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Die Strahlen und die Einweihungen (Sieben Strahlen V), Seite 123 ff. (engl.)
- normalerweise hellsehend sein und wird deshalb selbst das Licht in den Kandidaten sehen. Sie werden dann wissen, dass die erste Einweihung zurecht angenommen wurde und sie werden das gleiche Licht auch in Tausenden sehen, die in früheren Inkarnationen diese Einweihung angenommen haben.

Zum Obigen und zur Erläuterung der Bedeutung der Regel V werde ich nur eins hinzufügen. Der Schlüssel zu all dieser esoterischen Arbeit, die von Shamballa verlangt wird, ist in der Entwicklung der Kunst der geistigen Vergegenwärtigung zu finden. Durch die geistige Vergegenwärtigung werden drei Ausdrucksweisen des menschlichen Bewusstseins möglich werden:

1. Die Antahkarana kann gebaut werden und das Leuchten der Triade kann deutlich gesehen werden. Solcherart wird die neue Vision sein; ein Ergebnis der Entwicklung des Sinnes der Vision.

2. Gruppen, grosse Ganzheiten und grosse Synthesen werden ebenfalls gesehen werden, und das wird zu einer bestimmten Bewusstseinserweiterung führen. Auf diese Weise wird der Sinn der Synthese entfaltet werden.

3. Alle schöpferische Kunst wird durch diese Ausbildung gefördert werden; während die Ausbildung weitergeht, wird sich die neue Kunst der Zukunft in allen Abteilungen der schöpferischen Tätigkeit schnell entwickeln. Die Entfaltung des Sinnes der Vision und des Sinnes der Synthese durch geistige Vergegenwärtigung wird zu einem Sinn der lebendigen Wirklichkeit in der Form führen.

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REGEL SECHS

Ein oberflächliches Lesen der Regel VI könnte den Eindruck geben, dass sie eine einfache Aussage hinsichtlich der Universalität des Lebens ist und dass sie eine Formulierung der Grundsätze des Hylozoismus verkörpert. Die Regel lautet wie folgt:

REGEL VI

Lass die Gruppe wissen, dass das Leben Eins ist und nichts kann jemals dieses Leben nehmen oder berühren. Lass die Gruppe das lebendige, flammende, durchnässende Leben kennen, welches das Vierte überflutet, wenn das Fünfte erkannt ist. Das Fünfte nährt sich am Vierten. Lass dann die Gruppe - verschmolzen mit dem Fünften - vom Sechsten und Siebten ernährt werden und lass sie erkennen, dass alle die geringeren Regeln, Regeln in Zeit und Raum sind und die Gruppe nicht halten können. Sie bewegt sich vorwärts im Leben.

Es ist für mich äusserst schwierig, euch die Bedeutung dieser Regel auf eine Weise darzustellen, dass sie für euch Sinn hat und zwar aus zwei Gründen: erstens, die Idee des Einen Lebens ist so allgemein und eine so gebräuchliche und platte, unerkannte Wahrheit, dass sie von den Ohren fast ohne Wirkung aufgenommen wird. Zweitens: die ganze Geschichte des Lebens - welche Zweck, göttlicher Wille und absolute Entschiedenheit ist - und das ewige Planen des Herrn der Welt ist so schwer zu verstehen, dass wir bis jetzt noch keine Worte in der Sprache irgendeiner Nation haben, welche es ausdrücken können.

Was ich jetzt schreibe, ist eine Reihe von Instruktionen für Jünger, die sich in Schulung für Einweihung befinden. Ich habe nicht gesagt in Schulung für die höheren Einweihungen, denn diese wird auf andere Art gegeben werden und die Lehre wird im inneren Ashram mitgeteilt. Da ihr jedoch die dritte Einweihung nicht genommen habt, liegt monadisches Begreifen noch weit vor euch und nur dieser höchste Zustand des Verstehens genügt für das klare Wahrnehmen der fundamentalen göttlichen Absicht, die hinter aller Welterscheinung, aller evolutionären Entwicklung, allem Entfalten innerhalb der Befähigung der vier Naturreiche und allen vorbereitenden Ausdehnungen und Erweiterungen des Bewusstseins liegt.

Alles was ich deshalb tun kann ist, die innere Bedeutung des [125] Offensichtlichen zu berühren und zu versuchen, gewisse Ideen, die euer mentales Wahrnehmen anstrengen, auszudrücken, eure Intuition hervorzurufen und jenen Vorgang des Erkennens und des Verzeichnens in die Wege zu leiten, der schliesslich zum Eingeweihtenbewusstsein führt.

Diese sechste Regel ist das polare Gegenstück zur Regel, wie sie den Kandidaten gegeben wurde. Wenn ihr euch auf meine Erklärung dieser Regel in «Initiation, menschliche und solare Einweihung» berufen wollt, werdet ihr dort finden, dass das Ziel jener Regel physische Reinigung war, mit dem Nachdruck auf der Notwendigkeit vegetarischer Kost in einem gewissen Stadium der Vorbereitung.

