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Briefe über okkulte Meditation, Seite 180 ff. (engl.)
individuellen Intelligenz in Verbindung zu treten, um irgendein involutionäres Leben zu kontrollieren und mit irgendeiner Gruppe von Devas den Kontakt aufzunehmen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Die obige Abschweifung mag bis zu einem gewissen Grad als Zusammenfassung dessen gelten, was ich kürzlich über mantrische oder andere Formeln gesagt habe, wie sie der Schüler okkulter Meditation benutzt.

Wie man sich leicht vorstellen kann, darf nur derjenige ungefährdet wagen, Devas oder Elementalwesen anzurufen, der die Kraft besitzt, sie nachher auch weise nutzbar zu machen. Daher [181] werden die oben aufgezählten Mantrams nur denen anvertraut, die auf seiten der konstruktiven Kräfte dieses Sonnensystems stehen oder welche die zersetzenden Elemente konstruktiv beherrschen können, indem sie diese in den Strom der zersetzenden Kräfte ableiten die ihrerseits nur ein Teil des grossen Aufbauwerks sind. Sollte jemand, der diese Fähigkeit nicht besitzt, es fertig bringen, mit den Devas Verbindung aufzunehmen und sie durch den Gebrauch von Mantrams um sich zu scharen, so würde er entdecken, dass die ihnen innewohnende Kraft zerstörend auf ihn einwirken und in einem seiner Träger schwere Störungen hervorrufen würde.

Das sollte man durchdenken und dabei nicht vergessen, dass es sich dabei um Gefahren der Überstimulierung handelt, um plötzliche Zerschmetterung und um Auflösung durch Feuer oder Hitze. Sollte jemand involutionäre Lebewesen um sich scharen, so würden die Gefahren anderer Art sein oder besser gesagt, sie würden die umgekehrte Wirkung zeitigen - wie z.B. den Verlust der Lebenskraft durch Vampirismus, die Aufsaugung der Kräfte des einen oder anderen Trägers, abnormalen Einbau von Materie in einen der Körper (auf Grund der Tätigkeit solcher involutionären Lebensformen wie physischer oder emotionaler Elementalwesen) oder Tod durch Wasser, Erde oder Feuer im übertragenen und okkulten Sinn.

Ich habe hier von den Gefahren gesprochen, denen sich derjenige aussetzt, der eine von diesen beiden Gruppen in seinen magnetischen Bannkreis hereinruft, ohne die notwendigen Kenntnisse zu besitzen, die Schutz, Kontrolle und richtigen Gebrauch gewährleisten. Warum habe ich dieses Thema überhaupt angeschnitten? Weil diese magischen Formeln existieren und weil der Schüler sie kennen und gebrauchen wird, sobald er dazu reif ist und sein Werk es verlangt. Zur gegebenen Zeit werden die niederen Formeln nach und nach denen bekanntgegeben werden, welche die nötige Vorbereitung hinter sich haben und selbstlos im Dienst an der Menschheit tätig sind. Wie ich früher erwähnte, waren diese Formeln zur Zeit von Atlantis [182] bekannt. Damals verursachten sie viel Unheil, denn sie wurden von Menschen benutzt, deren Leben unrein, deren Motive selbstsüchtig und deren Absichten böse waren. Sie benutzten die elementalen Heerscharen, um an ihren Feinden dauernd Rache zu nehmen; sie riefen die niederen Devas herbei und benutzten deren Kräfte zur Förderung ihrer ehrgeizigen Pläne; sie suchten nicht, das Gesetz zu erfüllen, sondern wollten es lediglich im Interesse ihrer irdischen Machenschaften, zur Befriedigung eigener Wünsche ausnützen. Die regierende Hierarchie erachtete die Gefahr für zu gross, denn die Evolution der Menschen und der Devas war bedroht. Deshalb entzogen sie dem menschlichen Bewusstsein allmählich die Kenntnis dieser Formeln und Worte, bis die Vernunft einigermassen entwickelt und geistige Denkart Anzeichen des Erwachens zeigen würde. Auf diese Weise wurden die zwei grossen Evolutionen und die latente (aus involutionären Lebewesen zusammengesetzte) dritte Evolution voneinander getrennt. Vorübergehend wurde die ganze Vibrationsskala verlangsamt, denn der ursprüngliche Plan bezweckte eine parallele Entwicklung. Das Geheimnis dieser anscheinenden Verlangsamung der Pläne des Logos liegt verborgen in den Überresten von aktivem, kosmischem Übel, das sich in die jetzige Manifestation eingeschlichen hat - Überreste des ersten Sonnensystems, des Systems der Aktivität, das die Grundlage für das jetzige Sonnensystem der Liebe bildet. Übel ist nur der Niederschlag unvollendeten Karmas, und es hat seine Wurzel in der Unwissenheit.

