Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 667 ff. (engl.)
nehmen. Als Folge davon, dass diese Grossen Wesen um Sanat Kumara aufmerksam geworden waren und ihr Interesse den Angelegenheiten der Menschen zuwendeten, geschah zweierlei:

1. Der Willensaspekt der Gottnatur stellte zum ersten Mal einen deutlichen und direkten Kontakt mit dem menschlichen Denken her. Der dynamische Impuls war direkt und wurde nicht - wie bisher - auf die Hierarchie abgelenkt und von dort der Menschheit zugesandt. Je nach dem Typus des Menschen oder der Gruppe, die auf diesen Kontakt reagierten, waren auch die entsprechenden Ergebnisse; diese waren entweder sehr gut oder ausserordentlich schlecht. Es traten grosse, gute Menschen auf, welche die für das Neue Zeitalter benötigten Wahrheiten verkündeten; als Beispiel für sie könnte man Lincoln, Roosevelt, Browning, Briand und eine Anzahl weniger bedeutender Männer anführen. Ebenso traten schlechte, verderbliche Menschen auf, wie etwa Hitler und die um ihn gescharte Gruppe, die viel Unglück über die Erde brachten.

2. Gleichzeitig rief der Wille-zum-Guten aus Shamballa den im Menschen ruhenden guten Willen auf, so dass seit hundert Jahren Herzensgüte, Freundlichkeit im Handeln, Achtung vor anderen und Massenbewegungen zur Förderung des menschlichen Wohlergehens ständig zunehmen und sich über die Erde verbreitet haben.

Gleichzeitig mit der sichtbar werdenden Unvollkommenheit und den methodischen Anstrengungen des Bösen trat die Neue Gruppe der Weltdiener auf den Plan; auch die Hierarchie traf die ersten Massnahmen, um ihr sichtbares Erscheinen auf der physischen Ebene vorzubereiten. Die Hierarchie ist zur Zeit ausserordentlich mächtig; ihre Ashrams sind voll von Eingeweihten [668] und Jüngern und ihre Peripherie oder ihr magnetisches Feld zieht ungezählte Tausende von Aspiranten an sich. Der Krieg hat dem materiellen Bösen einen tödlichen Schlag versetzt, so dass seine Gewalt über die Menschheit sehr geschwächt ist.

Verwechselt nicht das Böse mit den Handlungen der Gangster und Verbrecher. Diese sind eine Folge der jetzt massenhaft auftretenden Unvollkommenheiten; sie sind die Opfer von Unwissenheit, schlechter Behandlung im Kindesalter und des jahrhundertelangen Missverstehens rechter menschlicher Beziehungen; das Gesetz der Wiedergeburt wird sie schliesslich auf den Weg zum Guten führen. Wirklich böse Menschen sind diejenigen, die versuchen, eine Rückkehr zu den schlechten alten Gewohnheiten zu erzwingen; die bestrebt sind, ihre Mitmenschen in irgendeiner Art versklavt zu halten; welche die Verwirklichung einer der vier Freiheiten oder aller zusammen behindern wollen; die materiellen Reichtum auf Kosten der Ausgebeuteten ansammeln oder die versuchen, die Erzeugnisse der Erde für sich selbst oder um des eigenen Profits willen zu behalten; damit machen sie die Kosten der Lebensnotwendigkeiten unerschwinglich für diejenigen, die nicht mit Reichtümern gesegnet sind. Menschen, welche auf diese Weise handeln, denken und planen, finden sich in jedem Volk und für gewöhnlich gehören sie - wegen ihres Reichtums und Einflusses - zur (sogenannten) Prominenz; sie versündigen sich gegen ihre bessere Erkenntnis, nicht aus Unwissenheit; ihre Ziele sind materieller und nicht spiritueller Art. Es sind verhältnismässig wenige im Vergleich zu den zahllosen Millionen von Erdenmenschen, doch haben sie eine ausserordentliche Macht; sie sind sehr intelligent, kennen aber keine Skrupel. Gerade durch diese Menschen wirken die Kräfte des Bösen, die den Fortschritt aufhalten, die Armut vergrössern, Hass und Klassenunterschiede verstärken, rassische Gegensätze schüren und zu ihren eigenen Zwecken ausnutzen und die Menschen in Unwissenheit halten. Ihre Sünde ist gross und es ist für sie schwer, sich zu ändern, denn die Macht und der Wille zur Macht (der ja dem Willen zum Guten entgegenwirkt) sind die beherrschenden, alles bestimmenden Faktoren in ihrem Leben; diese Menschen arbeiten heute gegen die Einheit der Vereinten Nationen, denn sie sind habsüchtig und [669] setzen alles daran, die Rohstoffquellen der Erde (wie Öl, Mineralien und Nahrungsmittel) zu besitzen und so die anderen Menschen schwach zu halten und ohne ausreichende Nahrung zu lassen. Diese Menschen, die man in jedem Volk findet, verstehen einander genau; sie arbeiten in grossen Verbänden zusammen, um die Reichtümer der Erde auf Kosten der Menschheit auszubeuten.

