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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 78 ff. (engl.) |
Erreichung des einen Zieles, das in stetigem Kurs gehalten, allen Widrigkeiten
zum Trotz angesteuert werden muss. Die Augen unverwandt auf die Vision vor uns
gerichtet, die Ohren offen, um die Stimme des Gottes in uns zu hören, die
vernehmlich in der Stille des eigenen Herzens spricht; den Fuss fest auf dem
Pfad, der zum Tor der Einweihung führt, die Hände ausgestreckt, um der Welt zu
helfen; das ganze Leben dem Ruf zum Dienen geweiht. Alles, was da kommen mag,
wird dann zum Besten gedeihen: Krankheit, Glückszufälle, Erfolg, Enttäuschung,
üble Nachrede und Machenschaften von Feinden, nicht verstanden werden von denen,
die wir lieben - all das wird uns zum Nutzen gereichen und all dies widerfährt
uns nur, damit wir zum Höheren verwandelt werden. Fortgesetzte Pflege der
Vision, Fortdauer unseres Strebens, Aufrechterhaltung des Kontaktes mit dem
Inneren - dies wird als weitaus wichtiger angesehen werden als all das andere.
Denn was angestrebt werden soll, ist die Kontinuität (in allem Geistigen) und
zwar trotz und nicht wegen der schwierigen Begleitumstände.
Wenn der Aspirant Fortschritte macht, dann bringt er nicht nur die Paare der Gegensätze ins Gleichgewicht, sondern es offenbaren sich ihm auch die Geheimnisse der Herzen seiner Brüder. Er wird zu einem anerkannten Kraftfaktor in der Welt und man weiss, dass man sich auf seine Hilfe verlassen kann. Die Menschen wenden sich an ihn um Rat und Unterstützung in allen Angelegenheiten, die in seiner Richtung liegen. Er beginnt, seinen «Ton auszusenden», so dass er sowohl in den Reihen der Devas wie auch bei den Menschen gehört wird. Das erreicht er im heutigen Stadium durch die Feder auf dem Gebiet der Literatur, als Vortragsredner und Lehrer durch das gesprochene Wort, weiter durch Malerei, Musik und alle andern Künste. Er erreicht die Herzen der Menschen auf die eine oder andere Weise und wird so zum Helfer und Diener seines Geschlechtes. Zwei weitere Kennzeichen dieses Stadiums sollen hier noch Erwähnung finden: Der Aspirant bekommt einen Begriff von dem okkulten Wert des Geldes. Im Dienst sucht er nichts für sich selbst zu erwerben, [79] sondern nur das zu erlangen, was ihn zu der Arbeit, die getan werden muss, instandsetzt. Er sieht Geld und alles, was für Geld gekauft werden kann, nur als etwas an, womit man anderen Menschen nützen kann, und für ihn selbst ist Geld nur ein Mittel, um die Pläne des Meisters - soweit er diese Pläne kennt - reifen zu lassen. Unter den Okkultisten wird die Bedeutung des Geldes oft gering geachtet. Einer der grössten Prüfsteine, die ein Mensch auf dem «Pfad der Erprobung» zu übersteigen hat, ist seine Einstellung zum Geld und sein Umgehen mit dem Geld, an dem alles hängt, zu dem sich alles drängt, um die Begierden zu stillen. Nur derjenige, der nichts für sich verlangt, kann finanzielle Mittel erhalten, um Verwalter und nichts als Verwalter der Schätze dieser Welt zu sein. In jedem anderen Fall bringt der sich anhäufende Reichtum Sorge, Kummer, Unzufriedenheit und Missbrauch mit sich. In dem geschilderten Stadium wird das Leben des Aspiranten oft zum Werkzeug der Zerstörung («Zerstörung» im okkulten Sinn verstanden). Wo immer der Aspirant sich zeigt, wirken sich die ihn von höheren Ebenen her durchströmenden Kräfte und der ihm «innewohnende Gott» auf seine Umgebung