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Briefe über okkulte Meditation, Seite 133 ff. (engl.)
aber voller Lücken und Breschen ist, wo er Tugenden aufweisen sollte.

Der dunkle Bruder fühlt sich nicht eins mit seiner Art, sondern kennt nur Einzelmenschen, die er zur Erreichung seiner eigenen Ziele ausnützen kann. Dies ist auch in kleinem Massstab das Kennzeichen derer, die von ihnen wissend oder unwissend als Werkzeug benutzt werden. Sie respektieren keine Person, betrachten alle Menschen als legitime Opfer, benutzen jeden als Mittel zum eigenen Zweck und versuchen, auf redliche oder unredliche Weise jeden Widerstand zu brechen, um für sich selbst das zu ergattern, wonach sie gelüsten.

Der dunkle Bruder macht sich nichts aus dem Leiden, das er [135] verursacht; er kümmert sich nicht um die Gedankenqualen, die er einem Gegner auferlegt; er setzt seine Absicht durch und schreckt nicht davor zurück, irgend jemanden zu verletzen, sei es Mann, Frau oder Kind, solange er dabei seine eigenen Ziele fördert. Man darf keinerlei Mitleid erwarten von denen, die sich der Bruderschaft des Lichtes entgegenstellen.

Auf der physischen und auf der emotionellen Ebene hat der dunkle Bruder eine grössere Macht, als der Bruder des Lichts - keine grössere Macht an sich, aber mehr scheinbare Macht, denn die Weissen Brüder ziehen es vor, ihre Macht nicht auf diesen beiden Ebenen auszuüben, wie es die dunklen Brüder tun. Sie könnten ihre Autorität fühlbar machen, sehen aber lieber davon ab, denn sie wirken mit den Mächten der Evolution und nicht mit denen der Involution. Die auf diesen beiden Ebenen befindlichen Elementarkräfte werden von zwei Faktoren gelenkt.

a. Die natürlichen Evolutionskräfte, die alles der schliesslichen Vollendung zusteuern. Die Weissen Adepten helfen dabei.

b. Die dunklen Brüder, die sich gelegentlich dieser Elementarkräfte bedienen, um ihren Gegnern ihren Willen aufzuzwingen und an ihnen Rache zu üben. Unter ihrer Kontrolle wirken gelegentlich die Elementarwesen der Erdebene, die Zwerge und die Elementaressenz, wie man sie in übler Gestalt findet, einige der Heinzelmännchen und das Elfenvolk von brauner, grauer oder düsterer Färbung. Die dunklen Brüder können nicht die hoch entwickelten Devas beherrschen, ebensowenig die Elfen mit blauer, grüner oder gelber Färbung, aber einige wenige der roten Elfen können zur Mitarbeit unter ihrer Leitung herangezogen werden. Die Wassergeister (aber nicht die Kobolde oder Sylphen) kommen ihnen gelegentlich zu Hilfe, und durch die Beherrschung dieser Involutionskräfte hindern sie gelegentlich den Fortschritt unseres Werkes.

Oft maskiert [136] sich ein dunkler Bruder als ein Werkzeug des Lichts, oft gibt er sich für einen Sendboten der Götter aus; aber zur Beruhigung des Lesers möchte ich sagen, dass derjenige, der unter der Führung des Egos handelt, die Täuschung durchschauen und ihr also entgehen wird.

Zurzeit ist ihre Macht oft bedeutend. Warum? Weil in den Persönlichkeiten aller Menschen noch so vieles da ist, was auf ihre Vibrationen reagiert; und so können sie leicht menschliche Körper beeinflussen. Nur verhältnismässig wenige Mitglieder der Rassen haben bis jetzt jene höhere Vibration erreicht, die auf den Grundton der Bruderschaft des Lichts reagiert, die sich beinahe ausschliesslich auf den beiden höchsten (d.h. der atomischen und subatomischen) Unterebenen der mentalen, emotionellen und physischen Ebene bewegt. Wer sich auf diesen Unterebenen bewegt mag die Angriffe der Elementarwesen auf niederen Ebenen verspüren, er wird aber davon unbeeinträchtigt bleiben; daraus erhellt sich die Notwendigkeit einer reinen Lebensweise, kontrollierter, reiner Gefühle und hoher Gedanken.

Wie erinnerlich, sagte ich, dass die Macht der Dunklen Bruderschaft anscheinend auf der physischen und der emotionellen Ebene vorherrscht. Das ist nicht auf der Mentalebene der Fall, wo die Brüder des Lichtes wirken. Es finden sich gewaltige dunkle Magier auf den niederen Mentalebenen, aber auf den höheren hat die Weisse Loge die Oberhand; diese drei höheren Unterebenen zu suchen, bitten sie die sich entwickelnden Menschensöhne; diese Unterebenen sind ihr Bereich, nach dem alle streben und trachten müssen. Der dunkle Bruder zwingt Menschenwesen (wenn eine analoge Vibration vorhanden ist) und den Elementarreichen der Involution seinen Willen auf. Die Brüder des Lichtes beten inständig, gleichwie der Grosse Dulder betete, dass die irrende Menschheit ins Licht hineinwachsen möge. Der dunkle Bruder verzögert den Fortschritt und passt alles seinen Zielen an; der Bruder des Lichts setzt sich mit ganzer Kraft für die Beschleunigung der Evolution ein und verharrt - unter Verzicht auf jeden Lohn für eigene [137] Errungenschaft - inmitten des Nebels, des Kampfes, des Bösen und des Hasses der Zeit, sofern er dadurch den Menschen irgendwie helfen und sie aus irdischem Dunkel auf den Berg und zur Überwindung des Kreuzes hinaufgeleiten kann.

Welche Methoden lassen sich also zum Schutz des Arbeiters auf dem irdischen Feld anwenden? Was lässt sich tun, um seine Sicherheit im gegenwärtigen Kampf und im noch grösseren Kampf kommender Jahrhunderte zu gewährleisten?

1. Eine Erkenntnis, dass Reinheit aller Träger die wesentliche Grundbedingung ist. Wenn ein dunkler Bruder über irgend einen Menschen Macht gewinnt, so beweist das nur, dass dieser Mensch in seinem Leben irgend einen wunden Punkt hat. Die Tür, durch die ein Zutritt erlangt wird, muss ja von dem Betreffenden selbst geöffnet werden; die Öffnung, durch die eine böswillige Kraft einströmen mag, muss ja vom Bewohner der Träger selbst geschaffen worden sein. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, den physischen Körper peinlich sauber zu halten, dem Gefühlskörper nur reine und beständige Gefühle zu gestatten, und im Mentalkörper nur reine Gedanken zu hegen. Wenn das der Fall ist, dann sind die niederen Träger gleichgeschaltet und der sie bewohnende Denker selber gestattet keinen Zutritt.

2. Die Beseitigung aller Furcht. Die Kräfte der Evolution vibrieren schneller als die der Involution, und in dieser Tatsache liegt ein erkennbarer Schutz. Furcht verursacht Schwäche; Schwäche verursacht Zersetzung; der wunde Punkt bricht auf und eine Öffnung erscheint, durch die eine böse Kraft Eintritt finden kann. Die Furcht des Menschen selbst ist also der Faktor, der die Tür öffnet und Zutritt gewährt.

3. Ein fester und unerschütterlicher Stand, was immer auch geschehen mag. Die Füsse mögen im Schlamm der Erde stehen, aber der Kopf kann trotzdem vom Sonnenschein der höheren Regionen umflutet sein. Die Erkenntnis des irdischen Schmutzes führt nicht zu einer Verunreinigung.

4. Verständnis für [138] den Gebrauch von gesundem Menschenverstand und dessen Anwendung auf den jeweils vorliegenden Fall.

Man sollte viel schlafen und dabei lernen, dem Körper positive Kraft zuzuführen; man soll sich auf der Gefühlsebene betätigen und dabei innere Ruhe gewinnen. Man vermeide alles, was den physischen Körper übermüdet und gönne ihm möglichst viel Erholung. Die Stunden der Erholung bringen den Ausgleich, der spätere Spannungen verhütet.

Brief 6

Der Gebrauch von Meditationsformeln

1. Gebrauch von Formeln zur Erhöhung der Bewusstseinsebene.

2. Gebrauch von Formeln seitens des Mystikers und des Okkultisten.

3. Besondere Formeln.

4. Gemeinsamer Gebrauch von Formeln.

Brief 6

Der Gebrauch von Meditationsformeln

6. August 1920

Eurem [140] natürlichen Wunsch, dass ich euch in diesem sechsten Brief gewisse spezifische Formeln zur Erreichung bestimmter Ziele mitteile, kann nicht voll entsprochen werden. Ich habe nicht die Absicht, Formeln auszuarbeiten, die dann sorgfältig befolgt werden müssten. Wie ich bereits andeutete, ist die Gefahr zu gross, wenn kein Lehrer da ist, der die Meditation überwacht und die Auswirkungen beobachtet. Derartige Formeln mögen später ausgegeben werden. Das Werk ist für kommende Generationen von Schülern gebührend geplant, und diese Reihe von Briefen hat ihren Platz im Rahmen dieses Plans. Heute habe ich etwas anderes im Sinn. Ich beabsichtige, vier verschiedene Themen zu behandeln und im einzelnen zu erklären. Wenn man sie entsprechend in sich aufnimmt und danach handelt, so wird das zu weiterer Erleuchtung führen. Die okkulte Lehrmethode geht Schritt für Schritt voran, ein Punkt nach dem andern wird dem Schüler langsam vor Augen geführt, und nur in dem Mass, in dem jeder Schritt unternommen und jeder Punkt erfasst wird, wird der nächstfolgende klar werden. Der Lehrer macht eine Andeutung, gibt einen Wink und berührt irgend einen allgemeinen Gesichtspunkt. Der Schüler folgt in der angedeuteten Richtung und entdeckt dabei, dass mehr Licht einströmt, ein weiteres Stadium im Gesichtsfeld auftaucht und weitere Winke gegeben werden. In gemeinsamer Aktion und Reaktion wird also der okkulte Schüler vom Okkultisten ausgebildet.

Die Betrachtung des Themas «Der Gebrauch von Meditationsformeln» möchte ich in folgende vier Teile zerlegen:

1. Der Gebrauch von Formeln zur Erhöhung der Bewusstseinsebene.

2. Der Gebrauch von Formeln seitens des Mystikers und des Okkultisten.

3. Der Gebrauch von besonderen Formeln zu besonderen Zwecken.

4. Gemeinsamer Gebrauch von Formeln.

Im Verlauf der [141] Behandlung dieser Themen wird der Leser ersehen, dass ich lediglich den Wert von Formeln in der Meditation klarlegen, aber keine bestimmte Methode geben will. Ich versuche klarzumachen, wie wesentlich es ist, dass man dieses äusserst wichtige Mittel im Einklang mit dem Gesetz anwendet, um die Vereinigung mit dem Göttlichen herbeizuführen und jene Einswerdung des Höheren mit dem Niederen zu erreichen, die das Ziel aller Evolution ist. Ich möchte dem Denken all derer, die diese Worte lesen, ein richtiges Verständnis für die Beziehung zwischen Geist und Materie einprägen, denn das ist die Grundlage alles Wirkens dieser Art.

Die vom Logos in diesem zweiten Sonnensystem angewandte Methode besteht deutlich in der Verwendung gewisser Formen für die Zwecke der Manifestation, als Ausdrucksmittel und als äusserer Rahmen, in dem das innewohnende Leben wachsen, sich ausdehnen, Erfahrung sammeln und den Weg zu sich selbst finden kann. Das trifft zu, ob nun diese Form ein ganzes Sonnensystem umfasst oder ein menschliches Wesen in seiner verwickelten Gesamtheit, oder ob es sich um eine Form oder Formel handelt, die jenes Menschenwesen selbst aus dem Bestreben heraus erschafft, um zu erkennen und zu wissen - eine Formel, die nur zu dem Zweck geschaffen wird, um einen äusseren Rahmen zu bilden, mittels welchem sich das Bewusstsein in vorgesehenen Stadien Schritt für Schritt emporarbeiten kann, bis es den ihm jeweils vorschwebenden Zielpunkt erreicht. Damit kommen wir zu unserem ersten Punkt:

1. Der Gebrauch von Formeln zur Erhöhung der Bewusstseinsebene

In diesem Zusammenhang müssen wir dreierlei in Betracht ziehen:

a. Das Bewusstsein selbst.

b. Die Ebene, auf die es sich emporzuheben trachtet.

c. Die Schritte, durch die ihm das gelingt.

Jede Einheit der menschlichen Rasse ist ein Teil des göttlichen Bewusstseins und ist das, was sich bewusst oder gewahr ist von etwas ausserhalb seiner selbst - etwas, das sich verschieden weiss vom [142] Rahmen, der es umschliesst oder von den Formen, die es umgeben.

Im heutigen Stadium der Evolution ist sich der Durchschnittsmensch einfach seines Sonderdaseins bewusst, fühlt sich abgesondert von allen anderen Mitgliedern der menschlichen Familie und bildet somit in sich selbst eine Einheit unter anderen Einheiten. Er anerkennt das und erkennt ebenso das Recht aller anderen getrennten Einheiten an, sich als solche zu betrachten. Dem fügt er die Erkenntnis hinzu, dass irgendwo im Weltall ein höchstes Bewusstsein existiert, das er theoretisch Gott oder Natur nennt. Zwischen diesem rein selbstsuchenden Gesichtspunkt (ich benutze das Wort «selbstsuchend» in seiner wissenschaftlichen Bedeutung und nicht zum Zweck der Verkleinerung oder Kritik) und der verschwommenen Theorie vom immanenten Gott gibt es viele Zwischenstadien; auf einem jeden erfolgt eine Ausdehnung des Bewusstseins oder

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.