterworfen bleibt. Der Sonnenlogos ist mehr als der Mensch, denn er ist die Gesamtsumme aller Evolutionen innerhalb des ganzen Sonnensystems, einschliesslich der menschlichen, die in ihrem Verhältnis zu den anderen Evolutionen in der Mitte steht. Auf einer Seite von ihm befinden sich unzählige Rangordnungen von Wesen, die mehr als menschlich sind [240] und die in vergangenen Kalpas die Stufe erreicht und überschritten haben, auf welcher der Mensch jetzt steht; auf der anderen Seite sind unzählige untermenschliche Evolutionen, die in künftigen Kalpas das Stadium der Menschheit erreichen werden. Der Mensch steht in der Mitte von beiden und befindet sich am Schwebepunkt; hierin liegt sein Problem. Er nimmt zwar nicht völlig an der materiellen Phase der Evolution teil, ist aber auch nicht völlig der Ausdruck des dritten Logos, des Brahma-Aspekts der Gottheit, der reiner Energie oder Intelligenz Ausdruck gibt und jenes subtile Etwas begründet, das wir Substanz nennen. Er ist nicht völlig Geist oder Ausdruck des ersten Logos, des Mahadeva-Aspekts, der reinen Willen oder zwangsläufiges, zur Manifestation drängendes Wünschen ausdrückt. Dieser Aspekt ist das Grundmotiv an sich oder der grosse Wille zum Dasein. Der Mensch ist das Produkt der Vereinigung von beiden; in ihm treffen sich Materie oder aktive intelligente Substanz, und Geist oder grundlegender Wille. Er ist das Kind, das aus ihrer Ehe oder Einswerdung hervorgeht. Er nimmt objektives Dasein an, um das auszudrücken, was in jedem der beiden Gegenpole enthalten ist und was durch ihre Verschmelzung in ihm neu dazukommt.

2. Sein Wesen und seine Dualität.

Was können wir im Sinn von Qualität beobachten? Aktive, mit Wille oder Macht einsgewordene Intelligenz erzeugt jenen «Sohn der Notwendigkeit» [*C98] (wie H. P. B. es ausdrückt), Der Intelligenz, Wille oder Wünschen sowie die in der Vereinigung beider latente Auswirkung, nämlich Liebe-Weisheit verkörpert.

Wie liesse sich ein analoger Gedanke im Sinn von Feuer ausdrücken? Das in der Materie latente Feuer - selber ein Produkt einer früheren Manifestation derselben kosmischen Identität, oder die verhältnismässig vollkommene Qualität, die er in einer früheren kosmischen Inkarnation hervorgebracht hat - wird durch den Wunsch der gleichen Identität neuerdings in Bewegung gesetzt, Dieses «Feuer durch Reibung» erzeugt Hitze und Strahlung und verursacht eine Gegenwirkung von seiten seines Gegenpoles, [241] des «elektrischen Feuers» oder Geistes. Hiermit verbindet sich der Gedanke an den Strahl, der durch die Materie hindurchdringt, denn elektrisches Feuer betätigt sich stets durch Vorwärtsdrang, wie bereits erwähnt. Der eine Strahl «elektrisches Feuer» senkt sich in die Materie hinein. Dies ist im Rahmen des Systems die Hochzeit des Vaters und der Mutter. Dadurch kommt es zur Verschmelzung dieser beiden Feuer, die gemeinsam jenes Feuerelement hervorbringen, das wir als «Sonnenfeuer» bezeichnen. So entsteht der Sohn. Aktive Intelligenz und Wille werden vereint, und daraus entspringt Liebe-Weisheit, sobald sie durch Evolution vervollkommnet ist.

Elektrisches Feuer oder Geist, vereinigt mit Reibungsfeuer (Hitze), erzeugt Sonnenfeuer oder Licht.

Wenn daher die kosmische Wesenheit Form annimmt, kommt zu der in ihrer früheren Inkarnation entwickelten aktiven Intelligenz eine weitere inhärente und potentielle Qualität hinzu, nämlich Liebe-Weisheit. Dies ist die Fähigkeit, das Objektive oder das Nichtselbst zu lieben, und schliesslich die Form mit Weisheit zu benutzen. Reiner Wille ist heute noch eine Abstraktion, und er wird erst in einer späteren Inkarnation des Logos zu voller Entwicklung kommen. Denkvermögen oder Intelligenz ist keine Abstraktion; es ist etwas bereits Vorhandenes. Auch Liebe-Weisheit ist keine Abstraktion mehr. Ihre Entwicklung oder äussere Manifestation ist im Gang, und sie ist der Aspekt des Sohnes.

Das oben Gesagte ist durchaus nichts Neues, aber diese Gedanken über wesentliche Dualität sind hier zusammengefasst, um unserem Denken die Notwendigkeit einzuprägen, diese Dinge vom Standpunkt ihrer Eigenbedeutung im Rahmen des kosmischen Planes, und nicht vom Gesichtswinkel unserer eigenen planetarischen Evolution und des Menschen selbst zu betrachten. Die Menschheit ist die Evolution, durch welche der Sohn-Aspekt sich in dieser kosmischen Inkarnation in höchst vollendeter Weise auszudrücken bestimmt ist. Der Mensch verschmilzt die Gegensatzpaare, und die drei Feuer treffen sich in ihm. Er ist der beste Ausdruck das manasischen Prinzips, und man könnte ihn von einem sehr interessanten Standpunkt aus als Brahmas Meisterwerk [242] bezeichnen. Er ist die Hülle für das Leben Gottes; er ist das individualisierte Bewusstsein des Logos, der sich durch die sieben göttlichen Manasaputras oder Himmlischen Menschen manifestiert, in deren Körper jede Einheit der menschlichen Familie ihren Platz findet. Er ist der vermittels der Intelligenz Brahmas in Entwicklung begriffene und durch den Willen des Mahadeva angetriebene Vishnu-Aspekt. Daher ist der Mensch in einem ganz besonderen Sinn sehr wichtig, da er den Platz der Einswerdung für alle drei Aspekte darstellt; nichtsdestoweniger ist er sehr unwichtig, denn er bildet nicht die Spitze des Dreiecks, sondern bloss den mittleren Punkt, wenn wir das Dreieck wie folgt betrachten:

Geist-Vater

Der Sohn oder Mensch.