Zwei Gründe waren für eine solche Disziplin zuständig: Reinigung und die Notwendigkeit für den Kandidaten sich (in diesem Stadium) vom Teilnehmen am Nutzen dessen, was zum sogenannten «Nehmen des Lebens» gehört, zurückzuziehen. Aber, kann man Leben nehmen? Ich denke nein. Leben IST. Nichts im Himmel oder auf Erden kann es berühren oder beeinflussen. Das ist ein Punkt, der oft vergessen wird. Die Regel, wie sie den Kandidaten gegeben wird, bezieht sich folglich auf deren Fähigkeit, eine selbstauferlegte Disziplin anzunehmen und zu befolgen. Durch diese Disziplin beweist der Kandidat für sich selbst das Beherrschen der physischen und astralen Natur, und die Wirkung dieser Disziplin besteht darin, ihm gewisse unvermeidliche und grundsätzliche Schwachheiten zu enthüllen, wie die Herrschaft der Tiernatur, die mächtige Aufdringlichkeit der Wunschnatur, ein Gefühl von Überlegenheit, Stolz und Sonderstellung. Seine Fähigkeit, die Disziplin aufrechtzuerhalten und die daraus entstehende Überheblichkeit, und ein Gefühl der Überlegenheit jenen gegenüber, die nicht so diszipliniert sind, sind alles Anzeichen wesentlicher Schwächen. Sein Fanatismus, latent oder ausgedrückt, kommt ihm deutlich zum Bewusstsein und - wenn er aufrichtig ist - weiss er, dass er ein Mass physischer Reinheit erreicht hat; aber gleichzeitig erkennt er, dass er mit dem äusseren und Augenscheinlichen angefangen hat, während er mit dem Inneren und mit dem anfangen sollte, mit dem nicht so leicht Fühlung genommen werden kann und was nicht so leicht zum Ausdruck kommt. Das ist eine grosse und sehr wichtige Lektion.

Es ist auch eine interessante Veranschaulichung der Technik der Meister, durch welche sie erlauben, einen Irrtum unverbessert zu lassen (weil er vom Jünger ausging und auch von ihm selbst ausgeglichen werden muss) und auch dem Sprachgebrauch nicht wehren, der [126] einen falschen Eindruck übermittelt. Auf diese Weise entdeckt der Benützer der Sprache schliesslich sein fehlerhaftes Erforschen der Wahrheit. Im geistigen Sinn kann Leben nicht genommen werden. Dieser Irrtum oder Fehler im Erforschen der Wahrheit befähigt die Menschen auf dem Probepfad, die Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit ihres geistigen Strebens zu beweisen, und zwar durch die Disziplin, das Erzeugnis «des Zweiten» als Ersatz zu nehmen und vom Unterhalt ihres Lebens mit dem Erzeugnis «des Dritten» abzusehen. Durch das Opfern des Lebens im zweiten Naturreich (um des Kandidaten eigene unrichtige Aussage zu gebrauchen) und durch das Ernähren des Körpers damit gelingt es dem Probejünger, den Halt und die Macht der physischen Natur zu beenden und das ist immer eine Hilfe. Er weiss noch nicht, dass er sich an geringere «Regeln in Zeit und Raum» hält und dass er, wenn er einmal sich selbst bewiesen hat, dass er sie halten und befolgen kann, von ihnen befreit ist und sie nicht mehr braucht. Der Jünger und der Kandidat für Einweihung weiss, dass das Leben eins ist, ob es im zweiten, im dritten oder im vierten Naturreich Gestalt annimmt; er weiss, dass das Leben in ihm mit dem Leben im ersten Naturreich, dem Mineralreich, eins ist. Er lernt auch, dass das Leben uneinnehmbar ist, dass es nicht genommen oder zerstört werden kann, sondern von Form zu Form, von Erfahrung zu Erfahrung «weitergeht», bis durch das Leben der vollkommene Wille Gottes zum Ausdruck kommt.

Der wahre Jünger braucht kein Vegetarier zu sein, noch braucht er irgend eine der physischen Disziplinen, und zwar deshalb, weil keines der fleischlichen Gelüste irgendeine Herrschaft über ihn haben. Sein Problem liegt anderswo; es ist für ihn ein Verlust an Zeit und Energie, sein Augenmerk darauf zu richten, «physisch das rechte Ding zu tun», da er es automatisch tut und seine geistigen Gewohnheiten heben alle niederen physischen Tendenzen auf. Diese entwickelte Gewohnheit befähigt ihn, automatisch den Reiz dieser Wünsche, der sich im Erfüllen dieser niederen Gelüste auswirkt, zu übersteigen. Niemand wird in den Kreis des Ashrams aufgenommen (Ashram ist der technische Name für den Zustand jener, welche vor der Einweihung stehen oder für die Einweihung vorbereitet werden) dessen physische Gelüste ihn in Gefahr bringen könnten, ihn zu beherrschen. Das ist eine Tatsache. Dies [127] bezieht sich besonders und speziell auf diejenigen, die sich auf die erste Einweihung vorbereiten. Diejenigen, die sich auf die zweite Einweihung vorbereiten, müssen zeigen, dass sie von der Sklaverei der Ideen, von einer fanatischen Reaktion auf jedwede Wahrheit oder geistigen Führer und von der Herrschaft ihres Strebens frei sind, welches - durch die Intensität seiner Anwendung - Zeit, Leute und das Leben selbst dem Ruf des Einweihers opfern würde - oder eher, um es richtig zu sagen, was sie als seinen Ruf ansehen.

