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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 155 ff. (engl.)
werden, sagen. Es sind neun Postulate aufgestellt. Wenn der Aspirant sie gebührend durchdenkt, so werden sie ihm vieles enthüllen über den

Schöpferischen Prozess und die Macht der Sprache:

1. Alle Worte der Kraft haben ihre Wurzel in dem grossen Wort, das dem solaren Logos am Morgen der Offenbarung übermittelt (überantwortet) wurde.

2. Alle Worte der Kraft sind Abwandlungen [156] oder Erweiterungen der drei Grundlaute; sie dehnen sich in die Länge aus, je mehr Ebenen umfasst werden, bis schliesslich Sprache und Satzbildung bei der am Ende befindlichen Einheit, dem Menschen, in ihrer unendlich vielfältigen Verschiedenheit erreicht ist.

3. Deshalb wird auf dem Pfad der Rückkehr die Sprache immer kurzgefasster werden, Worte werden immer sparsamer gebraucht und endlich wird die Zeit kommen, da der Adept nur noch Formeln von Worten gebraucht, die nötig sind, um zu bestimmten Zielen zu kommen, die auf zwei Wegen erreichbar sind:

a. bestimmte schöpferische Vorgänge,

b. eine besondere Lenkung von Energie.

Beides selbstverständlich auf den Ebenen der drei Welten.

4. Wenn er sich auf die Einweihung vorbereitet, hat der Aspirant deshalb in der Hauptsache dreierlei zu vollbringen:

a. Jegliche Tätigkeit seiner dreifachen niederen Natur zu beherrschen. Das bedeutet die Anwendung von intelligenter Energie in jedem Atom seiner drei Körperhüllen, der physischen, der astralen und der mentalen. Buchstäblich ist dies das Hervorleuchten des Brahmas oder dritten Aspektes, der inneren Gottes.

b. Seine Sprache zu jeder Minute an jeglichem Tag unter Kontrolle zu haben. Dies ist eine Anforderung, die leicht gestellt, aber schwer zu verwirklichen ist. Wer sie erfüllt, nähert sich schnell der Loslösung seiner Fesseln. Die Kontrollierung der Sprache bedeutet nicht Schweigsamkeit, Griesgrämigkeit, Verstummen oder Mundfaulheit. Das sind Eigenschaften, die meist nur minder entwickelten Naturen oder übelgelaunten Menschen anhaften. Nein, hier ist der kontrollierte Gebrauch des Wortes gemeint, die gezügelte Verwendung von Worten, um bestimmte Ziele zu erreichen, also etwas ganz anderes als die oben angeführten Eigenschaften. Dieses Kontrollieren der Sprache schliesst in sich ein das Wissen um Zyklen, Zeiten und Gegebenheiten. Sie setzt das Wissen um die Macht [157] des Tones und die Wirkung des gesprochenen Wortes voraus. Sie schliesst das Erkennen der aufbauenden Naturkräfte und deren richtige Handhabung in sich ein; sie beruht auf der Fähigkeit, die mentale Materie richtig anzuwenden und in Bewegung zu setzen, um Ergebnisse im Physischen zu erreichen im Einklang mit den klar umrissenen Zielen des inneren Gottes. Es ist das Durchleuchten des zweiten Aspektes des Selbst, Vishnu oder der form-erbauende Aspekt, der das erste Unterscheidungsmerkmal des Ego auf seiner eigenen Ebene ist. Man möge dies gut durchdenken.

c. Man soll meditieren, um zu den beabsichtigten Zielen des Ego durchzustossen. Wer richtig meditiert, dem wird der erste Aspekt nach und nach immer bedeutsamer und der bewusste Wille des inneren Gottes kann sich auf der physischen Ebene fruchtbar zum Ausdruck bringen.

Die drei Tätigkeiten des Aspiranten müssen parallel zueinander verlaufen; man wird bemerken, dass die zweite sich aus der ersten ergibt und sich als Energie auf der physischen Ebene ausdrückt. Nur, wenn der Aspirant wirkliche Fortschritte entlang diesen drei Arbeitsrichtungen gemacht hat, wird ihm das erste der drei grossen Worte übermittelt werden.

5. Jedes grosse Wort enthält in sich selbst Unterscheidungen, Erweiterungen und Abwandlungen und bei der Äusserung da Wortes setzt der Eingeweihte die geringeren Schwingungen durch die grösseren in Bewegung. Daher die erschreckende Verantwortung und daher die Grösse der erreichten Ergebnisse. Jedes Wort wird dem Eingeweihten hörbar und sichtbar übermittelt. Es wird ihm zunächst in der Form von sieben Silben vorgesprochen, von denen er jede als ein gesondertes Wort behalten muss. Dann wird er darin unterwiesen, wie die sieben Silben zu vermischen sind, um einen dreifachen Laut daraus zu bilden und auf diese Weise zusammenhängendere und weitreichendere Ergebnisse zu erzielen. Und schliesslich wird der Dreiklang in ein Wort gebunden und dieses Wort wird dem Eingeweihten übermittelt.

Die sieben Worte, die das grosse Wort bei jeder Einweihung bilden, werden dem Einzuweihenden durch die Initiierten seines Grades mitgeteilt. Diese Gruppe selbst teilt sich [158] in sieben Gruppen, entsprechend der Unterstrahl- oder Strahlzugehörigkeit, und jede Gruppe singt in schneller Aufeinanderfolge ein Wort.

Gleichzeitig zeigen sich die Farben und die Symbole der verschiedenen Laute vor dem Eingeweihten, so dass er das, was ihm anvertraut wird, hört und sieht. Die höhere Gruppe rund um den Thron des Amtes (die drei Abteilungs-Oberhäupter bei den ersten zwei und die Pratyeka-Buddhas bei den nachfolgenden Einweihungen) singt dann für ihn das dreifache Wort, das die sieben in sich vereinigt; dann wieder sieht es der Eingeweihte vor seinem inneren Auge. Schliesslich lässt der Initiator das Wort ertönen und nun gewahrt der Eingeweihte in sich selbst, in eigener tatsächlicher Erfahrung, den einen grossen Ton und er weiss jetzt - in einem besonderen Zentrum - die Bedeutung der Schwingung. Bekanntlich steht jedes Zentrum mit einer besonderen Ebene in Zusammenhang, mit einem System, mit einem Strahl und mit anderen siebenfachen Unterteilungen und daraus erklärt sich die tiefe Bedeutung seiner inneren Reaktion.

6. Die Meister und die Eingeweihten befassen sich bei ihren Aufgaben, die Evolution der drei Welten vorwärts zu bringen, vor allem mit den sieben Silben des Wortes ihres eigenen Grades oder des Standes ihres Einweihungsstadiums. Die drei Worte, welche die sieben vereinigen, werden selten benutzt, es sei denn, dass eine direkte Ermächtigung eines der drei Abteilungs-Oberhäupter vorliegt (entsprechend der darin enthaltenen Silbe ist jedes Wort unmittelbar verbunden mit dem Dreilaut AUM, daher mit dem Brahma-, Vishnu- und Shiva-Aspekt. Die Abteilungs-Oberhäupter sind ihre Vertreter).

Wenn irgend ein Eingeweihter (zu den Zwecken der Evolution) das ganze Wort als Einheit anwenden will, so muss er dazu die Erlaubnis der gesamten Loge haben. Denn dieses Wort wirkt sich auf die Materie einer ganzen Ebene innerhalb des planetarischen Systems aus und greift infolgedessen auf die Materie jener Ebene über, die Unterebenen der betreffenden Ebene sind. Um das durch ein Beispiel klar zu machen: Ein Eingeweihter des dritten Grades, der das Wort seines Grades ertönen lässt, wirkt dadurch auf die Materie der niederen mentalen Unterebene und folglich auch auf die Materie der astralen und physischen Ebenen. Ein Eingeweihter des zweiten Grades wirkt in ähnlicher Weise auf die astrale [159] Ebene ein und folglich auch auf die physische. Auf solche Weise werden schwerwiegende Ergebnisse hervorgerufen und das Werk Vieler wird auf solche Weise beeinflusst.

7. Jedes Wort, ob differenziert oder zusammengezogen, wirkt sich auf die Deva-Reiche und daher auch auf die formgestaltenden Aspekte der Manifestation aus. Es wird kein einziger Laut geäussert, der nicht eine entsprechende Wirkung in der Deva-Substanz hervorbrächte und somit ungezählte winzige Leben dazu antriebe, ihre eigenen Formen anzunehmen. Diese Formen erhalten sich und vollführen ihre Funktionen genau so lange, wie der Laut, der sie verursachte, anhält, das heisst, genau so lange, wie die besondere Willensenergie desjenigen, der den Laut äusserte, sich auf die lebendige Form richtete. Dies gilt auch für den solaren Logos, der das AUM ertönen lässt und dadurch das solare System erschafft; ebenso ist es gültig für den planetarischen Logos, der ein planetarisches Wort ertönen lässt und so ein planetarisches System erzeugt. Das gilt auch für den Adepten, der bestimmte Resultate hervorbringt, um der Menschheit auf der physischen Ebene zu helfen. Und das gilt schliesslich auch für den gewöhnlichen Menschen, der durch die ausserordentlich differenzierte Vielheit in seiner Sprache eine innere Absicht oder einen geistigen Zustand ausdrückt und damit eine Form oder ein Vehikel in der Deva-Substanz erbaut. Die Mehrzahl der menschlichen Wesen erbaut noch unbewusst, und die erbaute Form wirkt sich je nach dem zugrundeliegenden menschlichen Motiv oder der Absicht wohltätig oder übeltäterisch aus; sie wird den Willen des Erbauers so lange ausführen, als ihre Daseinsbedingungen bestehen.

8. Jedes ertönende Wort ist ausgezeichnet durch

a. eine spezielle Farbe,

b. einen besonderen Ton,

c. eine spezielle Form,

d. einen Grad von Energie (oder Aktivität),

e. durch das Wesen des beseelten Lebens, seiner selbst bewusst, bewusst oder unbewusst, Gott, Mensch oder Deva.

Der Studierende wird dies gleicherweise wahr finden bei einem solaren oder planetarischen System, beim menschlichen Wesen, bei Gedankenformen, beseelt durch das Leben der Elemente oder bei den Atomen der Physik und der Chemie. An dem Wissen um diese Tatsachen [160] und an ihrer bewussten Realisierung kann man den wahren Okkultisten erkennen.

Der solare Logos liess ein Wort ertönen: die Form unseres solaren Systems kam zum Dasein.

Seine Farbe ist blau, seine Note ein besonderer musikalischer kosmischer Ton.

Der Grad seiner Aktivität ist von einer spezifischen mathematischen Grösse, weit über der Fassungskraft des menschlichen Verstandes im heutigen Entwicklungsstadium.

Das Wesen des grossen beseelten Lebens des solaren Systems, nämlich des dreifachen Logos, ist aktive, einsichtige Liebe.

9. Das grosse Wort unseres solaren Systems ist abgetönt - wenn man so sagen darf - auf andere Worte und es ist nur ein Wort des siebenfachen Wortes, das jenen grossen Wesenheiten bekannt ist, die zum solaren Logos in derselben Beziehung stehen wie dieser zum planetarischen Logos. Die heiligen Worte sieben solarer Systeme (von denen unser System nur eines ist) bilden diesen siebenfachen Ton, der zurzeit in den kosmischen Sphären schwingt.

In diesen neuen Feststellungen sind die wesentlichen Wahrheiten über die schöpferischen Vorgänge im solaren System kurz aufgezählt worden. In ihnen liegt das Geheimnis der wahren Magie verborgen. Dem geistigen intuitiven Menschen, dessen Leben und dessen Zielsetzung rein ist, dessen Absichten selbstlos sind, der Selbstbeherrschung und Mut besitzt, werden diese Wahrheiten, wenn er sie erfasst, die Kraft verleihen, die Ziele des Ego zu fördern, da er nur als ein bewusster Mitarbeiter am Werk der Evolution und an den Plänen des planetarischen Logos unseres Systems mitbeteiligt ist. Diese Hinweise wurden nur als kurze Andeutungen gegeben, und zwar sowohl um die verborgenen Wahrheiten zu schützen, als auch um sie denjenigen, die reif genug sind, zu enthüllen.

Diese sieben Worte des solaren Systems, die das logoische Wort bilden, das wir nur in seiner dreifachen Form als AUM kennen, werden bei den sieben Einweihungen enthüllt:

Bei der ersten Einweihung wird das Wort für die physische Ebene gegeben.

Bei der zweiten Einweihung wird das Wort für die astrale [161] Ebene gegeben.

Bei der dritten Einweihung wird das Wort für die untere mentale Ebene gegeben. Bei dieser Einweihung, bei der, wie früher schon gesagt, der Herr der Welt der Hierophant ist, wird nicht nur das Wort für die untere mentale Ebene gegeben, sondern es wird auch noch ein Wort übermittelt, das die drei Worte für die drei Welten in sich vereinigt. Es wird dem Eingeweihten als Gegenstand der Meditation übergeben; bis zur vierten Einweihung indessen ist es ihm untersagt, das Wort eher anzuwenden, als er die endliche Freiwerdung erreicht hat, da es die Herrschaft über die drei unteren Ebenen verleiht.

Bei der vierten Einweihung wird das Wort für die höhere mentale Ebene mitgeteilt.

Bei der fünften Einweihung wird das Wort für die buddhische Ebene gegeben.

Bei der sechsten Einweihung wird das Wort für die atmische Ebene gegeben.

Bei der siebenten Einweihung wird das Wort für die monadische Ebene gegeben.

Bei der sechsten Einweihung wird vom Hierophanten das Wort gegeben, das die Worte der vierten, fünften und sechsten Einweihung in sich zusammenfasst, und der Eingeweihte beherrscht nun durch die Macht des Tones vollkommen die Substanz der fünf Ebenen der menschlichen Evolution. Bei der siebenten Einweihung wird das dreifache AUM in seiner wahren Bedeutung dem erleuchteten Buddha enthüllt und er kann nun mit den Energien in den sechs Welten oder Ebenen walten.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.