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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 84 ff. (engl.) |
Astralkörper erreicht und ehe der Eingeweihte für den nächsten Schritt bereitet
ist. Eine Analogie dazu findet sich im Neuen Testament im Leben des Eingeweihten
Jesu. Viele Jahre vergingen zwischen der Geburt und der Taufe, aber die drei
übrigen Stufen wurden in drei Jahren bewältigt. Liegt [85] einmal die zweite
Einweihung hinter uns, dann ist der Fortschritt unaufhaltsam. Die dritte und
vierte Einweihung folgen meist noch im selben Leben, sonst in einem nächsten.
Die zweite Einweihung bringt die Krisis in der Beherrschung des Astral-Körpers. In derselben Weise wie bei der ersten Einweihung die Beherrschung des dichten physischen Körpers erwiesen wurde, wird hier die Beherrschung des astralen Körpers dargetan. Das Opfer und das Absterbenlassen der Begierde war das Ziel des Strebens. Die Begierden wurden durch das Ego gebändigt; nur das wird noch begehrt, was dem Ganzen nützt und in der Linie des Willens des Egos und des Meisters liegt. Das astrale Element ist unter Aufsicht, der Gefühlskörper wird rein und durchsichtig und die niedere Natur stirbt zusehends ab. In diesem Zustand nimmt das Ego von neuem Besitz von den zwei niederen Körpern und beugt sie unter seinen Willen. Der Drang zu dienen, zu lieben und nach Fortschritt wird so stark, dass der Eingeweihte sich meist sehr rasch entwickelt. Und dies erklärt die Tatsache, dass die zweite und die dritte Einweihung sehr oft in einem einzigen Leben vor sich gehen. In der augenblicklichen Epoche der Weltgeschichte ist der Evolution ein solcher Auftrieb gegeben worden, dass suchende Seelen, die den Aufschrei der leidenden Menschheit hören, alles daransetzen, die Not zu lindern. Wir dürfen, um es noch einmal zu sagen, nicht in den Fehler verfallen, nun anzunehmen, dass dies alles nun immer den gleichen Verlauf nimmt und in genau aufeinander folgenden Stufen abrollt. Vieles wird gleichzeitig und im Einklang vollbracht, denn es ist eine langsame und harte Arbeit, die Beherrschung zu erlangen. Jedenfalls muss in der Zeit während der ersten drei Einweihungen ein bestimmter Punkt in der Entwicklung einer jeden der drei niederen Körperhüllen erreicht und gehalten werden, ehe die Schleusen aufgezogen, d.h. ehe der Verbindungskanal zwischen Körper und Seele erweitert werden darf. Viele von uns, die den «Pfad der Erprobung» gehen, wirken in allen drei Körperhüllen. Nach dem gewöhnlichen Verlauf (der aber nicht als Regel feststeht) wird bei der zweiten Einweihung das Kehlzentrum belebt. Dies gibt die Fähigkeit, unseren Verstand (mit allem, was durch ihn zu begreifen ist), im Dienst des Meisters und zum Nutzen der Menschheit anzuwenden; er verleiht die Gabe, das hervorzubringen [86] und von sich zu geben, was hilfreich ist, sei es auch durch das gesprochene Wort, in jedem Fall aber als Dienst in irgendeiner Form. Ein visionärer Einblick in die (grossen) Bedürfnisse der Welt wird gewährt und damit ein weiterer Teil des Planes aufgezeigt. Was dann noch vor der dritten Einweihung zu tun übrig bleibt, ist das völlige Untergehen der Persönlichkeit im grossen Meer des Gesamtwohles (unter Hintanstellung des Persönlichkeitsstandpunktes). Die vollkommene Beherrschung des konkreten Verstandes durch das Ego ist dann erreicht. Die zwei weiteren Einweihungen. Nach