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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 401 ff. (engl.)

Dieser Offenbarungspunkt führt den Eingeweihten zu einem der höchsten Kontemplationspunkte; wir befassen uns hier mit seiner plötzlichen Wahrnehmung - bei der vierten Einweihung der Entsagung - einer weiteren Phase des göttlichen beeinflussenden Willens. Er hat begonnen, den zerstörenden Aspekt des Willens zu [402] erkennen und auszudeuten, so, wie er sich durch das Opfergesetz ausdrückt - obgleich auf elementare Art im Vergleich zu dem, was er bei der neunten Einweihung erkennen wird. Nun kann er zum ersten Mal (als Ergebnis von Zerstörung) anfangen, den aufbauenden Aspekt dieses gleichen Willens seinem inneren Wesen nach zu begreifen und seine zukünftige Funktion als schöpferischer Baumeister zu würdigen. Ich möchte euch daran erinnern, dass das Bauen, das hier vor sich gehen soll, nicht das Bauen ist, das für den zweiten göttlichen Aspekt - dem von Liebe-Weisheit - charakteristisch ist. Es ist aufs engste mit dem des ersten Aspekts der Zielsetzung, der Macht und des Willens verbunden; es befasst sich mit den Vorgängen, die dem tatsächlichen schöpferischen Bauen vorausgehen, mit dem Entwerfen des Bauplans «innerhalb der Grenzen Shamballas», wo hohe geistige Wesenheiten ihre Pläne festlegen müssen. Dies ist ein anderer Vorgang als der schöpferische Bauvorgang und steht mit einem mysteriösen Unternehmen in Beziehung, das nach dem «Gesetz des Zusammenbauens» durchgeführt wird.

Die Energie, die verwendet wird und mit welcher der Eingeweihte zu dieser Zeit seinen ersten und ganz vorübergehenden Kontakt hat, ist diejenige, welche der planetarische Logos gebraucht, wenn er jene ausserplanetarische Substanz in seinen Wirkungskreis hineinsammelt, die zunehmend gebraucht werden muss, während die Welt des Seins und der Formen nach dem Evolutionsgesetz Fortschritte macht. Man muss sich beispielsweise daran erinnern, dass die planetarischen Formen jetzt aus einer viel höheren Substanz bestehen als in uranfänglichen Tagen. Man muss weiter dessen eingedenk sein, dass beständig ein grosser Ausscheidungsvorgang vor sich geht, der von einem parallel laufenden Substitutionsprozess begleitet wird. Das, was verworfen und okkult ausgeschieden wird, weil es dem Zweck des planetarischen Logos nicht mehr dient, wird durch das ersetzt, was «der Zielsetzung des Vaters entspricht». Dieser Begriff ist von der christlichen Lehre hinsichtlich «des stellvertretenden Sühneopfers» entstellt und verdreht worden. Dies entsprang einer grundsätzlichen Verwechslung zwischen dem Opfergesetz und dem Gesetz des Zusammenbauens und geschah, als jegliches Verständnis der Natur des Vaters ein tiefstes Geheimnis verblieb; der ganze Vorgang wurde damals im Sinn des ersten und höchsten Aspekts der wesentlichen Dreieinigkeit, von dem der Mensch nichts wusste, anstatt im Sinn des zweiten Aspekts, des aufbauenden, magnetischen Aspekts der Liebe, ausgelegt. Wir sind [403] im Begriff - wenn es nur erkannt werden könnte - das, was «die doktrinäre Struktur, die der Beziehung zwischen Wissen und Weisheit zugrundeliegt» genannt werden kann, neu auszudeuten und zu ordnen. Dies macht die Zerstörung alter Begriffe, wie desjenigen der Dreiheit der Manifestation und das Zusammenbauen jener neuen und richtigeren Ideen notwendig, die unvermeidlich an Stelle der alten treten müssen, wenn dem Eingeweihten auf dem Pfad die Entfaltung des ersten Aspekts dargeboten wird. Dies wird allmählich durch gewisse spätere Tätigkeiten in das Bewusstsein der Menschheit hindurchsickern, und die neue Weltreligion wird auf einer tieferen geistigen Erkenntnis des Vaters - oder Lebensaspekts an Stelle der sich schnellstens kristallisierenden Vision des Sohnes oder des Bewusstseinsaspekts begründet werden.

Ihr erhaltet hier einen Schlüssel zu der Lehre, die ich euch oft gegeben habe, dass die höheren Vorgänge geistiger Entfaltung bewusst einer viel höheren Wahrnehmungsphase Platz machen müssen, für die wir bis jetzt noch kein Wort haben. Im Zusammenhang mit Bewusstsein sprechen wir beständig von Einweihung; in Verbindung mit diesem neuen Vorgang gebrauchen wir das ziemlich unklare Wort «Identifizierung».

Der Vorgang, an dem der Eingeweihte jetzt während und nach der vierten Einweihung der Entsagung teilhaben darf (und der ihm in einer aufeinanderfolgenden Reihe von Offenbarungspunkten dargeboten wird), wird dadurch ermöglicht, dass er sich dem Opfergesetz unterwirft. Dies wiederum bringt sein Bewusstsein in sich entwickelnden Stadien unter den Einfluss des Gesetzes des Zusammenbauens. Dies ist ein Gesetz, auf das ich noch in keiner meiner vorhergehenden Unterweisungen hingewiesen habe. Der Eingeweihte kann jetzt - durch wahrgenommene und begriffene Offenbarung - der Arbeit mit dem Plan und seiner aufbauenden Technik eine Befähigung hinzufügen, mit göttlicher Zielsetzung und mit jenen Substanzen (ätherischer Natur) und jenen Energien zu arbeiten, die den kosmischen Ätherkörper (die vier höheren Ebenen unserer kosmisch-physischen Ebene) durchdringen, unter einem Gesetz, das seitens des Vaters in Bewegung gesetzt wird, das aber die Bautätigkeit des Sohnes ermöglicht, so dass sie gänzlich mit göttlicher Zielsetzung übereinstimmt.

Ein weiterer Gesichtspunkt dieses Vorgangs, der durch den Offenbarungspunkt offenbar wird, der in der vierten Einweihung erlangt wird, ist, dass dann der allerhöchste Punkt des Erlösungsvorgangs angedeutet wird, weil die Energien, die innerhalb des [404] Ratszimmers von Shamballa ausgelöst werden, «die lebendige Substanz sind, die ihrer Natur nach stellvertretend ist und die dem fortschreitenden Lichtpunkt zugänglich gemacht wird». Jener Punkt im göttlichen Bewusstsein, der (für unsere Zwecke) die Einheit, der Mensch, genannt werden kann, erlöst in natürlicher Folge die Substanz, aus der alle Formen gemacht werden, und bringt das höhere Gegenstück jener Substanz in Erscheinung, das - zum Gebrauch der Menschen - in Shamballa ausgelöst wird. Dies ist ein tiefes Geheimnis, und ich fürchte, es ist mir nicht möglich, diese Ideen mit grösserer Klarheit auszudrücken. Der Eingeweihte kann jedoch nach dem Gesetz der Entsprechung oder Analogie allmählich zu einer wahren Erkenntnis des tieferen Sinnes gelangen, um den es sich handelt. Diese Offenbarungspunkte entstammen der Welt des tieferen Sinnes und nicht der Welt der Bedeutung; wenn sie richtig ausgedeutet werden, dann werfen sie mit der Zeit Licht auf jene Welt der Bedeutung und erlösen und befreien dadurch die Formen in der Welt der Erscheinungen.

Ihr habt daher in diesem angedeuteten Offenbarungspunkt dieselben drei aufeinanderfolgenden Methoden der Erkenntnis der Wahrheit, wie sie in allen solchen Offenbarungen zu finden sind. Welches sind diese Methoden?

Wir haben an erster Stelle die Erkenntnis eines grossen Verfahrens, das nach dem Gesetz des Zusammenbauens für das Hereinbringen ausserplanetarischer Energien verantwortlich sein muss, während die Erlösung der Welten des Seins und der Form durch den zweiten göttlichen Aspekt durchgeführt wird. Über dieses Verfahren kann ich euch nichts sagen. Der Platz oder Ort des Verfahrens des Zusammenbauens ist klar gemacht worden. Es ist im Ratszimmer von Shamballa. Ich möchte deine Aufmerksamkeit jedoch auf die Tatsache lenken, mein Bruder, dass Shamballa einfach ein Wort ist, das die Idee eines ungeheuren Brennpunktes von Energien übermittelt, die vom planetarischen Logos gesammelt und zusammengebracht werden, um eine Manifestation zu erschaffen, die für seine sich entfaltende Absicht und seinen planetarischen Dienst hinreichend ist. Das Ziel ist gleichfalls klar; es ist das Zusammenbringen desjenigen, was Energien der Erlösung in sich hat. Gerade so, wie die Wissenschaft der Erlösung nach dem hierarchischen Plan die Technik ist, die angewandt wird, um die Welt der Erscheinungen zu erlösen, so bringt das Gesetz des Zusammenbauens - auf einer viel höheren Ebene - die Wissenschaft der Energie hervor, [405] die der Erlösungsvorgang ist (in einem Sinn, den ihr unmöglich verstehen könnt), der die Arbeit derjenigen beeinflusst, die in der Welt der Bedeutung für Erlösung arbeiten.

Ihr seht wiederum, wie dies alles unter die drei Stadien des Hindurchdringens, der Polarisation und der Präzipitation kommt, denn es steht in Beziehung mit dem Zusammenbau der erlösenden Energien, die durch die Tätigkeit von Wesenheiten in Shamballa, die in ausserplanetarischen Sphären hindurchdringen und dann die so gesammelten Energien (innerhalb des Ratszimmers von Shamballa) konzentrieren können, in unseren Wirkungsbereich hineingebracht werden. Sie können sie dann in den Wirkungsbereich der Hierarchie präzipitieren und infolgedessen die Erlösungsarbeit beschleunigen und die Energien aus den höchsten Stufen der kosmisch-physischen Ebene hinab in die tiefste Stufe der äusseren dicht-physischen Manifestation bringen.

Der Mittler dieses Vorgangs ist die Energie der Intuition oder die Energie der reinen Vernunft. Dies ist die mentale Qualität «innerhalb des Einflussbereichs des universalen Denkaspekts», die seitens der höheren Eingeweihten zunehmend in der Arbeit des Zusammenbringens von Energien angewendet wird. Diese Energie nimmt das Erlösungsstadium wahr, das in der Welt der Erscheinungen erreicht wird, wenn die Hierarchie die erlösenden Energien zur Anwendung bringt; sie nimmt auch die Qualität und das Stadium der Tätigkeit wahr, das die neuen Energien besitzen müssen, die zusammengefügt werden sollen.

Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass dieser Offenbarungspunkt mit der Ebene der reinen Vernunft oder der buddhischen Ebene in Beziehung steht; dies ist die niedrigste der kosmisch-ätherischen Stufen; es ist daher eine Ebene der «den Übergang bildenden Ejektion» - eine Ebene, von der die neuen und zusammengebrachten Energien «in die Welt der äusseren Formen losgelassen werden». Dieser Vorgang ist ausserordentlich erleichtert worden, seit die gesamte Hierarchie ihren Sitz von den höheren Stufen der Mentalebene in die buddhische Ebene verlegt (seit 1925) und dadurch direkten und unbehinderten ätherischen Empfang ermöglicht hat. Dies ist eine der Bedeutungen der Worte, die wir im Neuen Testament lesen, dass «der Vorhang im Tempel in zwei Stücke von oben bis unten zerriss» (Matthäus 27/51) - eine symbolische Art, um das Freimachen eines unbehinderten Kanals auszudrücken. Dies ist durch Christus als der Avatar, welcher in Zusammenarbeit mit dem Meister Jesus wirkte, und auch durch den Evolutionspunkt, den [406] die Menschheit zu jener Zeit erreicht hatte, möglich gemacht worden.

Wir wollen den fünften Offenbarungspunkt diesmal lassen und ihn in unserer nächsten Unterweisung betrachten. Er ist von ausserordentlicher Wichtigkeit, denn er befasst sich mit dem höchsten Willensaspekt und behandelt die Synthese der Energien der fünf Ebenen der menschlichen und übermenschlichen Evolution. Diese Synthese geht der Arbeit voraus, die auf den beiden höchsten Ebenen göttlicher Entfaltung geleistet wird, dieser wird zur Zeit der sechsten Einweihung der Entscheidung in den Brennpunkt gerückt und erreicht dann ihren vollen Ausdruck.

ZEHNTER TEIL

Seit Jahren haben wir über Gruppeneinweihung gesprochen, und sie bleibt für euch bis jetzt ein ungelöstes Problem. Der Ausdruck «Gruppeneinweihung» wird von den Mitgliedern der Hierarchie nur in bezug auf die ersten beiden Einweihungen gebraucht - den Einweihungen auf der Schwelle, vom Gesichtspunkt der Loge auf Sirius. Nach diesen beiden vorbereitenden Ereignissen erreicht der Eingeweihte - bei und nach der dritten Einweihung - den Punkt, wo er aus eigenen Rechten «Einweihung empfängt» (wie der Ausdruck lautet), denn man kann sich dann darauf verlassen, dass er nichts für das abgesonderte Ich verlangt; seine Persönlichkeit ist auf Gruppenbedingungen abgestimmt und ihnen angepasst; er offenbart sich zunehmend als eine seelendurchdrungene Persönlichkeit, die Antahkarana wird schnellstens erschaffen und erfolgreich gebraucht. Um es auf andere Art auszudrücken: was wird das Ergebnis sein, wenn die Zahl und die Ausdrucksweise von seelendurchdrungenen Persönlichkeiten wächst und Eingeweihte dritten Grades zahlenmässig auf Erden zunehmen? Drei grosse Ereignisse werden auf Grund geistiger und konzentrierter Beabsichtigung stattfinden; sie finden heute statt, und dies ist der Punkt, auf den ich euch aufmerksam zu machen wünsche; diese bewusste Absicht verleiht dem Leben jeden Jüngers und Eingeweihten Kraft.

1. Das Reich Gottes oder der Seelen, das sich durch die Macht und daher die Aura und die ausstrahlende Emanation der Liebe auszeichnet, ist definitiv auf Erden verankert und dringt immer stärker und erfolgreicher in die drei Welten ausgesprochen [407] menschlichen Bemühens hinein. Es hat stets Vorposten dieses Reichs unter den Menschen gegeben; es hat immer in allen Teilen der Welt Einzelwesen gegeben, - in den Weltreligionen oder in anderen aufbauenden Gruppen, - die bewusst mit ihrer Seele und infolgedessen mit der Hierarchie verbunden waren. Es sind stets in jedem Land diejenigen vorhanden gewesen, welche das Christusbewusstsein entwickelten und es zum Ausdruck brachten; dies zeigt sich als liebevolles Verständnis und intelligenter, lebenskräftiger Dienst, in welchen Worten oder Terminologien sie das ungeheure geistige Ereignis auch ausdrückten, dessen sie sich bewusst waren. Aber - vom Standpunkt der Weltbevölkerung - beherrscht das vierte Naturreich und nicht das Reich Gottes oder der Seelen jedes Gedanken- und Tätigkeitsgebiet.

Heute hat die Ausstrahlung aus der Seelenwelt, als Ergebnis einer geistigen Erweckung, die auf das Jahr 1625 zurückgeht und welche die Betonung auf eine breitere allgemeine Erziehung und auf Empörung gegen die Auferlegung kirchlicher Autorität legte, ausserordentlich an Stärke zugenommen, und das Reich Gottes ist im Begriff, zu einem korporativen Bestandteil der äusseren Ausdrucksweise der Welt zu werden, und zwar zum ersten Mal in der langen, langen Geschichte der Menschheit.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.