Russland ist heute in einzigartiger Weise frei von solchen Menschen; ich spreche also hier nicht von diesem riesigen Land, wie manche seiner Feinde vielleicht annehmen möchten. Russland macht grosse Fehler, doch sind es die Fehler fanatischer Theoretiker oder Verbrecher, die aus Unwissenheit, wegen ihrer Unreife oder aus Zorn über die elenden Zustände sündigen, von denen sie umgeben sind. Dies ist etwas ganz anderes als das Böse, von dem ich gesprochen habe; es wird auch nicht andauern, denn Russland wird lernen; diese anderen aber lernen nicht.

Ich habe das obige Beispiel herangezogen, um mein Thema etwas klarer zu machen. Das ganze Problem des Bösen ist jedoch viel zu umfassend, als dass man es hier betrachten könnte; und es ist auch nicht ratsam oder klug, über die Quelle des Bösen (nicht der Unvollkommenheit!), die Schwarze Loge, zu sprechen. Dem Gedanken folgt Energie und das gesprochene Wort kann eine starke Resonanz auslösen; solange man noch nicht Mitglied der Grossen Weissen Loge ist, tut man gut daran, die Betrachtung von Kräften zu meiden, die stark genug sind, um die latente Unvollkommenheit der Menschen geschickt auszunützen und ihr das ungeheure Unglück des Krieges mit allen seinen Folgen und weitreichenden Wirkungen aufzuerlegen. Die Schwarze Loge ist das Problem der Weissen Loge und geht die Menschheit nichts an; die Hierarchie hat sich äonenlang damit befasst und sie ist jetzt dabei, es zu lösen. Es ist im wesentlichen jedoch eine Sache Shamballas, denn es hat mit dem Willensaspekt zu tun und nur der Wille-zum-Guten wird stark genug sein, um den Willen-zum-Bösen auszulöschen und zu vernichten. Der Gute Wille [670] wird nicht genügen, obwohl der vereinigte invokative Anruf der Menschen guten Willens in der ganzen Welt - der durch die Grosse Invokation einen immer stärkeren Ausdruck erhält - dazu beitragen wird, «die Türe zu versiegeln, wo das Übel wohnt».

Eben hinter dieser Türe arbeitet die Hierarchie und befasst sich erfolgreich mit den dort verborgenen (und aufgebotenen) Kräften; ihr würdet die Methoden und Verfahrensweisen, nach denen sie die Menschheit vor dem aufgebotenen Bösen schützt und das Übel schrittweise zurücktreibt, nicht verstehen, denn ihr habt ja noch nicht das Tor durchschritten, das auf den Weg der Höheren Evolution führt.

Was soll ich über Harmlosigkeit sagen? Es ist für mich nicht leicht, euch die Wirksamkeit des höheren Aspektes (der höheren Spirale oder Entwicklungsstufe) der Harmlosigkeit zu zeigen oder zu beweisen, so wie sie von der Hierarchie unter der Leitung des Vollkommenen, des Christus, angewandt wird. Die Harmlosigkeit, die ich früher besprochen habe, bezieht sich auf die Unvollkommenheiten, mit denen die Menschheit ringt; es ist für euch schwer - wie ihr wohl wisst -, sie in und unter allen Umständen anzuwenden. Die Harmlosigkeit, die ich hier in bezug auf euch meine, ist weder negativ noch eine sanfte oder freundliche Tätigkeit, wie so viele glauben. Es ist eine Geisteshaltung, die in keiner Weise festes oder sogar drastisches Handeln verneint; es geht dabei um Motive und um den festen Entschluss, sich bei allem Tun und Wirken vom guten Willen leiten zu lassen. Dieses Motiv könnte zwar zu positivem und manchmal sogar zu unangenehmem Handeln und Sprechen führen, da aber Harmlosigkeit und guter Wille in Gedanken dahinterstehen, kann es nur Gutes bewirken.

Auf einer höheren Runde der Spirale verwendet auch die Hierarchie die Harmlosigkeit, doch hat diese mit dem Willen-zum-Guten zu tun, wobei auch dynamische elektrische Energie unter intuitiver Leitung zur Anwendung kommt; diese Art von Energie wird vom Menschen niemals zur Wirksamkeit gebracht, denn er kann mit ihr noch nicht umgehen. Die hier gemeinte Harmlosigkeit beruht auf vollständiger Selbstaufopferung, wobei der Wille-zum-Opfer, der Wille-zum-Guten und der Wille-zur-Macht (drei Stadien des Willensaspektes, wie er durch die Geistige Triade [671] zum Ausdruck kommt) zu einer einzigen, dynamischen Energie zutiefst spiritueller Art verschmolzen werden. Diese Energie ist die Quintessenz völliger oder vollendeter Harmlosigkeit, soweit es die Menschheit und die unteren Naturreiche betrifft; sie hat aber austreibende Wirkung und ist dynamisch in ihrem vernichtenden Ansturm, wo es sich um die Kräfte des Bösen handelt.

Ein genaues, esoterisches Studium der drei Versuchungen Christi enthüllt drei grosse Gelegenheiten, bei denen der Vollendete diese höhere Harmlosigkeit zum Ausdruck brachte und den Vertreter des Bösen zum Rückzug zwang. Diese dreifache Episode wird uns symbolisch berichtet, ist jedoch ihrem Wesen nach eine Tatsache. Man hat bisher nur wenig darüber nachgedacht, was sich als weltweite Wirkung über die Jahrhunderte hin ergeben hätte, wenn Christus nicht so reagiert hätte, wie er es tatsächlich tat; Spekulationen darüber haben wenig Sinn, doch könnte man sagen, dass sich der ganze Verlauf der Geschichte und des evolutionären Fortschritts der Menschheit geändert hätte und zwar in einer grässlichen, entsetzlichen Weise. Aber die dynamische Harmlosigkeit, die Manifestierung des Willens-zum-Guten und die Demonstrierung des Willens-zur-Macht (durch die das Böse gezwungen wurde, ihn zu verlassen) kennzeichnen eine ausserordentliche bedeutsame Krise im Leben Christi.

Das Evangelium (mit seiner Zusammenfassung der fünf Einweihungen) handelt von dem Fortschritt und dem Triumph des Meisters Jesus; die Geschichte der drei Versuchungen deutete eine noch höhere Einweihung an, die sechste, die Christus erwirkte; diese übertrug ihm die vollkommene Herrschaft über das Böse, nicht die Bemeisterung der Unvollkommenheit; gerade weil er der «Vollkommene» war, konnte er diese Einweihung erlangen.

Ich habe euch hier viel zu reiflicher Überlegung gegeben; es wirft einiges Licht auf eine Einweihung, von der man naturgemäss nur wenig wissen kann. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auch auf die drei grundlegenden Erfordernisse für ein erfolgreiches

Streben nach dieser Einweihung lenken: Vollkommenes Gleichgewicht, eine vollständig umfassende Sicht und göttliches Verstehen. Vielleicht ist es für euch interessant zu sehen, wie diese drei Qualitäten sich in bezug auf die drei Versuchungen auswirken; auf diese Weise würde viel Licht auf Leben, Wesensart [672] und Charakter des Christus fallen.

Mit dem Gesetz der Vervollkommnung wird uns der Schlüssel zu der Zivilisation und zu dem Evolutionszyklus gegeben, den er einleitete - dessen Ideal nicht verlorengegangen ist, obwohl die Kirchen und die Menschheit die Anwendung der von ihm gegebenen Lehren vernachlässigt haben. Ihr werdet auch bemerken, dass eine der Versuchungen auf dem Gipfel eines hohen Berges stattfindet; von dieser Höhe aus gesehen sind Zeit und Raum vollständig aufgehoben, denn die geistige Sicht Christi reichte von der Vergangenheit durch die Gegenwart bis in die Zukunft. Dieser Gewahrseinszustand (ich kann ihn nicht Bewusstsein nennen und auch Gewahrsein ist ein fast ebenso unzutreffendes Wort) ist erst nach der fünften Einweihung möglich; er erreicht eine hohe Vollendungsstufe bei der sechsten Einweihung.

Ich möchte mit euch das Wesen der drei Erfordernisse besprechen, die für eine bestimmte Einweihung als unbedingt notwendig hingestellt werden, da sie das Bindeglied zwischen dem IX. Gesetz und der VI. Regel bilden. Diese Regel ist so klar und präzise, dass sie nur weniger Erklärungen bedarf; sie betont ja nachdrücklich, welche Energie anzuwenden ist und welche man nicht benutzen darf. Sie lautet:

VI. Regel.

Der Heiler und die Heilergruppe müssen ihren Willen im Zaum halten. Nicht der Wille soll angewandt werden, sondern die Liebe.

Die genannten drei Grundforderungen betreffen die Errungenschaften verschiedener Ebenen des Universums; ich habe sie zwar in Zusammenhang mit der sechsten Einweihung erwähnt, aber sie haben - auf einer tieferen Runde der Spirale - ihre Entsprechungen. Daher sind sie von praktischem Nutzen für den eingeweihten Jünger, besonders für den, der die dritte Einweihung erlangt hat. Wir wollen sie nacheinander in unser Denken aufnehmen:

Vollkommenes Gleichgewicht (oder Ausgeglichensein) weist auf die vollständige Beherrschung des Astralkörpers hin, so dass die emotionellen Aufregungen überwunden oder zum mindesten im Leben des Jüngers weitgehend gemindert sind. Es zeigt ausserdem [673] auf einer höheren Runde der Spirale die Fähigkeit an, frei auf buddhischen Ebenen zu wirken, da der Mensch von allen Einflüssen und Impulsen, die aus den drei Welten kommen, völlig befreit (und folglich ausgeglichen) ist. Diese Art oder Qualität der Ausgeglichenheit kennzeichnet - wenn ihr tiefer nachdenkt - einen abstrakten Geisteszustand; nichts, was als Unvollkommenheit betrachtet wird, kann Störungen herbeiführen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass eure Fähigkeit, klar zu denken, ausserordentlich

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.