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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 194 ff. (engl.)
auf das zu konzentrieren, was ihm am besten scheint.

Geruch vermittelt ihm einen Begriff von innerer Qualität und ermöglicht ihm die Auswahl dessen, was nach Qualität oder Essenz ihm selbst gleicht.

Bei allen diesen Definitionen ist zu beachten, dass die Sinne lediglich den Zweck haben, das Nichtselbst zu enthüllen und somit das Selbst zu befähigen, zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu unterscheiden [*C82].

Im Lauf der [195] Evolution der Sinne ist das Gehör das erste unbestimmte Etwas, das die Aufmerksamkeit des scheinbar blinden Selbstes

a. auf eine andere Vibration lenkt sowie

b. auf etwas ausserhalb seiner selbst Stammende

c. auf den Begriff der Aussenwelt. Bei der ersten Wahrnehmung von Schall oder Geräusch erfasst das Bewusstsein zum erstenmal das, was ausserhalb liegt.

Aber was das schlummernde Bewusstsein (vermittels dieses einen Gehörsinnes) erfasst, ist zunächst nur die Tatsache, dass etwas ausserhalb von ihm existiert sowie die Richtung, in der dieses Etwas liegt. Diese Wahrnehmung ruft im Lauf der Zeit einen weiteren Sinn ins Leben, nämlich den Tastsinn oder das Gefühl. Das Gesetz der Anziehung wird wirksam, das Bewusstsein bewegt sich langsam nach aussen, zum Gehörten hin, und wenn der Kontakt mit dem Nichtselbst hergestellt ist, dann nennt man ihn Gefühl. Dieses Gefühl vermittelt dem sich vortastenden Bewusstsein Vorstellungen von Grösse, äusserem Gefüge und Verschiedenheiten der Oberfläche; dadurch wird das Begriffsvermögen des Denkers langsam erweitert.

Er kann hören und fühlen, weiss aber noch nicht, es in Beziehung zu bringen oder zu benennen. Wenn ihm Namensgebung gelingt, dann hat er einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Hier könnte man auch bemerken, dass die frühesten kosmischen Symbole sowohl auf die Sinne als auch anderweitig anwendbar sind:

Der Punkt im Zentrum - Bewusstsein und das Nichtselbst in einem Stadium, in dem Schall allein zur Beschreibung dient.

Der geteilte Kreis - Bewusstsein, welches das Nichtselbst aufgrund eines zweifachen Erkennens wahrnimmt.

Als dritter [196] folgt der Gesichtssinn, und zwar derjenige, der endgültig die Wechselbeziehung von Ideen oder das Verhältnis zwischen ihnen kennzeichnet; er tritt sowohl in zeitlicher als auch in funktioneller Beziehung zugleich mit dem Denkvermögen in Erscheinung. Wir haben Gehör, Tastsinn oder Gefühl, und dann Gesicht. Bezüglich der Entsprechung ist zu beachten, dass sich mit der dritten Stammrasse in dieser Runde das Sehen entwickelte, und dass die dritte Rasse auch Zeuge des erwachenden Denkvermögens wurde. Das Selbst und das Nichtselbst wurden sogleich miteinander in Beziehung gebracht und koordiniert. Ihre enge Gemeinschaft wurde zur vollendeten Tatsache, und die Evolution ging beschleunigt und mit neuem Antrieb weiter.

Jeder dieser drei Hauptsinne (wenn ich sie so nennen darf) steht in bestimmter Weise mit jedem der drei Logoi in Verbindung:

Gehör- das Erkennen des vierfältigen Wortes, der Aktivität der Materie, des dritten Logos.

Gefühl- das Erkennen des siebenfachen Erbauers der Form, der Zusammenfügung, Annäherung und Wechselbeziehung der Formen, des zweiten Logos. Das Gesetz der Anziehung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst beginnt sich auszuwirken.

Gesicht - das Erkennen des grossen Ganzen, der Synthese von allem, des Einen innerhalb der vielen, des ersten Logos. Das Gesetz der Synthese wirkt durch alle Formen, die das Selbst in Besitz nimmt, und vermittelt mit Hilfe des Sehens die Erkenntnis von der Wesenseinheit aller Erscheinungsformen.

Was Geschmack und Geruch anbetrifft, so könnte man sie als geringere Sinne bezeichnen, denn sie stehen in enger Verbindung mit dem wichtigen Tast- oder Gefühlssinn. Sie sind ihm praktisch untergeordnet. Dieser zweite Sinn und sein Zusammenhang mit dem gegenwärtigen zweiten Sonnensystem sollte sorgsam durchdacht werden. Er ist in hervorragender Weise der Sinn, der am engsten mit dem zweiten Logos in Verbindung steht. Darin liegt ein wertvoller Wink, wenn man ihn gebührend beachtet. Es empfiehlt sich, die Auswirkungen des Tastsinnes der physischen Ebene auf die anderen Ebenen auszudehnen und zu entdecken, wohin uns das führt. Es handelt sich um die Fähigkeit, durch gebührende Erkenntnis der verschleiernden Hülle zur eigentlichen Essenz vorzudringen. Der Denker, der diese Fähigkeit voll ausnutzt, kann sich mit der Essenz aller Einzelwesen auf allen Stufen in [197] Verbindung setzen und dadurch die vorgesehene Evolution der Hülle fördern und einen wirksamen Dienst leisten. Ein Herr des Mitleids ist jemand, der (durch Tastsinn) mitfühlt, voll und ganz versteht und weiss, wie er heilen und die Unzulänglichkeiten des Nichtselbstes regulieren und damit dem Evolutionsplan wirksam dienen kann. Wir sollten in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des Gefühlssinnes studieren, wie ihn die (der Linie des Bodhisattvas [*C83] folgenden) Heiler der Rasse ausüben, und darüber nachdenken, wie sich das von ihnen auf diese Weise gehandhabte Gesetz der Anziehung und Abstossung auswirkt. Etymologen werden bemerkt haben, dass der Ursprung des Wortes Tasten ziemlich unklar ist, aber wahrscheinlich bedeutet es «durch schnelle Berührung anziehen». Darin liegt das ganze Geheimnis dieses objektiven Sonnensystems, und damit wird sich die Beschleunigung der Schwingung durch Tasten beweisen lassen. Trägheit, Beweglichkeit und Rhythmus sind die vom Nichtselbst manifestierten Qualitäten. Rhythmus, Gleichgewicht und gleichmässige Schwingung werden gerade durch diese Fähigkeit des Tast- oder Gefühlssinnes erreicht. Das möchte ich kurz illustrieren, um das Problem etwas klarer zu machen. Was geschieht in der Meditation? Durch angestrengtes Bemühen und sorgfältige Beachtung der vorgeschriebenen Regeln gelingt es dem Aspiranten, mit einer Materie in Berührung zu kommen, deren Qualität feiner ist als die ihm gewohnte. Er berührt seinen Kausalkörper, und mit der Zeit auch die Materie der buddhischen Ebene. Aufgrund dieser Berührung beschleunigt sich seine eigene Schwingung vorübergehend und für kurze Zeit. Im Grunde genommen kommen wir damit zu dem in dieser Abhandlung besprochenen Thema zurück. Das latente Feuer der Materie zieht das in anderen Formen schlummernde Feuer an sich heran. Die beiden Feuer kommen miteinander in Berührung und daraus folgt Erkenntnis und Gewahrsein. Das Manasfeuer brennt ständig und wird von dem, was es anzieht und abstösst, geschürt. Wenn die beiden sich vermischen, wird dadurch die Stimulierung erheblich verstärkt und die Berührungsfähigkeit gesteigert. Das Gesetz der [198] Anziehung wirkt beharrlich weiter, bis wieder ein anderes Feuer angezogen und berührt wird und bis die dreifache Verschmelzung vollendet ist. In diesem Zusammenhang darf man das Geheimnis des Einweihungsstabes nicht vergessen [*C84]. Wenn wir später das Thema der Zentren und der Einweihung betrachten, müssen wir im Auge behalten, dass wir nur einen bestimmten Aspekt dieser geheimnisvollen Fähigkeit des Tastsinnes untersuchen, nämlich die Fähigkeit des zweiten Logos, das Gesetz der Anziehung mit Geschick anzuwenden.

Schliesslich wollen wir noch das besprechen, was sich über die übrigen drei Sinne - Gesicht, Geschmack und Geruch - mitteilen lässt, und sodann ihre Beziehung zu den Zentren und ihre gegenseitige Wirkung und Rückwirkung kurz zusammenfassen. Es bleiben uns dann noch zwei weitere Punkte zur Besprechung innerhalb des ersten Teiles dieser Abhandlung über Kosmisches Feuer, und schliesslich eine Zusammenfassung. Damit werden wir in der Lage sein, den folgenden Abschnitt vorzunehmen, der das Feuer des Denkens und die Entwicklung der Manasaputras [*C85] sowohl in ihrer Gesamtheit als auch individuell behandelt. Dieses Thema ist von allergrösster Bedeutung, weil es ganz und gar mit dem Menschen, dem Ego, dem Denker, zu tun hat und die kosmische Verschmelzung der Feuer der Materie und des Denkens sowie deren Verwendung von seiten der innewohnenden Flamme darlegt.

c. Gesicht. Dieser Sinn ist, wie bereits erwähnt, der allerwichtigste Sinn im Sonnensystem für die Herstellung wechselseitiger Beziehungen.

Gemäss dem Gesetz der Ökonomie hört der Mensch. Schall durchdringt die Materie und verursacht daraufhin deren Verschiedenartigkeit.

Gemäss dem Gesetz der Anziehung berührt oder fühlt der Mensch und tritt in Verbindung mit dem, was ihm durch die Schallwellen des Tätigseins zum Bewusstsein gebracht wird. Das [199] führt zu einem Zustand gegenseitiger Abstossung und Anziehung zwischen dem Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen.

Nachdem der Mensch wahrgenommen hat und dann in Berührung gekommen ist, öffnen sich seine Augen, und er erkennt gemäss dem Gesetz der Synthese seinen Platz im Rahmen des Ganzen.

Gehör #Einheit

Gefühl #Zweiheit

Gesicht #Dreiheit.

In diesen drei Sinnen ist für uns die Gegenwart zusammengefasst. Es ist Aufgabe der Evolution, das Ganze zu erkennen, zu benutzen, in harmonische Ordnung zu bringen und zu beherrschen, bis das Selbst vermittels dieser drei Sinne von jeder Form, jeder Schwingung und jeder Pulsierung des Nichtselbstes Kenntnis erhält; dann wird - aufgrund der Einordnungsfähigkeit des Denkvermögens - das nächste Ziel des Selbstes sein, die Wahrheit oder jenes Zentrum im Manifestationskreise zu finden, das für das Selbst das Zentrum des Gleichgewichtes und derjenige Punkt ist, wo sich die Koordinierung vervollkommnet; dann kann das Selbst sich von jedem Schleier, jeder Berührung und jedem Sinn lösen. Das führt in jeder Manifestation zu drei Arten von Trennung:

Involution. Die Trennung der Materie, oder das Eine verwandelt sich in die Vielen. Die Sinne werden entwickelt, und der Apparat wird vom Selbst zwecks Benutzung der Materie vervollkommnet. Das geschieht gemäss dem Gesetz der Ökonomie.

Evolution bis zur Zeit des Probepfades. Die Verschmelzung von Geist und Materie, und die Verwendung der Sinne zu fortschreitender Identifizierung des Selbstes mit allen Formen, von den niedrigsten bis zu den verhältnismässig verfeinerten. Das geschieht nach dem Gesetz der Anziehung.

Evolution auf dem Pfad. Erneute Trennung des Geistes von der Materie, seine Identifizierung mit dem Einen, und die endgültige Ablehnung der Form. Die Sinne finden dann in erworbener Fähigkeit ihre Synthese, und das Selbst hat für das Nichtselbst keine weitere Verwendung mehr. Es verschmilzt mit dem Allselbst. Das geschieht nach dem Gesetz der Synthese.

Wenn man [200] das im Sinn behält, wird man sich darüber klar, dass die Trennung des Geistes vom materiellen Träger zwei Aspekte des Einen grossen All in sich schliesst; hierin tritt das Wirken des Schöpfers, des Erhalters und des Zerstörers in Erscheinung.

Die schliessliche Vollendung dieses dritten Gesichtssinnes wird gewöhnlich mit dem völlig unzulänglichen Begriff «Gewahrwerdung» (klares Erkennen) bezeichnet. Der Schüler sollte die in einer früheren Tabelle dargestellte niedrigste und höchste Auswirkung der Sinne studieren und dabei die okkulte Bedeutung der in der Zusammenfassung gebrauchten Ausdrücke feststellen.

Gehör #Seligkeit. #Wird durch das Nichtselbst erkannt.

Gefühl #Dienst. #Die Gesamtheit dessen, was das Selbst für das Nichtselbst tut.

Gesicht #Gewahrwerdung #Erkennen der zur Manifestation benötigten Dreiheit oder die Wechselwirkung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst.

Geschmack #Vollendung. #Ende der Evolution durch Nutzbarmachen des Nichtselbstes und dessen zweckentsprechender Verwendbarkeit.

Geruch #Vollendetes #Wissen #Das Manasprinzip mit seiner kritisch unterscheidenden Aktivität vervollkommnet das wechselseitige Verhältnis zwischen Selbst und Nichtselbst.

All dies betrifft die vollendete, zum Gewahrsein gelangte Persönlichkeit.

In all diesen Vollendungen erscheint das Gewahrsein des (höheren) Selbstes und der stufenweise Vorgang der Identifizierung, Verwendung, Handhabung und der schliesslichen Ablehnung des Nichtselbstes von seiten des (höheren) Selbstes, das nun zu bewusstem Gewahrsein gelangt ist. Es hört den Ton der Natur und den seiner Monade; es erkennt deren Identität, benutzt deren Schwingung und macht in schneller Folge die drei Stadien eines Schöpfers, Erhalters und Zerstörers durch.

Es ertastet [201] oder erfühlt die Schwingung der Form oder des Nichtselbstes in all seinen verschiedenen Abstufungen, erkennt seine Identität in Zeit und Raum; und zu Zwecken der Existenz oder des Daseins und mit Hilfe der drei Gesetze der Ökonomie, der Anziehung und der Synthese benützt und vereinigt es sie und löst sich am Ende ganz davon los. Es sieht den dreifachen Evolutionsvorgang, und aufgrund der Entwicklung der inneren Vision erschaut es im Herzen des makrokosmischen sowie des mikrokosmischen Systems das eine SELBST in vielerlei Gestalten; und am Ende identifiziert es sich mit diesem einen Selbst, indem es das Nichtselbst nach dessen vollkommener Unterwerfung und Benutzung bewusst ablehnt.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.