Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 207 ff. (engl.) |
Naturreiche, welche - von vielen Gesichtspunkten aus - von gleicher Wichtigkeit
wie das menschliche sind. Das ist eine harte Aussage für die Menschheit.
Es sind diese grossen Ziele, die langsam im Bewusstsein des Eingeweihten dämmern, während er Schritt um Schritt auf dem Pfad der Einweihung vorrückt. Sie müssen notgedrungen hier erwähnt werden, auch wenn sie sich mit Dingen befassen, die für den Leser unbegreiflich sind; andernfalls könnte es sein, dass die Einweihung als eine Errungenschaft eines verhältnismässig stationären Zustands betrachtet und den Eingeweihten in eine ewig ausweglose Lage oder Sackgasse bringen würde. Die Einweihung ist in der Tat das Erkennen der Ziele, die von Shamballa durchgeführt werden. Sie ist nicht ein Vorgang, durch welchen ein Mensch nur ein Mitglied der Geistigen Hierarchie wird. Die Einweihung (wie sie der Kandidat versteht) ist in Wirklichkeit nur beiläufig und vorbereitend für den Pfad der Höheren Evolution. Über diese Regel kann ich euch nicht mehr viel sagen. Wie ihr seht, ist das Thema, selbst für den Eingeweihten, der in einigen Jahrzehnten diese Instruktionen lesen und studieren wird, zu vorgerückt. Dass eure Vision sich ausdehne und eure Macht, abstrakt zu denken und zu überlegen, wachsen möge, ist meine Hoffnung und mein Wunsch für euch. [208] REGEL ELF An diesem Punkt in unserer Diskussion über die vierzehn Regeln für Eingeweihte möchte ich über das Thema der Gruppeneinweihung sprechen; diese Regeln sind jene, welchen Gruppen, die vereint eine Gruppenerweiterung im Bewusstsein suchen, zu gehorchen lernen müssen. Aus diesem Grunde habe ich es bis jetzt unterlassen, in der Beziehung dieser Regeln zu den sieben Zentren oder, spezifisch, zu den grossen sieben solaren Einweihungen auf Einzelheiten einzugehen. Von diesen sieben Einweihungen betreffen nur fünf die durchschnittliche Menschheit. Die übrigen zwei Einweihungen betreffen nur diejenigen, die gewillt sind, gewissen ausserordentlichen Anforderungen zu begegnen und die besondere Anstrengung zu leisten, die sie zur Benennung, «Sieger durch den klaren reinen Willen», berechtigt. Die Gruppeneinweihung ist keine leichte Errungenschaft, besonders da sie praktisch ein unerprobtes Experiment und im wesentlichen Pionierarbeit ist. Dass eine solche Entwicklung unumgänglich ist, wenn das evolutionäre Wachsen der Menschheit sich irgendwie befriedigend erweisen sollte, wurde von der Hierarchie schon früh erkannt. Trotzdem hat es Jahrtausende gedauert, bis es - als hypothetisches Bemühen - auf irgendeine Art möglich erschien, und bis jetzt wurden nur versuchsweise Experimente unternommen. Das erste Ziel dieser Experimente (die an verschiedenen Orten überall auf der Welt ruhig vor sich gehen) ist, zu sehen ob eine Gruppe von Jüngern auf solche Weise zusammenarbeiten kann, dass ein sich vollziehendes inneres Verschmelzen von den Meistern gesehen werden kann. Die Resultate waren bis jetzt nicht ermutigend. Erstens war es schwierig, Jünger zu finden, die ungefähr auf dem gleichen Evolutionspunkt stehen, deren Strahlen genügend «durchscheinen» und die irgend eine Qualität oder irgend ein beherrschendes Thema (wenn ich es so ausdrücken darf) nachweisen können, an dem sie sich gemeinsam beteiligen und das genügen würde, sie zusammenzuhalten und sich als stark genug erweisen würde, Persönlichkeitsunterschiede, Vorrechte und Schranken auszugleichen. Dies zu erreichen war noch nicht möglich. Gruppe für Gruppe wurde von verschiedenen Meistern in verschiedenen Teilen der Welt ausprobiert und geprüft, aber bisher haben alle solchen Versuche fehlgeschlagen. Wenn ich das Wort «fehlgeschlagen» gebrauche, meine ich ein Fehlschlagen vom [209] Gesichtspunkt des geplanten Zieles aus. Vom Gesichtspunkt des individuellen Wachsens irgendeines besonderen Jüngers aus war es nicht notwendigerweise ein Misserfolg. Vom Gesichtspunkt der ahnungslosen Allgemeinheit aus wird sich die Veröffentlichung von «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» in späteren Jahren als ein aufsehenerregender Erfolg erweisen. Es kann wertvoll sein, kurz zu betrachten, was Gruppeneinweihung umschliesst, und zwar in Wirklichkeit und nicht sentimental oder mit Wunschdenken. Eines der Probleme, dem die Hierarchie in diesem Zusammenhang gegenübersteht, ist die Beseitigung des Gefühls - diese eigenartige, emotionelle Reaktion und Beziehung, die alle Mitglieder einer Gruppe in Bindungen von Zuneigung und Abneigung verkettet. Wo Zuneigung besteht, wird in Bezug auf das Gute der Gruppe eine zu starke Persönlichkeitsbeziehung hergestellt. Das Gruppengleichgewicht wird gestört. Wo Abneigung vorhanden ist, ist die innere Fähigkeit der Zurückweisung beständig an der Arbeit und dann entstehen Trennungen. Ist es nicht wahr, meine Brüder, dass eure Beziehungen untereinander oft der Zustimmung und Missbilligung unterworfen sind? Wenn diese Einstellung vorhanden ist, fehlen die ersten Schritte zur Gruppenverschmelzung. Das ist es, was wir unter Gefühl verstehen; als ein einleitendes Stadium muss diese emotionelle Reaktion verschwinden. Ich spreche jetzt nicht in Hinsicht auf Unpersönlichkeit. Für manche Leute ist Unpersönlichkeit ganz einfach eine Ausflucht, um Verantwortung zu vermeiden; für andere bezeichnet sie Unterdrückung und erfordert solch schwere Arbeit, dass die ganze Zeit des Jüngers dem Erreichen der Unpersönlichkeit gewidmet wird und deshalb Erfolg absolut verunmöglicht. Das, wonach man angestrengt strebt, und was im Denken übermässigen Platz einnimmt, wird mit der Zeit selbst ein Gefängnis und verdient, später zerstört zu werden. So ist das okkulte Gesetz. Unpersönlichkeit ist nur für jenen Jünger möglich, der wahre Liebe kennt und für jenen, der das Leben und dessen Blendwerk (einschliesslich aller assoziierten Personen) im Licht der Geistigen Triade sieht. Hierauf bezieht sich hauptsächlich Regel XI. Es wird für euch nur dann möglich sein die Bedeutung dieser Regel zu verstehen, wenn in eurem Denkvermögen eine gewisse Klarheit über wahre Gruppenbeziehungen vorhanden ist. Solche Beziehungen sind nicht auf Persönlichkeit oder Unpersönlichkeit, auf Zuneigung oder [210] Abneigung, auf Kritik oder Nicht-Kritik gegründet, sondern auf ein wirkliches Verstehen der «göttlichen Gleichgültigkeit», auf geistige Losgelöstheit und tiefe, dauernde, unveränderliche Liebe. Vielen ernstlichen Aspiranten wird die Nebeneinanderstellung dieser Sätze als paradox erscheinen, aber ein Verstehen der Okkulten Paradoxe führt zur Befreiung. Im Verstehen dieser grundlegenden Gesinnungen liegt die erste Lektion des Aspiranten für Teilnahme an Gruppeneinweihung. Der zweite Punkt, den die in diesem Sinn strebende Gruppe zu erfassen hat ist die Notwendigkeit, von der Kraft der Zerstörung Gebrauch zu machen. Eine Gruppe kommt unter dem karmischen Gesetz ashramischer Notwendigkeit und Führung der Seele zustande. Sofort zeigt sich den beobachtenden Meistern eine Gelegenheit für die sehr bestimmte Schulung einiger williger Aspiranten, aber auch ein ebenso eindeutiger Punkt der Spannung, was auf wirkliche Schwierigkeiten hinweist. In Wirklichkeit besteht ausser Zuneigung, einem vereinten geistigen Streben und einem Ziel, das einstimmig gesehen und festgehalten wird, wenig das diese Leute verbindet. Das hervorstechende Merkmal einer solchen Gruppe ist eine geistige Selbstsucht. Diese Behauptung mag euch überraschen bis eine genaue Prüfung eurer Herzen unternommen wird; ich wage vorherzusagen, dass ihr dann die Entdeckung macht, dass nicht göttliche Liebe zur Menschheit euch befähigt hat, euren Weg in die äussere Gruppe eines Ashrams zu finden, sondern das Verlangen nach Entwicklung, nach Vollkommenheit und Befreiung. Deshalb besteht der erste Schritt darin, dies zu erkennen und daher die so oft missverstandene Anweisung: Töte das Wünschen. Das muss die erste Zerstörungstat des Jüngers sein. Es ist nicht das, was der Jünger sucht oder haben möchte oder wünscht, das ihn bestimmen sollte und ihn zu dem treibt, was wir ashramische Zustimmung nennen könnten, sondern der alles bezwingende Beweggrund der Weltnot. Durch bewusste Nichtbeachtung fängt der Jünger an, sich vom Wünschen zu befreien. Er kämpft nicht ausdrücklich gegen sein Wünschen um es auszurotten; er versucht nicht, es umzuwandeln (wie es der Probejünger sollte), aber er hört auf, es anzuerkennen. Er entzieht ihm die Aufmerksamkeit und damit die notwendige Anregung, denn wie immer folgt Energie dem Gedanken; er ist mit der [211] Weltnot und dem Dienst, den er leisten kann, beschäftigt, und beinahe unbemerkt stirbt das Wünschen wegen Nichtbeachtung. Es wird euch daher klar sein, dass alle Mitglieder einer Gruppe Zeit brauchen, um das Zerstören der individuellen Wunschnatur zu erreichen und dass die Gruppe nicht als eine Einheit auf dem Weg der Einweihung vorwärtsgehen kann, bis ein gewisses Mass von dieser gemeinsamen Befreiung erreicht ist. Der nächste Schritt ist die Zerstörung der Bindungen, welche die Persönlichkeiten der Gruppenmitglieder verbinden. Diese müssen gelöst werden. Die Beziehung zwischen den Gruppenmitgliedern muss auf Seelenaktivität, auf gemeinsame Verpflichtung zum Meister des Ashrams und auf einen gemeinsamen Dienst an der Menschheit gegründet werden. Es kommt dann in der Gruppenbeziehung ein Punkt der Freiheit, der sich in einer genau geplanten und vereinigten Aktivität zeigen und in der äusseren Welt durchgeführt wird, aber das Leben der Ashrams bereichert. Bis dieses Stadium erreicht wird, entsprechen die Tätigkeiten der Gruppe denen des Probejüngers und nicht denen des verpflichteten Jüngers. Die spontan auftauchende Gruppenarbeit, vom Gruppenbewusstsein veranlasst, und die ganze Gruppe der Jünger in einem Punkt der Spannung im Dienen verschmelzend, ist der erste Hinweis, dass die Gruppe für weitere Instruktionen, für eine Intensivierung ihrer Gruppenwirksamkeit und für eine nähere Beziehung zum Meister bereit ist. Dies wurde alles durch die Gruppe selbst erreicht, unabhängig von irgendeinem Ersuchen des Meisters, als ein Resultat des vereinigten Seelenlebens der Gruppe, welches seine Gegenwart wirksam fühlbar macht. Diese zwei geistig zerstörenden Vorgänge - die Zerstörung des Wünschens und das Auflösen aller Persönlichkeitsbindungen - sind die zwei ersten und wesentlichen Resultate wahrer Gruppenarbeit. Die dritte Qualität, die völlig entwurzelt und zerstört werden muss, ist die der Reaktion auf Anerkennung, ob nun diese Anerkennung von der Welt der Menschen, von anderen Jüngern oder vom Meister gewährt wird. Die Fähigkeit, ohne irgendein Zeichen der Anerkennung zu arbeiten; zu sehen, dass andere die Belohnung der getanen Arbeit beanspruchen oder sich nicht einmal bewusst sein, dass die Ergebnisse des Guten, das von einem einzelnen Jünger oder seiner Gruppe geleistet wurde, von anderen beansprucht [212] werden, sind die Kennzeichen des hierarchischen Arbeiters. Die Meister erhalten keine Anerkennung für die Arbeit, die von ihren Jüngern getan wird, obwohl sie den ursprünglichen Impuls einleiten und sowohl Führung wie Anweisung gegeben haben; der Jünger führt den Plan aus und trägt die Verantwortung; er bezahlt den Preis, ob gut oder böse, oder auch die karmischen Folgen der eingeführten Tätigkeit und er ist derjenige, der die Anerkennung der Menge gewinnt. Aber, bis der Jünger keine Anerkennung mehr sucht, bis er nicht mehr im Sinn von Ergebnissen denkt und die Reaktion der Welt auf seine Arbeit als ein individueller Jünger unbeachtet lässt, hat er noch weit zu gehen, um die höheren Einweihungen zu gewinnen. Das ganze Problem nimmt an Schwierigkeit zu, wenn eine ganze ashramische Gruppe in Frage kommt, denn von der Welt, der gedient wird, die Anerkennung des Gruppendienstes zu erwarten, scheint wenig genug; nichtsdestoweniger verzögert ein solches Verlangen und Erwarten die vollständige Absorbierung der Gruppe in den inneren Ashram. Das sind jedoch keine unmöglichen Ziele, sonst würde ich weder eure noch meine Zeit mit ihrer Beschreibung verlieren. Die Gruppe ist der okkulten Notwendigkeit gewachsen, wenn sie vereinigt den Umfang des Unternehmens erkennt und vereinigt nach vollständiger Absorbierung im Dienen strebt, einer so tiefen Absorbierung, dass sie alles andere Erkennen ausschliesst, besonders jenes persönlicher Art. Wir kommen deshalb zurück (wie es fortwährend der Fall ist) zur Tatsache, dass unwesentliche Reaktionen verschwinden und unerwünschte Qualitäten automatisch weggeräumt werden, wenn eine Gruppe einen geeigneten Punkt vereinigter Spannung erreichen kann. Diese drei Arten der Arbeit den Linien der Zerstörung entlang verdienen eure sorgfältige Überlegung und - weil sie der Linie des Zerstörungsaspekts entlang gehen - wird es euch klar sein, dass der Gebrauch des Gruppenwillens die angewandte Methode ist. Es wird ebenso einleuchten, dass der Gruppenwille unter dem Gesetz der Okkulten Fortdauer nur dann erscheinen kann, wenn die Gruppe intelligent funktioniert und genügend Liebe zeigt. Wir kommen jetzt zum dritten Faktor, den die Gruppeneinweihung umschliesst. Das ist die Mannigfaltigkeit in der Einheit, bewusst erkannt und gebraucht. Eine Gruppe besteht nicht aus [213] Jüngern, die alle für die gleiche Einweihung vorbereitet werden. Das ist oft schwer hinzunehmen für Gruppenmitglieder. Die |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |