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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 431 ff. (engl.)

d. Wo eine enge Verbindung zwischen den drei Drüsen besteht, wie es in bezug auf die Jünger zunehmend der Fall ist, wird immer ein Dreieck von zirkulierenden Energien errichtet.

e. Dieses Dreieck kommt durch die Halsschlagaderdrüse [432] im verlängerten Gehirn mit anderen Drüsen und Zentren in Verbindung.

3. Das Gehirn wird als Übermittler ein machtvolles Führungsinstrument:

a. Als ein Empfänger und Übermittler reiner Energie oder reinen Lebens benützt es die Halsschlagaderdrüse, die durch das Alta-Major-Zentrum beherrscht wird, und errichtet eine enge Verbindung mit dem Herzen und dem Herzzentrum.

b. Als ein Empfänger der mentalen Energie oder Energie der Seele, wird das Ajnazentrum der leitende Vermittler; dies ist das Zentrum, das die Hypophyse beherrscht.

c. Diese Energien werden durch das Kopfzentrum aufgenommen, das die Zirbeldrüse beherrscht. Emotionelle Energie tritt in das Persönlichkeitssystem durch den Solarplexus ein, wo sie entweder herrscht oder umgewandelt und erhöht wird.

Dieser dreifache Mechanismus im Kopf, sowohl objektiv als subjektiv, benützt das physische Gehirn als Empfangs- und Übertragungsmittel. Dieses wird zu schöpferischer Tätigkeit gebracht und kommt auf diese Weise unter die Herrschaft des Jüngers in Ausbildung oder in Vorbereitung für Einweihung. Ich habe dies bisher nicht betont und tue es auch jetzt nicht, denn es ist für den Jünger oder Aspiranten nicht wünschenswert, sich bewusst und vorsätzlich mit dem Mechanismus im Kopf zu befassen. Er soll lernen, das Denkvermögen zu beherrschen und bewusst zu gebrauchen; er soll sein Denkvermögen schulen, um für Mitteilungen von drei Quellen empfänglich zu werden:

Von den drei Welten des gewöhnlichen Lebens, wodurch das Denkvermögen befähigt wird, mit «gesundem Menschenverstand» zu handeln.

Von der Seele, um so bewusst zum Jünger zu werden, zum Arbeiter in einem Ashram, erleuchtet durch die Weisheit der Seele, und allmählich das in den drei Welten gewonnene Wissen übersteigend. Dieses Wissen, richtig angewendet, wird zu Weisheit.

Von der Geistigen Triade, die als Vermittler zwischen der Monade und dem Gehirn der Persönlichkeit handelt. Das kann schliesslich zustandekommen, weil die Seele und die Persönlichkeit in eine funktionierende Einheit verschmelzen, wodurch dann [433] aufgehoben wird, was wir unter dem falschen Ausdruck «die Seele» verstehen. Zweiheit nimmt dann den Platz der ursprünglichen Dreiheit ein.

Es war notwendig, diese etwas elementaren Bemerkungen zu machen und diese Punkte zu klären, damit das zweifache Leben des Jüngers oder des Meisters (und worin sie sich unterscheiden) richtig verstanden werden kann.

Eine der Prüfungen des Einweihungsvorgangs kommt bis jetzt gänzlich unerwartet. Prüfungen, die erwartet werden und für welche Vorbereitungen getroffen werden, bilden nicht die wahren Prüfungen im echten Sinne des Wortes, esoterisch verstanden. Es ist eine mit zunehmender Strenge auferlegte Prüfung, während Einweihung nach Einweihung angenommen wird, um zu sehen inwieweit der Eingeweihte fähig ist, in seinem Gehirnbewusstsein die verzeichneten Tatsachen von verschiedenen Welten oder Bewusstseinsebenen zu behalten oder zu bewahren; d.h., die drei Welten des menschlichen Bemühens und die Welt des Seelenbewusstseins, oder diese beiden und die Welt des Ashrams; oder diese und die Betätigung der Hierarchie selbst (es als ein vollständiges Ganzes sehend); oder alle diese und die Welt der Triadalen Erfahrung, bis der Punkt erreicht wird, wo eine zuverlässige Fortsetzung des Bewusstseins verzeichnet und gehalten werden kann, die direkt von der Ratskammer des Herrn der Welt zu jenen Meistern kommt, die in einem physischen Körper funktionieren und deshalb ein physisches Gehirn benützen müssen. In jedem einzelnen Fall muss die Prüfung (um richtig bestanden zu werden) das Gehirnbewusstsein mit einschliessen. Die Tatsachen, die auf den feineren Ebenen verzeichnet werden, müssen gleichzeitig auf der physischen Ebene korrekt verzeichnet, erkannt und gedeutet werden.

Ihr könnt selber sehen, dass dies ein grosses und höchst notwendiges Anzeichen eines sich entwickelnden Gewahrseins ist; ein Meister muss sich zu jeder Zeit, auf jeder Ebene und mit Willen bewusst sein. Es wird euch auch klar sein, dass dies ein wachsendes Wahrnehmen ist, wofür die Zwischenstadien zwischen den Einweihungen den Eingeweihten vorbereiten. Allmählich muss jeder der fünf Sinne, und der gesunde Menschenverstand (das Denkvermögen) die Wirksamkeit seiner höheren Entsprechung beweisen und damit auch die Entwicklung eines feineren Apparates. Durch [434] diesen Apparat kommt der Eingeweihte in Berührung mit sich erweiternden Gebieten des göttlichen «Denkzustands» oder mit dem planetarischen Bewusstsein, bis «das Denkvermögen, das in Christus ist» in Wahrheit das Denkvermögen des Eingeweihten wird, mit allem, was diese Worte an Bedeutung und esoterisch tieferem Sinn umfassen. Bewusstsein, Empfindsamkeit, Gewahrsein, Planetarische Übereinstimmung, Universalbewusstsein: dies sind die Zustände, die wir betrachten müssen, wie sie sich nacheinander in ihrem wahren esoterischen Sinn entwickeln.

Ihr habt hier ein weites und allgemeines Bild, welches das Ziel, die Mittel oder Methode, den Prüfungspunkt und das physische Gehirn umfasst. Das sind vier Faktoren, die wenig oder keine Beachtung fanden, wo in okkulten Schriften Einweihung behandelt wurde. Sie sind dennoch von grosser Wichtigkeit. Ich behandle sie hier wegen dem Entwicklungsstadium, welches das menschliche Denkvermögen jetzt erreicht hat, wegen ihrer zunehmenden engen Beziehung zum physischen Gehirn und weil jetzt so viele Aspiranten bereit sind, den Pfad der Jüngerschaft, den Pfad der Einweihungsschulung zu gehen. Sie sind jetzt imstande, bewusst an der Aufgabe eines zweifachen und beständigen Vorgangs der geistigen und physischen Erkenntnis zu arbeiten.

Das Doppelleben des Jüngers

Ich habe dieses Thema in zwei Teile geteilt, weil der Dualismus, den ein Meister entfaltet und der Dualismus, der von einem Jünger gezeigt wird, nicht identisch oder an fortschreitenden Punkten der Unterscheidung ein und dasselbe sind. Wenn ihr euch dem Thema zuerst nähert, erscheint es verhältnismässig einfach, aber eine genauere Betrachtung darüber wird grosse und unerwartete Unähnlichkeiten zeigen.

In Verbindung mit dem Doppelleben des Jüngers sind die einbezogenen Faktoren die dreifache Persönlichkeit (mit einem erwachenden oder anschauenden Bewusstsein, das im Gehirn konzentriert ist), die Seele, die zuerst als das äusserste Ziel der Errungenschaft erscheint, später aber einfach als ein System oder eine Sammlung von verschmolzenen geistigen Eigenschaften gesehen wird, und der niederste Aspekt der Geistigen Triade, das abstrakte Denkvermögen. Der Jünger fühlt, dass er das Ziel erreicht hat, wenn er das unmittelbare und verschmolzene Bewusstsein der drei erreichen kann; er erkennt auch, dass dies das Erbauen [435] der Antahkarana umschliesst. Für einen, der eben zum Pfad der Jüngerschaft zugelassen wurde, und der eben seinen Platz in einem Ashram findet, erscheinen alle diese Faktoren als ein Unternehmen, das schwierig genug ist und das alle Kraft, die er besitzt, in Anspruch nimmt.

Das ist vorläufig richtig und bis zur dritten Einweihung bezeichnen diese Ziele, deren bewusste Verschmelzung und ein Erkennen der göttlichen Ebenen des Gewahrseins, zu denen sie ihn zulassen, des Jüngers Aufgabe und beschäftigen ihn vollauf. Den daraus erfolgenden Erkenntnissen muss er noch eine wachsende Fähigkeit hinzufügen, auf den in Frage kommenden Bewusstseinsebenen zu arbeiten, immer sich erinnernd, dass eine Ebene und ein Bewusstseinszustand gleichbedeutende Worte sind und dass er Fortschritte macht im Gewahrwerden, im Bauen der Antahkarana, in der Ausbildung als hierarchischer Arbeiter in einem Ashram, im Bekanntwerden mit neuen und sich öffnenden geistigen Umgebungen, mit der Erweiterung seines Horizontes, mit seinem sich Stabilisieren auf dem Pfad, und auf der physischen Ebene mit dem Leben als ein intelligenter Mensch in der Welt der Menschen. Er zeigt auch keine launenhaften Eigenheiten, sondern erscheint als Mensch des guten Willens, von wohlwollender Intelligenz, unveränderlicher Güte und starker, unwandelbarer geistiger Absicht. Genügt dies als Ziel für den Jünger? Erscheint es als eine beinahe unmöglich erreichbare Leistung? Könnt ihr ein solches Vorhaben unternehmen und die Verpflichtung erfüllen?

Selbstverständlich könnt ihr das, denn der Zeitfaktor spielt mit und der Jünger ist frei, sich dessen Bedingungen unterzuordnen, besonders in den früheren Stadien seiner Jüngerschaft; gewöhnlich tut er das zuerst, da er nichts anderes kennt, aber die Raschheit oder die sattvische oder rhythmische Natur des geistigen Lebens ändert schliesslich diese Einstellung. Dann arbeitet er ohne wirkliches Bewusstsein der Zeit, ausser im Verkehr mit anderen Leuten und seinen Mitarbeitern auf der physischen Ebene.

Zuerst ist sein Verzeichnen von dem, was auf den feineren Ebenen oder der Seelenebene geahnt oder gesehen wird, langsam; es braucht Zeit für Kontakte und für gewonnenes Wissen, von den höheren Ebenen zu seinem physischen Gehirn durchzudringen. Diese Tatsache (wenn er es entdeckt) führt [436] dazu, sein Zeit-Gewahrsein zu überrumpeln, und der erste Schritt auf dem Pfad der Zeitlosigkeit wird deshalb gemacht, symbolisch gesprochen. Er gewinnt auch die Fähigkeit, mit grösserer Schnelligkeit und mentaler Koordinierung als der durchschnittlich intelligente Mensch zu arbeiten. Auf diese Weise lernt er die Zeitbegrenzungen als einen Zustand des Gehirns erkennen und auch, wie sie aufzuheben sind, und wie er auf eine solche Weise arbeiten kann, dass er in einer bestimmten Zeit mehr fertig bringt als es für den Durchschnittsmenschen möglich ist, ungeachtet wie eifrig er sich bemühen mag. Das Bemeistern der Zeit und das Demonstrieren geistiger Schnelligkeit sind Merkmale dafür, dass das zweifache Leben der Jüngerschaft das integrierte Leben der Persönlichkeit übersteigt, das jedoch wiederum zu einer noch grösseren Synthese und höheren Integration führt.

Das Doppelleben, das alle Jünger führen, erzeugt auch eine Geschwindigkeit mentaler Interpretation, die für ein vernünftiges Verzeichnen der Lebenserscheinungen der verschiedenen höheren Ebenen und Bewusstseinszustände notwendig ist. Vergesst nicht, dass alle unsere Ebenen Unterebenen der kosmisch physischen Ebene und deshalb Erscheinungen in der Natur sind. Indem Kontakt mit ihnen aufgenommen wird und sie verzeichnet werden und das Wissen dem physischen Gehirn durch das Denkvermögen übermittelt wird, müssen sie immer von einer genauen Interpretation und einem richtigen Erkennen «der Dinge wie sie sind» begleitet sein. Hier ist der Punkt, wo der Nicht-Jünger und das Medium sich irren, denn ihre Interpretation ist fast immer grundsätzlich falsch, und es braucht Zeit, um das, was das wahrnehmende Bewusstsein berührt hat, intelligent zu interpretieren und wahrheitsgetreu zu verzeichnen. Wenn der Zeitfaktor nicht mehr dominiert, sind die Interpretationen, die das Gehirn registriert, unfehlbar korrekt. Damit habe ich euch eine wichtige Mitteilung gegeben.

Ihr werdet deshalb sehen, dass im früheren Einweihungsvorgang der Zeitfaktor vom Eingeweihten und auch von den einführenden Meistern bemerkt wird. Ein Beispiel für das langsame Durchdringen der Lehre von der Ebene der Einweihung zum physischen Gehirn kann in dem Umstand gesehen werden, dass sehr wenig Aspiranten und Jünger die Tatsache verzeichnen, dass sie die erste Einweihung bereits erreicht haben, die Geburt Christi in ihrem Herzen. Dass sie diese angenommen haben, wird durch ihr freiwilliges Gehen des Weges, ihre Liebe zu Christus (gleich mit welchem Namen [437] sie ihn benennen mögen) und durch ihr Bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen und zu helfen, bewiesen. Sie sind jedoch trotzdem überrascht, wenn ihnen gesagt wird, dass die erste Einweihung hinter ihnen liegt. Das ist ganz dem Zeitfaktor zuzuschreiben, der zu ihrer Unfähigkeit führt, vergangene Ereignisse mit Genauigkeit wiederherzustellen, wie auch einer falschen Bescheidenheit (von der christlichen Kirche eingeprägt, da sie die Leute durch die Sündenidee unterdrückt hält), und durch das intensiv vorwärtsschauende, erwartende Bewusstsein des durchschnittlichen Aspiranten. Wenn eine echte Perspektive und ein ausgeglichener Gesichtspunkt erreicht sind und ein gewisses Gewahrsein des Ewigen Jetzt anfängt in ihr Verstehen einzudringen, werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Bewusstsein der Einschliesslichkeit des Augenblicks der IST fallen gelassen; dann werden die Zeitbegrenzungen aufhören und das Gesetz des Karma wird verneint werden; es ist gegenwärtig so eng mit der Vergangenheit und der Zukunft verbunden. Das Doppelleben des Jüngers wird dann beendet sein und dem kosmischen Dualismus des Meisters Platz machen. Der Meister ist frei von den Begrenzungen der Zeit, doch

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.