Materie-Mutter.

Die Evolution des Sohnes, oder die kosmische Inkarnation Christi ist von ungeheurer Wichtigkeit im Rahmen der Pläne dessen, der grösser ist als der Sonnenlogos, dessen, über den sich nichts sagen lässt. Die beseelenden Prinzipien der verbündeten Konstellationen und Systeme beobachten den Fortschritt der Evolution des Sohnes mit lebhaftem Interesse.

So, wie der unter dem Namen Erde bekannte Planet als Wendepunkt oder als Kampffeld für Geist und Materie betrachtet wird und allein aus diesem Grunde von grosser Wichtigkeit ist, so nimmt auch unser Sonnensystem eine analoge Stellung im kosmischen System ein. Der kosmische Mensch, der solare Arjuna, kämpft für sein individualisiertes, vollendetes Eigenbewusstsein, und für Freiheit und Loslösung von der Form und von dem Nichtselbst. So kämpft auch der Mensch auf diesem Planeten für ähnliche Ideale in seinem kleinen Massstab; so kämpfen im Himmel Michael und seine Engel, oder die Himmlischen Menschen, die das gleiche Problem auf höherer Stufe zu lösen haben.

Dualität und die Wechselwirkung zwischen den beiden Polen erzeugen:

a. Objektivität, oder [243] den manifestierten Sohn oder die Sonne.

b. Evolution selbst.

c. Die Entwicklung von Qualität.

d. Zeit und Raum.

Die Fragen, die wir jetzt beantworten wollen, betreffen bestimmte Grundaspekte der Manifestation, hauptsächlich vom subjektiven oder psychischen Gesichtswinkel aus.

IV. Was ist Bewusstsein?

Welche Stellung nimmt es innerhalb des grösseren Rahmens ein?

Bewusstsein liesse sich als Wahrnehmungsfähigkeit definieren und betrifft hauptsächlich die Beziehung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst, zwischen dem Wissenden und dem Gewussten, und zwischen dem Denker und dem, woran er denkt. All diese Definitionen bedingen die Annahme der Dualitätsidee, den Gedanken an das Objektive und das, was der Objektivität zugrunde liegt oder vorausgeht [*C99].

Bewusstsein drückt das aus, was man als den mittleren Punkt der Manifestation bezeichnen könnte. Es umfasst nicht allein den geistigen Pol. Es entsteht aus der Vereinigung der beiden Pole und aus dem Austausch- und Anpassungsprozess, der sich dabei notwendigerweise abspielt. Folgende Zusammenstellung dürfte dazu dienen, das klarer zu veranschaulichen:

Erster Pol #Vereinigungspunkt #Zweiter Pol [244]

Erster Logos #Zweiter Logos #Dritter Logos.

Mahadeva #Vishnu #Brahma

Wille #Weisheit-Liebe #Aktive Intelligenz.

Geist #Bewusstsein #Materie.

Vater #Sohn #Mutter.

Monade #Ego #Persönlichkeit.

Das Selbst #Die Zwischenbeziehung #Das Nichtselbst.

Der Wissende #Das Wissen #Das Gewusste.

Leben #Gewahrwerdung #Form.

Diese Liste liesse sich endlos vermehren, aber Obiges genügt, um die Beziehungen zwischen dem dreifältigen Logos während der Manifestation darzustellen. Dabei muss die Tatsache betont werden, dass das Sonnensystem das oben erwähnte logoische Beziehungsverhältnis während der evolutionären Objektivität verkörpert, und dass das ganze Ziel der fortschreitenden Entwicklung darin besteht, den Sohn des Vaters und der Mutter zu einem Punkt vollen Gewahrseins, völligen Eigenbewusstseins, und zu vollem und tätigem Wissen zu bringen. Der Sohn ist im objektiven Sinn das Sonnensystem, im inhärenten Sinn Wille oder Macht, und im subjektiven Sinn ist er Liebe-Weisheit. Diese letztgenannte Qualität befindet sich im Begriff der Entwicklung durch Anwendung von aktiver Intelligenz.

Die drei manifestierten Personen der logoischen Triade streben durch wechselseitige Einwirkung aufeinander nach voller Entwicklung. Der Wille zum Sein, oder der Mahadeva-Aspekt sucht mit Hilfe der Intelligenz Brahmas Liebe-Weisheit, den Sohn- oder Vishnu-Aspekt zu entwickeln. Im mikrokosmischen System, dem Abbild des dreifältigen Logos, sucht der Mensch vermittels seiner drei Träger die gleiche Entwicklung auf seinem eigenen Niveau zu erreichen. Auf höheren Ebenen streben die Himmlischen Menschen (durch Atma-Buddhi-Manas) nach ähnlichem Fortschritt. Diese Himmlischen Menschen sowie die in ihren Körpern befindlichen, aus Deva- und menschlichen Monaden zusammengesetzten Einheiten

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.