in seltsamer Weise aus. Und zwar sowohl im Guten wie im Bösen. Die Lunaren Pitris, die vielen kleinen Lebewesen, aus denen sein eigener, wie auch die Körper seiner Brüder gebildet sind, werden gleichsam neu belebt, ihre Tätigkeit verstärkt sich, ihre Kraft wird aktiviert. Dieses Faktum wird von denjenigen, die auf der inneren Seite arbeiten, dazu benutzt, um gewisse angestrebte Ziele zu erreichen. Allerdings zeitigt dies häufig Rückschläge bei fortgeschrittenen Seelen. Sie können die auf sie herabkommenden oder in sie eindringenden Kräfte noch nicht vertragen; durch die zeitweilige Überreizung leiden ihre Zentren und Körperhüllen, brechen buchstäblich entzwei. Dieser Vorgang kann sowohl bei Einzelmenschen als auch bei Gruppen gesehen werden. Wenn indessen die Lunaren Herren, die Leben des niederen Selbst vorher schon bezwungen, unterworfen und unter Kontrolle gebracht worden sind, dann bewirken die empfangenen Kräfte und Energien, dass der Kontakt mit dem Ego eine stärkere Resonanz finden kann im physischen Hirnbewusstsein und in den Kopfzentren. Und dann wird auch die andernfalls zerstörende 80 Kraft ein Faktor wertvoller und hilfreicher Stimulation und kann von denen genutzt werden, die wissen, auf welche Weise man die Menschen zum Licht führen kann. Alle diese Massnahmen müssen sich, entsprechend dem zugehörigen Strahl oder Unterstrahl, auf den drei niederen Ebenen und in den drei Körperhüllen auswirken. Auf solche Weise wird das Wirken des Jüngers vorangebracht; seine Erprobung und seine Erziehung sind so im Gange. Und so wird er - vermöge rechter Lenkung der Energien und kluger Anwendung der Kraftströme zum Tor der Einweihung gebracht; er steigt von der Halle des Lernens auf in die Halle der Weisheit, zu jenem Ort, wo er nach und nach der in seinem und im Gruppen-Ego verborgen ruhenden Kräfte und Macht gewahr wird; die Kraft der seinem Ego zugehörigen Gruppe ist jetzt auch die seinige, denn es kann ihm nun vertraut werden, dass er diese Kräfte nur zum Wohl der Menschen anwenden wird. Nach der vierten Einweihung kann er als Betreuer eines Teiles der Energie des planetarischen Logos mit der Förderung der Pläne dieses Logos für die Evolution betraut werden. Es ist hierbei jedoch zu bedenken, dass Jünger vom ersten Strahl die Jüngerschaft mehr in Begriffen von Energie, Kraft oder Aktivität verstehen, während Jünger des zweiten Strahls die Jüngerschaft in Begriffen des Bewusstseins und der Einweihung auffassen. Daher rührt übrigens auch der unterschiedliche Gebrauch bestimmter Termini technici und die oft schwierige Verständigung zwischen Denkern. Es dürfte sich als nützlich erweisen, das Problem der Jüngerschaft unter dem Aspekt der verschiedenen Strahlen zu beleuchten, das heisst aufzuzeigen, wie sich die Jüngerschaft auf der physischen Ebene im Dienst kundtut: Jüngerschaft und die Strahlen: I. Strahl Kraft #Energie #Tat #Der Okkultist II. #Bewusstsein #Ausweitung #Einweihung #Der echte Psychiker III. #Anpassung #Entwicklung #Evolution #Der Magier IV. #Schwingung #Widerhall #Ausdrucksform #Der Künstler V. #Geistige oder Denktätigkeit. Wissen #Wissenschaft #Der Wissenschaftler VI. #Hingabe #Abstraktion #Idealismus #Der Hingegebene (Kniende) VII. #Beschwörung #Magie #Ritual #Der Ritualist Man soll [81] stets bedenken, dass hier von Jüngern gesprochen wird. Wenn sie späterhin Fortschritte gemacht haben, nähern und über schneiden sich die Grenzlinien. Jeder ist dann