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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 195 ff. (engl.) |
erstens ihrem Ursprung nachzugehen, ihrer eigenen, wahren Psychologie im
okkulten Sinn gewahr zu werden und in wissenschaftlicher Art die eigentliche
Natur des Ego oder Höheren Selbst, das im Kausalkörper wirksam ist,
wahrzunehmen. Weiterhin müssen sie auf der physischen Ebene mittels ihrer drei
niederen Körper lernen, die ihnen eingeborene Göttlichkeit und ihren
essentiellen Wert in wachsendem Mass auszudrücken. Zweitens die Konstitution des
Menschen zu studieren, die Methode ihres Funktionierens in der niederen Natur
[196] zu verstehen, die Abhängigkeit von- und die Wechselbeziehungen zueinander
bei allen lebenden Wesen zu erkennen und so die geringeren Leben, aus denen die
drei Körper der Erscheinung (Manifestation) bestehen, unter Kontrolle zu
bringen. Auf diese Art wird der solare Herr, die innere Wirklichkeit, der Sohn
des Vaters und Denker auf seiner eigenen Ebene, zum Vermittler zwischen dem, was
von dieser Erde, also irdisch ist, und dem, was in der Sonne Heimstatt hat. Es
gibt zwei Bibelsprüche, die etwas von diesem Gedanken in sich bergen und die
Schüler des Abendlandes mögen nicht ohne Nutzen darüber meditieren: «Die Reiche
dieser Welt sind geworden das Reich unseres Herrn und seines Christus» und der
andere: «O Herr, unser Gott, andere Herren ausser dir haben Herrschaft über uns
gehabt, aber nur durch dich allein wollen wir deinen Namen nennen». Der letzte
Bibelvers ist besonders aufschlussreich, da er die Unterdrückung des niederen
Tones und der schöpferischen Kraft durch das aufzeigt, was höherer Herkunft
ist.
Regel VI. «Die läuternden Feuer brennen schwach und niedrig, wenn das Dritte dem Vierten geopfert wird. Darum halte sich der Jünger davor zurück, Leben zu nehmen; er möge das, was am geringsten ist, mit dem Ertrag des Zweiten nähren.» Diese Regel kann zusammengefasst werden in der genügsam bekannten Anweisung an jeden Jünger, streng vegetarisch zu leben. Die niedere Natur wird verstopft und schwer, und die innen lodernde Flamme kann nicht hervorleuchten, solange Fleisch ein Bestandteil der Diät ist. Dies ist eine drastische Vorschrift für den Bewerber und sie darf niemals verletzt werden. Solange sie Aspiranten sind, können sie sich entscheiden, ob sie Fleisch essen wollen oder nicht, aber sobald sie einmal ein gewisses Stadium auf dem «Pfad» erreicht haben, ist es im höchsten Grad erforderlich, dass jegliches Fleischessen aufgegeben und der Diät grösste Aufmerksamkeit zugewendet wird. Ein Jünger darf nur Gemüse, Getreidespeisen, Obst und Nüsse zu sich nehmen und nur so kann er einen [197] derartigen physischen Körper erbauen, der den Einzug des wirklichen Menschen aushält, der in seinen feineren Hüllen vor dem Initiator gestanden hat. Sollte er das nicht tun und es ihm dennoch möglich sein, eine Einweihung zu nehmen, ohne dass er sich in obiger Weise entsprechend vorbereitet hat, so würde der physische Körper von der einströmenden Energie, die durch die neubelebten Zentren fliesst, zerbrechen und für Gehirn, Rückgrat und Herz würden grässliche Gefahren entstehen. Natürlich können keine bis ins einzelne gehende feste Regeln aufgestellt werden, einzig die Grundregeln, dass Fleisch, Fisch und gegorene Getränke jeder Art wie auch Tabakgenuss für den «Bewerber um Einweihung» absolut verboten sind. Diejenigen, die den Verzicht auf sich nehmen können, mögen zu Zeiten auch Eier und Käse besser aus ihrer Kost streichen, doch ist dies in keiner Weise ein Muss. Immerhin ist es für solche, die auf dem Weg sind, psychische Fähigkeiten zu entwickeln, ratsam, keine Eier und nur wenig Käse zu essen. Milch und Butter gehören zu einer anderen Kategorie, und die meisten Eingeweihten und Bewerber halten es für notwendig, sie in ihrer Diät beizubehalten. Einige wenige Ausnahmemenschen können mit der eingeschränkten Kost auskommen und dabei ihre volle physische Arbeitskraft behalten. Die oben angegebene Diät stellt die ideale Erfüllung der Regel dar. Wir wissen jedoch, dass gerade in der heutigen Übergangszeit Ideale selten voll verwirklicht werden können. In diesem Zusammenhang sollten zwei Dinge betont werden: Erstens, dass alle Bewerber einen gesunden Menschenverstand besitzen müssen; dieser fehlt oft und der Studierende täte gut, daran zu denken, dass unausgeglichene Fanatiker nicht gerade wünschenswerte Mitglieder der Hierarchie sind. Gleichgewicht, ein gesunder Sinn für Masshalten, Rücksicht nehmen auf die Umweltsbedingungen und Gemeinsinn, das sind die Kennzeichen des wahren Okkultisten. Kommt dazu noch ein Sinn für echten Humor, so kann manche Gefahr vermieden werden. Zweitens: der Bewerber muss sich Zeit lassen, er muss langsam vorgehen, wenn er Veränderungen in der Diät und in lebenslangen Gewohnheiten vornehmen will. Alles in der Natur vollzieht sich allmählich, und die Bewerber müssen die okkulte Wahrheit des [198] Sprichwortes erlernen: Eile mit Weile. Ein Prozess der gradweisen Ausmerzung ist gewöhnlich der Pfad der Weisheit, und diese Ausscheidungs-Periode sollte unter idealen Bedingungen, die aber selten vorhanden sind, mit jenem Abschnitt, den wir den des Aspiranten nennen, zusammenfallen, damit die notwendige vorbereitende Reinigung der Kost hinter ihm liege, wenn er als ein Bewerber um Einweihung auftritt. Regel VII. «Möge der Jünger seine Aufmerksamkeit darauf richten, nur das laut werden zu lassen, was in den Hallen, wo der Meister wandelt, ein Echo findet! Er möge nicht jene niederen Töne erklingen lassen, welche in der Halle des Maya Schwingungen hervorrufen.» Der Jünger, der durch das Portal der Einweihung zu treten sucht, kann dies nicht eher vollbringen, als bis er die Macht der Sprache und die Macht des Schweigens erlernt hat. Dieses hat eine tiefere und umfassendere Bedeutung, als es vielleicht scheint, denn richtig ausgelegt, enthält es den Schlüssel der Schöpfung, den Leitfaden für die grossen Zyklen und die Offenbarung des Zwecks, der dem Pralaya zugrunde liegt. Solange der Mensch nicht die Bedeutung des gesprochenen Wortes versteht, und solange er nicht das Schweigen der hohen Stätten nutzbar macht, um gewünschte Wirkungen auf der einen oder anderen Ebene hervorzubringen, kann er nicht Einlass zu jenen Gebieten erhalten, in denen jeder Ton und jedes gesprochene Wort eine gewaltige Wirkung in der Materie auslöst, da es von zwei vorherrschenden Faktoren Lebenskraft empfängt: a. von einem mächtigen, wissenschaftlich angewandten Willen b. von rechten Motiven, die im Feuer geläutert wurden. Der Adept ist schöpferisch in mentaler Materie; er ist der Urheber von Impulsen auf der mentalen Ebene, womit er Resultate erzielt in astraler und physischer Erscheinung. Diese Resultate sind gewaltig und wirkungsvoll und daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass ihr Urheber rein sein muss in Gedanken, von [199] peinlicher Sorgfalt in seinen Worten und gewandt im Handeln. Wenn dieses Thema vom Bewerber gemeistert worden ist, dann werden sich als unmittelbare Folgen wichtige Veränderungen im täglichen Leben einstellen. Diese seien zwecks praktischer Nutzanwendung im folgenden aufgezählt: a. Motiven wird gründlich nachgeforscht und dem Ursprung der Impulse genauestens nachgegangen. Daher auch in den ersten Jahren der Vorbereitung zur Einweihung eine täglich dreimalige Niederschrift seiner Motive oder der Triebfeder zu seinen Handlungen als Ausfluss dieses Forschens. b. Es wird achtgegeben auf die Worte und Mühe wird darauf verwendet, alle unfreundlichen, unnötigen und verschwendeten Worte auszumerzen. Die Wirkung des gesprochenen Wortes wird studiert und zurückgeführt auf jene grundlegenden Primärimpulse, die in jedem Fall auf der physischen Ebene eine Aktion auslösen. c. Schweigen wird gepflegt, und Bewerber werden Bedacht darauf nehmen, strengstes Stillschweigen zu bewahren über sich selbst, über ihre okkulte Arbeit und Kenntnisse sowie auch über die Aufgaben ihrer okkulten Gruppe. Nur im Kreis der Gruppe oder im Verkehr mit ihren Oberen werden sie, wenn auch mit weiser Einschränkung, sprechen dürfen. Allerdings gibt es Zeiten, wo man reden soll. Wenn z.B. der Gruppe durch weise Rede geholfen werden kann, durch eine Andeutung über gute oder schlechte Zustände; einem Bruder durch ein wohl seltenes, aber doch nötiges Wort der Ermahnung in bezug auf das innere Leben; oder dem Oberen oder einer Gruppe von Beamteten in solchen Fällen, wo ein Bruder der Gruppe durch Irrtum dieser oder jener Art zum Hindernis wird oder ihr besser zu dienen vermöchte, wenn ihm eine andersartige Beschäftigung gegeben würde. d. Die Wirkung des heiligen Wortes wird studiert und die Bedingungen für weisen Gebrauch desselben werden ausgedacht. Das Lautwerdenlassen des Wortes und dessen Wirkung auf [200] ein besonderes, esoterisches Zentrum (keinesfalls ein physisches Zentrum) wird beobachtet und durch all diese Faktoren wird das Leben beeinflusst und geregelt. Die Gesamtfrage des Studiums der Töne und Worte, der heiligen und auch der anderen, muss von den Bewerbern um Einweihung aufgegriffen werden und dies sollte von allen künftigen okkulten Gruppen viel ernsthafter ins Auge gefasst werden. Regel VIII. «Wenn sich der Jünger der Pforte nähert, müssen die grösseren Sieben erwachen und bei den geringeren Sieben auf dem doppelten Kreis eine Resonanz auslösen.» Diese Regel ist eine sehr schwierige und für denjenigen, der zu früh den Endpfad beschreitet, voller Gefahren. Dem Buchstaben nach kann sie so ausgelegt werden: Der Initiations-Bewerber muss die Vibrationen der sieben Kopfzentren bis zu einem gewissen Grad entwickelt haben und in der Lage sein, dadurch die sieben Zentren im Körper auf der ätherischen Ebene in erhöhte Schwingung zu versetzen. Durch reziproke Vibration werden sodann auch die sieben korrespondierenden physischen Zentren beeinflusst und unvermeidlicherweise mitangeregt werden, wenn die ätherischen Zentren ihre höchste Vibration erreicht haben. Es ist indessen nicht nötig, sich über diese Fakten weiter auszulassen, höchstens wäre noch zu erwähnen, dass folgende Zentren ebenfalls beeinflusst werden, wenn die sieben Kopfzentren auf das Ego reagieren: 1. Der Kopf, als Ganzes genommen. 2. Das Herz. 3. Die Kehle. 4. Das Sonnengeflecht (Solar Plexus). 5. Das Ende [201] des Rückgrates. 6. Die Milz. 7. Die Fortpflanzungsorgane. Diese vorstehenden Zentren werden indessen nur in bezug auf ihre Reinigung und ihre Kontrolle beeinflusst. Dies hat weitgehende Auswirkungen in den rein physischen Organen, durch die der Mensch auf der physischen Ebene seine Funktionen ausübt. Zur Erläuterung kann der Mensch dann z.B. bewusst das schöpferische Feuer und die Energie aus den Zeugungsorganen auf die Kehle übertragen oder durch die bewusste Beherrschung des Herzens das Leben im physischen Körper zeitweilig aufheben. Dies wird nicht durch die sogenannten Hatha-Yoga-Übungen oder durch Konzentration auf die physischen Organe zuwege gebracht, sondern durch die fortschreitende Entfaltung des «Inneren Gottes», der durch das Kopfzentrum und so alles beherrschend wirkt. Der Bewerber wird daher seine ganze Energie auf die Entfaltung des geistigen Lebens richten, und eine. solche Entwicklung kann nur hervorgehen aus: rechtem Denken - aus Meditation und aus dem Dienen. Durch tiefschürfende Studien über all das, was über die Energien und deren Brennpunkte erfahren werden kann, wird er sein Leben koordinieren, damit es vom geistigen Leben durchflutet werden kann. Ungefährdet kann dieses Studium gegenwärtig nur in einer Gruppe und unter Anleitung eines Lehrers betrieben werden; die Schüler müssen sich verpflichten, keine Experimente an oder in ihrem Leben anzustellen und nicht etwa leichtsinnig mit den Feuern ihres Körpers zu spielen. Sie sollen lediglich auf theoretischer Basis arbeiten und sich einem Leben des Dienens widmen. Die Zentren entwickeln sich dann ganz normal, während der Bewerber sein Augenmerk darauf richtet, seine Brüder in Wahrheit und in der Tat zu lieben, ihnen mit ganzem Herzen zu dienen, einsichtsvoll zu denken und sich selbst streng zu beobachten. Er wird alles aufzeichnen, was ihm im inneren Leben im Zusammenhang mit der Evolution der Zentren zu stehen scheint. Diese Notizen können vom Lehrer überprüft, von ihm kommentiert und [202] wichtige Folgerungen daraus gewonnen werden. Die Summe derartiger Erkenntnisse kommt der Gruppe zugute. Auf diese Weise kann viel Wissenswertes gesammelt werden. Jener Bewerber, der sein Wissen missbrauchen sollte, der zum Beispiel «Atemübungen zwecks Entwicklung» nachhängt oder sich auf seine Zentren konzentriert, wird niemals das Tor erreichen; er wird es mit Wahnsinn, neurasthenischen Zuständen und verschiedensten physischen Krankheiten zu büssen haben. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |