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Briefe über okkulte Meditation

Brief 4

Gebrauch des Heiligen Wortes in der Meditation

Brief 5

Gefahren, die bei der Meditation zu meiden sind

Brief 6

Anwendung von Meditationsformeln

Brief 7

Anwendung von Farbe und Ton

Brief 8

Annäherung an die Meister auf dem Weg der Meditation

Brief 9

Künftige Meditationsschulen

Brief 10

Läuterung der Träger

Brief 11

Das resultierende Leben des Dienstes

Tabellen

Die Konstitution des Menschen

Solare und Planetarische Hierarchien

[Grafik, Buch Seite 12]

Die Konstitution des Menschen, wie sie im nachfolgenden in Betracht kommt, ist im Grund dreifacher Natur, nämlich:

I. Die Monade oder Reiner Geist, der Vater im Himmel.

Dieser Aspekt ist ein Abglanz der drei Aspekte der Gottheit:

1. Wille oder Macht #Der Vater

2. Liebe-Weisheit #Der Sohn

3. Aktive Intelligenz #Der Heilige Geist

Eine Berührung mit diesem Aspekt erfolgt erst in den letzten Einweihungen, wenn der Mensch sich dem Ende seiner Reise nähert und die Vollendung erreicht hat.

Die Monade ihrerseits findet ihren Abglanz, und dieser ist:

II. Das Ego oder das höhere Selbst, die Individualität.

Dieser Aspekt ist im Endstadium seiner Entwicklung:

1. Geistiger Wille #Atma

2. Intuition #Buddhi, Liebe-Weisheit #Das Christus-Prinzip

3. Höheres oder abstraktes Denken. Höheres Manas

Das Ego macht in fortgeschrittenen Menschen seine Macht fühlbar, und in steigendem Mass auf dem Probepfad, bis bei der dritten Einweihung die Kontrolle des niederen Selbst durch das Höhere vollendet ist und der höchste Aspekt seine Energie durchwirken lässt.

Das Ego wiederum spiegelt sich im dritten Aspekt ab, genannt:

III. Die Persönlichkeit oder das niedere Selbst, der Mensch auf der physischen Ebene.

Dieser Aspekt ist ebenfalls dreifältig:

1. Ein Mentalkörper #Niederes Manas

2. Ein Gefühlskörper #Astralkörper

3. Ein physischer Körper #Der dichte physische und der ätherische Körper

Das Ziel der Meditation besteht demnach darin, den Menschen zur Gewahrwerdung des egoischen Aspekts zu bringen und die niedere Natur unter dessen Kontrolle zu stellen. Dies ist das unmittelbare Ziel für den Durchschnittsmenschen.

Brief 1

Gleichschaltung [1] des Egos mit der Persönlichkeit

1. Gleichschaltung der drei niederen Träger

2. Gleichschaltung mit dem Kausalkörper

3. Die Methode der Gleichschaltung

4. Makrokosmische und mikrokosmische Gleichschaltung

Brief I

Gleichschaltung des Egos mit der Persönlichkeit

Sonntag, 16. Mai 1920

In der Gleichschaltung der drei Träger, des physischen, des emotionellen und des niederen Mentalkörpers innerhalb der kausalen Peripherie und in ihrer Stabilisierung darin durch eine Willensanstrengung, kann die wahre Aufgabe des Egos oder höheren Selbst in irgendeiner besonderen Inkarnation bewältigt werden. Die grossen Denker der Rasse, die wahren Exponenten des niederen Denkprinzips, sind letzten Endes diejenigen, bei denen die drei niederen Träger gleichgeschaltet sind; das heisst also, dass ihr Mentalkörper die beiden anderen Träger in wachsamer Gleichschaltung zu halten weiss. Der Mentalkörper steht in diesem Fall in direkter, ungehinderter und störungsfreier Verbindung mit dem physischen Gehirn.

Wenn die Gleichschaltung eine vierfältige ist und die drei oben erwähnten Körper mit dem des höheren Selbst, dem egoischen oder Kausalkörper gleichgeschaltet sind und unbeirrt in dessen Bannkreis gehalten werden, dann können wir die grossen Lenker der Rasse wirken sehen - jene also, welche die Menschheit emotionell und intellektuell leiten; dann können inspirierte Schriftsteller und Träumer ihre Inspirationen und Träume irdisch gestalten; dann können die synthetischen und abstrakten Denker ihre Ideenbegriffe auf die Erscheinungswelt übertragen. Es handelt sich also auf der [2] ganzen Linie um eine Frage der ungestörten Verbindung. In diesem Zusammenhang sollte man deshalb jede Gelegenheit wahrnehmen, physische Koordination zu beobachten; dann füge man der physischen Koordination emotionelles Gleichgewicht hinzu, und man wird finden, dass die beiden Träger als Einheit fungieren. Wenn sich die Koordination auf den Mentalkörper erstreckt, dann erreicht der niedere Mensch seine Apotheose und hat die meisten Veränderungen in der Welt der Form bewerkstelligt.

Später vollendet sich die Koordinierung mit dem höheren Selbst, und es entsteht eine gradlinige Verbindung - durch eine, wenn ich so sagen darf, ungehinderte Stromrinne - zum Bewusstsein des physischen Gehirns. Bis dahin war sie nur sehr selten eine direkte Verbindung. In dem Menschen, der eine hochkoordinierte Persönlichkeit ist, funktionieren die vier niederen Gehirnzentren mit hoher Schwingungsrate. Wenn das Ego sich der Gleichschaltung mit den niederen Trägern nähert, stehen die Zirbeldrüse und die Hypophyse (Hirnanhang) im Begriff der Entfaltung; und wenn diese in vollem Wechselspiel funktionieren (was nach der dritten Einweihung der Fall ist), dann gewinnt das dritte oder Alta-Major-Zentrum, das bislang nur sanft vibrierte, an Intensität. Bei der fünften Einweihung ist das Wechselspiel zwischen den drei Zentren vollendet und die Gleichschaltung der Körper geometrisch ausgerichtet; es ergibt sich dann der vollendete fünffältige Übermensch.

Im Durchschnittsmenschen erfolgt diese Gleichschaltung nur hin und wieder - in Augenblicken der Bedrängnis, im humanitären Dienst und zu Zeiten intensivsten geistigen Strebens. Ehe das Ego andauernd Notiz von der Persönlichkeit oder dem niederen Selbst nimmt, muss ein mehr oder weniger hoher Grad der Abstraktion stattgefunden haben. Wenn die Abstraktion oder Abstandnahme unter Einbeziehung der Gefühle im Denkprinzip begründet ist und das physische Gehirn berührt, dann nimmt die Gleichschaltung ihren Anfang.

[3] Daraus erhellt sich die Bedeutung der Meditationsübung, denn sie strebt nach Abstraktion und sucht die Gefühle und das Denken zu abstraktem Bewusstsein zu erwecken.

Gleichschaltung und Vibration

Dabei sollte man nicht vergessen, dass es sich hauptsächlich um Materie und deren Vibration handelt. Die abstrakten Unterebenen sind die drei höchsten der Mentalebene, und sie beginnen mit der sogenannten dritten Unterebene. Wie ich bereits erklärte, steht jede Unterebene in Wechselbeziehung zu der ihr entsprechenden Hauptebene. Wenn man daher jedem seiner drei Träger - d.h. dem physischen, emotionellen und Mentalkörper - Materie der dritten Unterebene einer jeden dieser drei Ebenen einverleibt hat, dann beginnt das höhere Selbst bewusst und mit wachsender Stetigkeit durch die gleichgeschaltete Persönlichkeit zu wirken. Umgekehrt liesse sich die Idee vielleicht so erklären, dass die Persönlichkeit erst dann das höhere Selbst anerkennt und ihm gehorcht, wenn ein gewisser Prozentsatz von Materie der dritten Unterebenen (der genaue Prozentsatz ist eines der Einweihungsgeheimnisse) in den Trägern vorhanden ist. Ist ein solcher Prozentsatz erreicht, so entsteht die Notwendigkeit, Materie der zwei höheren Unterebenen den physischen und emotionellen Ebenen einzuverleiben. Daraus erklärt sich das Bestreben des Anwärters, den physischen Körper zu läutern und zu disziplinieren und sich den emotionellen oder Gefühlskörper zu unterwerfen. Läuterung und Unterwerfung beschreiben die auf diesen beiden Ebenen zu leistende Aufgabe. Dazu gehört der Gebrauch des niederen Denkvermögens. Auf diese Weise werden die drei niederen Träger gleichgeschaltet.

Die Schwingungen der abstrakten Unterebenen machen sich erst dann fühlbar. Dabei ist zu beachten, dass sie uns durch den Kausalkörper erreichen, d.h. also durch den Träger des höheren Selbst; der Durchschnitts-Kausalkörper befindet sich auf der dritten Unterebene der Mentalebene. Das ist eine Tatsache, der nicht genügend Beachtung geschenkt wird. Man sollte sie durchdenken. Wirklich abstraktes Denken wird erst möglich, wenn die Persönlichkeit ihre eigene Vibration auf diejenige des Egos abgestimmt und sich somit [4] genügend gleichgeschaltet hat, um eine einigermassen störungsfreie Verbindung zu schaffen. Dann werden - zunächst nur selten, aber später immer häufiger - abstrakte Ideen durchzusickern beginnen und nach gegebener Zeit werden Blitze wahrer Erleuchtung oder Intuition erfolgen, die direkt von der Geistigen Triade oder dem wahren dreifältigen Selbst herrühren.

Der Akkord des Egos

Wenn ich von «abgestimmter Vibration» spreche, so verstehe ich darunter die Anpassung der Persönlichkeit oder des niederen Selbst an das Ego oder höhere Selbst, die Unterwerfung des Persönlichkeitsstrahles unter den Strahl des Ego und die Verschmelzung ihrer «Klänge». Ich meine damit die Vermischung der Primärfarbe des höheren Selbst mit der sekundären Farbtönung des niederen Selbst, bis daraus Schönheit ersteht. Zuerst ergibt sich Dissonanz und Zwiespalt, eine Farbendisharmonie und ein Kampf zwischen dem Höheren und dem Niederen. Im Lauf der Zeit, und später mit Hilfe des Meisters, wird jedoch Einklang von Farbe und Ton (was ein und dasselbe ist) erzielt, bis am Ende der Grundton der Materie durchdringt, weiter die grosse Terz der gleichgeschalteten Persönlichkeit, dann die Quinten-Dominante des Egos und schliesslich der volle Akkord der Monade oder des Geistes.

Nach der Dominante suchen wir auf dem Pfad der Einweihung und vorher ist die vollendete Terz der Persönlichkeit unser Ziel. Während unserer verschiedenen Inkarnationen schlagen wir nacheinander alle Zwischennoten an, gelegentlich

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.