Diese dreifältige Trennung der in der Evolution und Involution inbegriffenen Lebewesen dauert bis zum heutigen Tag fort. Anlässlich des Einströmens des siebten Strahls der Zeremoniellen Magie wird versuchsweise eine Annäherung der beiden Evolutionsgruppen zueinander erlaubt werden, aber noch nicht mit der Involutionsgruppe. Diese Feststellung sollte man sich einprägen. Während der nächsten fünfhundert Jahre werden die Deva- und die Menschen-Evolution einander mehr bewusst werden, und das wird ihre Zusammenarbeit erleichtern. Das Wachsen dieses Bewusstseins wird nach Methoden suchen, um in gegenseitige Verbindung zu kommen. Sobald sich ein aufrichtiges Bestreben nach solchem Verkehr zu konstruktiven Zwecken bemerkbar macht, werden unter Leitung der Meister gewisse alte Mantrams wieder in Umlauf gesetzt werden. Ihre Wirkung, Wechselwirkung und Rückwirkung wird Gegenstand [183] genauer Untersuchung und Beobachtung sein, und es steht zu hoffen, dass beide Gruppen daraus gemeinsam Nutzen ziehen werden. Die menschliche Evolution sollte den Devas Kraft, und die Deva-Evolution den Menschen Freude geben. Der Mensch sollte die Devas über objektive Gesichtspunkte unterrichten, wofür dann die Devas ihren heilenden Magnetismus auf ihn einströmen lassen. Sie sind die Treuhänder von Prana, Magnetismus und Vitalität, ebenso wie der Mensch Hüter des fünften Prinzips, des Manas, ist. Ich habe hiermit verschiedene Winke gegeben, mehr kann ich nicht tun.

Morgen werden wir die mit Feuer zusammenhängenden Formeln betrachten, die von höchst vitalem Interesse sind. Für heute genügt das Gesagte.

19. August 1920

Mantrische Formeln, die mit dem Feuer zusammenhängen

Vielleicht ist es von Wert, wenn ich an dieser Stelle etwas über die Rolle sage, die das Feuer in der Evolution spielt, und über die verschiedenen Abteilungen unseres Sonnensystems, die mit Feuer zu tun haben. Das betone ich besonders, weil man sich in der Meditation auf das Gebiet des Feuers begibt und weil es von grundlegender Wichtigkeit ist. Die Abteilungen, in denen Feuer eine Rolle spielt, sind fünf an der Zahl. Wir wollen sie aufzählen, und ich will mich zunächst mit Feuer im Makrokosmos befassen, um dann später dessen mikrokosmische Entsprechung anzudeuten.

1. Das vitale Feuer, welches das objektive sichtbare Sonnen system belebt. Es zeigt sich beispielsweise im internen Haushalt unseres Planeten und im zentralen Feuerball, der Sonne.

2. Das mysteriöse Etwas, das von H. P. B. «Fohat» genannt wird; einige seiner Manifestationen sind die Elektrizität, gewisse Erscheinungsformen des Lichts und das magnetische Fluidum, wo immer es anzutreffen ist.

3. Das Feuer der Mentalebene.

4. Die [184] feurigen Elementalwesen, die ihrer Essenz nach Feuer selbst sind.

5. Der Lebensfunke, den wir die «göttliche Flamme» nennen, der latent in jedem Menschenwesen vorhanden ist, der unseren Sonnenlogos von allen anderen Logoi unterscheidet und der die Summe all seiner Charaktermerkmale darstellt.

«Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.»

All diese Abarten von Feuer sind praktisch nur Unterscheidungen von ein und derselben Sache; sie sind wesentlich dasselbe, obwohl sie sich in der Manifestation unterscheiden. Im Grund entstanden sie aus dem kosmischen Feuer, das auf den kosmisch-mentalen Ebenen zu finden ist. Im Mikrokosmos taucht diese fünffältige Unterscheidung wiederum auf, und wer die Entsprechung erkennt, erfährt Erleuchtung und erreicht den Zweck der Meditation. Diese fünf lassen sich wie folgt aufzählen:

1. Die Lebensfeuer, die den inneren Haushalt des menschlichen Wesens - des mikrokosmischen Systems - in voller Manifestation erhalten. Hört jenes innere Feuer zu brennen auf, so erfolgt der Tod, und das physisch-objektive System tritt in den Zustand der Verdunkelung ein. Dasselbe gilt vom Makrokosmos. Gleichwie die Sonne das Zentrum unseres Systems ist, so ist das Herz der Brennpunkt für die mikrokosmische Hitze; gleichwie die Erde von derselben Hitze belebt wird und in unserer Globenkette die grösste stoffliche Verdichtung und intensivste physische Hitze aufweist, so sind die niederen Fortpflanzungsorgane in der Mehrzahl der Fälle das sekundäre Zentrum für das innere Feuer. Die Entsprechung ist genau, voller Geheimnisse und interessant.

2. Dem Fohat entsprechen im Mikrokosmos die pranischen Strömungen, die den physischen Körper vermittels des ätherischen am Leben erhalten und magnetisieren. Die Quellen des pranischen Stromes sind unerschöpflich. Die Allgemeinheit weiss kaum etwas davon, und im richtigen Verstehen dieser Quellen [185] liegt das Geheimnis vollkommener Gesundheit. Darauf werden wir später zu sprechen kommen.

3. Die Entsprechung des Feuers der Mentalebene lässt sich leicht nachweisen, denn das Werk der Herren der Flamme, die seinerzeit den Funken des Denkvermögens entzündeten, hat sich so entwickelt und ist so gewachsen, dass man heute in allen zivilisierten Völkern das Feuer des Intellekts brennen sieht. Alle Energien werden dazu verwendet, um jenen Funken zu nähren und ihn zum höchsten Nutzen zu bringen.

4. Die Elementalwesen des Feuers lassen sich bis zu einem gewissen Grad im Mikrokosmos an den Gedankenformen erkennen, die der Mensch erschafft und belebt, sobald seine Denkkraft dazu hinreicht. Diese Gedankenformen werden von dem Menschen geschaffen der scharf denken kann, und werden durch sein Leben oder seine Fähigkeit der Erhitzung belebt; sie bestehen solange wie der Betreffende die Kraft hat, sie in dieser Weise am Leben zu halten. Die Lebensdauer von Gedankenformen ist heute noch beschränkt, denn wirkliche Denkkraft ist noch ziemlich unbekannt. Im fünften grossen Zyklus, der für diese Globenkette die Höchstentwicklung des fünften oder Denkprinzips bringt, wird diese Entsprechung besser verstanden werden. Heute ist der Zusammenhang notwendigerweise noch unklar.

5. Der in jedem Menschenwesen latente Lebensfunke, der seine Wesensgleichheit mit dem Sonnenlogos kennzeichnet.

Wir haben es also hier mit Feuer zu tun, wie es in den grösseren und in den geringeren Systemen sichtbar ist. Ich möchte an dieser Stelle den Zweck des Feuers im Mikrokosmos zusammenfassen und das zu erstrebende Ziel andeuten. Folgende drei Feuer kommen in Frage:

1. Der göttliche Lebensfunke.

2. Der Funke der Denkkraft.

3. Kundalini, die zweifache Verschmelzung von innerer Hitze und pranischer Strömung. Der Sitz dieser Kraft ist das Zentrum [186] an der Basis der Wirbelsäule und die Milz, die jene Hitze nährt.

Wenn diese drei Feuer - das der Quaterne, der Triade und des fünften Prinzips - sich vereinigen und in der angemessenen geometrischen Weise verschmelzen, dann ist jedes Zentrum genügend belebt, jede Kraft findet hinreichenden Ausdruck, alle Unlauterkeit und Schlacke ist weggebrannt, und das Ziel ist erreicht. Der Funke ist zur Flamme geworden, und die Flamme ist ein Teil des grossen logoischen Brandes, der das ganze objektive Universum belebt.

Deshalb gelangen wir zu der logischen Schlussfolgerung, dass zu diesen drei Arten von Mantrams ein weiteres hinzukommen muss, das deren Einheit und Verschmelzung bewirkt. In der Tat gibt es:

Mantrams, welche die Kundalini beeinflussen und sie in der richtigen Weise erwecken. Durch die Kraft ihrer Vibration setzen diese Mantrams die Kundalini in Umlauf durch die Zentren, im Einklang mit deren natürlicher geometrischer Progression. Eine sekundäre Abart dieser Mantrams hat mit der Milz und mit der Kontrolle der pranischen Fluide im Interesse der Gesundheit zu tun, zur allgemeinen Belebung und um auf das Feuer an der Basis der Wirbelsäule einzuwirken.

Mantrams, die auf die Materie der Mentalebene einwirken - auf eine der beiden Hauptabteilungen, die abstrakte und die konkrete -, und zwar in zweierlei Weise, indem sie erstens die Denkfähigkeit erhöhen, mentale Materie lenken und bearbeiten, und indem sie zweitens den Kausalkörper anregen und dadurch dessen Fähigkeit beschleunigen, als Bewusstseinsträger zu dienen und ihn auf die schliessliche Auflösung durch Feuer vorbereiten.

Mantrams, die den Gott im Innern rufen und die insbesondere [187] auf das Ego

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.