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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 109 ff. (engl.)

Volk (Rasse) #Religion #Erziehung

Alle Menschen gehören zu der einen oder anderen dieser drei Gruppen und alle sind von gleicher Bedeutung, denn Geist und Materie sind eins. Alle sind sie daher voneinander abhängig, da sie alle Ausdruck eines Lebens sind. Es muss deswegen auch gesagt werden, dass der Versuch, die drei Unterteilungen tabellarisch darzustellen, möglicherweise zu Irrtümern führen kann.

Die drei «Grossen Herren» arbeiten in ihrem Wirken eng zusammen; denn das Werk ist ein Ganzes. Als Vergleich diene der Mensch, der, obwohl er eine Dreiheit bildet, eine persönliche Einheit ist. Das menschliche Wesen ist eine Form, durch die sich ein geistiges Leben oder eine Wesenheit (Entität) kundgibt und Intelligenz entfaltet nach dem Gesetz der Entwicklung. Deshalb stehen die «Grossen Herren» mit der Einweihung von Menschen in engem Zusammenhang. Grössere Aufgaben und die Gruppenaktivität nehmen sie zu sehr in Anspruch, als dass sie sich um Menschen kümmern könnten, die noch nicht auf dem Probepfad wandeln. Wenn ein Mensch jedoch aus eigener Anstrengung einmal auf dem Pfad der Jüngerschaft angelangt ist, dann berichtet der ihm zugetane Meister einem der Häupter der drei Abteilungen - jeweils abhängig vom Strahl des betreffenden Menschen, - dass er sich der Pforte der Einweihung nähert und in dem und dem Leben reif sein dürfte für den grossen Schritt.

Es wird über jedes Leben berichtet, später über jedes Jahr; bis zum abschliessenden Jahr auf dem «Pfad der Erprobung» werden häufigere und eingehendere Berichte erstattet. Während dieses letzten Jahres wird auch der Name des Aspiranten der Loge eingereicht. Nachdem der eigene Meister über ihn ausgesagt hat, sein Werdegang kurz aufgezeigt worden ist, gelangt sein Name zur Auslosung und Bürgen werden für ihn aufgestellt.

Die wichtigsten Personen [111] bei der Einweihung sind:

1. Der Einzuweihende,

2. Die drei Adepten oder Kumaras, die das Kräftedreieck bilden,

3. Die Paten (Bürgen).

Bei den ersten zwei Einweihungen stehen zwei Meister, ein jeder zu Seiten des Aspiranten, innerhalb des Dreiecks. Bei der dritten, vierten und fünften Einweihung üben der Mahachohan und der Bodhisattva das Amt des Paten aus. Bei der sechsten und siebenten Einweihung stehen innerhalb des esoterischen Dreiecks zwei «Grosse Wesenheiten», die ungenannt bleiben müssen. Die Aufgabe der Paten besteht darin, die Kraft oder elektrische Energie, die vom Stab der Einweihung ausströmt, durch ihre eigenen Körper hindurchzuleiten. Diese Kraft kreist durch Ausstrahlung um das ganze Dreieck herum und wird ergänzt durch die Kraft der drei Beschützer. Dann geht sie durch die Zentren der Paten und wird dem Einzuweihenden endlich durch einen Willensakt übermittelt.

Was an anderer Stelle im vorliegenden Buch über die Loge der Meister und ihre Beziehungen zum Bewerber um die Einweihung gesagt worden ist, möge genügen. Auch das, was über die zu leistende Arbeit der Aspiranten niedergeschrieben worden ist, dürfte ausreichend sein. Diese Arbeit ist den Menschenkindern nicht unbekannt, aber als Ziel bleibt sie bis jetzt meist ein Ideal, eine ganz ferne Möglichkeit. Wenn ein Mensch jedoch bestrebt ist, dieses Ideal zu erreichen und es in sich selbst zur sichtbaren Tatsache werden zu lassen, dann wird er entdecken, dass es nicht nur eine Möglichkeit, sondern etwas Erreichbares ist. Er muss nur genügend hart darum kämpfen. Die erste Einweihung ist vielen erreichbar. Aber die meisten scheuen die erforderliche Anstrengung. Es fehlt ihnen der feste Glaube an die vorausliegende Wirklichkeit, verbunden mit dem festen Willen, lieber alles zu opfern als umzukehren. Wenn dieses Buch keinem anderen Zweck dient als einige wenige zu immer neuer glaubensstarker Bemühung anzuspornen, dann ist es nicht umsonst geschrieben.

Kapitel XII

Die zwei Enthüllungen

Wir wollen [112] nun die einzelnen Stadien der Einweihungszeremonie betrachten, deren es fünf sind und zwar folgende:

1. Die «Gegenwart» wird enthüllt,

2. Die «Schau» (Vision) wird erblickt,

3. Die Wirkung des «Stabes» wird verspürt,

a. in den Körpern,

b. in den Zentren,

c. im Kausalkörper,

4. Der «Eid» wird geleistet,

5. Das «Geheimnis» und das «Wort» wird übermittelt.

Diese einzelnen Phasen sind in richtiger Folge aufgezählt. Genau in der oben angegebenen Weise wird der Eingeweihte von Enthüllung zu Enthüllung geführt, bis zu jenem Höhepunkt, da ihm eines der Geheimnisse anvertraut und eines der fünf Worte der Kraft gegeben wird; damit werden ihm die verschiedensten Ebenen mit allen ihren Evolutionsvorgängen aufgetan. Es sollen hier nur die fünf Hauptabteilungen aufgezeigt werden, innerhalb derer sich die Weihezeremonien gliedern. Der Studierende muss sich allerdings stets vor Augen halten, dass jedes dieser fünf Stadien ein in sich geschlossener Einweihungsvorgang ist, der wieder viele Unterteilungen zulässt.

Gehen wir die verschiedenen Punkte einmal durch. Wir wollen auf jeden einzelnen kurz eingehen; wir müssen aber stets bedenken, dass Worte die wahre Bedeutung eben eher beschränken und einengen.

Die Enthüllung der «Gegenwart».

Durch die ganzen späteren Abschnitte des Inkarnationszyklus, [113] während derer der Mensch zwischen den Paaren der Gegensätze schwankt und durch sein Unterscheidungsvermögen der Wirklichkeit und der Unwirklichkeit gewahr wird, erkennt er mit immer wachsendem Verständnis, dass er selbst ein unsterbliches Wesen, ein ewig Göttliches und ein Teil der Unendlichkeit ist. Immer deutlicher wird die Verbindung zwischen dem Menschen auf der physischen Ebene und diesem inneren Herrscher. Es kommt dann ein Augenblick in seinem Sein, wo der Mensch bewussterweise von Angesicht zu Angesicht seinem wirklichen Selbst gegenübersteht und nun weiss, dass er selber dieses Selbst ist und zwar in Wirklichkeit und nicht bloss nach der Theorie. Er wird des inneren Gottes gewahr, nicht durch sein Ohr, auch nicht durch das Horchen auf die innere Stimme; die ihn leitet und kontrolliert, die sogenannte «Stimme des Gewissens». Hier in diesem Fall vollzieht sich die Erkenntnis durch Schau und unmittelbare Vision. Er reagiert von nun an nicht nur auf das, was er hört, sondern auch auf das, was er erschaut.

Bekanntlich sind die ersten in einem Kind entwickelten Sinne das Gehör, das Tastgefühl und das Gesicht. Das Kind hört Töne und wendet den Kopf. Es fühlt und tastet. Endlich sieht es mit Bewusstsein und in diesen drei Sinnen drückt sich die Persönlichkeit aus; es sind die drei Ursinne. Später kommen dann noch der Geschmacks- und der Geruchssinn dazu. Das Leben kann ohne die letzteren gelebt werden. Wenn sie wirklich fehlen, bleibt der Mensch praktisch unbeeinträchtigt in seinem Kontakt auf der physischen Ebene; Auf dem Pfad der inneren oder subjektiveren Entwicklung ist die Reihenfolge dieselbe.

Das Hören: Die Reaktion auf die Stimme des Gewissens, die leitet, ausrichtet und herrscht. Dies bezieht sich auf die Periode strikt normal verlaufender Entwicklung.

Das Fühlen: Die Reaktion auf die Kontrolle oder Schwingung, das Erfassen und Erkennen all dessen, was ausserhalb des Einzelmenschen auf der physischen Ebene liegt. Es bezieht sich auf die [114] Periode der allmählichen geistigen Entfaltung, auf den «Pfad der Erprobung» und der Jüngerschaft - bis zum Tor der Einweihung. Der Mensch kommt von Zeit zu Zeit «in Berührung» mit dem, was höher ist als er selbst; er kommt immer mehr unter den Einfluss des Meisters, der Schwingung des Egos und der Gruppe. Durch diesen okkulten Tastsinn gewöhnt er sich an das Innere und Erhabene. Er strebt nach dem Höheren Selbst; er gewahrt unsichtbare Dinge und gewöhnt sich daran.

Gesicht: Die innere Vision, die durch den Vorgang der Einweihung hervorgerufen wird, ist letztlich nichts anderes als das Erkennen einer schon vorhandenen, aber bislang unerkannten Fähigkeit. Ein Kind hat Augen, die von Geburt an vollkommen gut und klar sind; aber erst an dem Tag, an dem es bewusst erkennen kann, vermag es zu sehen. So ist es auch beim Menschen, der die geistige Entfaltung erlebt. Die Tatsache eines inneren Gesichtes bestand schon immer und was gesehen werden kann, war und ist auch schon immer vorhanden; aber die meisten können noch nicht «erkennen».

Die «Erkenntnis» seitens des Aspiranten ist der erste grosse Schritt bei der Einweihungszeremonie. Erst muss das geschehen sein, alle anderen Phasen der Einweihung kommen später. Das, was bei den einzelnen Einweihungen «erkannt» wird, ist unterschiedlich und soll hier in kurzen Strichen umrissen werden:

Das Ego, das Abbild der Monade, ist selbst eine Dreiheit, wie alles andere in der Natur. Es spiegelt die drei Aspekte der Göttlichkeit wider, so, wie die Monade auf einer höheren Ebene die drei Aspekte «Wille» - «Liebe-Weisheit», - «aktive Intelligenz» der Gottheit widerspiegelt.

Daher wird bei der ersten Einweihung der Eingeweihte des dritten oder untersten Aspektes des Ego gewahr, nämlich der aktiven Intelligenz. Er wird von Angesicht zu Angesicht gebracht mit jener Manifestation des grossen solaren Engels (Pitri), die [115] sein wahres Selbst ist. Er weiss nun unfehlbar, dass diese ihm geoffenbarte Intelligenz jene ewige Wesenheit (Entität) ist, die schon seit langen Zeiten ihre Kräfte auf der physischen Ebene und während seiner vielen Inkarnationen bekundete.

Bei der zweiten Einweihung wird diese «grosse Gegenwart» als Dualität gesehen und ein anderer Aspekt leuchtet vor ihm auf. Er wird nunmehr gewahr, dass dies «Strahlende Leben», eins mit ihm, nicht nur tätige Intelligenz, sondern auch Liebe-Weisheit in ihrem Ursprung ist. Er verschmilzt sein Bewusstsein mit diesem Leben und er wird eins mit ihm; mit Hilfe des persönlichen Selbst findet dieses Leben auf der physischen Ebene seinen Ausdruck als intelligente Liebe.

Bei der dritten Einweihung steht das Ego als vollkommene Dreiheit vor dem Eingeweihten. Er weiss nun, dass das Selbst nicht nur intelligente, tätige Liebe ist, sondern auch ein fundamentaler Wille, ein Ziel, mit dem der Mensch sogleich gänzlich eins wird. Er weiss, dass die drei Welten in Zukunft für ihn nichts mehr bieten, sondern nur als eine Sphäre für tätiges Dienen da sind, das seit jeher im Herzen des Selbst verborgen lag. An dem geoffenbarten Ziel kann er intelligent mitarbeiten und es so zur Reife bringen. Diese tiefen Offenbarungen zeigen sich dem Eingeweihten auf dreifache Weise:

Als strahlende Engelerscheinung,

die von seinem inneren Auge genau so wahrhaft und wirklich erblickt wird, wie ein anderer Mensch mit seinem leiblichen Auge die Dinge sieht. Der grosse «Solare Engel», der den wahren Menschen und seinen Ausdruck auf der Ebene des höheren Verstehens verkörpert, ist, wörtlich genommen, sein göttlicher Ahn, der Wächter, der während langer Inkarnationsreihen aufopfernd sich selbst hingab, damit der Mensch werde.

Als Sphäre [116] aus strahlendem Feuer,

die mit dem Eingeweihten, der vor ihr steht, durch jenen magnetischen Feuerodem verbunden ist, der alle seine Körperhüllen durchdringt und im Zentrum seines physischen Hirnes endet. Dieser «Silberfaden» (wie es nicht ganz zutreffend in der Bibel heisst, wo indessen die Beschreibung des Vorgangs, wie der «Silberfaden» sich vom physischen Körper loslöst und zurückzieht, gefunden werden kann), - dieser «Silberfaden» oder dieses Silberband geht von dem Herzzentrum des Solaren Engels aus. Er verbindet Herz und Hirn. Diese grosse Dualität, die sich in unserem solaren System als Liebe und Intelligenz manifestiert, diese feurige Sphäre ist ebenso mit vielen anderen verbunden, die zur selben Gruppe und zum gleichen Strahl gehören. Es ist eine wörtlich zu nehmende und somit erwiesene Tatsache, dass wir auf den höheren Ebenen alle eins sind. Ein und dasselbe Leben pulsiert und zirkuliert durch alle über diese feurigen Adern. Dies ist ein Teil der Enthüllung, die einem Menschen zuteil wird, der vor der «Gegenwart» steht, mit Augen, im okkulten Sinne geöffnet.

Als vielfarbiger Lotos mit neun Blättern, die in drei Kreisen um drei dicht gefaltete Blätter in der Mitte angeordnet sind, die das «Kleinod im Lotos» (wie es in den Büchern des Ostens heisst) schützen. Dieser Lotos ist von seltener

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.