der zweiten Einweihung beginnt die Unterweisung auf einer höheren Ebene. Der Eingeweihte lernt von nun an, seinen Mentalkörper zu kontrollieren; er entwickelt die Fähigkeit, mit Gedankenstoff zu arbeiten und er fängt an, das Gesetz der schöpferischen Gedankenbildung zu begreifen. Er wirkt nach Belieben auf den vier niederen Unterebenen der mentalen Ebene; vor der dritten Einweihung muss er, bewusst oder unbewusst, die vier niederen Unterebenen der drei Ebenen in den drei Welten vollkommen beherrschen. Sein Wissen um den Mikrokosmos wird tiefgründig; er beherrscht theoretisch und praktisch weitgehend die Gesetze seiner eigenen Natur. Daraus erklärt sich seine Fähigkeit alle vier Unterebenen der physischen, der astralen und der mentalen Ebene experimentell zu meistern. Diese letztere Tatsache ist von Wichtigkeit. Die Beherrschung der drei höheren Unterebenen ist noch nicht vollkommen; darin liegt die Erklärung für manches Versagen und für manche Irrtümer Eingeweihter. Sie meistern die Materie der drei höheren Unterebenen noch nicht so vollkommen, wie es erforderlich ist. Bei der dritten Einweihung, von manchen die «Transfiguration» (Verklärung) genannt, wird die gesamte Persönlichkeit des Initiierten mit Licht von oben überflutet. Erst nach dieser Einweihung ist das Ego endgültig von der Monade geleitet, indem diese ihr göttliches Leben in zunehmendem Mass in die vorbereiteten und gereinigten Kanäle ergiesst. Ebenso individualisierte in der dritten oder der Mondkette das Ego durch einen unmittelbaren [87] Kontakt die Persönlichkeit. Dieser Vorgang ist anders als die Individualisierung auf der vierten Kette. Das Gesetz der Korrespondenzen - sofern man es hier anwenden will - kann Aufschluss darüber geben, inwieweit Ähnlichkeit zwischen den Methoden der Individualisierung auf den verschiedenen Ketten und den Bewusstseins-Erweiterungen als Folge der verschiedenen Einweihungen besteht. Weiterhin ist mit dieser Einweihung eine Vorausschau in die Zukunft verbunden. Der Eingeweihte ist in der Lage, jederzeit die anderen Mitglieder der «Grossen Weissen Loge» zu erkennen. Seine psychischen Fähigkeiten werden durch Belebung der Kopfzentren angeregt. Es ist weder notwendig noch empfehlenswert, vor dieser Einweihung die synthetischen Fähigkeiten oder Hellsehen und Hellhören zu entwickeln. Man warte damit, bis die Einweihung ganz vollzogen ist. Das Ziel aller Entwicklungen ist die Erweckung der geistigen Intuition. Wenn dieses erreicht ist, wenn also der physische Körper rein, der Astralkörper fest und standhaft ist und wenn der mentale Körper beherrscht wird, dann kann der Eingeweihte ohne Gefahr seine psychischen Fähigkeiten im Dienst an der Menschheit handhaben und weise anwenden. Nicht nur das - er ist nun auch fähig, Gedankenformen zu erschaffen und zu beleben, die klar und genau bestimmt sind, die vom Geist des Dienens durchflutet sind und weder vom Verstand noch von Begierden beherrscht. Diese Gedankenformen werden nicht (wie es bei den meisten von Menschen geschaffenen der Fall ist) in sich zusammenhanglos und ohne jede Wechselbeziehung zueinander sein, sondern sie werden ein schönes Mass von Synthese haben. Allerdings muss die vorausgehende Arbeit hart und unablässig sein; aber wenn die Natur des Begehrens gefestigt und geläutert worden ist, dann wird die Beherrschung des Denk-Körpers leichter erreicht. Darum ist der Weg des Devoten (des «Knieenden») in mancher Hinsicht leichter als der Weg des Intellektuellen; denn er hat das Mass geläuterten Verlangens gelernt und schreitet über die erforderlichen Stufen voran. Die Persönlichkeit steht nun an einem Punkt, an dem ihre Schwingungen einen hohen Grad erreicht haben; der Stoff (die Materie) ist in allen drei Körpern relativ geläutert. Die Auffassung über die im Mikrokosmos zu leistende Arbeit sowie auch das Begreifen des Anteils am Wirken des Makrokosmos ist bereits [88] beträchtlich fortgeschritten. Es ist daher erklärlich, dass der grosse Hierophant, der Herr der Welt selbst, erst bei der dritten Einweihung amtiert. Es ist die erste Einweihung, in der er mit dem Eingeweihten in unmittelbare Berührung tritt. Vorher wäre dies nicht möglich gewesen. Bei den ersten zwei Einweihungen amtiert als Hierophant Christus, der Weltlehrer, der Erstgeborene unter vielen Brüdern, einer der ersten aus unserer Menschheit, der die Einweihung genommen hat. Browning findet in seinem Gedicht «Saul» dafür einen grossartigen Ausdruck: «....... und es wird sein ein Angesicht gleich meinem Angesicht, das Dich gewahrt; ein Mensch, gleich mir, den Du lieben sollst und der Dich liebt immerdar; und eine Hand wie meine Hand wird öffnen Dir das Tor zu neuem Leben! Siebe, der Christus stehet da!» Wenn der Eingeweihte im weiteren Fortschreiten die zweite Einweihung empfangen hat, tritt eine Änderung ein. Der «Herr der Welt», der «Alte der Tage», der unnennbare Herrscher, erteilt selbst die dritte Einweihung. Warum wurde das möglich? Weil nun der vollkommen geweihte physische Körper ohne Gefährdung die Schwingungen der beiden anderen Körper ertragen kann, wenn diese aus der Gegenwart des Königs in ihre Schutzhülle zurückkehren; weil nun der geläuterte astrale und der beherrschte mentale Körper ungefährdet vor dem König bestehen können. Wenn sie geläutert und beherrscht sind, so bestehen sie und schwingen zum ersten Mal bewusst im Strahl der Monade, dann kann dem so vorbereiteten Körper die Fähigkeit verliehen werden: auf allen Ebenen zu sehen und zu hören, weiter die Fähigkeit: die Aufzeichnungen ohne Gefahr zu lesen und zu verstehen. Denn mit vermehrtem Wissen geht vermehrte Macht Hand in Hand. Das Herz ist jetzt mit reiner Liebe erfüllt und der Intellekt ist stark genug, die Last des Wissens zu ertragen. Vor der vierten Einweihung wird die Vorbereitungsarbeit intensiviert; es [89] muss mit fast unglaublicher Eile ein ungeheurer Wissensstoff aufgehäuft werden. Der Eingeweihte hat häufig Zutritt zu der Bibliothek der okkulten Bücher; nach dieser Einweihung kann er nicht nur mit dem Meister Fühlung nehmen, mit dem er in Verbundenheit schon seit langem bewusst arbeitet, sondern er kann sich auch mit den Chohans, dem Bodhisattva und dem Manu in Verbindung setzen und sie alle - in bescheidenem Mass - unterstützen. Er hat auch die Gesetze der drei niederen Ebenen mit seinem Intellekt zu begreifen, sie zur Förderung des Evolutionsplans anzuwenden. Er studiert die kosmischen Pläne und er muss die Tabellen kennen; er meistert die okkulten Techniken und entwickelt endlich eine vierdimensionale Schau, wenn er dies nicht schon vorher getan hat. Er lernt die Tätigkeit aufbauender Devas dirigieren und arbeitet gleichzeitig weiter am Ausbau seiner geistigen Natur. Er beginnt rasch die buddhische Körperhülle anzugleichen, und in dieser Gleichschaltung entwickelt er die Kraft der Zusammenfassung, zuerst in gröberen Umrissen und nach und nach immer mehr in Einzelheiten. Zur Zeit der vierten Einweihung hat der Eingeweihte die fünfte Unterebene vollkommen bemeistert. und ist deshalb ein «Adept» (um den Terminus technicus für diesen Grad zu gebrauchen) auf den fünf niederen Unterebenen der physischen, astralen und mentalen Ebene und auf dem Weg, die sechste zu meistern. Seine buddhische Körperhülle kann auf den zwei niederen Unterebenen der buddhischen Ebene wirken. Das Leben eines Menschen, der die vierte Einweihung, die Kreuzigung, empfängt, ist gewöhnlich eine Kette von grossen Opfern und Leiden. Es ist das Leben dessen, der den grossen Verzicht geleistet hat. Selbst sein äusseres Leben ist mühselig, hart und voller Schmerz. Er hat alles, sogar seine (in langer Wanderschaft) vervollkommnete Persönlichkeit auf den Opferaltar gelegt und ist nun allen Besitzes bar. Auf alles hat er verzichtet, auf Freunde, auf Einkommen, auf Ansehen und Titel, auf Geltung in der Welt, auf Familie, ja selbst auf das Leben. Die letzten Einweihungen. Nach der [90] vierten Einweihung bleibt nicht mehr viel zu tun übrig. Die Beherrschung der sechsten Unterebene schreitet rasch vorwärts, und der Stoff der höheren buddhischen Unterebenen wird gleichgeordnet. Der Eingeweihte zählt zu dem engeren Kreis der Logenmitglieder und sein Kontakt mit den Devas wird vollständiger. Er schöpft sein Wissen aus den Quellen in der Halle der Weisheit und Pläne und schwierigste Tabellen entziffert er mit Leichtigkeit. Er wird in die Bedeutung von Farbe und Ton eingeweiht; er kennt sich aus in der Anwendung des Gesetzes der drei Welten und die Erreichung des Kontaktes mit seiner Monade fällt ihm leichter als den meisten Menschen die Erreichung des Kontaktes mit ihrem Ego. Er wird mit vielen Aufgaben betraut, hat Schüler unter sich, arbeitet an vielen Planungen mit und sammelt Helfer für zukünftige Pläne. Das gilt jedoch nur für solche, die sich in den Dienst der Menschheit auf unserer Erde stellen. Später werden wir noch kurz einige der Aufgaben umreissen, die des Adepten harren, wenn er aus dem Dienst an der Erdenwelt ausscheidet. Nach der fünften Einweihung ist der Mensch, - dies gilt für dieses Schema, - vollkommen, wenngleich es auch in seinem Belieben steht, noch zwei weitere Einweihungen zu empfangen. Um die sechste Einweihung zu erlangen, bedarf der Adept eines tiefgründigen Lehrganges auf dem Gebiet des planetarischen Okkultismus. Ein Meister beherrscht die Anwendung des Gesetzes in den drei Welten, während ein Chohan auf der Stufe der sechsten Einweihung das Gesetz in der Kette auf allen Ebenen meistert. Ein Chohan auf der siebenten Einweihungsstufe beherrscht das Gesetz im solaren System. Es wird dem Studierenden, sofern er mit Aufmerksamkeit bis hierher gefolgt ist, aufgegangen sein, dass ihn vieles von dem, was er bis jetzt gelesen, persönlich betrifft, auch wenn die Zeremonie selbst noch in weiter Ferne liegt. Beim Studium des Vorganges und der Ziele der Einweihung wird er auf die grosse grundlegende Tatsache stossen, dass die Methode der Einweihung das Verfahren [91] ist zur: a. Kraft-Erkenntnis, b. Kraft-Anwendung, c. Kraft-Nutzung. Die Eingeweihten aller Grade, angefangen vom bescheidenen Jünger des ersten |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |