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Vom Intellekt zur Intuition, Seite 247 ff. (engl.) |
solchen Kontakt erreichen. Christus ist der Sohn Gottes in vollster wirksamer
Tätigkeit, der «Älteste in einer grossen Familie von Brüdern». Sein Bewusstsein
ist von universaler Reichweite, und durch ihn strömt die Liebe Gottes, und die
Absichten Gottes reifen der Ernte entgegen. Er ist der Meister aller Meister,
und der Lehrer der Engel wie auch der Menschen. Wenn er und seine Getreuen einen
Aspiranten finden, der sich eifrig mit Selbstdisziplinierung befasst und in
seinen Bemühungen ehrlich und gewissenhaft ist, dann prüfen sie, ob das Licht in
ihm das Stadium des «Aufstrahlens» erreicht hat. Wenn sie jemand finden, der
seinen Mitmenschen so sehnlichst dienen möchte, dass er nach keinerlei
phänomenalen Kontakten für sich selbst sucht und gar kein Interesse daran hat,
«auf die Schulter geklopft» zu werden, um auf solche Weise seinen Stolz und
seine Selbstzufriedenheit gestärkt zu erhalten, dann mögen sie ihm vielleicht
die Arbeit, die er in seinem eigenen Einflussbereich zur Förderung des
Göttlichen Planes leisten kann, kundtun. Er wird aber dort anfangen müssen, wo
er gerade steht; er wird seine Eignung vor allem in seinem Heim oder im Büro zu
beweisen haben; er wird sich erst in den kleinen Dingen bewähren müssen, bevor
er ungefährdet mit grossen Aufgaben betraut werden kann. Die lächerliche
Arroganz mancher Schreiber, mit der sie ihre psychischen Kontakte aufgezeichnet
haben, ist fast unglaublich. Jedenfalls haben sie keinen Sinn für Humor.
Der Meditations-Schüler sollte niemals vergessen, dass alle Erkenntnisse und Belehrungen dem Denkvermögen und Gehirn von seiner eigenen Seele übermittelt werden; die Seele ist es, die seinen Weg erleuchtet; denn die Lehrer und Meister der Menschheit wirken durch Seelen. Darauf kann nicht oft genug hingewiesen werden. Daher sollte die erste und vornehmste Pflicht jedes Aspiranten in der vollendeten Durchführung der Meditation, des Dienstes und der Selbst-Disziplin, nicht aber in der Fühlungnahme mit irgendeiner grossen Seele bestehen. Dies ist zwar weniger interessant, bewahrt ihn aber vor Illusion. Wenn er so handelt, werden sich die höheren Resultate von selbst einstellen. Sollte sich eine Erscheinung einstellen und solch eine Wesenheit nichtssagende Bemerkungen machen, dann wird er die gleiche Urteilsfähigkeit anwenden, wie wenn im Beruf oder im gewöhnlichen Leben jemand zu ihm käme und sagte: «Ein grosses Werk liegt in ihrer Hand, sie arbeiten gut. Wir sehen und wissen ... « etc. etc. Er würde wahrscheinlich darüber lachen und seine momentane Tätigkeit oder Verpflichtung fortsetzen. Eine weitere Auswirkung der Meditation, und zwar eine zur Zeit stark überhandnehmende, besteht in einer Flut sogenannter inspirierter Schriften, die jetzt überall erscheinen und sehr anmassend sind. Menschen befassen sich eifrig mit automatischem, inspiriertem und prophetischem Schreiben und legen der Öffentlichkeit die Resultate ihrer Arbeiten vor. Diese Schriften sind durch gewisse einheitliche Züge gekennzeichnet und können auf mehrfache Weise erklärt werden. Sie stammen aus verschiedenen inneren Quellen und sind einander erstaunlich ähnlich; sie bekunden einen liebenswürdigen aspirationellen Geist, bringen aber keine neuen Dinge, sondern wiederholen oft Gesagtes; sie sind voller Feststellungen und Phrasen, die auf die mystischen Schriften oder die christliche Lehre zurückgehen; sie enthalten vielleicht auch Voraussagen über die Zukunft (meist schrecklicher und furchtbarer, und nur selten wenn überhaupt angenehmer Art); dem Schreiber bringen sie Trost und Freude, und lassen ihn fühlen, dass er eine grosse, wundervolle Seele ist; glücklicherweise