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Die unvollendete Autobiographie, Seite 226 ff. (engl.)
eigenen Erfahrungen beruhenden Bücher über Psychismus sind stichhaltig und sehr unterhaltend. Eines ihrer letzten Bücher, «Der Kosmische Christus», hat eine weite und sehr nutzvolle Verbreitung gefunden. Sie gehörte zu den wenigen medial veranlagten Personen in der Welt, an die man unbedingt glauben kann. Sie war hochintelligent, besass viel Sinn für Humor und einen hochentwickelten Forschungsdrang. Sie studierte die Bücher des Tibeters mit grossem Eifer, und ich sorgte dafür, dass sie alles, was er schrieb, sofort bekam. Sie war mit hoch und niedrig befreundet, und als sie vor kurzem starb, gab es ausser meinem Mann und mir noch Hunderte von Menschen, die einen unersetzlichen Verlust erlitten. Die Brosche, die sie stets getragen hatte, wurde mir von ihrem Mann geschenkt; ich trage sie ständig und gedenke ihrer in tiefer Liebe und Freundschaft.

Jedes Jahr kehrten wir nach unserer Auslandsreise für einige Monate in die Staaten zurück; gewöhnlich liessen wir die Mädchen in England, wo wir nötigenfalls ein Haus mieteten, und wo uns zwei Jahre lang ein Haus, Ospringe Place in Kent, von einem befreundeten Schulmitglied zur Verfügung gestellt wurde.

Während dieser Jahre heirateten alle drei Mädchen. Wie bereits erwähnt, heiratete Dorothy einen Hauptmann Morton, der sechs Monate älter war und wunderbar zu ihr passte. Es ist eine von den wirklich glücklichen Ehen, an denen man seine Freude haben kann. Ich weiss, dass Terence für Dorothy derjenige ist, den man unter einer Million nur einmal antrifft, ruhig, gescheit, freundlich und doch entschlossen, wo es angebracht ist; und Dorothy ist witzig, lebhaft und temperamentvoll, aber auch ein scharfsinniger Denker und eine gute Psychologin; dabei ist sie sehr kunstverständig und hängt sehr an ihrem Mann. Etwas später heiratete Ellison einen Regimentskameraden von Terence, Arthur Leahy. Sowohl Arthur als auch Terence befinden sich derzeit im Ausland als Oberste im aktiven Dienst. Meine zweite Tochter, Mildred, fuhr einmal mit uns in die Staaten zurück und heiratete dort Meredith Pugh. Obwohl diese Ehe hoffnungsvoll zu sein schien, stellte sie sich als sehr unglücklich heraus. Die Dinge nahmen einen so drastischen Verlauf, dass Mildred innerhalb von vier Monaten verlobt, verheiratet und geschieden war und zugleich ein Kind erwartete. Ihr kleiner Sohn war jedoch eine mehr als hinreichende Entschädigung für alles, was sie durchmachte. Auf Einzelheiten brauche ich nicht einzugehen. Mildred behielt in dieser äusserst schwierigen Situation ihr inneres Gleichgewicht, und benahm sich klug und gelassen. Als sie zu mir nach England zurückkehrte, war ich erstaunt über ihren Mangel an Bitterkeit und Vergeltungsbedürfnis; andererseits war es mir ein Rätsel, wie jemand so schrecklich elend aussehen und doch noch am Leben bleiben konnte.

Während dieser Jahre, in denen mein Mann und ich fünf Monate in Europa und sieben Monate in den Staaten verbrachten, wuchs unsere Schultätigkeit andauernd. Die drei Sommer in Ascona hatten der Schule eine Anzahl von Leuten verschiedener Nationalität zugeführt, und zusammen mit jenen, die ihr bereits früher aufgrund der Bücher beigetreten waren, bildete sie in vielen europäischen Ländern eine Kerngruppe, auf der man in Zukunft aufbauen kann. Das Werk in Spanien entwickelte sich unter Leitung von Francisco Brualla ausserordentlich gut, und wir hatten dort bereits einige hundert Schüler, meistens Männer. Das Werk in Grossbritannien machte ebenfalls Fortschritte. Kleine, über die ganze Welt verstreute Schülergruppen begannen allmählich, geschlossen der Schule beizutreten.

Eine solche Gruppe in Indien interessierte mich besonders. Es gab dort eine Organisation, die sich Suddha Dharma Mandala nannte. Sie war von Sir Subra Maniyer gegründet worden und schien mir ein okkulter Orden fortgeschrittenen Grades zu sein. Mir war eines ihrer Bücher in die Hände gekommen, und ich hatte festgestellt, dass einige von den Leitern der Theosophischen Gesellschaft sich in dem Orden als Mitglieder betätigten, nachdem sie aus der Esoterischen Sektion der T. G. herausgewachsen waren. Ich verstehe mich von Haus aus nicht sehr gut darauf, Organisationen beizutreten, aber ich schrieb dem Ordensleiter und bat ihn um Aufnahme als Mitglied; ich erhielt jedoch keine Antwort. Als ich ein Jahr darauf immer noch nichts gehört hatte, schrieb ich erneut und bestellte einige von den Büchern, für deren Betrag ich einen Scheck beifügte. Ich erhielt weder eine Antwort, noch wurden mir die Bücher zugestellt, obwohl der Scheck einkassiert wurde. Nach Ablauf einiger Monate sandte ich einen Durchschlag meines Briefes an den Ordensleiter, erhielt aber immer noch keine Antwort. Darauf machte ich mir keine weitere Mühe und war überzeugt, dass es sich um eines jener Schwindelunternehmen handelte, die gern leichtgläubige Westländer einfangen.

Drei Jahre später fuhr ich in die Hauptstadt Washington, um eine Reihe von Vorlesungen im New Willard Hotel zu halten. Am Ende einer dieser Vorträge kam ein Mann mit einem kleinen Köfferchen auf mich zu und sagte: «Ich bin von der Suddha Dharma Mandala beauftragt, ihnen diese Bücher auszuhändigen». Da waren also alle Bücher, die ich bestellt hatte, und mein Glaube an die Rechtschaffenheit der Organisation war wiederhergestellt. Ich hörte eine Zeitlang nichts weiteres, bis ich von einem Mitglied der Gruppe ein Schreiben erhielt, in dem man mir mitteilte, dass Sir Subra Maniyer gestorben und mein Buch «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» sein ständiger Begleiter gewesen sei; und er habe auf seinem Todesbett den Wunsch ausgesprochen, die sieben rangältesten Mitglieder seines Ordens sollten der Arkanschule beitreten und sich zwecks weiterer Unterweisung an mich wenden. Das taten sie auch, und diese hochinteressante Gruppe alter Hinduschüler arbeitete viele Jahre lang mit uns zusammen. Alle diese Männer waren bejahrt und sind nach und nach gestorben, und anscheinend sind keine mehr übrig, mit denen ich in Verbindung bleiben könnte. Sie alle hatten tiefe Ehrfurcht für H. P. Blavatsky, und für mich war die Fühlungnahme mit ihnen äusserst interessant.

Eine andere Verbindung mit H. P. B. ergab sich, als eine kleine Gruppe von Sinnetts Leuten sich der Arkanschule anschlossen; die erste von ihnen war meine Freundin Lena Rowan-Hamilton. Sie brachten etwas von der alten Tradition ins Leben der Schule hinein und dazu ein starkes Gefühl der Verbundenheit mit jener Quelle der Ewigen Weisheit, die im 19. Jahrhundert ihr Licht nach Westen strömen liess.

Eine der interessanten Entwicklungserscheinungen in der Schule zeigte sich in der ständigen Erschwerung der Aufnahmebedingungen. Immer mehr sehen wir uns gezwungen, Schüler wegen ihrer rein gefühlsmässigen Einstellung abzuweisen und die Notwendigkeit mentaler Konzentration und Entfaltung zu betonen, wenn jemand die fortgeschrittenere Schulung unserer oberen Grade durchmachen will. In dem Mass, in dem die Bedürfnisse der Welt immer dringender werden, tritt auch das gleichzeitige Bedürfnis nach geschulten Jüngern immer mehr zutage. Die Welt muss von denen gerettet werden, die Intelligenz mit Liebe vereinigen; blosses Höherstreben und gute Absichten genügen nicht mehr.

Während dieser Reisejahre stiessen wir in den einzelnen europäischen Ländern auf mancherlei Abarten von Okkultismus. Überall kamen wir mit kleinen Gruppen in Berührung, die einzelne Aspekte der Ewigen Weisheit nachdrücklich betonten und esoterische Wahrheit auf ihre Art zum Ausdruck brachten. Die ersten Anzeichen einer wachsenden, geistigen Flutwelle liessen sich überall erkennen, in Polen und Rumänien in gleicher Weise wie in Grossbritannien und Amerika. Es war beinahe so, als ob das Tor zu einem neuen, geistigen Leben für die Menschheit geöffnet worden wäre und als ob das ein entsprechendes sich Aufbäumen der Kräfte des Bösen zur Folge hätte, das dann im Weltkrieg seinen Höhepunkt erreichte; ich glaube nicht, dass diese anschwellende Flut vom Weltkrieg wirklich unterbrochen wurde. Ich glaube jedoch zuversichtlich, dass dies zu einem noch intensiveren, geistigen Antrieb führen wird und dass diejenigen unter uns, die im Weinberge des Meisters mitarbeiten, in den kommenden Jahren alle Hände voll zu tun haben werden, um alle diejenigen zu organisieren, zu ermutigen und zu unterweisen, die geistig wach sind.

Einer der Gründe, die mich zur Niederschrift dieser Autobiographie ermutigt haben, ist die Tatsache, dass ich und die Mitglieder unserer Gruppe Gelegenheit gehabt haben, gewisse Entwicklungen zu beobachten und zu erkennen, die unter dem Einfluss der Hierarchie auf Erden stattgefunden haben. Einige der wirksamen Massnahmen, die das Neue Zeitalter und die künftige Zivilisation - insbesondere von ihrem geistigen Gesichtswinkel aus - einleiten sollen, sind sogar durch unsere Vermittlung veranlasst worden. Rückschauend bin ich mir darüber klar, was im Lauf der Jahre von seiten der Hierarchie durch unseren Einsatz erreicht wurde.

Wenn ich das ausspreche, dann will ich durchaus nicht etwa renommieren oder mich in Selbstzufriedenheit sonnen. Wir sind nur eine von vielen Gruppen, durch welche die Meister der Weisheit wirken, und wenn je eine Gruppe das vergisst, dann neigt sie zu eitler Absonderung und läuft unmittelbar Gefahr, in sich zusammenzubrechen. Es war uns vergönnt, gewisse Dinge zu unternehmen. Anderen Jüngern und Gruppen fiel die Verantwortung zu, unter Leitung ihrer eigenen Meister andere Projekte einzuleiten. Soweit diese Projekte unter hierarchischer Inspiration und im Geist wahrer Bescheidenheit und wahren Verstehens ausgeführt werden, tragen sie zu dem grossen geistigen Unternehmen bei, das die Hierarchie im Jahr 1925 in die Wege leitete. Mit einer dieser dramatischen Manifestationen hierarchischer Zielsetzung möchte ich mich an dieser Stelle befassen.

Als ich 1932 in Ascona weilte, erhielt ich vom Tibeter eine Botschaft, die dann im Herbst als Flugschrift unter dem Titel «Die neue Gruppe der Weltdiener» veröffentlicht wurde; sie war von epochemachender Bedeutung, obwohl bis jetzt nur wenige Leute deren wahre Bedeutung klar erkannten.

Die Geistige Hierarchie unseres Planeten stellte sich auf den Standpunkt, dass eine Gruppe ins Leben gerufen werden sollte, die den Kern der kommenden Weltzivilisation bilden und sich durch jene Eigenschaften auszeichnen sollte, die während der nächsten 2500 Jahre für diese Zivilisation bezeichnend sein würden. Zu diesen Eigenschaften gehört vor allem ein Geist der Inklusivität, ein mächtiger Drang nach selbstlosem Dienst an unseren Mitmenschen sowie ein bestimmtes Gefühl für geistige Führung, die von der inneren Seite des Lebens herrührt. Diese neue Gruppe der Weltdiener zerfällt in zwei bestimmte Gruppen, deren erste mit der Geistigen Hierarchie in enger Verbindung steht, während die zweite, auf die ich später zu sprechen komme, die Männer und Frauen guten Willens umfasst. Die erste Gruppe besteht aus Aspiranten, die auf die Jüngerschaft hinarbeiten, und zwar unter der Leitung gewisser Jünger des Meisters, die ihrerseits von einigen wenigen Weltjüngern geleitet werden, deren Arbeitsgebiet so umfassend ist, dass es ein unverkennbar internationales Ausmass erreicht. Diese Gruppe dient in ganz bestimmter Weise als Mittler zwischen der Geistigen Hierarchie unseres Planeten und der Masse der Menschheit. Durch sie streben die Meister der Weisheit - unter der Leitung Christi - die Verwirklichung gigantischer Pläne zur Welterlösung an.

Dieser Versuch, die Menschheit nach neuen und klarer bestimmten Richtlinien und in weit grösserem Umfang als bisher vorwärts zu führen, wird durch das Herannahen des Wassermann-Zeitalters ermöglicht; dieses Zeitalter ist sowohl im astronomischen als auch im astrologischen Sinn von Bedeutung.

Es besteht heute in der ganzen Welt ein starkes Vorurteil gegen Astrologie, und das ist nicht nur verständlich, sondern es bedeutet auch einen Schutz für die Leichtgläubigen und die Dummen. Als Schicksalsprophezeiung ist die Astrologie meines Erachtens sowohl eine Gefahr als auch eine Belastung. Wenn jemand hoch entwickelt ist, dann wird er seine Sterne zu beherrschen beginnen. Dann lässt er sich in seiner Handlungsweise nicht mehr beeinflussen, und sein Horoskop wird sich als ungenau und völlig bedeutungslos erweisen. Bei unentwickelten Menschen besteht dagegen die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Sterne sie vollständig bestimmen, und ihre Horoskope werden sich im Sinn einer Voraussagung als durchaus richtig herausstellen. Wenn der Betreffende in einem solchen Fall das Diktum seines Horoskopes hinnimmt, dann macht er damit seinen freien Willen zum Narren und verharrt innerhalb der Grenzen seines Horoskopes, ohne irgendwelche persönlichen Anstrengungen zu machen, sich von den etwa vorhandenen Bedingungen zu befreien.

Ich lächle oft im stillen, wenn sich Leute damit rühmen, dass ihr Horoskop durchaus stimmt, und dass bei ihnen alles genauso eintrifft, wie es ihr Horoskop voraussagt. Was sie damit in Wirklichkeit sagen, ist: - Ich bin ein ganz mittelmässiger Mensch; ich besitze keinen eigenen, freien Willen; ich werde völlig von meinen Sternen bestimmt, und ich habe deshalb auch nicht die geringste Absicht, in diesem Leben irgendwie vorwärts zu kommen. Diese Art von Horoskop ist etwas, was die Besten unter den Astrologen vermeiden. Die feinsten Köpfe auf diesem Gebiet befassen sich in der Hauptsache mit einer Schilderung des Charakters, was immer nützlich ist, und sie bemühen sich darüber hinaus, das Horoskop der Seele und damit gleichzeitig den Lebenszweck festzustellen, der für den Betreffenden das Ziel seiner Inkarnation darstellt; und daraus ergibt sich dann eine klare Abgrenzung zwischen den im Lauf vieler Inkarnationen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.