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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 201 ff. (engl.)

d. Schmecken. Schliesslich beginnt es zu schmecken und kritisch zu unterscheiden, denn Geschmack ist jener grosse Sinn, der sich bei der Entwicklung des Unterscheidungsvermögens bemerkbar macht, in deren Verlauf das illusorische Wesen der Materie allmählich zutage tritt. Unterscheidendes Erkennen ist der Erziehungsvorgang, dem sich das Selbst unterwirft, um Intuition zu entfalten - eine Fähigkeit, durch die das Selbst sein eigenes Wesen in und unter allen Formgestalten erkennt. Unterscheidungsvermögen bezieht sich auf das Doppelwesen der Natur, das Selbst und das Nichtselbst; es ist das Mittel zu deren Sonderung auf dem Weg zur Abstraktion oder völligen Zurückziehung. Intuition bezieht sich auf Einheit und ist die Fähigkeit des Selbstes, mit anderen Selbsteinheiten in Berührung zu treten; sie dient aber nicht zur Fühlungnahme mit dem Nichtselbst. Daraus erhellt sich, warum sie heutzutage so selten vorkommt, weil sich das Ego so intensiv als Einzelwesen betrachtet und sich - wie das zurzeit durchaus notwendig ist - mit der Formgestalt identifiziert. In dem Mass, in dem sich der Geschmackssinn auf den höheren Ebenen entwickelt, erwirbt man ein immer feineres Unterscheidungsvermögen, bis man am Ende durch die Form hindurch zum Herzen des eigenen Wesens vordringt.

e. Geruch ist die Fähigkeit zu scharfer Wahrnehmung, die den Menschen am Ende zur Quelle seines Ursprungs, zur Ebene der Urtypen zurückbringt, auf der seine wahre Heimat liegt. Die ständig weiterentwickelte Fähigkeit, Unterschiede wahrzunehmen, hat im Herzen des Pilgers im fernen Land ein göttliches Missbehagen verursacht; der verlorene Sohn stellt Vergleiche an; er hat [202] die anderen vier Sinne entwickelt und benutzt sie. Jetzt kommt noch die Fähigkeit dazu, die Heimat-Schwingung zu erkennen, wenn ich so sagen darf. Sie bildet das geistige Gegenstück zu jenem Sinn, der in der Tierwelt die Tauben und andere Vögel unbeirrt zu der vertrauten Stelle zurückführt, von der sie ursprünglich herkamen. Es handelt sich um die Gewahrwerdung der Schwingung des Selbstes und um die schnelle, durch diesen Instinkt bedingte Rückkehr zum Ausgangspunkt.

Bei Betrachtung dieses Themas wird man sich der ungeheuren Ausdehnung des dabei in Frage kommenden Gedankengebietes bewusst - eines Gebietes, das die gesamte Evolutionsentwicklung des menschlichen Wesens umfasst. Aber hier (an anderen Stellen in dieser Abhandlung) können bestenfalls nur einige Gedankengänge, über die man gründlich nachdenken sollte, angedeutet und gewisse Ideen betont werden, die der jetzigen Generation als Grundlage ihres zukünftigen Denkens dienen könnten. Dabei dürfen folgende Tatsachen nicht ausser acht gelassen werden:

a. Dass die Sinne in diesem Teile unserer Abhandlung über Kosmisches Feuer deshalb besprochen wurden, weil sie mit der materiellen Form zu tun haben. Genau genommen sind die fünf Sinne, wie wir sie kennen, die vom (in seinem Ätherkörper polarisierten) Denker entwickelten Kontaktmittel, die in der physischen Form, in den der exoterischen Wissenschaft bekannten Nervenzentren, Gehirnzellen, Ganglien und Nervensträngen ihren Ausdruck finden.

b. Dass diese Sinne für alle Zwecke der gegenwärtigen Manifestation ihren Brennpunkt auf der Astralebene haben und deshalb hauptsächlich der stimulierenden Einwirkung des Sonnengeflechtes (plexus solaris) ausgesetzt sind - jenes grossen Brennpunktes in der Mitte des Körpers, der für die meisten Menschen der heutigen Zeit das Mittel oder Organ der Stimulierung ist.

c. Dass in dem Mass, in dem das höhere Dreieck wirksam wird und die Polarisierung sich nach oben hin in die höheren Zentren verschiebt, die Sinne sich auf der Mentalebene auszuwirken beginnen und der Mensch auf dieser Ebene Gewahrsein erlangt.

Im menschlichen [203] Körper finden wir ein interessantes Gegenstück zur Verlegung des Schwerpunktes aus der Persönlichkeit in das Ego oder den Kausalkörper, nämlich in der Teilung zwischen den höheren und den niederen Mentalebenen, und im Zwerchfell als Trennungslinie zwischen den höheren und den niederen Teilen des Körpers. Unterhalb des Zwerchfelles befinden sich die vier niederen Zentren:

1. Das Sonnengeflecht.

2. Die Milz.

3. Fortpflanzungsorgane.

4. Basis der Wirbelsäule.

Darüber liegen die drei höheren:

1. Herz.

2. Kehle.

3. Kopf.

Im Mikrokosmos haben wir die niedere Quaterne, die von der Triade in ähnlicher Weise getrennt ist, und die Analogie verdient durchdacht zu werden. Durch sorgfältiges Nachdenken können wir daher die Reflexbewegung der Zentren und der Sinne von den verschiedenen Ebenen aus ins einzelne hinein verfolgen, wobei wir beachten müssen, dass das Erwachen der Zentren drei Entwicklungsstufen durchmacht:

Erstens; Das Erwachen auf der physischen Ebene und die zunehmende Aktivität der Zentren, bis der Probepfad erreicht wird. Gleichzeitig kommt es zu verstärkter Anwendung der Sinne, um das kleine Selbst und seine Hüllen als identisch zu erkennen.

Zweitens. Das Erwachen auf der Astralebene und die zunehmende Aktivität der Zentren, bis die erste Einweihung erreicht wird. Gleichzeitig kommt es zu ausserordentlich scharfer Anwendung der Sinne, um den Unterschied zwischen dem höheren Selbst und dem Nichtselbst zu erkennen.

Drittens. Das [204] Erwachen auf der Mentalebene und die zunehmende Aktivität der Zentren und der Sinne. In beiden Fällen besteht die Wirkung darin, dass sich das (höhere) Selbst mit seiner eigenen Essenz in allen Gruppen identifiziert, und dass die Hüllen und die Formen nicht mehr anerkannt werden.

Gleichzeitig mit diesem Vorgang auf den niederen erfolgt eine parallele Entwicklung auf den beiden höheren Ebenen; und während die astralen Sinne zu vollendeter Wirksamkeit gelangen, treten auch die entsprechenden Kraftzentren auf der buddhischen Ebene wirksam in Erscheinung, bis der Schwingungsaustausch zwischen beiden beendet ist und die Kraft der Triade sich - über die astralen Zentren - in der Persönlichkeit deutlich fühlbar macht.

In ähnlicher Weise gelangen die entsprechenden Kraftstrudel auf der atmischen Stufe zu wirksamer Schwingung, sobald die mentalen Zentren vierdimensional werden; und am Ende ergibt sich dann ein herrliches Feuerwerk, das sich auf allen Ebenen auswirkt.

Vom Standpunkt des Feuers [*C86] aus und unter vorübergehender [205] Ausserachtlassung der Aura und ihrer Farben, ist auch die Evolutionsentfaltung durch einen ganz bestimmten Vorgang gekennzeichnet.

a. Die Belebung der inneren Hitze der Hüllen, oder des kleinen latenten Feuerfunkens in jedem einzelnen Atom der Materie. Dieser Vorgang findet in allen drei Körpern statt, und zwar zunächst langsam, dann schneller und schliesslich zu gleicher Zeit und in synthetischer Weise.

b. Die Aktivierung der sieben Zentren auf allen Ebenen aus ihrem Schlummerzustand zu wirksamer Betätigung, und zwar von unten angefangen bis nach oben, bis die Zentren (je nach Strahl und Art) untereinander verbunden und gleichgeschaltet sind. Im vollendeten Adepten manifestieren sich fünfunddreissig Feuerstrudel - alle von strahlender Aktivität, und alle wirken aufeinander ein.

c. Die züngelnden Flammenstrudel oder -räder vereinigen sich zu feurigen Dreiecken, die von einem zum anderen übergehen und untereinander kreisen, bis ein Netzwerk aus feurigen Linien entsteht und die Aussage bewahrheitet, dass die Söhne des Denkens Flammen sind.

d. Diese Zentren erreichen diesen Zustand der Vollendung in dem Mass, in dem der Geist- oder Willensaspekt seinen Einfluss mehr und mehr zur Geltung bringt. Die vereinigenden Dreiecke entstehen durch das Wirken des Denkfeuers, während das Feuer der Materie die Formgestalt in vorschriftsmässiger Weise zusammenhält. Daraus erhellt sich die wechselseitige Abhängigkeit von Materie, Denkvermögen und Geist, und sie zeigt sich dem Auge des Hellsehers als Gleichschaltung der drei Feuer.

e. Im Himmlischen Menschen und in seinem Körper lässt sich gleichfalls eine Kette von Planetenkugeln [*C87] erkennen, wobei sorgfältig zu beachten ist, dass die sieben Ketten eines [206] Grundplanes die Ausdrucksform eines planetarischen Logos sind. Die Himmlischen Menschen finden in einem Grundplan von sieben Ketten ihren Ausdruck, und dabei hat man wohl dem dichten physischen Planeten der betreffenden Kette zu grosse Bedeutung beigemessen. Die Wichtigkeit der Kette ist aus diesem Grunde etwas unterschätzt worden. Jede der sieben Ketten stellt sozusagen ein Abbild der sieben Zentren eines der Himmlischen Menschen dar. Der Gedanke, dass Gruppen von Egos Zentren im Himmlischen Menschen bilden, trifft nichtsdestoweniger zu, aber er bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Kraftzentren auf der buddhischen und der monadischen Ebene [*C88].

Dabei darf [207] grundsätzlich nicht vergessen werden, dass diese sieben Himmlischen Menschen sozusagen durch einen physischen Planeten zu physischer Inkarnation gelangen, und hierin liegt das Mysterium planetarischer Evolution. Hierin liegt auch das Mysterium unseres Planeten, welcher der geheimnisvollste von allen ist. So, wie das Karma von Individuen verschieden ist, genauso verschieden ist auch das Karma der verschiedenen Logoi; und das Karma unseres planetarischen Logos ist ein schweres, und es verschleiert sich zurzeit im Mysterium der Persönlichkeit.

Je nachdem, ob die Zentren sich betätigen oder nicht, so unterschiedlich ist auch die Manifestation; und damit eröffnet sich ein Gebiet zu weiterer Erforschung, das im Zusammenhang mit dem Sonnensystem von vielseitigem und schwer zu befriedigendem Interesse ist.

5. Die Zentren und Einweihung

Wir haben uns kurz mit der Evolution der Zentren befasst, mit ihrer Funktion, ihrer Organisation und dem stufenweisen Wachstum ihrer Aktivität, von relativer Trägheit bis zu vollkommener Bewegung. Dann werden sie zu lebendigen Flammenrädern, die eine Doppelbewegung (sowohl an der Peripherie als auch bei den im Innern kreisenden Rädern) aufweisen und eine vierdimensionale Auswirkung haben, die hauptsächlich auf der Gleichschaltung der inneren, subtileren Kraftstrudel mit den verhältnismässig exoterischen ätherischen Zentren beruht. Diese Gleichschaltung kommt am Ende bei der Einweihung zustande.

Zur Zeit der Einweihung befinden sich alle Zentren in Tätigkeit, und die (der Persönlichkeit entsprechenden) niederen vier haben damit begonnen, das Feuer in die drei höheren Zentren zu übertragen. Die doppelte Umdrehung innerhalb der niederen Zentren ist klar ersichtlich, und die drei höheren stehen im Begriff, sich ebenfalls zu betätigen. Durch Anlegung des Einweihungsstabes bei der Einweihungszeremonie kommt es zu bestimmten Wirkungen, die sich in bezug auf die Zentren wie folgt aufzählen lassen:

a. Das Feuer an der Basis der Wirbelsäule wird genau auf das Zentrum hingeleitet, das Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit ist. Welches Zentrum dabei in Frage kommt, richtet sich nach dem Strahl oder nach der Sonderaufgabe des Eingeweihten.

b. Das Zentrum [208] erfährt eine Steigerung seiner Wirksamkeit, die Geschwindigkeit seiner Umdrehung erhöht sich, und bestimmte mittlere Speichen werden zu verstärktem Aufleuchten gebracht. Diese Speichen, die von einigen Schülern auch Lotosblätter genannt werden, stehen in enger Verbindung mit den verschiedenen Spirillae in den permanenten Atomen. Durch ihre Stimulierung kommen eine oder mehrere der entsprechenden Spirillae in den permanenten Atomen auf den drei niederen Ebenen in Bewegung. Nach der dritten Einweihung findet eine entsprechende Stimulierung in den permanenten Atomen der Triade statt, und das führt zur Harmonisierung des buddhischen Trägers und zur Übertragung der niederen Polarisierung in die höhere.

c. Durch Anlegung des Einweihungsstabes verdreifacht sich der Kraftstrom vom Ego zur Persönlichkeit; die Richtung dieses Kraftstroms hängt davon ab, ob die Aufmerksamkeit, wie bei der ersten und zweiten Einweihung, den ätherischen oder den astralen Zentren gilt, oder ob der Eingeweihte schon vor dem Herrn der Welt steht. Im letzteren Fall werden seine mentalen Zentren oder die ihnen auf höheren Ebenen entsprechenden Kraftstrudel stimuliert. Wenn der Weltlehrer bei der ersten und zweiten Einweihung seines Amtes waltet, dann wird die Kraft der Triade zur Belebung des Herz- bzw. des Kehlzentrums hingeleitet; dadurch wird die Fähigkeit, die Kraft der niederen Zentren zur Synthese zu bringen, erheblich verstärkt. Wenn der Eine Einweihende den Stab seiner Macht anlegt, dann strömt Kraft von der Monade herab; obgleich das Kehl- und das Herzzentrum daraufhin durch erhöhte Schwingung reagieren, so fliesst die Kraft dennoch hauptsächlich in Richtung auf die sieben Kopfzentren, und schliesslich (im Stadium der Befreiung) zum darüberliegenden strahlenden Kopfzentrum hin, das die sieben niederen zur Synthese zusammenfasst.

d. Bei der Einweihung erfahren die Zentren einen neuen Zuwachs an Schwingungsfähigkeit und Kraft, und das führt im exoterischen Leben zu folgenden Wirkungen:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.