sind sie meist harmloser Natur. Ihre Zahl ist Legion, und sie wirken ausserordentlich ermüdend, wenn man sich einmal durch einige dieser Manuskripte durchgearbeitet hat. Manche sind sogar ausgesprochen unheilvoll. Sie prophezeien unmittelbar bevorstehende grosse Katastrophen und erregen Furcht in der Welt. Angenommen sogar, dass diese Voraussagen wahr wären, ist man doch zu fragen versucht, ob durch Angstverbreitung in der Öffentlichkeit etwas gewonnen wird und ob es nicht aufbauender wäre, in den Menschen die Erkenntnis ihrer unsterblichen Bestimmung einzupflanzen, als ihnen zu erzählen, dass sie in einer Flutwelle untergehen oder durch eine Katastrophe umkommen werden, die gerade die betreffende Gegend heimsuchen wird. Was für Schreiben sind das nun eigentlich gute und harmlose oder schädliche und zersetzende welche die öffentliche Ordnung untergraben? Sie können grob in zwei Klassen eingeteilt werden. Erstens sind es die Schriften jener sensitiven Seelen, die sich wiederum auf den psychischen Ebenen entweder auf die Unmenge von Aspirationen, Sehnsüchten und Ideen der Mystiker aller Zeiten, oder aber in gleicher Weise auf jahrtausendelange Befürchtungen eingestellt haben, auf rassische und ererbte Ängste oder auf Befürchtungen, die durch die heute herrschenden Zustände in der ganzen Welt verursacht werden. Diese Empfindungen verspüren sie, schreiben sie nieder und verbreiten die Aufzeichnungen im Freundeskreise. Darunter fallen auch die Schriften jener, die in einer mehr mentalen Art empfänglich sind und sich telepathisch mit der mentalen Welt in Verbindung setzen können; sie reagieren leicht auf das Denkvermögen irgendeines machtvollen Denkers oder auf die massenhaften Grundideen der religiösen Welt; sie registrieren auf den mentalen Ebenen die Furcht, den Hass und die Absonderungsbestrebungen der Massen. Ob nun das, was sie aufnehmen, gut oder schlecht, ob es was selten der Fall ist glücklicher oder unglücklicher Art ist, ob es Schwingungen der Furcht und Vorahnung sind, so ist dies alles doch psychisches Zeug und keinesfalls ein Anzeichen für die offenbarende Qualität der Seele. Die Prophezeiungen in den Büchern Daniels waren die Ursache für die Bildung einer Gedankenform der Furcht und des Schreckens, was zu vielen Schriften psychischer Natur geführt hat, so dass die Selbst-Isolierung organisierter Religion viele dazu gebracht hat, sich von der übrigen Menschheit abzusondern und sich als die Auserwählten des Herrn zu betrachten, mit dem Zeichen Christi an der Stirn; sie vertreten den Standpunkt, dass sie selbst gesichert seien und die übrige Menschheit zugrunde gehen müsse, falls diese nicht dazu gebracht werden kann, die Wahrheit und die Zukunft im exklusiven Sinne der Gesalbten und Auserwählten zu interpretieren. Zweitens können diese Schriften einen Prozess der Selbstentfaltung andeuten und auf eine Methode hinweisen, wodurch der nach innen gekehrte Mystiker sich nach aussen integriert. Der Schreiber mag vielleicht auch den Reichtum seines unterbewussten Wissens angezapft haben, das er durch Lektüre, Nachdenken und Kontaktnahmen angesammelt hat. Sein Denkvermögen hat vieles aufgenommen und aufgestapelt, von dessen Vorhandensein er seit vielen Jahren nichts mehr weiss. Er beginnt dann zu meditieren, und da erschliesst er plötzlich die Tiefen seiner eigenen Natur, dringt zu den Quellen seines eigenen Unterbewusstseins vor und kommt zu Kenntnissen, die unter die Schwelle seines gewöhnlichen Bewusstseins gesunken waren. Dann beginnt er fleissig zu schreiben. Warum er aber diese Gedanken als Ausstrahlungen von Christus oder einem anderen grossen Lehrer ansieht, ist ein Rätsel. Wahrscheinlich nährt diese Ansicht, sich als Instrument zu fühlen, durch das Christus sich mitteilen