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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 148 ff. (engl.)
ihren Amtsstäben (Szeptern) die Spitze des Stabes; zugleich wird von ihnen gemeinsam ein gewisses mystisches Wort ausgesprochen und dann beginnt das Herabströmen der Kraft und hält an, bis die Zeremonie beendet ist.

Man könnte die Frage hier erheben, ob ein Eingeweihter jemals seinen Eid bricht. Dies geschieht sehr selten, denn wir müssen bedenken, dass keine Einweihung vorgenommen wird, bevor nicht [149] ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht worden ist. Es sind einige wenige Fälle vorgekommen, aber da der Herr der Welt alles weiss, was in Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit geschieht, so wird einem Eingeweihten nie Gelegenheit geboten, das zu enthüllen, was verborgen ist. Er mag die Absicht haben, findet aber keine Möglichkeit dazu. Der Eingeweihte, der sich mit Absicht versündigt, wird die Sprache, ja sogar das Leben einbüssen, ehe er sich verfehlen kann.

Kapitel XV

Die Erteilung der Worte

Die solaren Worte.

Die Grundlage [150] aller manifestierten Erscheinungsformen ist der ausgestossene Laut oder das mit Kraft ausgesprochene Wort, also das mit voller Absicht des (Wirkungs-) Willens gesprochene Wort. Hierin liegt bekanntlich der Wert der Meditation, denn Meditation ruft im Endergebnis jenes innere, dynamische, gesammelte Zielstreben hervor oder anders gesagt, die innere Vorstellung, welche die unweigerliche Voraussetzung für jede Äusserung eines schöpferischen Lautes ist. Wenn es heisst: Der Logos brachte die Welten durch Meditation hervor - so ist damit gemeint, dass es in seinem eigenen Bewusstseinszentrum eine Periode gab, in der er über Plänen und beabsichtigten Zielen sass und meditierte; er schaute den ganzen Weltablauf als ein vollendetes Ganzes, das Ende vom Anfang an und alle Einzelheiten in der gesamten Sphäre. Wenn seine Meditation beendet war und das Ganze als vollkommenes Bild vor seiner inneren Vision schwebte, dann wandte er ein gewisses Wort der Kraft an, ein Wort, das ihm von Einem, über den nichts gesagt werden darf, übermittelt wurde, vom Logos des kosmischen Planes, von dem unser System nur ein Teil ist.

Mit den kosmischen und logoischen Einweihungen dürfen wir uns nur insoweit befassen, als die menschlichen Einweihungen Widerspiegelungen ihrer ungeheuerlichen Urbilder sind. Indessen ist es für den Studierenden wichtig zu wissen, dass, wie bei jeder Einweihung, dem Eingeweihten ein Wort der Kraft übermittelt wird, so auch dem Logos das grosse Wort der Kraft, durch welches unser solares System entstand, übermittelt wurde; - das Wort [151] heisst «die heilige Silbe» (Wort) oder AUM. Wir müssen uns hier vor Augen halten, dass die Silbe «AUM» die Bemühung der Menschheit ist, auf unendlich kleiner Skala den kosmischen Dreiklang, durch den eine Schöpfung überhaupt möglich wurde, zu wiederholen. Die Worte der Kraft aller Grade haben eine dreifache Wirkung:

Erstens: Sie werden von einer (sich) voll selbst-bewussten Entität geäussert und dieser Vorgang findet unveränderlich nach einer Periode des Sinnens oder der Meditation statt, während welcher die totale Zwecksetzung erschaut wird.

Zweitens: Sie beeinflussen das Deva-Reich und bewirken die Erschaffung von Formen. Diese Wirkung ist zweifacher Natur:

a. Die Devas auf dem Pfad der Evolution, die grossen Baumeister des solaren Systems, ausserdem jene untergeordneten, welche das Menschenstadium hinter sich haben, respondieren den Laut des Wortes und wirken in bewusster Erkenntnis mit dem Einen, der den Laut aushauchte. So wird das Werk ausgeführt.

b. Die Devas auf dem Involutionsbogen, die geringeren Baumeister, die das Menschenstadium noch nicht passiert haben, respondieren ebenfalls den Laut, aber sie tun es aus einem unbewussten Drang heraus; durch die Kraft der ins Leben gerufenen Schwingungen bauen sie die erforderlichen Formen aus ihrer eigenen Substanz.

Drittens: Sie wirken als ein Stabilisierungsfaktor und solange die Kraft des Tones anhält, bleibt die Form in Zusammenhalt. Wenn der Logos beispielsweise die heilige Silbe nicht mehr ertönen lässt und die Schwingung abklingt, wird der Zusammenhalt der Form in Auflösung enden. Ebenso verhält es sich bei dem planetarischen Logos und analog dazu die ganze Stufenleiter hinab.

Die Worte der Kraft oder die Abwandlung der heiligen Silbe (AUM) sind in jedem nur immer möglichen Ton, Unterton und Viertelton vorhanden; auf diesen Schattierungen des Klanges ist der ganze Schöpfungsakt und dessen Bestand aufgebaut. Eine Vielfalt von Tönen besteht innerhalb jedes grösseren Tones und beeinflusst die verschiedensten Gruppen. Man muss im Gedächtnis [152] behalten, dass, etwas verallgemeinert, die Töne im solaren System in zwei Gruppen zerfallen:

1. In die veranlassenden Laute oder solche, die Manifestationen oder Phänomene irgendwelcher Art auf allen Ebenen hervorrufen.

2. In die resultierenden Laute oder solche, die aus den Formen heraus während des Evolutionsvorganges hervorgebracht werden, und die das Aggregat von Tönen in jeglicher Form in jeglichem Natur-Reich bilden. Ebenso hat jede Form einen Ton, der sich zusammensetzt aus den vielen minderen Tönen, welche von den formgebenden Atomen erzeugt werden. Diese Töne erwachsen aus den anderen Gruppen und wirken auf die geringeren Gruppen oder Reiche ein (wenn man den Ausdruck «geringer» überhaupt auf irgend eine göttliche Manifestierung anwenden darf). Das Menschenreich beispielsweise (die vierte schöpferische Hierarchie) wurde durch ein dreifaches AUM, ertönend in einer besonderen Schlüsselnote im Ein-Klang, hervorgebracht durch die Personen der Dreieinigkeit, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist oder Shiva, Vishnu und Brahma. Dieser Ton wirkt noch immer fort. Das Zusammenspiel und das Ineinandergehen der vielen kleinen Noten aller Menschenwesen erzeugen einen grossen Zusammenklang, der an den höheren Orten vernommen werden kann und der andererseits auch eine nachdrückliche Wirkung auf das Tierreich hat. Es ist einer der Faktoren, der für Mensch und Tier Formen schafft; man muss stets bedenken, dass der Mensch die Verbindung zwischen dem Tier und dem Göttlichen ist.

Es ist weder möglich noch wünschenswert, die Worte der Kraft hier einzeln aufzuzählen. Indessen wollen wir einige allgemeine Hinweise geben, die dem Studierenden helfen werden, etwas von der Grösse des Gegenstandes und von seinen Schwierigkeiten zu erfassen.

1. Das grosse Wort, das [153] durch den Logos des solaren Systems ertönt und ihm übermittelt wird von dem Herrn über ihm.

2. Drei Worte, die von dem solaren Logos jedem der drei Logoi wie folgt übermittelt werden:

a. der heilige Laut «A» für Shiva, der den Aspekt des Geistes oder des Willens verkörpert. Es ist das Wort, durch das Gott der Vater wirkt.

b. Der Laut «U» für Vishnu, Gott der Sohn. Er ist der Erbauer der Form, er erschafft den Körper, von dem der Geist Besitz ergreifen muss, um so die göttliche Inkarnation möglich zu machen.

«A» ist der Lebensvokal; «U» ist der Vokal der Form.

c. Der Laut «M» für Brahma, der in seiner Aufgabe als Kraft-Erzeuger in tätiger Einsicht den Geist und die Form oder das Selbst und das Nicht-Selbst miteinander verbindet.

Es sei hier darauf hingewiesen, dass dem Studierenden, der über das Obige tiefer nachdenkt, wertvolle Erkenntnisse über die drei Abteilungen der Hierarchie unseres Planeten zuteil werden.

3. Sieben grosse Worte, die wiederum auf den drei heiligen Lauten AUM basieren. Diese brachten die Schöpfung hervor oder die Manifestierung der sieben Ebenen unseres solaren Systems. Sie werden nicht Menschenwesenheiten, sondern den sieben grossen Devas oder Raja-Herren, welche die beseelten Leben einer Ebene sind, übermittelt. Deshalb ist ihre Mitwirkung bei den verschiedenen Einweihungen notwendig, bevor dem Einzuweihenden diese Schlüsselworte übermittelt werden können.

4. Neunundvierzig Worte, die Bezug haben auf die neunundvierzig Unter-Ebenen oder Feuer. Diese Neunundvierzig Worte werden den neunundvierzig Baumeistern der Heiligen Feuer übermittelt.

Die oberen zwei Gruppen von Wörtern gehören zum Bezirk des dritten Aspektes und sie werden von Brahma ausgegeben.

5. Es gibt ausserdem fünf grosse Worte mit Zeichen, die in den Bereich Vishnus oder des Gott-Sohnes fallen; diese Worte werden von ihm ausgeatmet. Durch sie kamen die fünf Reiche der Natur [154] auf dem Bogen der Evolution in Existenz:

a. das Mineral-Reich,

b. das Pflanzen-Reich

c. das Tier-Reich,

d. das Menschen-Reich,

e. das geistige Reich.

Diese fünf Reiche sind Abwandlungen von - oder sind erbaut auf - dem Laut «U», so, wie die früher aufgezählten auf dem Laut «M» aufgebaut sind.

Bezüglich der ersten drei Reiche ist wissenswert, dass sie auf zwei Lauten basieren, dem «U», das mit dem Grundton «M» ertönt. Im vierten Reich klingt das «M» ab und die beiden forttönenden Laute sind «U» und «A». Im fünften Reich ist das «M» so vermischt, dass es nicht mehr unterscheidbar ist; und nun ertönt machtvoll das «A» oder der Shiva-Laut und er ist in der Tat die einzig hörbare Note. Beim Erschallen dieses Tones, der Note des Zerstörers Shiva, wird das Nicht-Selbst negiert. Und alles, was nicht vom Geist ist, verfällt der Auflösung. Wenn der Eingeweihte in die Schwingung des «A»-Lautes eintritt, bewirkt dies seine Befreiung aus den drei Welten.

6. Es gibt bestimmte Worte, die jedem der planetarischen Logoi übermittelt werden. Diese bilden die Grundlage der planetarischen Manifestation. Wie uns bekannt, ist «F A» der Ton des Brahma-Aspektes oder des dritten Aspektes unseres besonderen planetarischen Logos; hieraus erhellt sich vieles, was seine Position in der Evolution betrifft, denn es ergibt sich daraus unmittelbar, dass der «A»-Laut sogar die physikalische Dichte erreicht.

7. Innerhalb unserer eigenen Hierarchie gibt es zahlreiche Worte, die auf dem grossen Wort unseres planetarischen Logos aufgebaut sind. Diese Worte werden den Abteilungs-Oberhäuptern [155] übermittelt und diese geben sie wiederum den Initiierten in abgewandelter Reihenfolge, je nach dem Grad der jeweiligen Einweihung weiter. Der Studierende möge wohl bedenken, dass er sorgfältig zu unterscheiden hat zwischen «Worten» und «Lauten». Das Wort verhüllt den Gedanken, die beabsichtigten Ideen und Ziele; der Laut indessen ermöglicht die Offenbarung in Materie jeglicher Art auf irgendeiner der sieben Ebenen.

Wir können nicht den weitgespannten Bogen der Grund-Worte von der Verlautbarung durch die kosmischen Wesenheiten bis hinunter zu den unendlichen Differenzierungen in der menschlichen Sprache, in den Tierlauten, im Gesang der Vögel im einzelnen demonstrieren. Aber all dieses ist Bewusstseinsäusserung auf irgend einer Stufe und all dies ruft eine Wirkung hervor. Was der Eingeweihte lernt, ist: die Laute bewusst zum Tönen zu bringen, um damit ein durchdachtes und erstrebtes Resultat zu erzielen, Worte zu äussern und deren Folgen auf allen Ebenen voll erkennen zu können, durch heilige Laute Formen zu schaffen und Energien zu lenken und somit die Ziele der Evolution zu fördern.

Es war nötig, so weit abzuschweifen, ehe wir das Thema der Übermittlung der Worte an den Eingeweihten behandeln können; es sollte dadurch die tiefgehende Wichtigkeit des Gegenstandes zum Ausdruck gebracht werden und zugleich sollte dargelegt werden, warum dieser Aspekt des göttlichen Wirkens so sorgfältig gehütet wird.

Die Anwendung der Worte.

Wir haben uns, wenn auch nur kurz, mit der Bedeutung der Worte der Kraft bereits beschäftigt. Nun wollen wir bestimmte, in den Worten der Kraft enthaltene Postulate behandeln. Weiterhin wollen wir einiges über die Einweihungszeremonie und über die Worte, die dem Eingeweihten übermittelt

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.