Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Briefe über okkulte Meditation, Seite 32 ff. (engl.)
Ende der Inkarnation - auf dem Probepfad und auf dem Pfad der Einweihung - macht das Werk rasche Fortschritte. Das Gebäude ist errichtet und jeder Stein im persönlichen Leben behauen worden. Auf dem Pfad, d.h. auf jeder seiner zwei Teilstrecken, beschleunigt sich das Werk der Vollendung und der Verschönerung des Tempels immer mehr. ...

Zum Schluss möchte ich kurz darauf hinweisen, dass der Umfang des Kausalkörpers je nach Typ und Strahl verschieden ist. Einige egoische Körper sind runder in der Form als andere; einige sind mehr eiförmig und andere mehr länglich. Worauf es ankommt, ist der Inhalt und die Biegsamkeit und vor allem die okkulte Durchlässigkeit des niederen aurischen Eies, welche eine Fühlungnahme mit anderen Egos zulässt und doch die eigene Identität beibehält; die sich unter die Gefährten mischt und doch ihre Individualität bewahrt; und die alles Wünschenswerte in sich aufnimmt und doch nie die eigene Gestalt verliert.

16. Juni 1920

4. Die Beschaffenheit des Kausalkörpers

Der vierte Faktor, der [33] bei der Auswahl einer Meditationsmethode mitspricht, ist unser heutiges Thema, nämlich die Beschaffenheit des Kausalkörpers.

Wir haben uns mit dem Kausalkörper in seinem Verhältnis zur Persönlichkeit oder zum niederen Selbst befasst und dabei deren Wechselbeziehung und Abhängigkeit voneinander gezeigt. Durch beharrliche Anwendung okkulter Meditation, durch allmähliche Stillung des niederen Denkprinzips, durch Konzentration und weise Befolgung einer dem egoischen Strahl angemessenen und auf den Persönlichkeitsstrahl abgestimmten Meditation fanden wir, dass das Verhältnis des Kausalkörpers zur Persönlichkeit ein immer engeres und der sie verbindende Lichtschacht immer klarer und angemessener wurde. Wie wir sahen, führte dies schliesslich zu einer Verlegung der Polarisation vom Niederen zum Höheren und später zur vollkommenen Emanzipation von beiden - woraus sich Zentralisation im geistigen Bewusstsein ergibt. Wir betrachteten den Vorgang vom niederen Standpunkt aus und sahen ihn vom Gesichtswinkel eines Menschen in den drei Welten.

Heute wollen wir uns damit vom Standpunkt des höheren Selbst auf egoischem Niveau befassen und das Verhältnis jenes Selbst zur Hierarchie, zu den es umgebenden Egos und zum Geist betrachten. Es wird schwer sein, mehr als einige Winke zu geben, denn vieles von dem, was ich sagen könnte, würde geringes Verständnis finden und für die Allgemeinheit zu okkult und zu gefährlich sein.

Dreierlei kann mitgeteilt werden und kann - wenn darüber weise meditiert wird - zur Erleuchtung führen:

Das Ego erkennt auf seiner eigenen Ebene bewusst seine Beziehung zum Meister und versucht, dieses Bewusstsein der Persönlichkeit zu übermitteln.

Das höhere Selbst ist auf seiner eigenen Ebene unbehindert durch Zeit und Raum und versucht (da es die Zukunft sowohl als auch das Vergangene kennt), dem erwünschten Ziel näherzukommen und diese Annäherung schneller zur Tatsache zu machen.

Das höhere Selbst oder Ego hat auf seiner eigenen Ebene direkte [34] Beziehung zu anderen Egos, die sich auf dem gleichen Strahl oder auf einem korrespondierenden konkreten oder abstrakten Strahl befinden; da es weiss, dass ein Fortschritt in Gruppenformation stattfindet, besteht seine Tätigkeit auf jener Ebene in gegenseitiger Hilfeleistung. Mit diesen Tatsachen sind die Studierenden bereits halbwegs vertraut, aber vielleicht kann ich das an Hand einiger Einzelheiten noch klarer machen.

Verhältnis des Egos zur Hierarchie

Die Beziehung des Egos zu einem bestimmten Meister wird in diesem Stadium bewusst erkannt, aber es ist trotzdem als solches evolutionärer Entwicklung unterworfen. Wie uns gesagt wird, gibt es sechzig Milliarden Bewusstseinseinheiten oder Geister in der sich entwickelnden menschlichen Hierarchie. Diese befinden sich auf kausalem Niveau, und ihre Zahl ist heute dadurch etwas verringert, dass hin und wieder einzelne die vierte Einweihung erreicht haben. Diese Egos, die sich auf verschiedenen Entwicklungsstufen befinden sind alle mit ihrer Monade verbunden, ihrem Geist oder Vater im Himmel, in ganz ähnlicher Weise (nur in feinerer Materie. wie das Ego mit der Persönlichkeit verbunden ist.

Alle Monaden stehen bekanntlich unter der Kontrolle oder bilden, besser gesagt, einen Teil des Bewusstseins eines der planetarischen Geister. Auf ihrem eigenen Niveau befinden sich die Egos in ähnlicher Lage. Ein Adept ihres Strahls überwacht ihre allgemeine Entwicklung, indem er sich mit ihnen als Gruppen befasst. Diese Gruppen bilden sich nach drei Grundsätzen:

a. je nach dem Unterstrahl des egoischen Strahls;

b. je nach dem Zeitpunkt ihrer Individualisation oder ihres Eintritts ins Menschenreich;

c. je nach dem Stadium, das sie erreicht haben.

Dem Adept ihres Strahls obliegt die allgemeine Überwachung aber unter ihm wirken die Meister, jeder an seinem Strahl und mit seiner eigenen Gruppe, mit der er zeitlich, durch Karma und durch [35] Schwingungsrate, verbunden ist. Unter den Meistern wirken die Jünger, die das Bewusstsein des höheren Selbst haben und die dadurch in der Lage sind, auf kausalem Niveau tätig und in der Entwicklung der Egos behilflich zu sein, deren Kausalkörper weniger fortgeschritten sind als ihre eigenen.

All dies geschieht in schönster Ordnung nach dem Gesetz, und da das Entwicklungswerk des egoischen Körpers vom Fortschritt innerhalb der dreifachen Persönlichkeit abhängt, so wird das Ego dementsprechend auf den niederen Ebenen von zwei verschiedenen Jüngern unterstützt, von denen einer auf der emotionellen Ebene tätig ist, und an einen anderen berichtet, der am mentalen Träger wirkt. Dieser wiederum berichtet dem Jünger mit kausalem Bewusstsein, der seinerseits dem Meister verantwortlich ist. All dies geht unter Mitwirkung des dem Kausalkörper innewohnenden Bewusstseins vor sich. Fünf Faktoren befassen sich also mit der Aufgabe, dem Ego in seiner evolutionären Entwicklung beizustehen:

1. Der Adept seines Strahls.

2. Der Meister seiner Gruppe.

3. Ein Jünger mit kausalem Bewusstsein.

4. Ein Jünger auf der Mentalebene.

5. Ein Helfer auf der emotionellen Ebene.

Während einer langen Reihe von Inkarnationen ist sich das Ego der Persönlichkeit praktisch nicht bewusst. Das magnetische Band besteht; aber das ist alles, bis das persönliche Leben auf einem Stadium angelangt ist, in dem es etwas zum Inhalt des Kausalkörpers hinzufügen kann - eines Körpers, der zunächst klein, farblos und unbedeutend ist. Die Stunde kommt aber, wenn die ersten im Steinbruch des persönlichen Lebens fertig behauenen Steine eingebaut und die ersten Farben durch den Menschen, den Erbauer, den Künstler aufgetragen werden können. Dann erst regt sich die Aufmerksamkeit des Egos, zunächst selten, später immer häufiger, bis Inkarnationen kommen, in denen sich das Ego definitiv mit der [36] Unterwerfung des niederen Selbst abgibt, indem es den Verbindungskanal erweitert und das physische Gehirn mit der Tatsache seiner Existenz und seiner wesentlichen Ziele bekannt macht. Sobald das erreicht ist und das innere Feuer freieren Durchzug hat, so wird eine Reihe von Leben der Stabilisierung dieser Beeindruckung gewidmet und damit erreicht, dass jenes innere Bewusstsein zum Bestandteil des bewussten Lebens wird. Die Flamme strahlt mehr und mehr hinunter, bis allmählich die einzelnen Träger sich gleichschalten und der Mensch auf dem Probepfad steht. Er weiss noch nicht, was ihm bevorsteht und ist sich nur eines brennend ernsten Strebens und eingeborenen göttlichen Sehnens bewusst. Er hat den Ehrgeiz, sich zu bewähren, sehnt sich nach Wissen und träumt ständig von einer Person oder Sache, die höher ist als er selbst. Hinter allem steht die tiefe Überzeugung, dass im Dienst an der Menschheit das erträumte Ziel erreicht und die Vision zur Wirklichkeit wird, dass das Sehnen Befriedigung findet und geistiges Streben zum Erschauen führt.

Die Hierarchie tritt allmählich in Aktion, und ihre Weisungen werden in der vorher erwähnten Weise ausgeführt. ... Bisher haben die Lehrer nur überwacht und geleitet, ohne sich direkt mit dem Menschen selbst zu befassen; dem Ego und dem göttlichen Leben war es überlassen, den Plan auszuführen, und die Aufmerksamkeit der Meister richtete sich lediglich auf das Ego auf seiner eigenen Ebene. Das Ego setzt alles daran, die Vibration zu beschleunigen und die oft widerspenstigen niederen Träger zu zwingen, auf die sich ständig steigernde Kraft in angemessener Weise zu reagieren. Es handelt sich in der Hauptsache um erhöhtes Feuer oder Hitze und einen dementsprechend erhöhten Grad von Schwingungsfähigkeit. Das egoische Feuer wächst immer mehr, bis das Werk vollendet und das läuternde Feuer zum Licht der Erleuchtung wird. Dieser Satz sollte durchdacht werden. Wie oben, so unten; auf jeder Sprosse der Leiter wird der Vorgang wiederholt. Bei [37] der dritten Einweihung beginnt die Monade ihrerseits, sich des Egos bewusst zu werden. Dann beschleunigt sich das Werk wegen der Dünnheit des Materials und angesichts der Tatsache, dass Widerstand ein Faktor ist, mit dem in den drei Welten gerechnet werden muss, aber nicht anderswo.

Daher kennt der Meister kein Leiden mehr, wenigstens nicht wie wir es auf Erden kennen, wo es wesentlich Leiden in der Materie ist. Das Leiden, das im Verstehen verborgen liegt, aber nicht im Widerstehen, macht sich bis in die höchsten Kreise hinein fühlbar, ja bis hinauf zum Logos selbst. Das sei jedoch nur nebenbei bemerkt, und es ist nahezu unverständlich für diejenigen, die noch in der Materie befangen sind.

Verhältnis des Egos zu seiner eigenen Entwicklung

Das Ego sucht das erwünschte Ziel durch folgende drei Mittel zu erreichen:

1. Durch definitives Einwirken auf den abstrakten Ebenen. Es ist bestrebt, das permanente Atom zu erreichen und zu umschliessen, das die erste direkte Etappe auf seinem Weg zur Triade bildet.

2. Durch definitive Betätigung auf dem Gebiet der Farbe und des Tons zum Zweck der Anregung und Belebung; dies geschieht in Gruppen und unter der Leitung eines der Meister.

3. Durch häufige Versuche, das niedere Selbst endgültig zu beherrschen, was dem Ego widerstrebt, da es mehr dazu neigt, sich mit Bewusstsein und Streben auf seiner eigenen Ebene zufrieden zu geben. Man darf nicht vergessen, dass das Ego selbst seine eigenen Probleme hat. Die Weigerung, sich zu inkarnieren, kommt nicht nur auf geistigen Ebenen vor, sondern auch auf der des höheren Selbst. Ausserdem erstrebt das Ego gewisse Entwicklungen, die mit Raum und Zeit (wie in den drei Welten verstanden) zusammenhängen, wie zum Beispiel die Erweiterung der kausalen Peripherie durch das Studium göttlicher Telepathie und Psychologie im Rahmen des Sonnensystems und Kenntnis der Gesetze des Feuers.

Beziehung des Egos zu anderen Egos

Gewisse Bedingungen [38] müssen im Auge behalten werden:

Der Faktor der Periodizität. Egos, die sich in Inkarnation befinden und solche, die ausserhalb der Inkarnation stehen, sind voneinander verschieden und eignen sich für verschiedene Tätigkeiten. Egos, deren Abglanz sich in Inkarnation befinden, sind beschränkter als solche, bei denen dies nicht der Fall ist. Es ist fast so, als wäre das höhere Selbst nach unten gerichtet, als beschränkte es sich willig auf ein dreidimensionales Dasein, während die Egos ausser Inkarnation dadurch nicht beschränkt, sondern in anderer Richtung oder in anderer Dimension tätig sind. Der Unterschied liegt im Brennpunkt der Aufmerksamkeit während des Lebens auf der physischen Ebene. Das ist schwer verständlich, nicht wahr? Ich weiss aber kaum, wie ich den Unterschied klarer ausdrücken könnte. Vielleicht liesse sich sagen, dass die sich inkarnierenden Egos positiver und die inkarnierten Egos negativer sind.

Der Faktor der Betätigung. Die Art der Betätigung hängt hauptsächlich vom Strahl ab und übt grossen Einfluss auf die Beziehungen zwischen den Egos aus. Die Egos auf gleichartigen Strahlen schliessen sich leichter zusammen und harmonieren leichter in ihren Schwingungen als solche auf anderen Strahlen; und erst in dem Mass, in dem sich der zweite oder Weisheitsaspekt entwickelt, wird eine Synthese möglich.

Auf der dritten Unterebene der Mentalebene sind die Egos in Gruppen getrennt - individuelle Trennung gibt es nicht, aber Gruppentrennung ist fühlbar je nach Strahl und Evolutionsstadium.

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.