zu irgend einer Zeit Magier gewesen, denn alle waren einmal auf dem dritten Strahl. Das augenblickliche Problem ist die schliessliche Vereinigung von Mystikern und Okkultisten. Ein sorgfältiges Nachdenken über das hier Niedergelegte wird zu der Einsicht führen, dass die Schwierigkeiten zwischen Denkenden und Jüngern aller Gruppen auf der Identifizierung mit einer bestimmten Form beruhen. Sie alle sind noch nicht fähig, den andersartigen Standpunkt anderer zu verstehen. Aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo der Jünger in nähere Verbindung mit den zwei ihm zugeeigneten Meistern tritt (seinem inneren Gott und seinem persönlichen Meister), wird die Unfähigkeit, mit der Gruppe zusammenzuarbeiten und die Neigung, die eigenen Interessen dem Wohl der Gruppe voranzusetzen, immer mehr verschwinden. Ein gemeinsames Streben, gleiche Aufgaben und wechselweise Zusammenarbeit werden an die Stelle des jetzt noch häufig zu beobachtenden Auseinanderlaufens der Standpunkte treten. Über dieses Problem sollten wir tiefer nachsinnen, denn es enthält den Schlüssel zu vielem, was rätselhaft und für viele auch quälend ist. Kapitel IX Der Pfad der Einweihung Nach längerer [82] oder kürzerer Zeit steht der Jünger vor dem «Tor der Einweihung». Erinnern wir uns: Je näher der Jünger dem Tor kommt und je näher er dem Meister steht, umso mehr - so heisst es im «Licht auf dem Weg» - sind die Füsse in Herzblut gebadet. Jeder weitere Schritt führt fortan über die Opferung dessen, was dem Herzen auf der einen oder der anderen Ebene teuer ist. Immer muss dies Opfer ein freiwilliges sein. Der Jünger, der den «Pfad der Erprobung» und den «Pfad der Heiligkeit» betritt, weiss, welchen Preis er zahlen muss; sein Wertungsgefühl hat sich umgestellt und urteilt nicht mehr mit dem Mass der weltlich eingestellten Menschen. Er ist nun einer von denen die «Das Reich gewaltsam (im Sturm) nehmen» und er ist bei diesem Versuch auf das ihm daraus erwachsende Leid vorbereitet. Alles ist vertane Mühe, was nicht der Erreichung des Zieles gilt. Er ist bereit, im Kampf um den Sieg des Höheren Selbst über das Niedere sogar zu sterben. Die beiden ersten Einweihungen. Bei der ersten Einweihung muss die Herrschaft des Ego über den physischen Körper bereits einen hohen Grad erreicht haben. Die Sünde des Fleisches, die Fleischeslust, wie sie in der christlichen Ausdrucksweise heisst, muss überwunden sein. Unmässigkeit im Essen und Trinken und jede andere Ausschweifung müssen in Schach gehalten werden können. Die Begierden des physischen Körpers finden kein Gehör mehr, die Beherrschung muss vollständig und die Lockung erstorben sein. Und dem Ego ist Gehorsam [83] zu leisten und dieser Gehorsam muss unbedingt sein. Die Verbindungskanäle zwischen dem Höheren und dem Niederen sind breiter geworden. Und das Fleisch gehorcht «von selbst». Dass nicht alle Eingeweihten diesen Gipfelpunkt erreichen, kann verschiedenen Gründen zugeschrieben werden, aber der Grundton muss dann die ehrliche Erkenntnis der aufrichtig zugestandenen eigenen Unzulänglichkeit bleiben, wenn das Ringen, den höchsten Massstäben gerecht zu werden - selbst wenn es die Vollendung noch nicht erreicht - anerkannt und gewürdigt werden soll. Eingeweihte können straucheln und sie straucheln auch. Sie entgehen dabei nicht dem Gesetz und seinen Folgen. Sie können bei ihrem Straucheln der ganzen Gruppe Schaden antun und ziehen sich dabei das Karma der Vergeltung zu. Sie müssen dann durch verlängerten Dienst den Schaden wieder gutmachen und die Gruppenmitglieder sind - ohne es zu wissen - die Vollstrecker des Gesetzes. Ihr Fortschritt wird ernstlich in Frage gestellt und es geht viel Zeit verloren, während der sie das Karma abtragen müssen, das sie durch ihr Unrechttun anderen verursachten. Die blosse Tatsache, dass er ein Eingeweihter ist und daher Mittler von Kräften höchst intensivierter Natur, bringt es mit sich, dass jede Abwendung vom geraden Weg ungleich grössere Wirkungen hat als das gleiche Tun eines weniger fortgeschrittenen Menschen; Vergeltung und Strafe werden für ihn entsprechend schwerwiegender sein. Unausweichlich muss er den Preis zahlen, bevor er auf dem Weg weiterschreiten darf. Und was die Gruppe betrifft, die er durch sein Verhalten mitgeschädigt hat, was soll sie tun? Ein Einsehen in die Schwere des Irrtumes, ein weises sich Einfügen in die gegebenen Tatsachen, Enthalten von jedem unbrüderlichen Tadel und Ausströmen von Liebe auf den gefallenen Bruder - dieses alles wird der kritisch zuschauenden Aussenwelt zeigen, dass Sünde und Übertretung des Gesetzes nicht verziehen werden. Innerhalb der betroffenen Gruppe sollte eine solche Geisteshaltung dazukommen, die bei aller entschlossenen Konsequenz, in Reaktion darauf, doch dahin führt, dem abgeirrten Bruder seinen Irrtum zur Einsicht zu bringen, das vergeltende Karma sich auswirken zu lassen und wenn er das erfüllt hat, soll die Gruppe ihn wieder, wie vordem, achten und [84] ehren. Nicht alle Menschen entwickeln sich in genau der gleichen oder in parallel verlaufender Richtung. Es können deshalb keine absoluten und keine einmaligen Regeln über den Vorgang einer jeden Einweihung aufgestellt werden. Es kann daher auch nicht gesagt werden, welche Zentren vorzugsweise belebt oder welche Vision gewährt werden soll. So vieles hängt doch von dem Strahl des einzelnen Jüngers ab, ausserdem von seiner individuellen Entwicklungsrichtung; (Menschen entwickeln sich, wie gesagt, nicht einförmig); sowie vom persönlichen Karma als auch von den Erfordernissen der jeweiligen Epoche, in der ein Mensch lebt. Andeutend jedoch kann gesagt werden: Bei der ersten Einweihung, jener der Geburt des Christus (in uns), ist das Herz gewöhnlich das belebte Zentrum, um den astralen Körper wirksamer zu beherrschen und der Menschheit höhere Dienste zu leisten. Nach dieser Einweihung wird der Eingeweihte mit den Tatsächlichkeiten der astralen Ebene bekanntgemacht. Er muss seinen gefühlsbedingten Körper in der Gewalt haben und lernen, sich auf der astralen Ebene mit derselben Leichtigkeit und mit gleicher Selbstverständlichkeit wie auf der physischen Ebene zu betätigen. Er wird mit den astralen Devas in Berührung gebracht. Er lernt die Beherrschung der astralen Elemente. Er muss mit leichter Hand auf den niederen Unter-Ebenen wirken können und Wert und Eigenschaft seiner Arbeit auf der physischen Ebene werden von gesteigerter Bedeutung sein. Er wechselt bei dieser Einweihung von der Halle des Lernens hinüber in die Halle der Weisheit. In dieser Zeit liegt der Nachdruck auf seiner astralen Entwicklung, obgleich auch seine mentale Entwicklung beständig im Wachsen begriffen ist. Viele Leben mögen zwischen der ersten und der zweiten Einweihung liegen. Eine lange Zeit mit vielen Inkarnationen kann vergehen, ehe die Herrschaft über den |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |