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Briefe über okkulte Meditation, Seite 121 ff. (engl.) |
Von Wesenheiten, die sich ausserhalb eines physischen Körpers befinden, drohen Gefahren, die man offen als Besessenheit bezeichnen muss, entweder die Art von Besessenheit, die vorübergeht und [122] nur ein paar Sekunden dauert oder die länger anhält, ja sogar chronisch sein und ein ganzes Leben umspannen mag. Ich habe darüber früher einmal einen Brief geschrieben, der hier eingeschaltet werden sollte. Wir wiederholen eine Anstrengung nicht, wenn sich dies vermeiden lässt. Was ich betonen möchte, ist die Tatsache, dass der Zustand, den wir Besessenheit nennen, hauptsächlich durch die negative Haltung eines Schülers entsteht, der so unklug ist, eine für ihn nicht passende Meditation zu befolgen. In seinem Bestreben, höheres Licht zu empfangen, und einen Platz zu erzwingen, wo er mit den Lehrern oder vielleicht sogar mit dem Meister in Berührung treten kann sowie in seinem Bemühen, alles niedere Denken und alle niederen Vibrationen auszumerzen, begeht der Schüler den Fehler, seine gesamte niedere Persönlichkeit empfänglich zu machen. Anstatt sie positiv zur Umgebung und zu allen niederen Kontakten zu machen und anstatt bloss dem (wenn man das so ungewöhnlich ausdrücken darf) «Gipfelpunkt des Denkens» zu erlauben, empfänglich und offen zu sein für Übermittlungen von kausalen oder abstrakten und sogar von intuitionellen Ebenen, setzt sich der Schüler dem Empfang von allen Seiten her aus. Nur ein Punkt im Gehirn sollte aufnahmebereit, alles übrige Bewusstsein dagegen so polarisiert sein, dass Störungen von aussen unmöglich sind. Das bezieht sich auf den emotionellen und den Mentalkörper, obwohl heutzutage in den meisten Fällen ausschliesslich der emotionelle Körper in Frage kommt. In der gegenwärtigen Periode der Weltgeschichte ist die emotionelle Ebene so dicht bevölkert und die physische Ebene ist heute so fein und in so wachsendem Mass abgestimmt, dass die Gefahr der Besessenheit grösser ist als je zuvor. Zur Ermutigung aller bemerke ich jedoch, dass auch das Gegenteil zutrifft, und dass die Empfänglichkeit für das Göttliche und die schnelle Reaktion auf höhere Inspiration nie zuvor so gross gewesen ist. Göttliche Inspiration oder jene «göttliche Besessenheit», die das Vorrecht aller fortgeschrittenen Seelen ist, wird in den kommenden Jahren mehr Verständnis finden als je [123] zuvor, und sie wird bestimmt eine der Methoden sein, deren sich der kommende Herr und seine grossen Gehilfen zum Heil der Welt bedienen werden. Man muss sich darüber klar sein, dass im Fall falscher Besessenheit der Betreffende der besitzergreifenden Wesenheit hilflos ausgeliefert ist, und dass er sich unbewusst oder gegen seinen Willen zu aktiver Mitwirkung hergibt. Im Fall göttlicher Besessenheit arbeitet der Mensch bewusst und willig mit dem zusammen, der ihn zu inspirieren oder seine niederen Träger zu bewohnen und zu benutzen sucht. Der Beweggrund hierfür ist stets eine erhöhte Dienstleistung für die menschliche Rasse. In diesem Fall ist die Besessenheit nicht das Resultat eines negativen Zustandes, sondern einer positiven Mitarbeit, die sich nach dem Gesetz und für eine vorbestimmte Zeit abwickelt. .. In dem Mass wie die Menschenrasse die Fähigkeit eines ununterbrochenen Gewahrseins zwischen der physischen und der emotionellen und später der Mentalebene entwickelt, wird eine derartige Übertragung von Trägern häufiger vorkommen und besser verstanden werden. 9. Oktober 1920 Ursachen der Besessenheit Eine der dem okkulten Schüler bevorstehenden Betätigungen ist das Studium und die wissenschaftliche Beobachtung dieser Ursachen. In verschiedenen okkulten Büchern wird uns mitgeteilt, dass Besessenheit und Geisteskrankheit sehr eng verbunden sind. Geisteskrankheit mag in allen drei Trägern bestehen, am harmlosesten ist die des physischen Körpers, während die des Mentalkörpers die hartnäckigste und am schwersten zu heilende ist. Geisteskrankheit im Mentalkörper ist das schwere Schicksal, welches diejenigen heimsucht, die während vieler Inkarnationen dem Pfad selbstsüchtiger Grausamkeit gefolgt sind und die Intelligenz zu selbstsüchtigen Zwecken benutzten,und zwar mit Absicht und trotzdem sie wussten, dass das falsch war. Diese Art von Geisteskrankheit ist aber das Mittel, durch welches das Ego manchmal den Fortschritt eines Menschen in Richtung auf den Pfad zur Linken aufhält. In diesem Sinn ist sie eine verschleierte Wohltat. Wir wollen uns zunächst [124] mit den Ursachen der Besessenheit befassen und das Thema der Geisteskrankheit auf später verschieben. Diese Ursachen sind vier an der Zahl und jede von ihnen lässt sich dementsprechend verschieden behandeln: Eine der Ursachen ist eine bestimmte Schwäche des ätherischen Ebenbildes, im Trennungsgewebe, das so lose und schlaff ist, dass es das Eindringen einer fremden Wesenheit von der emotionellen Ebene her zulässt. Die aus diesem Gewebe bestehende Eingangstür ist nicht dicht verschlossen und gestattet den Zutritt von aussen. Es ist dies eine physische Ursache, die aus schlechter Anordnung der Materie der physischen Ebene hervorgeht. Sie beruht auf Karma, war vor der Geburt vorhanden und bestand deshalb vom ersten Augenblick an. Der darunter Leidende ist im allgemeinen physisch schwach und von geringer Intelligenz, aber mit einem kräftigen Gefühlskörper ausgestattet, der leidet und kämpft und sich gegen den Eindringling wehrt. Die Anfälle setzen zeitweilig aus und betreffen Frauen häufiger als Männer. Eine andere Ursache beruht auf emotionellen Gründen. Es besteht ein Mangel an Gleichschaltung zwischen dem emotionellen und dem physischen Körper, und wenn der Betreffende (z.B. nachts) im emotionellen Körper tätig ist, so mag der Wiedereintritt in den physischen Träger auf Schwierigkeiten stossen und anderen Wesen Gelegenheit bieten, ihn in Besitz zu nehmen und das rechtmässige Ego davon auszuschliessen. Dies ist die gewöhnlichste Form von Besessenheit und unter ihr leiden Menschen mit kräftigen physischen Körpern und starken, astralen Vibrationen, aber schwachen Mentalkörpern. Sie führt zu heftigen Kämpfen und erklärt die gewaltsamen Szenen und das laute Schreien von Irren und die Krämpfe des Epileptikers. Männer unterliegen ihr häufiger als Frauen, da letztere gewöhnlich mehr im Gefühlskörper polarisiert sind. Eine seltenere Form von Besessenheit ist die mentale. In der Zukunft und in dem Mass, in dem sich der Mentalkörper entwickelt, wird man wahrscheinlich mehr damit rechnen müssen. Mentale Besessenheit bedingt, dass [125] die Verdrängung des rechtmässigen Besitzers auf mentaler Ebene erfolgen muss - daher die Seltenheit dieser Erscheinung. Der physische und emotionelle Körper bleiben zusammen, aber der Denker wird im Mentalkörper zurückgelassen, während die besitzergreifende Wesenheit (in mentale Materie gekleidet) in die zwei niederen Träger eindringt. Im Fall emotioneller Besessenheit verbleibt dem Denker sein emotioneller und sein mentaler, aber kein physischer Körper. Im vorhergenannten Fall bleibt ihm weder der emotionelle noch der physische Körper. Die Ursache liegt in der Überentwicklung der Mentalität und der verhältnismässigen Schwäche der emotionellen und physischen Träger. Der Denker ist zu mächtig für seine zwei anderen Träger und verschmäht deren Gebrauch; er ist zu sehr an gedanklicher Arbeit interessiert und gibt damit fremden Wesen Gelegenheit zur Besitzergreifung und Kontrolle. Wie bereits gesagt, kommt das selten vor und ist das Ergebnis ungleichmässiger Entwicklung. Frauen und Männer leiden darunter in gleichem Mass, meist von Kindheit an, und die Heilung ist schwierig. Eine noch seltenere Ursache von Besessenheit lässt sich eindeutig auf das Wirken der dunklen Brüder zurückführen. In ihr wird das magnetische Band zerbrochen, welches das Ego mit dem niederen physischen Träger verbindet, wodurch dem Betreffenden nur sein emotioneller und sein mentaler Körper verbleibt. Normalerweise würde das den Tod des physischen Körpers herbeiführen, aber in derartigen Fällen nimmt der dunkle Bruder davon Besitz und stellt die Verbindung mit seinem eigenen Band her. Diese Fälle sind ungewöhnlich und betreffen nur zwei Arten von Menschen: Diejenigen, welche grosse Fortschritte auf dem Pfad gemacht haben, aber durch absichtliche Pflichtversäumnis während einer Inkarnation versagen und sich damit der bösen Kraft gegenüber blossstellen. Sünde (wie ihr es nennt) in der Persönlichkeit eines Jüngers führt zu Schwäche an irgend einer Stelle, und diese Schwäche wird ausgenutzt. Diese Art von Besessenheit zeigt sich in der Umwandlung, die sich manchmal beobachten lässt, wenn eine grosse Seele plötzlich in den Abgrund zu stürzen scheint, wenn sie ihre ganze Daseinstendenz ändert und einen guten Charakter mit Schmutz befleckt. Die Strafe folgt automatisch, denn auf den inneren Ebenen sieht der Jünger zu und ist gepeinigt von dem [126] Gedanken, dass sein niederer Träger den guten Namen des wirklichen Eigentümers entehrt und seine gute Sache, die er liebt, in schlechten Ruf bringt. Zweitens sind dieser Art von Besessenheit die Kleinen ausgesetzt, die schwach organisiert und deshalb zu widerstehen unfähig sind. Die verschiedenen Arten von besitzergreifenden Wesenheiten Es sind ihrer zu viele, um sie einzeln zu erwähnen, aber ich möchte einige wenige aufzählen. 1. Entkörperte Wesen niederer Ordnung, die auf Inkarnation warten und die im ersten und zweiten der genannten Fälle die erwünschte Gelegenheit dazu sehen. 2. Selbstmörder, die ängstlich bestrebt sind, die Tat ungeschehen zu machen und mit der Erde wieder in Berührung zu kommen. 3. Erdgebundene Geister, gute oder schlechte, die aus Besorgtheit um geliebte Angehörige oder um ihre geschäftlichen Angelegenheiten oder in ihrem Bestreben, Böses zu tun oder Böses wieder gut zu machen, in den unter eins und zwei aufgezählten Fällen herbeieilen und Besitz ergreifen. 4. Dunkle Brüder, wie bereits erwähnt, die hauptsächlich die an dritter und vierter Stelle genannten Fälle ausnützen. Sie brauchen hoch entwickelte Träger und können mit den schwachen und unverfeinerten nichts anfangen. Im dritten Fall ist die Schwäche eine ganz relative, da sie auf der Überbetonung des Mentalkörpers beruht. 5. Elementare und untermenschliche Wesen bösartiger Natur, die sich auf die geringste Gelegenheit stürzen, in der sie ihnen verwandte Vibrationen verspüren. 6. Einige der niederen Devas, an sich harmlos, aber zu Unfug geneigt, die aus reinem Mutwillen und zum Vergnügen einen anderen Körper annehmen, gleich wie Kinder, die sich zu verkleiden lieben. 7. Gelegentliche Besucher von anderen Planeten, die von gewissen, hoch entwickelten Körpern Besitz ergreifen, die sie für ihre eigenen Zwecke brauchen. Dies geschieht sehr sehr selten. ... An dieser [127] Stelle möchte ich einige der Methoden erwähnen, die mit der Zeit die ersten Heilungsversuche darstellen werden. Im ersten der genannten Fälle, wo es sich um Schwäche auf der physischen Ebene handelt, wird die Heilmethode vorerst die Kräftigung des physischen Körpers in seinen beiden Unterabteilungen betonen, und zwar besonders des ätherischen. In Zukunft werden dabei die Devas direkt zu Hilfe gezogen werden, die Devas der Schatten (die violetten oder Äther-Devas). Die Kräftigung des ätherischen Gewebes wird in ruhigen Sanatorien durch violettes Licht und durch Anstimmen des entsprechenden Tons unterstützt werden. Im Verein mit dieser Behandlung wird man den Mentalkörper zu kräftigen suchen. Die Stärkung des physischen Körpers wird zu immer längeren Perioden führen, in denen die Anfälle ausbleiben, bis sie am Ende ganz aufhören. Wenn Mangel an Koordinierung zwischen dem physischen und dem emotionellen Träger die Ursache ist, so wird die Heilung vor allem durch bestimmte Beschwörungen mit Hilfe von Mantrams und Zeremonien (wie religiöse Rituale) erfolgen. Dazu befähigte Personen werden diese Mantrams nachts anwenden, wenn die in den Besitz des Körpers gelangte Wesenheit vermutlich während der Stunden des Nachtschlafes abwesend ist. Diese Mantrams werden den wirklichen Besitzer zurückrufen, nach seinem Wiedereintritt in den Körper eine Schutzwand errichten und dann versuchen, ein Eindringling dauernd fernzuhalten. Wenn der wirkliche Eigentümer zurückgekehrt ist, dann besteht die Aufgabe darin, ihn im Körper festzuhalten. Erziehungsarbeit während des Tages und Schutzmassnahmen während der Nacht für eine kürzere oder längere Zeit werden den bösen Eindringling oder unerwünschten Mieter allmählich entfernen, und mit der Zeit wird der unter Besessenheit Leidende dauernde Immunität erlangen. Darüber wird sich später mehr sagen lassen. Wo es sich um mentale Besessenheit handelt, ist die Lage schwieriger. Die meisten in der Zukunft zu erzielenden Heilungen werden sich auf die beiden ersten Fälle beschränken. Im Fall von mentaler Besessenheit [128] wird erst die fernere Zukunft die nötigen Kenntnisse bringen, obwohl man auch darin ohne Verzug Heilversuche anstellen sollte. Diese Versuche sollten hauptsächlich von der Mentalebene aus unternommen werden, und zwar seitens derer, die sich dort frei bewegen und auf diese Weise mit dem Denker in seinem Mentalkörper Verbindung aufnehmen können. Dann muss der Denker zur Mitarbeit herangezogen und gemeinsam ein bestimmter Angriff auf die besessenen physischen und emotionellen Träger unternommen werden. In den ersten beiden Fällen werden die meisten Heilungen während der Nacht erfolgen, aber im Fall von mentaler Besessenheit muss der Denker sowohl seinen physischen, als auch seinen emotionellen Träger |
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