Ich möchte hervorheben, dass man sich der dritten Einweihung von einer flachen Hochebene der Erfahrung und des Bewusstseins aus nähert, und nicht von den Gipfeln des Strebens oder von fanatischen Opfern oder vom Standpunkt einer Hingabe, die das Dienen des sich Hingebenden und den Meister, dem er zu dienen sucht, hindert. Als Kandidat für die Einweihung weiss er, dass:

1. Das Leben eins ist und nichts kann jemals dieses Leben nehmen oder berühren.

Sein Sinn für Verhältnisse hinsichtlich der Form wird angepasst. Er schaut vorwärts zur Seele und nicht rückwärts gegen die Formnatur. Einige sehr aufrichtige Nachfolger und vielversprechende Bewerber sind so voreingenommen von der Form und deren Disziplinierung, dass sie für die Erweiterung der Seele nicht wirklich Zeit haben. Sie sind so interessiert an ihren Reaktionen auf ihre selbstauferlegten Disziplin oder an ihrer Fähigkeit, ihr zu entsprechen oder an ihrem Versagen, sie anzunehmen, dass die geistigen Wahrheiten, die Eingang in ihre Herzen suchen, diesen Eintritt verfehlen. Mässigkeit in allen Dingen, weiser Gebrauch aller erhaltenden Formen und Selbstvergessenheit sind die Kennzeichen des Jüngers, aber nicht des Anfängers. Viele Jünger, die heute in der Halle der Weisheit funktionieren sollten, arbeiten noch fanatisch in der Halle des Wissens und sich immer noch so eifrig auf die physischen Disziplinen bedacht, dass sie den Disziplinen der Seele keine Beachtung schenken. Ich möchte euch raten, hierüber nachzudenken. Die Bewerber müssen die Bedeutung der Regel VI für Jünger lernen, die «geringeren Regeln sind Regeln in Zeit und Raum und können die Gruppe nicht aufhalten».

Ich frage mich, ob ihr den Typ des Bewusstseins, welcher die Hierarchie auszeichnet, verstehen könnt, wenn ihr auch nur fähig seid, es in der Vorstellung oder theoretisch zu tun. Sie «bewegen [128] sich vorwärts im Leben». Sie arbeiten im Gebiet der Lebensenergie; die Form erscheint ihnen als etwas, das sie endgültig hinter sich gelassen haben und das Bewusstsein von Reiz oder Ablehnung der Formnatur ist für sie nur die Erinnerung an ein fernes Schlachtfeld; der dort gewonnene Sieg ist vergessen und die Vorteile des Sieges liegen so weit zurück, dass sie tief unter die Schwelle des Bewusstseins gefallen sind. Allgemein ausgedrückt sind die Arbeiter in den Reihen der Hierarchie (ich habe nicht gesagt «mit der Hierarchie») in zwei grosse Gruppen eingeteilt: in diejenige, die mit der Entfaltung des eingeweihten Bewusstseins in den Jüngern der Welt arbeiten und in diejenigen eines vorgerückteren Grades, die mit dem Lebensaspekt und dessen Ausdruck in den Leben der Welteingeweihten arbeiten. Arbeitende Jünger (die mit der Hierarchie zusammenarbeiten) wirken auch in zwei grossen Abteilungen: diejenigen, die sich mit Bewerbern befassen und versuchen, die Bürde der physischen Disziplinen zu sehen und die sich um die Mitteilung gewisser kleiner Ratschläge bemühen, so dass die Anfänger den Punkt, den sie erreicht haben, verstehen können. Auch diejenigen sind da, welche arbeiten, um die physische Disziplin und die früheren unvermeidlichen Selbstzwecke durch Verstehen und Dienen zu ersetzen.

Lasst mich wiederholen: die physischen Disziplinen sind in den Anfangsstadien wertvoll und geben einen Sinn für Verhältnisse und ein Bewusstwerden der Mängel und Begrenzungen. Sie haben ihren Platz in Zeit und Raum und das ist alles. Wenn der Jünger einmal in die Welt der Seele eingetreten ist, gebraucht er alle Formen weise, mit Verständnis ihrer Zwecke und frei von Übertreibung; er ist von ihnen nicht voreingenommen oder wesentlich an ihnen interessiert. Sein Augenmerk ist weg von ihm selbst und auf die Welt der wahren Werte gerichtet. Er hat

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.