kann - auch wieder ganz unbewusst seinen Stolz. Ich beziehe mich hier aber nicht auf die massenhaften automatischen Schriften, die heute so populär sind, denn ich nehme an, dass der Meditations-Student mit dieser gefährlichen Betätigung nichts zu tun haben will. Kein wahrer Aspirant wird in dem Bestreben, sich selbst zu meistern, die Zügel aus der Hand geben und sich der Kontrolle einer inkarnierten oder exkarnierten Wesenheit unterwerfen; ebenso wird er sich auch weigern, seine Hand irgendeiner Kraft blindlings zu leihen. Die Gefahren einer solchen Betätigung werden immer mehr erkannt, denn sie haben so manche Menschen in die psychopathischen Anstalten gebracht, oder ihre Befreiung von Besessenheit oder «fixen Ideen» notwendig gemacht, so dass ich mich darüber nicht zu verbreitern brauche. Wie aber - könnte man folgerichtig fragen - kann man zwischen echten inspirierten Schriften des wahren Wissenden und dieser vielen Literatur, die das Publikumsdenken zur Zeit überflutet, unterscheiden? Erstens möchte ich dazu sagen, dass wahres inspiriertes Schreiben gänzlich ohne Selbstbezogenheit ist; ein Ton der Liebe wird darin anklingen, und es wird von Hass und rassischen Begrenzungen frei sein; es wird eine ganz klare Erkenntnis vermitteln und durch seinen Appell an die Intuition ein Kennzeichen der Autorität aufweisen; es wird das Gesetz der Entsprechungen bestätigen und zum Weltbild passen; vor allem aber wird es den Stempel Göttlicher Weisheit tragen und die Menschheit ein kleines Stück weiterführen. Bezüglich der technischen Einzelheiten kann gesagt werden, dass Schreiber einer solchen Art von Belehrung ein richtiges Verständnis der von ihnen angewandten Methode besitzen. Sie beherrschen bereits die Technik des Vorganges, sind imstande, sich vor Illusion und der Einmischung von Persönlichkeiten zu schützen und kennen die Arbeitsweise des Apparates, den sie benützen. Wenn nun solche Menschen von entkörperten Wesenheiten und grossen Meistern Lehren erhalten, dann sind sie sich über die Art des Empfanges und über den Übermittler dieser Lehre vollkommen im klaren. Wahre Menschheitsdiener und alle jene, die durch Meditation mit der Welt der Seelen in Kontakt gekommen sind, haben für Gemeinplätze keine Zeit; sie überlassen diese ruhig den Nachschwätzern, denn sie sind zu sehr mit konstruktivem Dienen beschäftigt, als dass sie sich darum kümmern würden, Hüllen aufzunehmen, die nur Schleier für den Stolz sind; sie sind auch an der guten Meinung irgendeiner in- oder exkarnierten Person gar nicht interessiert, sondern legen nur auf die Zustimmung ihrer eigenen Seele Wert, und ihr lebhaftes Interesse gilt der Pionierarbeit in der Welt. Niemals werden sie zur Verstärkung des Hasses oder der Trennungsbestrebungen beitragen, oder Furcht nähren. Unzählige Menschen in der Welt sind dazu ohnehin allzu bereit. Sie dagegen werden die Flamme der Liebe entfachen, wo immer sie sich befinden; sie werden Brüderlichkeit im allumfassenden Sinne lehren, nicht aber ein System vertreten, das nur für einige Menschen Brüderlichkeit lehrt und die anderen davon ausschliesst. Sie werden alle Menschen als Söhne Gottes anerkennen und sich nicht auf das Podest der Rechtlichkeit und des Wissens stellen, um. von dort aus die Wahrheit, so wie sie sie sehen, zu verkünden, alle jene der Vernichtung auszuliefern, welche die Wahrheit anders sehen, oder nicht so handeln, wie sie ihrer Meinung nach handeln sollten, und sie dann aus der Gemeinschaft auszuschliessen. Sie werden keine Rasse für besser halten als eine andere, obgleich sie wahrscheinlich den Evolutionsplan und die Bestimmung, die jede Rasse zu erfüllen hat, erkennen. Kurz, sie werden sich mit der Charakterbildung der Menschen beschäftigen und ihre Zeit nicht mit dem Bekritteln von Persönlichkeiten verschwenden, oder sich mit Wirkungen und Resultaten befassen. Sie arbeiten in der Welt der Ursachen und verkünden Prinzipien. Die Welt ist voll von Menschen, die nur nörgeln und den vorhandenen Hass schüren, die nur die Spaltung zwischen Rassen und Gruppen, zwischen Reich und Arm erweitern. Der wahre Studierende der Meditation wird stets bedenken, dass er - wenn er mit seiner Seele in Verbindung tritt und mit der Wirklichkeit eins wird - in einen Zustand der Gruppenbewusstheit kommt, der alle Schranken niederreisst und keinen Sohn Gottes aus diesem Erkenntnisbereich ausschliesst. Es kann auch auf andere Formen der Illusion hingewiesen werden, da die erste Welt, mit welche der, Aspirant gewöhnlich in Berührung kommt, die psychische Welt zu sein scheint, und das ist eben die Welt der Illusion. Aber auch diese Welt ist von Nutzen, und der Eintritt in sie ist eine sehr wertvolle Erfahrung, vorausgesetzt, dass man sich auch dort von der Liebe leiten lässt und nichts auf sich selber bezieht, und dass alle erlebten Kontakte dem Urteil des unterscheidenden Denkvermögens und dem gesunden Menschenverstand unterworfen werden. So vielen Aspiranten mangelt der Sinn für Humor, und sie nehmen sich viel zu ernst. Manchmal scheinen sie - wenn sie ein neues phänomenales Gebiet betreten ihren normalen Verstand zurück zu lassen. Es ist nützlich, das Gesehene und Gehörte schriftlich festzuhalten, dann aber so lange nicht daran zu denken, bis wir angefangen haben, uns im Reiche der Seele zu betätigen; dann aber werden wir an einer Erinnerung an das frühere Erlebnis nicht mehr interessiert sein. Wir müssen auch anzügliche Bemerkungen und Stolz vermeiden, denn diese haben im Leben der Seele, die von Prinzipien und Liebe zu allen Wesen beherrscht wird, keinen Platz. Wenn alle diese Seelenqualitäten entwickelt worden sind, besteht für den Studierenden der Meditation keine Gefahr mehr, in eine Sackgasse zu kommen oder zurückzubleiben; eines Tages wird er unweigerlich in jene Welt eintreten, von der gesagt ist: «Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben»; der Zeitpunkt dafür hängt von seiner Ausdauer und Geduld ab. Die zweite Art Schwierigkeit, die wir erwägen sollten, ist jene, die im Zusammenhang mit Energie erklärt werden kann. Studierende klagen häufig über Über-Stimulierung und derart verstärkten Energiezufluss, dass sie sich ausserstande fühlen, damit fertig zu werden. Sie berichten uns, dass sie - wenn sie zu meditieren versuchen - eine Neigung zum Weinen oder zu übertriebener Rastlosigkeit verspüren; sie haben Zeiten intensiver Aktivität, wo sie nervös herumlaufen, dienen, sprechen, schreiben und arbeiten, so dass es schliesslich zu einer heftigen Reaktion und manchmal zu einem Nervenzusammenbruch kommt. Andere wieder beklagen sich über Kopfschmerzen, besonders unmittelbar nach der Meditation, oder über lästige Vibrationen in der Stirn oder der Kehle. Sie können auch nicht mehr so gut schlafen wie bisher; sie sind tatsächlich überstimuliert. Das Nervensystem wird vermittels der den Nerven zugrundeliegenden zarten, sehr feinen «Nadis», die wir früher erwähnt haben, angegriffen. Das sind Unannehmlichkeiten, mit denen der Neuling der Meditationswissenschaft zu tun hat, und sie müssen sorgfältige Beachtung finden. Bei richtigem Verhalten verschwinden sie bald, wenn sie aber ignoriert werden, können sie zu ernsten Komplikationen führen. Der ernste und interessierte Aspirant ist in diesem Stadium selbst Gegenstand der Behinderung, denn er trachtet so eifrig nach der Beherrschung der Meditationstechnik, dass er die gegebenen Regeln missachtet und sich trotz aller Ermahnungen und Warnungen des |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |