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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 487 ff. (engl.)
sie in einen mentalen Bewusstseinszusammenhang hineinziehen könnte, denn es fehlt das mental polarisierte Kraftfeld; die Seele befindet sich in den höheren Mentalbereichen noch «in tiefer Meditation» und ist sich ihres Schattens in den drei Welten überhaupt nicht bewusst.

Die Kunst der Ausmerzung umfasst also drei Kategorien:

1. So wie sie von den Menschen ausgeübt wird, die rein astrale Eigenschaften und Konstitution haben. Diese nennen wir «kamische» Menschen.

2. So wie sie von jenen ausgeglichenen Menschen angewendet [488] wird, die integrierte Persönlichkeiten sind und «kama-manasische» Individualitäten genannt werden.

3. So wie sie von vorgeschrittenen Menschen und Jüngern aller Grade ausgeübt wird, deren Bewusstsein hauptsächlich in der Welt des Denkens zentralisiert ist. Diese nennt man «manasische» Menschen.

Alle werden von denselben Grundgesetzen beherrscht, doch liegt der Schwerpunkt jedesmal an anderer Stelle. Ihr müsst bedenken, dass dort, wo es kein physisches Gehirn gibt und das Denken unentwickelt ist, der innere Mensch praktisch in einer Umhüllung aus Astralstoff erstickt wird und lange Zeit hindurch in dem versunken ist, was wir die Astralebene nennen. Der kama-manasische Mensch hat die sogenannte «Freiheit des zweifachen Lebens»; er sieht sich im Besitz einer zweifachen Form, die es ihm ermöglicht, nach Belieben mit den höheren Regionen der Astralebene und mit den niederen Regionen der Mentalebene in Berührung zu kommen. Ich möchte euch wieder daran erinnern, dass es kein physisches Gehirn gibt, das diese Kontakte registrieren könnte. Das Bewusstsein für einen Kontakt hängt von der naturgemässen Aktivität des inneren Menschen und dem besonderen Zustand seiner Fassungskraft und Wahrnehmung ab. Der Manasmensch besitzt einen durchscheinenden Mentalkörper mit einer Lichtdichte, die in direktem Verhältnis zu seinem Freisein von Begierde und Emotionen steht.

Diese drei Menschentypen machen einen ähnlichen Ausscheidungsprozess durch, verfahren aber dabei nach verschiedenen Methoden. Um der Klarheit willen könnte gesagt werden:

1. Der kamische Mensch merzt seinen Astralkörper durch Abnutzung aus und verlässt ihn über das astrale Gegenstück zum Solarplexus-Zentrum. Diese Abnutzung kommt deshalb zustande, weil auf dieser Stufe alle innewohnenden Begierden und Gefühlsregungen mit der tierischen Natur und dem physischen Körper zusammenhängen - die es beide ja jetzt nicht mehr gibt.

2. Der kama-manasische Mensch wendet zwei Methoden an. Das ist ganz natürlich so, da er zuerst einmal seinen Astralkörper und dann seine Mentalhülle beseitigt.

a. Er stösst [489] den Astralkörper mit Hilfe seines wachsenden Verlangens nach dem Gedankenleben ab. Er zieht sich allmählich und stetig in den Denkkörper zurück, so dass der Astralkörper esoterisch abnimmt und schliesslich verschwindet. Dies geschieht meistens unbewusst und kann eine ziemlich lange Zeit erfordern. Wenn jedoch der Mensch über dem Durchschnitt steht und daran ist, ein Manasmensch zu werden, erfolgt dieses Verschwinden plötzlich und dynamisch; dann steht der Mensch in seinem Mentalkörper frei da. Dies geschieht schnell und bewusst.

b. Er zerbricht den Mentalkörper durch einen Akt des menschlichen Willens und auch deshalb, weil die Seele beginnt, allmählich sich ihres Schattens bewusst zu werden. Der innere Mensch wird daher zur Seele hingezogen, wenn auch noch etwas schwach. Dieser Prozess geht verhältnismässig schnell vonstatten und hängt vom Ausmass des manasischen Einflusses ab.

3. Der Manasmensch, der jetzt in seinem Mentalkörper konzentriert ist, hat ebenfalls zweierlei zu vollbringen:

a. Er muss sich von allen astralen Rückständen, die vielleicht seinen durchscheinenden Mentalkörper noch verfärben, freimachen und sie auflösen. Der sogenannte Astralkörper ist jetzt als Teil der Wesensäusserung praktisch nicht mehr vorhanden. Der Mensch erreicht dies dadurch, dass er in verstärktem Mass Licht von der Seele hereinruft. Eben das Seelenlicht löst in diesem Stadium die Astralsubstanz auf, so wie das vereinigte Seelenlicht der Gesamtmenschheit schliesslich die - wiederum sogenannte - Astralebene auflösen wird.

b. Er muss den Mentalkörper durch die Anwendung bestimmter Machtworte zerstören. Diese Worte werden dem Jünger über das Ashram seines Meisters mitgeteilt. Sie führen Seelenkraft in einem sehr verstärktem Masse heran und bewirken folglich eine derartige Bewusstseinserweiterung im Mentalkörper, dass dieser zerbricht und [490] für den inneren Menschen kein Hindernis mehr bildet. Er kann jetzt als freier Sohn des Denkens im Ashram seines Meisters stehen und er «wird nicht mehr hinausgehen».

Das Geschehen unmittelbar nach dem Tod.

Unmittelbar nach dem Tod und besonders, wenn eine Verbrennung stattgefunden hat, ist sich der Mensch im kama-manasischen Körper seiner Umwelt ebenso bewusst und ihr gegenüber ebenso aufmerksam wie zu der Zeit, als er noch auf der physischen Ebene lebte. Diese Ausdrucksweise lässt einen gewissen Spielraum in bezug auf den Umfang des Bewusstseinsbereiches und des Wahrnehmungsvermögens, denn einen ähnlichen Spielraum muss man den auf der physischen Ebene Lebenden zuerkennen. Die Menschen sind sich der Umstände oder des unmittelbaren Erlebens nicht alle in gleichem Masse bewusst. Da jedoch die meisten mehr emotionell als physisch bewusst sind und in hohem Masse in ihrem Astralkörper polarisiert leben, ist der Mensch mit dem Bewusstseinszustand, in dem er sich befindet, sehr vertraut. Vergesst nicht, dass eine Ebene dem Wesen nach ein Bewusstseinszustand und nicht eine Örtlichkeit ist, wie so viele Esoteriker zu denken scheinen. Sie wird erkannt durch die konzentrierte Reaktion des eigenbewussten Menschen, der ständig und deutlich seiner selbst gewahr - ein Empfinden für das, was in seiner Umwelt vorgeht und für die von ihm ausgehenden Wünsche hat; fortgeschrittene Menschen, die in höheren Regionen der Astralebene wirken, haben ein Empfinden für ausstrahlende Liebe und für geistiges Leben. Der Mensch beschäftigt sich völlig mit dem, was ihn während seiner Inkarnation interessiert und was mit dem kamischen Prinzip zu tun hat. Darf ich wieder daran erinnern, dass es jetzt kein physisches Gehirn mehr gibt, das auf Impulse, die vom inneren Menschen ausgehen, reagieren kann, und dass es auch kein Geschlecht mehr im physischen Sinne gibt. Die Spiritisten würden gut daran tun, dies zu berücksichtigen, denn dann würden sie die Torheit wie auch die Unmöglichkeit jener [491] geistigen Heiraten begreifen, die von gewissen Richtungen der spiritistischen Bewegung gelehrt und praktiziert werden. Der Mensch in seinem Astralkörper ist jetzt frei von den rein tierischen Impulsen, die auf der physischen Ebene normal und richtig sind, jetzt aber für ihn im kamischen Körper keine Bedeutung mehr haben.

Bleiben wir also beim Durchschnittsmenschen, so tritt die Frage auf: Was sind seine ersten Reaktionen und Handlungen nach der Rückgabe des physischen Körpers an das universale Substanz-Sammelbecken? Ich möchte einige dieser Reaktionen aufzählen:

1. Er wird bewusst seiner selbst gewahr. Das bringt eine Klarheit der Wahrnehmung mit sich, die dem Durchschnittsmenschen während seiner Inkarnationszeit unbekannt blieb.

2. Zeit, (die ja die Aufeinanderfolge von Ereignissen ist, insofern sie vom physischen Gehirn registriert werden), existiert jetzt nicht mehr, so wie wir diesen Begriff verstehen; und wenn der Mensch nun seine Aufmerksamkeit dem klarer hervortretenden emotionellen Selbst zuwendet, so folgt unausweichlich ein Augenblick direkten Seelenkontaktes. Das ist der Tatsache zuzuschreiben, dass sogar beim unwissendsten und wenigst-entwickelten Menschen der Augenblick der vollständigen Rückerstattung nicht unbemerkt von der Seele vorübergeht. Dies hat eine bestimmte Wirkung auf die Seele, wie etwa ein langer, starker Zug an einem Glockenseil, wenn ich ein so einfaches Gleichnis verwenden darf. Eine kurze Sekunde lang antwortet die Seele, und diese Antwort ist derart, dass der Mensch, der in seinem Astralkörper oder eigentlich in seiner kama-manasischen Hülle weilt, die Erfahrungen der vergangenen Inkarnation wie eine Landkarte vor sich ausgebreitet sieht. Er erlebt ein Gefühl der Zeitlosigkeit.

3. Hat der Mensch nun diese Erfahrungen erkannt, dann tritt folgendes ein: Er sondert jene drei Erlebnisse heraus, die im vergangenen Leben die bestimmenden Hauptfaktoren gewesen sind; sie sind auch die Schlüssel zu der nächsten Inkarnation. Alles andere wird vergessen, alle geringeren Erfahrungen schwinden aus seinem Gedächtnis und hinterlassen [492] nichts anderes in seinem Bewusstsein als das, was man esoterisch «die drei Samen oder Keime der Zukunft» nennt. Diese drei Keime sind in einer besonderen Weise mit dem permanenten physischen und astralen Atom verbunden und damit entsteht jene fünffache Kraft, welche die Formen erschafft, die später einmal erscheinen sollen. Man könnte folgendes sagen:

a. Der erste Keim entscheidet später über die Beschaffenheit der physischen Umwelt, in welcher der zurückkehrende Mensch seinen Platz finden wird. Er hat mit der Qualität dieser künftigen Umwelt zu tun und bestimmt somit den nötigen Kontaktbereich oder Kontaktraum.

b. Der zweite Keim bestimmt die Beschaffenheit des Ätherkörpers, also der Hülle, durch welche die Strahlkräfte mit dem grob-physischen Körper in Berührung kommen können. Er grenzt das ätherische Gerüst oder das Lebensgewebe ab, um das die hereinkommenden Energien kreisen werden und er hat besonders mit demjenigen Zentrum zu tun, welches in der kommenden Inkarnation das lebendigste und aktivste der sieben sein wird.

c. Der dritte Keim gibt den Schlüssel zur Astralhülle, in der sich der Mensch in der nächsten Inkarnation polarisieren wird. Vergesst nicht: Ich spreche hier von Durchschnittsmenschen, nicht von fortgeschrittenen Persönlichkeiten, von Jüngern oder Eingeweihten. Dieser Keim nun bringt - durch die Kräfte, die er anzieht - den Menschen wieder mit all denen in Verbindung, die er vorher geliebt hat oder mit denen er einen engen Kontakt hatte. Man kann als Tatsache annehmen, dass die Gruppenidee subjektiv für alle Inkarnationen bestimmend ist und dass der wiederverkörperte Mensch nicht nur auf Grund eigenen Verlangens nach physischer Erfahrung in die Inkarnation gebracht wird, sondern auch auf den Gruppenimpuls hin sowie in Übereinstimmung mit dem Gruppenkarma und mit seinem eigenen. Dies ist ein Punkt, der nachdrücklicher hervorgehoben werden sollte. Hat man dies erst einmal wirklich begriffen und verstanden, dann wird ein Grossteil der Furcht verschwinden, die [493] durch den Gedanken an den Tod hervorgerufen wird. Die Vertrauten und Geliebten bleiben, denn die Beziehung zu ihnen ist über viele Inkarnationen hin fest hergestellt worden; der «Alte Kommentar» sagt dazu: «Diese Keime des feststellenden Erkennens sind nicht einzig für dich und mich, sondern auch für die Gruppe da; innerhalb der Gruppe verbinden sie in Zeit und Raum den einen mit dem anderen. Nur in den niederen dreien werden diese miteinander Verbundenen ihr wahres Dasein finden. Wenn einmal eine Seele die andere Seele erkennt und zwar am Sammelplatz in Rufweite des Meisters, dann werden diese Keime verschwinden.» Daraus geht hervor, wie notwendig es ist, die Kinder dazu zu erziehen und zu schulen, aus Erfahrung Erkenntnis und Nutzen zu gewinnen, denn wenn sie dies einmal gelernt haben, wird es diese dritte Tätigkeit auf der Astralebene nach dem Tode sehr erleichtern.

4. Hat der Mensch dieses «Aussondern seiner Lebenserfahrung» vollbracht, dann wird er diejenigen suchen und automatisch finden, die - wie ihm der dritte Keimeinfluss anzeigt - einen ständigen Anteil an dem Gruppenerleben haben, zu dem er als Element bewusst oder unbewusst gehört. Ist die Verbindung einmal wieder hergestellt, dann handelt der Mensch so, wie er es auf Erden in Gemeinschaft mit seinen Vertrauten und entsprechend seinem Temperament und seiner Evolutionsstufe tun würde. Wenn diejenigen, die ihm am nächsten stehen und die er zutiefst liebt oder hasst, noch physisch inkarniert sind, wird er sie ebenfalls aufsuchen und wird - ebenso wie er es auf Erden tat - in ihrer Nähe bleiben; er nimmt ihr Tun und Treiben wahr, auch wenn sie nichts davon wissen (ausser sie seien hochentwickelt). Ich kann hier keine Einzelheiten über das gegenseitige Geben und Nehmen oder über die Kontaktarten und -methoden mitteilen. Bei jedem Menschen ist es anders; jedes Temperament ist weitgehend ein Einzelfall. Ich versuche lediglich, gewisse [494] grundsätzliche Verhaltensweisen klarzumachen, die der Mensch vor dem Akt (oder den Akten) der Ausmerzung einhält.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.